Mich hat das Thema Geschenke jetzt über Weihnachten viele Tage beschäftigt. Ich konnte so viel dabei beobachten, was mich sehr nachdenklich werden lässt.
Was mir schwer fällt, ist auf Kommando zum Stichtag eine Liste abarbeiten derer, denen ich mich verpflichtet fühle. Das empfinde ich aber auch nicht als Schenken, sondern als Last, daher klammere ich das aus.
Für mich bedeutet ein Geschenk ein Symbol, Ausdruck, die Verkörperung dessen, was im Thread auch so schön beschrieben wurde. Jemandem eine Freude machen wollen, zeigen, ich sehe Dich, ich kenne Dich, ich denke an Dich und ich möchte mit Dir teilen, was ich für Dich empfinde. Freude zum Beispiel.
„Etwas für jemanden übrig haben“.
Darin liegt für mich der Wert eines Geschenks. Das, was einen „soooo einfachen“ Schlüsselanhänger so unendlich kostbar machen kann und einen Diamanten wertlos.
Es ist die Frage nach meinem inneren Reichtum, den ich empfinde, habe ich aus purer Freude ganz leicht viel übrig für andere.
Ebenso beschäftigt mich, habe ich jemanden vergessen, warum ist mir das entglitten. Fehlte es mir an Interesse, Empathie, Sympathie, Zuneigung?
Vielleicht habe ich mich auch an manchen so verausgabt, dass für andere nichts mehr übrig war. (Nein, ich meine nie Geld). Oder habe ich schlicht nicht mehr zu geben, mangelt es mir im Herzen gar selbst.
Es stimmt mich sehr nachdenklich, für wen ich etwas übrig hatte und für wen nicht. Wer für mich etwas übrig hatte und wer nicht.
Schenken gehört für mich zu einem Fest dazu. Das muss nichts Dingliches sein, auch und gerade Zeit miteinander etwas zu feiern ist für mich ein Geschenk.
Dem Gegenüber die Frage, was ist mit dem „Nichts“. Wirkt alles, was nicht geschenkt wurde gleich?
Manchmal ist einem jemand aus dem Sinn gekommen, man vergisst einander aber es hat für beide keine Bedeutung.
Ein anderes Mal steht das Nichts mit einer Wucht im Raum und vermag jemanden schmerzhaft vor den Kopf zu stoßen.
Beide Male habe ich übersehen, rational identischer Vorgang. Einmal wird es nicht bemerkt, einmal führt es zu Verletzung.
Ist mein Nichts von Bedeutung habe ich alles übersehen, was für mich war und es nicht beachtet.