Im Grunde ist schon die Threadüberschrift fatal gewählt.
"Was erwartet Dom von Sub" ... welcher Dom? Es gibt nicht "
den einen Dom", der als Stereotyp für alle steht. Das sieht man allein schon an den unterschiedlichen Beiträgen, die von dominanten Männern hier bereits gepostet wurden.
Und sich darauf zu versteifen, dass es eine Grundregel gebe, die alle Doms beherzigen, ist ebenfalls falsch, wie man daran sieht. Denn jeder lebt seine Dominanz nach seiner Facon. So, wie es nicht "die eine Sub" gibt, an der man alle anderen messen kann, so gibt es auch nicht den einen Dom mit "den verpflichtenden" Wünschen/Erwartungen.
Daher kann auch die Eingangsfrage nicht pauschal beanwortet werden. Intelligenter wäre es gewesen, zu fragen:
"Was erwartet Ihr als Dom von eurer Sub?". Und schon wäre die Diskussionsgrundlage eine ganz andere gewesen.
Die einen "Doms" erwarten beispielsweise eine Sub/Sklavin, die fügsam, brav und folgsam ist ohne je zu hinterfragen. Die von sich aus in jeder Situation in die Knie geht, die niemals zweifelt und die, wenn es sein muss, auch Dinge erträgt/erduldet, die sie eigentlich nicht will.
Andere "Doms" erwarten, dass ihre Sub einen eigenen Kopf hat. Einen eigenen Willen und auch die Fähigkeit, dem Dom zu widersprechen, wenn etwas gar nicht geht. Sie suchen eine Frau, die sich freiwillig unterwirft, die aber trotzdem auch sagen kann "stop, so nicht".
Die einen "Doms" erwarten von einer Sub, dass sie sich teilen, verleihen und demütigen lässt - vor anderen, von anderen. Sie erwarten, dass sie auch in der Öffentlichkeit zeigt, dass sie eine Sklavin/eine Sub ist. Und wieder anderen "Doms" wäre der Gedanke, ihre Sub zu teilen, zu verleihen, einfach nur zuwider - eben weil sie sie für sich haben möchten.
Andere "Doms" stehen darauf, mehrere Subs/Sklavinnen zu haben und erwarten, dass die Sub das akzeptiert. Andere leben BDSM lieber nur mit ihrer Sub.Sklavin aus und würden so etwas im Traum nicht erwarten.
Wieder andere suchen masochistische Frauen, weil sie als Sadist jemanden brauchen, den sie "quälen" können. Dies funktioniert aber nur mit einem enstprechenden Gegenpart. Und von diesem können sie dann auch das Erdulden von Schmerzen verlangen. Anders hingegen, wenn diese Männer an eine Frau geraten, die weder auf Schmerz steht noch damit etwas anfangen kann. Von dieser können sie viel erwarten - werden es aber wohl eher nicht bekommen. Ergo: die falsche Kombination.
Im Grunde ist es doch ganz einfach:
Jeder erwartet das von seiner Sub, was er sich wünscht, worauf er steht und welche Leidenschaften und Neigungen er hat. Und damit das in Erfüllung gehen kann, verbindet man sich am besten mit einer Sub/Sklavin, die genau diese Neigungen und Leidenschaften ebenfalls teilt.
Denn wenn man nicht kompatibel ist in seinen Wünschen, Neigungen und Leidenschaften, dann kann man viel erwarten - wird es aber wahrscheinlich nicht bekommen. Und wenn doch, dann wird diese Kombination wahrscheinlich trotzdem scheitern, weil beide Chraktere einfach nicht kompatibel sind.
Deswegen finde ich es auch recht vermessen zu sagen "Du siehst das so, aber das ist Blödfug". Ebenfalls finde ich es vermessen zu sagen "Du willst Dom vorschreiben, was er zu tun hat", denn damit hat man nichts verstanden.
Eine Sub ist in erster Linie erst mal ein Mensch. Und als solcher hat sie Vorlieben, Abneigungen, Wünsche, Träume, Sehnsüchte aber auch No Gos. Ebenso ein Dom. Die Kunst ist die, das richtige "Gegenstück" zu finden - und dann werden auch beide glücklich.
Wenn man allerdings so an die Sache herangeht, dass man sagt "Ein Dom muss das und das" oder "eine Sub muss das und das" und sobald Menschen genau das Klischee nicht erfüllen, spricht man ihnen ab, dass sie es "wirklich leben" ... dann kann die Sache und auch eine Diskussion nur schief gehen. Denn es gibt nich "den einen Dom" und "die eine Sub". Es gibt Menschen. Und diese Menschen passen entweder zusammen oder eben nicht. Wie in einer ganz normalen Beziehung auch. Und wenn Erwartungen und Realität nicht zusammen passen, dann muss man eben die Konsequenzen ziehen und sich jemanden suchen, mit dem man ideal harmoniert.
Fazit: Jeder Mensch, jeder Dom, jede Sub, jeder Herr, jede Sklavin erwartet etwas anderes von seinem jeweiligen Gegenüber. Man muss nur die Nadel im Heuhaufen finden, die dazu passt.