Wir kennen uns erst seit einigen Jahren und hatten beim gemeinsamen Sex noch nie ein Kondom verwendet.
Sie gefallen uns auch nicht. Sie sagt, es fühlt sich blöd an, er sagt, es nimmt ihm Gefühl.
Wenn wir mit anderen aktiv sind, beschränken wir uns auf Spielweisen ohne Schwanz in Muschi oder Hintern. Wenn man sich kennt, kann man das thematisieren. Und dann gibt es die grundsätzliche (also nicht ausnahmslose) Denkweise: Wenn ein festes Paar untereinander ohne Kondom Sex hat, werden sie eher gesund oder beide am gleichen Leid erkrankt sein?
Ich sehe es wie kakaoundkaffee: Die Welt, insbesondere außerhalb der Risikogruppen homosexueller Männer und Drogenabhängige, ist nicht so krank, wie manche befürchten.
Es gab hier im Forum letztes Jahr eine veröffentlichte Statistik, wonach Sex zwischen HIV-positivem Mann mit gesunder Frau vaginal eine Ansteckungswahrscheinlichkeit von unter 1% hätte, anal von ca 5%.
Das ist kein Grund sorglos zu sein, und mit Fremden sind auch wir zunächst wie geschildert vorsichtig, aber seit dem AIDS-Schock in den 80ern sollten wir auch aufgeklärter sein und nicht jedwede sexuelle Handlung ohne Test, Kondom, Lecktuch, etc. als Hochrisikoaktivität per se einstufen. So krank ist Deutschland nicht. Und so blöd wie es klingt, aber die Fahrt zum Date oder Club ist vermutlich riskanter, trotzdem bleibt keiner zu Hause.