Selbstbewusstsein
**zo:
Offensichtlich ist ja, bei aller Schablonenhaftigkeit, die im Eingangspost thematisierte Eigenschaft eine, die von vielen ProfilerstellerInnen gewünscht und begehrt wird. Man kann sich über die Floskel lustig machen, aber dahinter steht ein Wunsch, der durchaus ernst zu nehmen ist, vermute ich.
Da ist natürlich was dran.
Wenn "Ich will einen Mann, der weiß, was er will." in einem konkreten Zusammenhang kommt, weiß man auch, was gemeint ist.
Ein Ärgernis, welches über Jahre (in Frauengesprächen) immer Mal wieder in diesem Zusammenhang auftauchte:
Der Mann tut nur so als wüsste er genau, was er will. Hauptsache souverän auftreten. Dann wird ein Kompromiss ausgehandelt. Aber leben kann er diesen nicht. Früher oder später wird dann ein neuer Kompromiss ausgehandelt. Aber leben kann er diesen auch nicht. Und so weiter und so fort. Was will der Mann? Was ist ihm in dieser Angelegenheit wirklich wichtig?
Großes Rätselraten. Er weiß (noch) nicht, was er will.
Bei jedem Neuaushandeln tut er auf's Neue so als wüsste er JETZT ganz genau, was er will. Und er vertritt seinen neuen Standpunkt mit derselben Leidenschaft wie all seine Standpunkte zuvor. Nach etlichen Monaten hat man die Angelegenheit dann endlich Mal richtig geklärt bekommen.
Und eigentlich hätte alles ganz einfach sein können.
Ohne die zahlreichen Enttäuschungen.
Nach meiner Erfahrung ist: "Schatzi, das Thema ist mir neu. Ich werde mir ein/ zwei Wochen Zeit nehmen, meinen eigenen Standpunkt auszuloten. Dann reden wir weiter." wesentlich fruchtbarer und souveräner als die verbissene Verfolgung des Ich-Ideals: "Ich bin ein Mann. Ich weiß
immer genau, was ich will!"