Personen, die ich nur durchs Internet kenne, kann ich weniger vertrauen als jemanden, den ich auch real schon getroffen habe.
Am Anfang jedes Online Kontaktes bin ich also mehr oder weniger misstrauisch, ob der Ehrlichkeit und der wirklichen Intention dieser Person. Durch den Austausch wandelt sich dieses Misstrauen eher in Vertrauen, wenn ich die Person sympathisch finde.
Wenn dann das erste Treffen vorgeschlagen wird, ist dieses die erste große Hürde. Findet es auf Anhieb statt, wie geplant, dann hat diese Person direkt ein Stück weit mehr Vertrauen. Findet es später oder gar nicht statt, weil sie es verschiebt/absagt wächst eher das Misstrauen, je nach dem wie plausibel der Grund ist.
Erst nach dem reality check kann ich die Pforten für das volle Vertrauen öffnen, welches sich dann mit der Zeit entwickelt. Dabei bedarf es nicht ständig weiterer Treffen, aber zumindest ab und zu wäre schön.
Für alle, die denken, dass ein Treffen=Sex gemeint ist:Dem ist nicht so. Genauso verfahre ich auch bei Männern, und ich bin nicht bi.
Natürlich kann dieses Vertrauen nach dem reality check auch wieder in Richtung Misstrauen schwanken, indem Worte gesagt wurden, denen aber keine Taten folgten. Nach so einem Vertrauensbruch überlege ich, ob es Sinn macht der Person nochmal zu gewähren, dass sie das Vertrauen zurück gewinnt oder nicht.
Denn so eine Berg-und Talfahrt zwischen Vertrauen und Misstrauen ist furchtbar anstrengend. Dann kappe ich lieber zu früh den Kontakt.
Besonders schlimm ist es in so einer Situation, wenn ich von mir aus jedes Mal die Chance gebe, dass sie sich das Vertrauen zurück gewinnt. Wenn ich merke, dass die andere Person von sich aus auf mich zu geht und wirklich um mein Vertrauen "kämpft", dann fühlt sich das aufrichtig an.