Ich bewerte Gefühle nicht und unterteile sie in gut und schlecht. Ganz und gar nicht. Alle dürfen sein und haben eine Berechtigung.
Schlecht ist, wenn es einem schlecht geht. Wenn man sich und /oder seiner Umgebung schadet.
Das passiert, wenn man nicht seine eigene Wahrheit lebt und wenn man Angst hat diese ins Leben zu bringen und sich stattdessen an Illusionen klammert.
Menschen, die zu mir in eine psychologische Beratung kommen, sind nicht glücklich. Sie stecken in Konflikten, fühlen sich zerrissen, gelähmt und von sich entfremdet.
Da gilt es die Gefühle zu greifen, zu unterscheiden, zu verstehen.
In einem geschützten Raum sich herantasten an was es nicht mehr braucht und was es stattdessen braucht. Das sind langwierige Prozesse.
Was ich hier kommentiere ist die herunter gebrochene Essenz aus vielen vielen Geschichten, wo das Gefühl nicht zur Story passt.
Kein Gefühl ist falsch oder schlecht oder besser. Die Frage ist, welches setzt sich durch.
Menschen mit großer Liebessehnsucht, die aber keine Nähe ertragen, deren Angst boykottiert die Erfüllung ihrer Wünsche. Die würden alle sagen, Liebe sei ihr größter Antrieb, weil es ihr größter Wunsch ist. Es ist aber nicht ihre Realität. Ihre Realität ist Angst, die sie blockiert.
Auch so eine Angst war irgendwann mal ein Schutz vor Schmerz. Blöd, wenn sie zum Schutz vor Freude ausufert.