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Offene Beziehungen bereichernd oder zerstörerisch?

****yn Frau
13.440 Beiträge
******t73:

Brauchst du überhaubt einen Festen Partner ?

Brauchen? Nein. Ich "brauche" keinen Partner, weil ich keine Symbiose lebe. Ich will den Menschen, den ich liebe. Es ist nicht so, dass ich eine Beziehung brauche, um glücklich zu sein, sondern die Beziehung mit dem Menschen, dessen Existenz mich glücklich macht.

Viele fragen sich, warum man in meiner Situation einen Partner hat. Man könnte doch das alles auch als Single machen. Könnte man. Wenn man nicht liebt. Ich liebe aber und will deshalb ein Leben mit dem Menschen, den ich liebe.


******t73:

Was du schreibst klingt für mich sehr kompliziert.

Für mich nicht. Das ist aber auch egal, weil meine Gefühlswelt und die Art, wie ich lebe und liebe, nur für mich richtig sein muss, und für die wenigen Menschen, die mein Leben berühren. Für alle anderen kann das hanebüchen und bescheuert sein, das ist egal.


******t73:

Liest dein Freund die Dinge die du schreibst.

Regelmäßig, ja.


******t73:

Du schreibst über sehr viele Sexuelle Erlebnisse mit deinen Lovern mit Begeisterung, dein Freund wird nur immer als der Partner den du Liebst erwähnt.

Ich hab auch tollen Sex mit meinem Freund. *zwinker*
Allerdings gibt es einiges, wovon er nicht will, dass ich hier darüber schreibe und daran halte ich mich. Meinen Lovern ist das relativ egal, keiner von ihnen hat hier einen Account.


******t73:

Du Verliebst dich obwohl du in vielen Posts vorher dies ausgeschlossen hast.

Sowas kann passieren. Der Mensch, der mein Dom noch vor einem Jahr war, den hätte ich nicht lieben können. Der Mensch, der er heute ist, ist für mich sehr liebenswert. Menschen entwickeln und verändern sich, so wie ihre Gefühle und Beziehungen. Sowas kann man ja nicht vorausahnen.


******t73:

Du lässt dich Emotional so Tief in deine Beziehungen ein das bei mir der Eindruck entsteht das dein Freund nur eine Nebenrolle in deiner Welt hat.

Wie emotional tief ich mich auf Menschen einlasse, ist ja meine Sache und es muss ja auch nur mir guttun. Ich mag keine oberflächlichen Sexbeziehungen, das liegt mir nicht.
Aber um dich zu beruhigen:
Ich sehe meinen Dom mittlerweile nur noch zwei bis dreimal im Monat, meine Freundschaft+ ein bis zweimal im Monat (und wir haben nur selten Sex) und einen Bekannten, den ich über Joy kennengelernt habe, etwa alle drei bis vier Monate (mit dem hatte ich noch überhaupt keinen Geschlechtsverkehr, nur einmal oral). Da ist wirklich reichlich Zeit für meinen Freund.

Zudem schreibe ich hier hauptsächlich über meine sexuellen Erlebnisse und nicht über meinen Alltag, den ich fast gänzlich mit meinem Freund verbringe. Würde ich über alles schreiben, was ich täglich allgemein so mache, dann hätten meine Lover nur eine winzige Rolle in der Geschichte.


******t73:

Du redest davon das für dich nur ein Partner in Frage kommt der dich machen lässt wie du willst aber gleichzeitig sagst du das dein Freund kein Nebenbuhler duldet.
Was für mich Umkehrschluss heisst er ist nicht dein Ideal Partner.

Vor einem Jahr waren wir noch monogam. Zu Beginn unserer Beziehung war Monogamie für uns sogar sehr wichtig. Nach sieben Jahren kam die Öffnung. Beziehungen sind nicht statisch, sondern Entwicklung. Zu Beginn unserer Beziehung wollten wir dasselbe. Ideale Partner. Im Laufe der Zeit verändern sich Bedürfnisse und man muss neu "aushandeln", ob man immer noch dasselbe will. Das entscheidet man nicht von heute auf morgen, sondern es ist ein Prozess, innerhalb dessen man viel kommuniziert und ausprobiert, dann sieht, ob es klappt.
Jetzt haben sich Verhältnisse erneut verschoben und man wird sehen, welche Beziehungsarbeit diesmal zu leisten ist und ob wir langfristig noch immer dasselbe Ziel verfolgen. Mein Ziel ist es zum Beispiel erstmal, dass mein Freund akzeptieren kann, dass ich noch jemand anderen liebe, ohne eine Beziehung mit ihm zu führen. Denn meine Gefühle allein ändern nichts an unserer Beziehung, es ist alles, wie gehabt. Das ist die erste, große, neue Frage, die es zu klären gilt: Kann er meine Gefühle akzeptieren? Nur die Gefühle. Nicht mehr und nicht weniger.

Den "perfekten" Partner, der bei allem mitzieht, mit dem es nie Konflikte gibt und mit dem man nie diskutieren muss, den gibt er meines Erachtens nicht. Irgendwo gibt es immer Reibungspunkte und Prioritäten müssen geklärt werden. Mein Ziel ist immer noch dasselbe: Ich will mein Leben mit meinem Partner verbringen. Mein kleines Etappenziel ist: Ich will den anderen Mann lieben dürfen. Und erstmal einfach wirklich nur lieben. Mir geht es um das Existenzrecht meiner Gefühle.


******t73:

Du hast mit deinen Liebhabern viele erlebnisse die du mit deinem Freund nicht hast.

Und ich habe viele Erlebnisse mit meinem Freund, die ich mit meinen Liebhabern nicht habe. Denn als Beziehungspartner habe ich nicht nur Sex und ein bisschen Freizeit mit ihm, sondern ein ganzes Leben, einen ganzen Alltag. Darüber schreibe ich hier nur nicht, weil ich denke, dass es in einem Forum mit vorwiegend sexuellen Themen niemanden interessiert, wie ich mit ihm den Urlaub nach Holland im Sommer plane, oder wie ich zusammen mit ihm und meinem Kind Brettspiele spiele, oder wie wir unsere Hochzeit dieses Jahr planen.


******t73:

Deine Denkweise ist Gift für jede Partnerschaft.

Nein. Sie ist Gift für eine Partnerschaft, so wie du sie dir vorstellst und leben willst. Ich bin aber nicht deine Partnerin und von daher muss dich die Art, wie ich Partnerschaften führe und dazu stehe, gar nicht tangieren. Wir beide würden ja gerade deshalb ohnehin nicht zueinanderpassen.


******t73:

Mal sagst du , du bist nicht Verantwortlich für die Gefühle anderer insbesondere deines Freundes gleichzeitig legst du darauf Wert das die Gefühle deiner Liebhaber aber ja nicht verletzt werden.

Das ist nichts, was sich ausschließt. Ich bin nicht verantwortlich für das, was jemand anderes fühlt. Wenn er sich von seinen Gefühlen beherrschen lässt, ist das nicht meine Schuld. Trotzdem darf ich Wert darauf legen, dass es den Menschen, die mir persönlich wichtig sind, auch gut geht.


******t73:

Dabei nehmen 1/3 Dein Freund ihren Platz und 2/3 deine Liebhaber.

Er erkläre ja bereits, dass das täuscht und warum. In einem Sexforum, wo ich hauptsächlich über Sex schreibe, erwähne ich Dinge aus meinem Alltag kaum. Zudem erwähne ich die "neuen" oder besonderen Sexerlebnisse natürlich mehr, als den normalen Sex. Ich habe mit meinem Freund mehr normalen Sex. Mit meiner F+ ebenfalls. Der Sex mit meinem Dom ist allein aufgrund des Machtgefälles einfach anders und von vielen, neuen Erlebnissen geprägt, auch, weil wir ja noch nicht lange so explizit miteinander spielen und es daher viel Raum für neue Erlebnisse gibt.

Ich finde es außerdem spannend, wie die Sicht von außen auf meinen Partner ist, den ich angeblich "nur" liebe. Nur? Wirklich? DAS ist nichts besonderes? Manchmal habe ich den Eindruck, dem Sex wird allgemein so viel Bedeutung zugemessen, dass die Liebe zu einem Nebenprodukt herabgestuft wird und anstatt der Liebe den höchsten Stellenwert zu geben, bleibt offenbar nicht mehr hängen als "das ist "nur" der Partner, den du liebst".


******t73:

Und verstehe mich nicht falsch ich Verurteile dich nicht. Nicht für deine Gefühle, für deine Werte , für deine Lebensweise .

Doch. Du hast behauptet, es sei Gift für jede Partnerschaft.
******t73 Paar
1.349 Beiträge
So liebe Freunde
Ich habe doch geschrieben das ich nicht verurteile.
Aber das Thema heisst Öffnung Zerstörerisch oder Bereichernd.
Dies hier ist ein Diskussionsplattform und ich Diskutiere und spreche vielleicht auch mal unbequeme Sachen aus.
**zo Frau
1.526 Beiträge
So liebe Freundin
Warum stört es Dich dann, dass andere zurückdiskutieren?

Und ja: Du verurteilst.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Ich finde es persönlich nicht schlimm, verurteilt zu werden. Das bedeutet lediglich, dass jemand Werte besitzt, die den meinen entgegenstehen und dass er diese verteidigt, weil sie ihm wichtig sind. Das ist Integrität. Und ich habe immer Respekt für Menschen übrig, die ihre Werte klar verteidigen, auch wenn es nicht die meinen sind.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Klar, ist es besser im Schreiben bei sich selbst zu bleiben und Anderes nicht zu werten.
Wenn Polyamorie in einer Form definiert wird, bei der der zweite Teil des Wortes jede Bedeutung verliert, so tue ich mich allerdings schwer, das unkommentiert so stehen zu lassen, weil es für mich etwas ganz Besonderes ist.
Sich zu verlieben ist besonders und die Erfahrung gemacht zu haben, dass wirklich tiefe Gefühle zu mehr als einem Mann möglich - und auch lebbar - sind, war nochmal ganz besonders.

Eine offene Beziehung KANN polyamore Verbindungen zu führen ermöglichen, muss es aber nicht, denn wie oft liest man hier im JC "Sex mit Weiteren ja, aber... Verlieben verboten".
Das ist OK, wenn es für die Menschen passt, die so leben möchten.

Ich habe nach einer wunderschönen Zeit in polyamorer Verbindung sehr schmerzhafte Erfahrungen gemacht, die nachwirken und mich sicher in der Zukunft vorsichtiger, kritischer und auch ängstlicher machen.
Trotzdem ist diese Art der Verbundenheit etwas sehr Schönes, auch, wenn nicht für jede Beziehung passend, oder erstrebenswert.
Sehnsucht danach bleibt ... ein bisschen... 😊
*******vet Frau
120 Beiträge
Sex , Vertrauen, Gefühle
Selbst wenn der geilste Sex immer an höchste Stelle gesetzt wird...
Vielleicht ist es auch eher der Reiz und der Kick nach dem wonach man sich innerlich sehnt.
Eine gute und wertvolle Beziehung wäre für mich nicht als offene Beziehung möglich.
Das was ich liebe könnte ich nicht teilen, selbst wenn der Sex nicht gerade erfüllend wäre. Am Sex alleine würde ich es nicht festmachen. In einer guten Beziehung sucht man das Gespräch um daran zu arbeiten. Gerade das nach Jahren auch noch einmal neu zusammen entdecken, das macht es aus.
Eine offene Beziehung ist für mich ein Weglaufen, der einfachste Weg um allen Problemen aus dem Weg zu gehen und den Reiz nach anderen Körpern auszuleben.
Den Liebsten zu teilen wäre eine Qual. Ebenso würde ich mich fragen, ob ich ihn wirklich wichtig bin und ob es wahre Liebe ist mich in andere Hände geben zu lassen. Sex ist das Intimste was es gibt. Für mich in der Liebe ein Ding für 2.
Was offen für anderes ist ist oberflächlich! Jeder möchte sich alle Möglichkeiten offen halten.
Vielleicht denkt Ihr nun das ich aus der Steinzeit bin... Das ist meine Empfindung aus tiefstem. *herz*
********e_82 Frau
2.126 Beiträge
ich Diskutiere und spreche vielleicht auch mal unbequeme Sachen aus.

Die sind aber nur für dich und Menschen, die so empfinden wie du, unbequem. Stelle dich selbst der unbequemen Wahrheit, dass andere Menschen auch anders empfinden können...
****yn Frau
13.440 Beiträge
Es ist natürlich absolut möglich, dass ich mich, allein dadurch, dass ich Gefühle für einen zweiten Mann entwickelt habe, in den größten Mist hineinreite. Es ist möglich, dass meine Spielbeziehung ein Ende findet. Es ist möglich, dass mein Freund mit meinen Gefühlen nicht zurechtkommt und dass wir Probleme bekommen.

Ich rechne durchaus mit Hürden und male mir nicht aus, dass alles super glatt läuft und ich ohne weiteres bekomme, was ich will. Auch ICH muss mir gut überlegen, was es ist, das ich langfristig will, worauf ich tatsächlich verzichten könnte, wenn ich es wollte (ob ich das überhaupt will), und was mir persönlich gut tut und Glück beschert.

Ist nicht einfach, das ist mal klar.
******t73 Paar
1.349 Beiträge
@arzo
Stört mich nicht.
Übrigens bin ich Mr. Hablust73
Mrs Hablust73 würde Kaylin zur Seite stehen.
Weil sie von ihrer Denkweise Kaylin ähnlich tickt.
Und genau das hat bei der Öffnung zu Problemen geführt.
Ich möchte mich bei Kaylin auch entschuldigen wenn ich in meinen Ausführungen zu weit gegangen bin.
Ich habe mich von meinen Negativen Erfahrungen und Subjektiver blickweise verleiten lassen.
Selbstverständlich steht es mir nicht zu über das Leben anderer zu urteilen.
Dennoch denke ich wenn es um dieses Thema geht eine Öffnung eine feste Beziehung zerstören kann wenn ein Partner sich komplett in diese Richtung Verrenen tut.
Kaylin schrieb selbst das sie selbst nicht wisse wie ihr Partner es auffassen würde wenn er erfahren würde das sie sich verliebt hat.
****yn Frau
13.440 Beiträge
******t73:

Ich möchte mich bei Kaylin auch entschuldigen wenn ich in meinen Ausführungen zu weit gegangen bin.

Bist du nicht, keine Sorge. *zwinker*

Ich profitiere persönlich immens davon, wenn Menschen mich infrage stellen, weil ich mir dann gute Argumente überlegen muss. Teilweise lerne ich dann, dass meine Argumente blödsinnig sind, oder ich werde mir ihrer sicherer. So oder so, ich finde Kritik niemals wirklich schlecht. *g*
******t73 Paar
1.349 Beiträge
@ Helianthe
Tuhe ich immer.
Ich sehe mich nicht als Mr. always right.
Und Unbequemlichkeiten sind mir nicht fremd.
**zo Frau
1.526 Beiträge
@******t73: Danke! Nichts für ungut. Was @****yn sagt, stimmt: prinzipiell ist kontroverse Diskussion immer gut fürs eigene Hinterfragen.

@*******vet macht es richtig: sie spricht nur von sich aus und über sich. Es ist immer schwer, sich in andere hineinzuversetzen.


Meine eigene Erfahrung ist, dass Polyamorie sich genausowenig unterdrücken lässt wie andere sexuelle Veranlagungen, wie z.B. Homo- oder Bisexualität. Das kann zu einem enormen Leidensdruck führen, wenn man in einer monogamen Partnerschaft lebt. Dieser Druck äußert sich dann manchmal sehr ungesund, mit Fremdgehen oder allgemeiner Unzufriedenheit.

Die Öffnung oder Erweiterung der Beziehung wiederum, die für das Wohlbefinden des Polyamoren irgendwann zwingend notwendig wird, belastet den Partner massiv, wenn er nicht dafür geschaffen ist. Dieser braucht ein großes, gelassenes Selbstvertrauen und eine Menge altruistische Liebe an seinen Partner, um das zuzulassen (nicht notwendigerweise eine eigene polyamore oder promiske Veranlagung - es gibt eine Menge funktionierender Beziehungen, wo nur ein Partner polyamor ist).

Selbst mit diesen Voraussetzungen ist es nicht für jeden möglich. Nicht jeder erträgt es, die Partnerin oder den Partner sich mit einem anderen Menschen als das Tier mit zwei Rücken oder als turtelndes Pärchen vorzustellen. Das hat nichts mit Egoismus oder Selbstsucht zu tun, wie hier von meiner eigenen Fraktion gerne behauptet wird. Auch das ist eine natürliche Veranlagung, die man nicht unterdrücken oder kleinreden kann.


Ich wollte gerne noch einmal hier hineinstellen, dass es einen klaren Unterschied zwischen der vollständigen "Öffnung" einer Beziehung und einer "Erweiterung" um ein bis mehrere Komponenten (sprich: Partner) gibt. Das letztere ist genau so eine geschlossene Angelegenheit wie jede monogame Beziehung, nur halt mit mehr als der üblichen Anzahl Partner. Es beinhaltet ebenso bindende Treueversprechen, Verpflichtungen, Verantwortung und Exklusivität.
******t73 Paar
1.349 Beiträge
@arzo
Jetzt muss ich erstmal googeln was alttruistsche Liebe bedeutet.
Respekt und Toleranz
Mein Mann und ich sind nun seit über 20ig Jahren zusammen. Kennen tun wir uns wesentlich länger. Es war Liebe auf dem ersten Blick. Wir haben soviele gemeinsame Momente. Wir haben gemeinsam gelacht, geweint, gelernt, gestritten. Wir sind gemeinsam gewachsen und wachsen immer noch. Und wenn ich nochmal die Wahl hätte, würde ich wieder diesen Mann wählen. Wir sind sehr ehrlich miteinander und sprechen über alles, natürlich auch über Fantasien. Monogamie kann also eine durchaus wunderschöne, erfüllende Lebensweise sein. Genauso können doch auch Polyamorie oder andere Beziehungsformen erfüllend sein. Ich selbst möchte keine Beziehungsform werten. Egal welches Beziehungskonstrukt gelebt wird, es wird immer "Baustellen" geben, an denen man arbeiten muss bzw. kann. Nachteile einer Beziehungsform sehe ich durch negative Abwertung Andersdenkender.
Der Erfolg einer Beziehung oder auch der Umgang mit Schwierigkeiten in Beziehungen ist abhängig von den Menschen. Es sind die Menschen, die die Werte in ihrer Beziehung schaffen, wie Vertrauen, Respekt und Achtsamkeit. Im Grund kann jede Beziehungsform scheitern oder Erfolg haben.
**zo Frau
1.526 Beiträge
Was @***80 sagt.

Allerdings - und das ist auch ein Erfahrungswert - kann bei polyamoren Beziehungsgeflechten mehr schiefgehen, weil einfach mehr Menschen beteiligt sind. Ist ja schon schwer, zwei Menschen und ihre Bedürfnisse und Macken unter einen Hut zu bringen. Mit jedem weiteren, der hinzukommt, steigt die Wahrscheinlichkeit exponential.

Ich sag ja: wir Polys würden es nicht machen, wenn wir nicht durch unsere Natur dazu gezwungen wären. Manchmal wär ich schon sehr gerne monoamor. Ihr habts echt gut.
Zu "Arzo"
Du hast Recht, viele Menschen....viel Konfliktpotential. (Musste auch lachen über deine charmante Antwort).
******_63 Mann
329 Beiträge
at kailyn
Mein Ziel ist es zum Beispiel erstmal, dass mein Freund akzeptieren kann, dass ich noch jemand anderen liebe, ohne eine Beziehung mit ihm zu führen. Denn meine Gefühle allein ändern nichts an unserer Beziehung, es ist alles, wie gehabt.

So sieht es nur FUER DICH aus. Du bist imho nicht in der Lage zu erahnen, dass es sich auf der anderen Seite sehr, sehr, sehr viel anders anfühlt und gar nichts so ist, wie gehabt.
**zo Frau
1.526 Beiträge
******_63:
at kailyn
Mein Ziel ist es zum Beispiel erstmal, dass mein Freund akzeptieren kann, dass ich noch jemand anderen liebe, ohne eine Beziehung mit ihm zu führen. Denn meine Gefühle allein ändern nichts an unserer Beziehung, es ist alles, wie gehabt.

So sieht es nur FUER DICH aus. Du bist imho nicht in der Lage zu erahnen, dass es sich auf der anderen Seite sehr, sehr, sehr viel anders anfühlt und gar nichts so ist, wie gehabt.

Aber, äh, Duweißt genau, wie @****yin´s Freund sich fühlt? Klär uns auf.
****yn:
Sowas kann passieren. Der Mensch, der mein Dom noch vor einem Jahr war, den hätte ich nicht lieben können. Der Mensch, der er heute ist, ist für mich sehr liebenswert. Menschen entwickeln und verändern sich, so wie ihre Gefühle und Beziehungen. Sowas kann man ja nicht vorausahnen.
Sich sicher sein, dass es so kommt, das nicht. Aber es ist für mich auch nicht aussergewöhnlich, dass die gewaltigen Gefühle, wenn bei der Öffnung der Beziehung ganz neue Welten im Fühlen und Denken hinzukommen, sich sehr wohl auch auf die Wahrnehmung auswirken des 'Neuen', der einem dies geben kann.

Ob beim Sex oder beim gemeinsamen Durchleben von anderen sehr gefühlsintensiven Situationen, ob überaus glücklich oder lebensbedrohlich, es ist ein gegenseitiger Prozess, beide Beteiligten verändern sich dabei, und verschiedene Hormone sorgen definitiv für einiges an Unruhe, nicht nur im Empfinden, sondern überschwappend auch im Wahrnehmen und Denken.
Und davor denke ich hat der TE auch verständlicherweise Angst. Davor dass die Veränderungen durch die Öffnung dermassen heftig sein können, dass es nicht möglich ist vorherzusagen, ob es "nur" Sex, "nur Verliebtsein" oder gar die Liebe des Lebens sein wird.
*********r_85:
Führt das denn nicht dazu, dass man für den Partner (...) mehr Gefühle entwickelt als für den Partner in der Hauptbeziehung?
Ich denke, je näher er ihr bei diesem Erleben sein kann, je mehr er im Erleben dieses bewegenden Gefühls auch präsent ist, desto mehr kann es sein, dass sie auch ihm auch in der Zuwendung nahe bleibt.

Wenn meine Partnerin wichtige Bedürfnisse ausleben möchte, dann ist sie es mir wert, sie ohne Infragestellung der Beziehung soweit zu unterstützen, wie es mir möglich ist, ohne mich dabei zu verlieren.
Wenn unsere Beziehung wirklich auch für sie so ist, wie für mich, dann wird sie im Fall der Fälle den kühlen Kopf behalten, und nicht mehr darin sehen, als wirklich da ist, den Sturm geniessen aber nicht den Boden verlieren.

Und wenn nicht, oder wenn es wirklich in der Gesamtheit dermassen besser war, dann ist das ihr Weg, sie soll ihn gehen. Kann gut sein, wir begegnen uns wieder – so ging es mir früh in unserer 30+ jährigen Beziehung, und wir gingen nach einem Jahr wieder zusammen weiter. Kann aber auch sein, unsere Richtungen gehen immer weiter auseinander. Ich würde sie doch nie daran hindern wollen, ihren Lebensweg zu gehen, genauso wie ich meinen gehen können möchte.
****yn Frau
13.440 Beiträge
******_63:
at kailyn
Mein Ziel ist es zum Beispiel erstmal, dass mein Freund akzeptieren kann, dass ich noch jemand anderen liebe, ohne eine Beziehung mit ihm zu führen. Denn meine Gefühle allein ändern nichts an unserer Beziehung, es ist alles, wie gehabt.

So sieht es nur FUER DICH aus. Du bist imho nicht in der Lage zu erahnen, dass es sich auf der anderen Seite sehr, sehr, sehr viel anders anfühlt und gar nichts so ist, wie gehabt.

Selbstverständlich weiß ich, dass es auf der anderen Seite anders sein kann. Ich hab es erst vor einer halben Stunde geschrieben. Hier: Offene Beziehungen bereichernd oder zerstörerisch?

Vor allem gehst du erstmal pauschal davon aus, dass mein Freund alles anders sieht und sich querstellt. Das weißt du doch gar nicht. Das weiß ja nichtmal ich. Ich weiß, dass er bisher immer gesagt hat, er würde keinen weiteren Mann neben sich dulden, also als Beziehung. Aber vor einem Jahr mochte er meinen Dom auch noch nicht, heute verstehen sich die beiden gut. Vor etlichen Jahren hat sich keiner von uns etwas anderes als Monogamie vorstellen können.

Bevor wir unsere Beziehung geöffnet haben, hat mein Freund sich ein einziges Mal in eine andere Frau verknallt (die, mit der er fremdgegangen ist). Damals habe ich auch deutlich gemerkt, dass seine Zuneigung zu mir weniger wurde, abgekühlt ist. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass, weil das bei ihm so ist, er Angst davor hat, dass es bei mir genauso ist.
Aber so wie er spürbar erfahren konnte, dass meine langfristigen Affären unsere Beziehung nicht gefährden, ist es durchaus möglich, dass er genauso spürbar erfährt, dass eine zweite Liebe die erste nicht gefährdet. Ich bitte ja nicht darum, eine zweite Beziehung führen zu dürfen. Ich bitte erstmal nur darum, dass meine Gefühle überhaupt existieren dürfen.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Ein Szenario kann ja auch sein, dass der zweite Mann gar keine Gefühle für mich hat. Habe ich auch schon überlegt, was ich dann machen soll. Ich sage immer, dass ich keine Gefühle in jemanden investieren will, der nicht dieselben für mich hat, weil ich das für Zeitverschwendung halte. Und das ist es auch.

Jetzt habe ich mit diesem Mann aber schon "Geschichte" geschrieben und bin ihm seit einem Jahr sehr nahe. Ich glaube, wenn meine Gefühle unerwidert bleiben, wäre das sehr schmerzhaft und schrecklich für mich.
In der Tat wäre dann dieses Ergebnis einer offenen Beziehung/polyamorösen Gefühlen zerstörerisch, weil es ja nur funktioniert, wenn sich alle einig sind. Wenn nicht, kann viel kaputtgehen und es entsteht ein großer Haufen Schmerz.

Es soll bitte niemand glauben, dass ich nicht auch gleichzeitig eine Scheißangst hätte. Klingt immer ganz cool, wenn man es so abgeklärt schreibt, aber das bin ich nicht.
******_63 Mann
329 Beiträge
at arzo
Aber, äh, Duweißt genau, wie @****yin´s Freund sich fühlt? Klär uns auf.

Yep. Hat was mit Empathie zu tun, dass ich das weiss, ausserdem ist ihr Freund auch noch Vater des gemeinsamen Kindes, was die ganze Geschichte zusätzlich verkompliziert.
******_63 Mann
329 Beiträge
at kaylin
Selbstverständlich weiß ich, dass es auf der anderen Seite anders sein kann. Ich hab es erst vor einer halben Stunde geschrieben. Hier: Offene Beziehungen bereichernd oder zerstörerisch?

Stimmt, habe ich zu spät gelesen. Sorry.
**zo Frau
1.526 Beiträge
@****yn und ihr Partner haben in diesem Fall vermutlich auch den Vorteil, alle Gefühlssituationen (Verknalltheit, Verliebtheit, Liebe, Eifersucht, Flattern, Bindungswunsch, Ernüchterung, Entlieben) bereits erlebt und ausgekostet zu haben und mithin besser einordnen zu können. Das ist zumindest etwas, was die Promisken und die Polyamoren den meisten Monogamen voraus haben: die (manchmal leidvolle) Erfahrung mit der Gefühlskiste.

Wenn man all diese Dinge bereits durchlebt hat, ist es leichter, analytisch zu bleiben. Insbesondere den ersten irrationalen Verliebtheitsschub kann man so viel besser verarbeiten und als das sehen, was er ist. Tut mir dieser Mensch überhaupt gut? Passen wir zusammen? Ist da überhaupt langfristiges Liebespotential? Lohnt es sich, der Verliebtheit nachzugeben, oder gefährde ich damit Dinge, die mir wichtiger sein sollen? Über diese Dinge ist man sich dann wesentlich besser im Klaren.

Ich vergleiche das mit einem Rekruten, der das erste Mal unter Feuer kommt und in Panik erstarrt, im Vergleich zu einem Kampfveteranen, der diese Drüse schon so oft strapaziert hat, dass er die Angst beiseiteschieben und konstruktiv handeln kann.

(Und ja, bevor jemand die Metapher weiterspinnt: Beziehungs-PTSD durch "Kriegsgräuel" gibt es auch, aber das steht nochmal auf einem anderen Blatt.)
*****al4:
Ich persönlich, glaube ja , dass eine momogame Beziehung immer aus einen Mangel heraus geöffnet wird.

Ich glaube, das das ein sehr zentraler Ansatz ist ...

Es ist eher ein zentraler Glaubenssatz.

Genau so gut könnte man auch behaupten, dass monogame Beziehungen immer aus einem Mangel an alternativen Gelegenheiten eingegangen werden *fiesgrins* (... und ich möchte wetten, dass ich nicht der Einzige bin, der das rückblickend nicht so ganz ausschließen kann ).

Und wenn man die Realität monogamer Beziehungen so betrachtet, dann ist es bei nicht wenigen ein Mangel an Gelegenheit ... und sobald sich eine wirklich interessante Gelegenheit ergibt wird daraus dann eine Lebenslüge, weil die Beziehung die Wahrheit nicht überstehen würde.

Und natürlich ist für eine so angelegte monogame Beziehung (die ja in Wahrheut nur eine von einseitiger monogamer Erwartungshaltung geprägt ist) keine Lösung, wenn der Eine vor der Realität resigniert und durch Zustimmung zur Öffnung der Beziehung seine eigenen Erwartungen hinten an stellt.

Heißt letztendlich:
Egal ob monogam oder offen, eine Beziehung kann nur dann funktionieren, wenn sie von Beiden aus innerer Überzeugung so gelebt wird. Das Problem ist dabei lediglich, dass sich Viele darüber vorher keine Gedanken machen, ihre eigenen Erwartungen auf den Partner projezieren und die eigene Entwicklung wie auch die des Partners nur schwer vorhersehen können.
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