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Kommunikation zwischen Frau und Mann

Kommunikation zwischen Frau und Mann
Mindestens 30% des Forums lebt von der Tatsache, dass die Kommunikation zwischen Frau und Mann schwierig bis unmöglich ist:
Paare können nicht (mehr) miteinander reden, er/sie versteht nicht oder will nicht reden.
Zwei gefühlte Singels leben in einem Haushalt und schweigen sich überwiegend an.
Gespräche münden in Streitereien, Dinge werden nicht an- oder ausgesprochen, es herrscht das Gefühl, nicht reden zu können oder nicht gehört und verstanden zu werden.

Er/sie traut sich nicht (mehr) dies und das zu sagen, sobald sich auch nur eine erste Verliebtheit oder Schwärmerei andeutet, plötzlich entstehen Missverständnisse.

Doch warum nur ist das so?

Es ist ja nicht immer so:
Viele Beiträge zeigen, dass sowohl Männer als auch Frauen die gleichen Erfahrungen machen und daraus die gleichen Schlüsse ziehen können. Immer wieder finden sich Postings in denen ein Mann einer Frau beipflichtet oder umgekehrt. Es werde Beiträge geschrieben, die wir instinktiv einer Frau (einem Mann) zuordnen würde, aber sie sind von einem Mann (einer Frau).
Die meisten hier haben sich schon in einer Äußerung eines gegengeschlechtlichen Users wiederfinden können.
Am Anfang einer Beziehung zwischen Mann und Frau stehen oft stundenlange Gespräche, man denkt: „mit ihr/ihm kann ich so gut reden“

Also verstehen wir uns ja doch manchmal und können miteinander reden.
Und manchmal eben nicht.

Was führt zu den Missverständnissen und den Kommunikationsproblemen?
Warum können Partner oft nach einiger Zeit nicht mehr miteinander reden?
Weshalb macht uns Verliebtheit sprachlos?

Ist es nur die Tatsache, dass Männer und Frauen damals im Mutterleib einem anderen Hormoncocktail ausgesetzt waren und sich daher zwei Sorten von Gehirnen bilden?

Ist das Verstehen von Mann und Frau nur Zufall?

Fangen wir an, anders zu denken und zu reden, sobald wir Gefühle für den anderen entwickeln?

Warum können Frauen und Männer mal miteinander reden und mal nicht?
Was meint ihr dazu?
*****har Paar
41.020 Beiträge
Dieses spannende Thema ...
... wurde bereits in so vielen Threads auf und ab diskutiert, dort gibt es zum Teil richtig gute und erhellende Beiträge dazu.

Sollten hier alles noch einmal "durchgekaut" werden, bin ich riesig gespannt, ob es neue Aspekte gibt. Mal sehen ...

Die Hauptursache dafür, dass es manchmal klappt und manchmal nicht, liegt vermutlich - so glaube ich - an den jeweiligen individuellen Empfindlichkeiten, Ängsten und anderen Gefühlen. Manchmal verkleben heftige Gefühle (wie z. B. Angst) einem nicht nur das Gehirn, sondern wohl auch den Mund. Vor lauter Angst, etwas Falsches zu sagen oder eine Lawine loszutreten, hält man lieber den Mund. Und oft genug kommt dazu, dass dann auch noch das Gehirn blockiert ist und man nicht mehr klar denken kann.

Wenn ein Thema uns dagegen nicht allzu sehr direkt berührt, uns also auch nicht an die Nieren geht, können wir meistens auch locker darüber reden. Aber das ist nur meine Erfahrung und Meinung, es gibt sicher auch viele andere Ansichten dazu.

(Der Antaghar)
Passendes, gut zu lesendes Buch zum Thema:
"Und sie verstehen sich doch" von Michael Mary
Die Kernaussage, laut Autor wissenschaftlich belegt, ist:
"Die Unterschiede innerhalb der Geschlechter sind größer als die Unterschiede zwischen den Geschlechtern."
Es scheint ein generelles Prolem mit der Kommunukation zugeben, diese läuft Frau zu Frau bzw. Mann zu Mann auch nicht so harmonisch, wie gemein hin gedacht.
Das gerade das andere Geschlecht das liebste Feindbild ist und da verbitterte Grabenkämpfen ausgetragen werden, spielt sicher eine Rolle.
@Antaghar und @wellwet
Angst: ja Angst für bei den meisten Menschen zur Vermeidungshaltung - allerdings sehr oft zu selbstschädigenden Verhaltensweisen.

Missverständnisse innerhalb der Geschlechter: oh ja, mir wurde in einem Thread einmal vorgeworfen, dass ich keine Frau sein könne. Ich müsse ein Mann sein.

Die Behauptung wurde aufgestellt, weil meine Begründungen sehr rational am Thema blieben und ich mich auf keine emotionale Debatte einliess.

Das wiederum erstaunt mich, dass Frauen, denen man doch sehr starke Feinfühligkeit unterstellt, nicht den Unterschied zwischen männlicher oder weiblicher Schreibe erkennen konnten.

Um zum Ausgangsthema zu kommen: hier im Forum kann ich öfter herauslesen, dass Männer das Einzelprofil ihrer Partnerinnen benutzen und unter diesem Profil schreiben. Dabei bemerkt man genau, dass er weiterhin schreibt.

Vielleicht bedeutet Kommunikation auch eine gewisse Portion von Feinfühligkeit benutzen zu müssen, ob nicht als Holzklotz oder mit der Brechstange daher zu kommen? M.E. gibt es auch eine nonverbale Kommunikationsfähigkeit - nicht immer ist Reden angesagt.

Bin jetzt ebenfalls mal gespannt, was es an neuen Erkenntnissen geben wird.


*huebschmach* eva
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Ich bin kein großer Fan von "das ist typisch Frau" und "das ist typisch Mann" Dingern. Wobei ich im Laufe der Jahre schon den Eindruck gewonnen habe, daß Frauen lieber subtiler kommunizieren, sprich nicht mit der Tür ins Haus fallen - denn das gilt als aggressiv und unweiblich. Und Männer wenig angehalten werden in der Entwicklung, emotional zu reflektieren, ihre Wahrnehmung und Ausdrucksweise dann oft ziemlich allgemein ist, oft sind sie ganz glücklich, wenn jemand für sie Worte findet, sie spüren da meistens selbst einen Mangel. Aber haben Angst, als Weichei oder Warmduscher zu gelten, wenn sie das durchziehen, wie es in der Frauenrolle üblich ist - und das braucht nunmal Übung und geht nicht von heute auf Morgen. Sprich, da sind ähnlich wie im Japanischen zwei Sprachen, die durch die Rollenbilder geformt werden und in leider seltenen Fällen erlernt jemand die Sprache des anderen. Tut es die Frau, schüchtert sie Männer meistens ein, weil sie zu deutlich ist, zu klar sagt, was sie will - paßt alles nicht ins Werbungsschema. Ist er zu zart und gefühlvoll, ein echter "Frauenversteher" - na wir wissen doch, welche Belegung das Wort hat, hm?

Für den Berufsalltag faszinierend finde ich in dem Fall, daß es mittlerweile z.B. Frauen aus gehobenen Positionen gibt, die Mentor-Netzwerke aufbauen und dort anderen Frauen die Sprache und Rituale der Männer beibringen - und die ist dann für Frauen oft lächerlich, aber wenn man sie im Berufsleben draufhaben muß, um erfolgreicher zu sein ... ok. schulterzucken
Das auf den Privatbereich auszuweiten, wäre vielleicht ganz sinnvoll, bisher gibt es ja vor allem erstaunlich viele Ratgeber für Männer, Frauen(rollenbilder, -erziehungswirkung) zu verstehen. *zwinker*

Vielleicht liegt es aber auch an einem ganz anderen Punkt.
Nämlich daß wir um so unsicherer werden in unserer Kommunikation, je zarter das Thema oder wichtiger uns der Gegenüber, je mehr Sorge wir haben, den Gegenüber vor den Kopf zu stoßen, zu verlieren oder zu verletzen - und im größten Teil der Fälle sind Menschen nunmal Hetero und Liebe schürt dann diese Ängste ...
Sprich es ist dann garnicht ein Mann-Frau Problem, sondern ein Mensch-Mensch-Problem und zufällig aufgrund der Natur der häufigsten menschlichen Liebesbeziehung sind das dann Männer und Frauen auf je einer Seite.

Dann ist die Kommunikationsfähigkeit des Einzelnen der Haken. Und ich selber denke, daß das sowieso das Feld ist, auf das man nunmal wirklich Einfluß hat und wo man viel verbessern kann. Ganz unabhängig davon, mit welchem Geschlecht man kommuniziert...
man sieht doch schon "hier"
im forum, dass es kommunikationsschwierigkeiten gibt. dass problem ist nicht männer - frauen, sondern "sprecher" - "zuhörer".
wenn eine(r) nicht verstehen will, dann kann der gegenüber sich den mund fusselig reden...

m. e. scheitert es nicht am verstehen können, sondern am verstehen wollen...

*my2cents*

gruss, t.i.m.

@ eglantyne: spannendes thema... *top*
m. e. scheitert es nicht am verstehen können, sondern am verstehen wollen...
Dito *ja*
Allerdings glaube ich, gibt es auch Dinge die manche wirklich nicht verstehen können ^^


JungesPaerchen (er)
*****_WI Frau
552 Beiträge
Kommunikation...
Das ist wirklich ein spannendes Thema; da ich noch neu hier bin, habe ich noch nicht so viel von dem gelesen, was hierzu schon „historisch“ geschrieben wurde, habe aber über die Suchfunktion schon tolle Threads hierzu gefunden.

Die Widersprüchlichkeit des Themas zeigt sich ja schon im Ausgangsposting:
Am Anfang einer Beziehung zwischen Mann und Frau stehen oft stundenlange Gespräche, man denkt: „mit ihr/ihm kann ich so gut reden“
Weshalb macht uns Verliebtheit sprachlos?

Es gibt ja auch viele Bücher (Venus/Mars usw.) zu dem Thema geschlechtsspezifische Kommunikation; meiner Meinung nach ist diese nicht ausschließlich auf die Dominanz einer bestimmten Hirnhälfte, sondern auch auf die Sozialisation zurückzuführen.

Aber es muss ja nicht zwingend so sein:

Viele Beiträge zeigen, dass sowohl Männer als auch Frauen die gleichen Erfahrungen machen und daraus die gleichen Schlüsse ziehen können. Immer wieder finden sich Postings in denen ein Mann einer Frau beipflichtet oder umgekehrt.

Ich glaube, dass es eher eine Sender /Empfänger-Problematik ist. Das was der eine sagt, ist nicht das, was beim anderen ankommt. Der eine macht eine Feststellung, die vom anderen als Vorwurf oder Provokation aufgefasst wird und dadurch eine ganz andere Reaktion hervorruft als erwartet.

Als hilfreich finde ich das Modell der „Gewaltfreien Kommunikation“ nach Marshall Rosenberg – die Einteilung in „Wolf-" und „Giraffensprache“.
Das ist am Anfang ganz schön sperrig in der Anwendung, und auch sicher nicht in jeder Situation erforderlich. Aber wenn es bewusst eingesetzt wird, kann es viele Missverständnisse vermeiden.
Es geht im wesentlichen um die vier Schritte Beobachtung treffen – Gefühl hierzu benennen – Bedürfnis ausdrücken – Bitte äußern

D.h. im ersten Schritt erst mal eine wertfreie! Beobachtung zu treffen – das ist oft sehr schwierig, weil man schon auf andere Kommunikationsformen eingespielt ist
(klassisches Alltagsbeispiel hierzu: „in der Küche steht das benutzte Geschirr von gestern abend“ versus „die Küche ist das reinste Chaos“)

Auch sich z.B. klar zu machen, dass eine Bitte eine Bitte ist, d.h. a) eine konkrete Handlungsanfrage enthält und b) immer auch die Option, ein Nein als Antwort zu bekommen…und dass das nicht die Ablehnung der Person bedeutet...
Dieses spannende Thema…
..lieber Anthagar gibt es schon länger als den jc und das Internet, genaugenommen gibt es das Thema seit Adam und Eva.
Und doch ist die Frage immer noch aktuell, ist sie immer noch nicht beantwortet. Mit jedem Versuch, sich der Frage zu nähern, kommen neue und andere Sichtweisen zu Tage. Generationen von Philosophen, Sozialwissenschaftlern und Psychologen arbeiteten sich bereits daran ab und haben doch Stoff genug für künftige Generationen gelassen.

Zur Kommunikation gehören zwei. Daher kann m. E. ein Scheitern der Kommunikation nicht ausschließlich einer Seite angelastet werde. Wenn einer nicht verstehen will, liegt das möglicherweise auch daran, dass der andere sich nicht verständlich machen kann oder die eigene Sichtweise für die einzig seligmachende hält. Dann handelt es sich jedoch nicht um eine Kommunikation, sondern um einen Monolog mit Zuhörer.

Weshalb können oder wollen wir, wenn Gefühle im Spiel sind, die Argumente oder Gegenargumente des anderen plötzlich nicht mehr verstehen, obwohl uns das in emotionsärmeren Konstellationen gelingt?
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
weil möglicherweise ...
Weshalb können oder wollen wir, wenn Gefühle im Spiel sind, die Argumente oder Gegenargumente des anderen plötzlich nicht mehr verstehen, obwohl uns das in emotionsärmeren Konstellationen gelingt?

das eigene Empfinden und die eigene Wahrnehmung (von Gefühlen) unbewußt (?) als "wahrer"/"richtiger" (bzw. in "schlimmen" Fällen sogar als einzig "wahr") erlebt wird, als mögliche andere Empfindungs-/Sichtweisen.

Eriwn
@ Diana_WI
Ich glaube, dass es eher eine Sender /Empfänger-Problematik
das sagte ich auch. was aber,

Das was der eine sagt, ist nicht das, was beim anderen ankommt

wenn es beim gegenüber eben nicht am können liegt, sondern am wollen?`

inwiefern ist diese technik dann noch stimmig?

bestes beispiel liefert die kinderwelt:

"räum dein zimmer auf" stösst im regelfall auf taube ohren
"willst du ein eis" hingegen weckt euphorie

in beiden fällen handelt es sich sowohl um den selben sender als auch empfänger in einer identischen situation...

daher glaube ich, dass 80% der missverständnisse bewusst in kauf genommen werden, da kein wille zum verstehen vorhanden ist...

@*******ine:
obwohl uns das in emotionsärmeren Konstellationen gelingt
*gruebel* ist das wirklich so?
ich möchte es gerne mal genau andersrum darstellen, weil ich glaube, dass eine wesentlich höhere kommunikations-, und verständnisbereitschaft besteht, je mehr mich mein gegenüber emotional anspricht... ins gegenteil verkehrt sich diese situation allerdings im prozess der "entliebung", da m. e. der wunsch nach kommunikation als erstes dem wunsch nach distanz weicht...
was eine kommunikation in "gefühlsgeschwängerten beziehungen (sprich partnerschaften) umso schwerer macht, ist vielleicht die angst, mein gegenüber zu enttäuschen. oft werden dann sachen umformuliert, die dann beim gegenüber nicht mehr ankommen...

gruss, t.i.m.
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
die 80% ...
daher glaube ich, dass 80% der missverständnisse bewusst in kauf genommen werden, da kein wille zum verstehen vorhanden ist...

scheinen mir doch zu hoch gegriffen - insbesondere wenn man dann noch willentliches "Unverständnis" unterstellt. Ich vermute eher, dass es öfter am Unvermögen, als an bewußtem Unverständnis liegt. Was hat jemand von nicht gelungener Kommunikation ? Die bringt weder dem "Sender" noch dem "Empfänger" was.

Nicht zu vergessen der gesamte Bereich der nonverbalen Kommunikation, der auch ganz entschieden über Erfolg oder Mißerfolg von Kommunikation entscheidet.

siehe zB. die gelungene Zusammenfassung (PDF) von Prof.Schäfer Uni Magdeburg:
http://www.system2teach.de/hfg/re_ressources/1819/KMC_nonverb_Kommunikation%20%28Schaefer%29.pdf

Erwin
*****_WI Frau
552 Beiträge
@t.i.m.
Das Beispiel hinkt etwas…
in beiden fällen handelt es sich sowohl um den selben sender als auch empfänger in einer identischen situation.

Es handelt es sich nur um den 4. Schritt.
Und wahrscheinlich ist das doch eine ganz andere Ausgangssituation…

Um das Modell mal an diesem Beispiel zu demonstrieren (hört sich ziemlich merkwürdig an, mit Kindern wäre es in dieser Form auch nicht sinnvoll…)
1. Beobachtung: Die Bausteine liegen auf dem Boden, und die ganze Tischplatte ist voll mit Malstiften
2. Gefühl: ich fühle mich unwohl
3. Bedürfnis: weil mir Ordnung und Sauberkeit wichtig sind
4. Bitte: Räum bitte die Bausteine in die Kiste und die Malstifte in das Mäppchen, und zwar gleich.

Ist was anderes als „Hier sieht’s aus wie im Saustall. Nie kannst du Ordnung halten. Räum dein Zimmer auf…"

Und das zweite Beispiel ist keine Bitte, sondern eine Frage…
@ ER_Win
Was hat jemand von nicht gelungener Kommunikation
die dahinterstehenden motive würden wahrscheinlich einen eigenen thread füllen... ich denke da gibt es sehr viele gründe, angefangen von "mir gefällt seine nase nicht" über "der hat meine freundin angemacht" bis hin zu ignoranz, gewollte ablehnung (siehe randgruppenausgrenzung). vielleicht auch einfach nur emotionale dummheit ("ich will den gar nicht verstehen").

mag sein, dass 80% zu hoch gegriffen ist, aber ich glaube dennoch, dass die wenigsten kommunikationsversuche am können scheitern...


@ Diana_WI:
Das Beispiel hinkt etwas…
selbstverständlich. aber mein beispiel diente ja auch nicht dazu, verschiedene formen der kommunikation zu beleuchten, sondern die unterschiedliche aufnahmebereitschaft von informationen in einer identischen situation...

aber, deine intervention diesbezüglich zeigt für mich perfekt den unterschied zwischen wollen und können auf...

ich bin fest davon überzeugt, dass du sehr wohl nachvollziehen kannst, was ich damit sagen wollte...

gruss, t.i.m.
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
dann @t.i.m.
sind wir da eben unterschiedlicher Meinung:
...aber ich glaube dennoch, dass die wenigsten kommunikationsversuche am können scheitern...

Tipp: vgl. zB. auch die Literatur von Watzlawick und Luhmann ...

Erwin
Profilbild
****ia Frau
22.095 Beiträge
@t.i.m
sicher hat Diana_WI verstanden, was du sagen wolltest.

aber ihr lösungsvorschlag ist doch schon mal ein guter ansatz.
*****_WI Frau
552 Beiträge
Weshalb können oder wollen wir, wenn Gefühle im Spiel sind, die Argumente oder Gegenargumente des anderen plötzlich nicht mehr verstehen, obwohl uns das in emotionsärmeren Konstellationen gelingt?

Gefühle sind m.E. immer im Spiel, es ist ja eigentlich nicht möglich, nichts zu fühlen…

Das ist ja der schwierige Unterschied zwischen Gefühlen und Bedürfnissen. Bzw. die Schwierigkeit, das für sich auseinanderzusortieren.

Was ist jetzt mein Gefühl (und dabei beachten, dass immer ich für meine Gefühle verantwortlich bin, niemand macht mir Gefühle), und was ist das (wahrscheinlich nicht befriedigte) Bedürfnis, das dahintersteht?

Genau diese Differenzierung (treffen zu können) ist meiner Meinung nach entscheidend, und nicht das wollen oder können.

@t.i.m.
in einer identischen situation...
aber, deine intervention diesbezüglich zeigt für mich perfekt den unterschied zwischen wollen und können auf...
w.z.b.w.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Eglantyne
Versuch einer Antwort:

Stimmt, das Thema wird uns alle immer wieder aufs Neue beschäftigen. Und vieles, was auch hier angesprochen wird (z. B. die gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg, die Sender- / Empfängerproblematik etc.) wurde schon oft hier diskutiert - und wird uns wohl auch noch oft beschäftigen. Letztlich kann man es nicht oft genug von allen Seiten beleuchten.

Warum Gefühle uns manchmal blockieren?

Da muss ich in wenig ausholen: Es sind nicht die Gefühle an sich, die uns blockieren, sondern meist nur die Tatsache, dass wir sie nicht wahrhaben wollen und / oder unterdrücken. Also besonders blockieren wir uns selbst durch nicht eingestandene Gefühle.

Gibt man das Gefühl (z. B. die Angst) freiweg zu, ist häufig auch die Blockade wie weggeblasen. Und man kann frei und offen darüber reden. Will man aber so tun, als habe man keine Angst (als sei man nicht eifersüchtig oder neidisch, als habe man keine Probleme etc.), dann vernageln uns diese unterdrücken bzw. verdrängten Gefühle oft das Hirn. Sie lähmen uns bzw. unsere Denkfähigkeit regelrecht.

Das umfassend zu erläutern, würde hier zu weit führen. So belasse ich es mal bei dem Hinweis, sich einfach selbst zu beobachten: Wie berfreiend ist es meistens, zu seinen Gefühlen (auch zu den vermeintlich negatoiven!) zu stehen und offen darüber zu reden! Und wie sehr schnüren uns uneingestandene Ängste den Hals zu?
Vor lauter Angst, uns eine Blöße zu geben, uns zu blamieren, den anderen zu kränken oder ihn zu verlieren ... spielen unsere Gefühle Achterbahn und im Kopf dreht sich ein rasend schnelles Karussell.
Kennen wir das nicht alle?

(Der Antaghar)
*****_68 Mann
8.640 Beiträge
Was führt zu den Missverständnissen und den Kommunikationsproblemen?
Die Individualität der Menschen im Allgemeinen.
Ein Großteil liegt sicher auch in der frühkindlichen Kommunikation.
Schauen wir uns doch nur einmal Kinder an, die gerade eingeschult werden.
Nicht wenige sind oftmals außerstande auch nur einen zusammenhängenden Satz richtig auszusprechen.
Meiner Meinung nach wird die Fähigkeit zu vielen Dingen in diesem Alter zumindest ein wenig geprägt.
Ganz sicher bin ich mir da allerdings nicht - bestimmt haben wir fachkundige User unter uns, die das bestätigen oder widerlegen können.

Warum können Partner oft nach einiger Zeit nicht mehr miteinander reden?
Konnten sie es denn vorher oder war das extreme Verliebtsein in der Lage, viele Dinge einfach in einem anderen Licht zu sehen und somit die Kommunikation auf eine völlig andere Ebene zu heben!?
Wenn die Normalität dann wieder Einzug im Leben hält, drängt der Mangel an der Fähigkeit zur Kommunikation stärker zutage und schafft weitere Probleme.

Weshalb macht uns Verliebtheit sprachlos?
Vermutlich, weil zu diesem Zeitpunkt Handlungen, Liebesschwüre und Erzählungen wichtiger sind als intensives Reden über Dinge, die einen Fortbestand der Beziehung sichern.

Ist es nur die Tatsache, dass Männer und Frauen damals im Mutterleib einem anderen Hormoncocktail ausgesetzt waren und sich daher zwei Sorten von Gehirnen bilden?
Nun, das war ja erforderlich, um diese Form des menschlichen Lebens und Überlebens zu sichern.
An uns liegt es, daraus das Beste zu machen.
Wenn einem die Fähigkeit zur verständlichen Kommunikation nicht sonderlich in die Wiege gelegt wurde, dann müssen beide Seiten daran arbeiten.
Wozu haben wir denn sonst so ein genial funktionierendes Gehirn.

Ist das Verstehen von Mann und Frau nur Zufall?
Sicher nicht ... es ist ein Mix aus Erfahrung, Willen und Lernfähigkeit.

Fangen wir an, anders zu denken und zu reden, sobald wir Gefühle für den anderen entwickeln?
Anfänglich auf jeden Fall ... befinden wir uns doch in einem Ausnahmezustand.
Wir werden von jeder Menge Glückshormonen und Botenstoffen überschüttet.
Die weiteren Fähigkeiten zeigen sich auf vielen Ebenen, wenn der normale Alltag im Leben wieder Einzug hält.

Warum können Frauen und Männer mal miteinander reden und mal nicht?
Ich vermute, dass das schlicht mit nicht wollen, als mit nicht können zu tun hat.

Al
*****_WI Frau
552 Beiträge
@Antaghar
@***ry wenn ich hier was wiederhole. Habe mit der Suchfunktion unter Rosenberg oder GfK nichts gefunden....

Aber so ist es: die Angst nun mal das häufigste Gefühl...
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Diana_WI
Die Threads, liebe Diana, liefen nur alle unter solchen Titeln wie "Warum Frauen und Männer nicht miteinander reden können?" u. dgl., unter den genannten Stichwörtern wirst Du da wohl nichts finden.

Doch sogar hier, in diesem Thread, wurde es bereits weiter vorne (berechtigt) angesprochen. Lies einfach nochmal alle Beiträge! Und such mal unter "Miteinander reden" und so ähnlich - es gab schon viele und sehr lange Threads mit heißen Diskussionen (ich war ja meistens selbst mittendrin und erinnere mich gut).

Der Antaghar
*****_WI Frau
552 Beiträge
@Antaghar
Danke! ich habe ja bereits...

Das ist wirklich ein spannendes Thema; da ich noch neu hier bin, habe ich noch nicht so viel von dem gelesen, was hierzu schon „historisch“ geschrieben wurde, habe aber über die Suchfunktion schon tolle Threads hierzu gefunden.

Aber
Lies einfach nochmal alle Beiträge! Und such mal unter "Miteinander reden" und so ähnlich - es gab schon viele und sehr lange Threads mit heißen Diskussionen
das dauert....da habe ich noch Lesestoff über Monate *gg*
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Diana_WI
Aber es lohnt sich ... Viel Spaß! *g*

(Der Antaghar)
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
@Antaghar
Es sind nicht die Gefühle an sich, die uns blockieren, sondern meist nur die Tatsache, dass wir sie nicht wahrhaben wollen und / oder unterdrücken. Also besonders blockieren wir uns selbst durch nicht eingestandene Gefühle.

Gibt man das Gefühl (z. B. die Angst) freiweg zu, ist häufig auch die Blockade wie weggeblasen. Und man kann frei und offen darüber reden. Will man aber so tun, als habe man keine Angst (als sei man nicht eifersüchtig oder neidisch, als habe man keine Probleme etc.), dann vernageln uns diese unterdrücken bzw. verdrängten Gefühle oft das Hirn. Sie lähmen uns bzw. unsere Denkfähigkeit regelrecht.

Das umfassend zu erläutern, würde hier zu weit führen. So belasse ich es mal bei dem Hinweis, sich einfach selbst zu beobachten: Wie berfreiend ist es meistens, zu seinen Gefühlen (auch zu den vermeintlich negatoiven!) zu stehen und offen darüber zu reden!

Amen!
@ eglantyne
Mindestens 30% des Forums lebt von der Tatsache, dass die Kommunikation zwischen Frau und Mann schwierig bis unmöglich ist
Paare können nicht (mehr) miteinander reden, er/sie versteht nicht oder will nicht reden.
ich finde, du führst hier zwei themen zusammen, die man vielleicht differenziert betrachten sollte...

Mindestens 30% des Forums lebt von der Tatsache, dass die Kommunikation zwischen Frau und Mann schwierig bis unmöglich ist
hier sehe ich das hauptproblem darin, dass man sich nicht sehen und hören kann. unbestätigbare gedanken zum gegenüber, sowie der nahezu grenzenelose interpretationsspielraum des geschriebenen führen oftmals dazu, den gegenüber auch ungewollt falsch zu verstehen - hierbei ist das geschlecht kaum ausschlaggebend.

Paare können nicht (mehr) miteinander reden, er/sie versteht nicht oder will nicht reden.
hierauf bin ich in meinen vorigen posts bereits eingegangen, und möchte mich nicht zu endlosen wiederholungen hinreissen lassen...

1.000 münder - 1.000 meinungen -- das ist die meine.

gruss, t.i.m.
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