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Zeit

*********weety Frau
80 Beiträge
Die Vergangenheit ist wichtig, aber sie bestimmt nicht wohin wir gehen.

Als ich mich getrennt habe wurde von allen Seiten gesagt "oh nach 8Jahren, hättet ihr es nicht noch mal hinbekommen?"
Hätten wir vielleicht, aber es wäre nie mehr so unbeschwert gewesen wie es war, eben weil einiges passiert ist.
Ich habe lange gekämpft und mich an einem Morgen orientiert, "es wird schon wieder", nachdem es nicht wurde (manchmal sogar schlimmer als zuvor) habe ich die Konsequenzen gezogen und bin gegangen.

Nun hängt er mir nach und erzählt mir, dass er mich zurück will, er sich geändert hat, ich "die" Frau in seinem Leben war und er sich immer mit mir eine Zukunft vorgestellt hat. Nur hat er das während der letzten Monate unserer Beziehung nicht gezeigt, was dazu geführt hat das meine Gefühle für ihn immer weniger wurde (was ich ihm auch während dessen immer wieder gesagt habe)

Ich werde mich nicht in die nächste Beziehung stürzen, da ich einiges noch nicht verarbeitet habe, es wäre dem neuen Partner gegenüber nicht fair.
Natürlich weiß ich, dass nicht jeder so ist wie mein Ex, also ich habe kein grundsätzlich schlechtes Bild von Männern. Er war halt einfach ein Arsch. Wir sind alle Individuen und jemanden auf Grund schlechter Erfahrungen vorzuverurteilen finde ich falsch.
*********erker Mann
11.917 Beiträge
Man sollte immer seine Vergangenheit in Erinnerung behalten, damit man sich in Gegenwart und Zukunft besser orientieren kann. Ich bin eigentlich niemand der unbedingt persönliche Dinge aufheben muss... höchstens ein paar Fotos von der Familie... Oma, Opa usw. aber das darf sich dann in Grenzen halten, denn für mich wichtiges hat mein Hirn abgespeichert und unwichtiges eben nicht... brauch ich auch nicht. Alles was man 2 Jahre nicht gebraucht oder vermisst hat, kann man getrost entsorgen.
Insgesamt kann man leichter durchs Leben gehen, wenn man weniger Ballast mit sich rumträgt, sei es im Kopf oder auf den Schultern!
Ich hatte und habe mit meiner Frau häufiger mal Probleme oder auch Streit, den wir aber gemeinsam durch miteinander sprechen immer wieder beilegen konnten.
Wenn man in solchen Situationen immer wieder olle Kamellen ausgräbt, dann ist die ganze Sache irgendwann zum Scheitern verurteilt!
Besprochen wird der Augenblick... was läuft gerade schief? Wie machen wir das morgen besser...
Für Deine Zukunft gibts auf jeden Fall eine Garantie.... das ist der Tod!
Und für mich zählt nur, bis dahin eine wunderschöne Zeit zu haben! *prost*
Ist es Sünde und Verschwendung, wenn man die Zeit und die Zukunft einfach auf sich zukommen lässt, statt sie krampfhaft zu planen und wenn man nicht Anhänger der "meine Zeit ist knapp und muss deshalb partout schön sein"-Fraktion ist? Ich glaube, das Gegenteil, ist der Fall, das ist Freiheit. Wie man sich vom Druck des Geldes befreien kann, so kann man sich auch vom Druck der Zeit befreien.

Ganz spontan mein Gedanke:

einen Tag, meinen Urlaub, das nächste Jahr auf mich zukommen zu lassen, ist sicher schön und ein toller Gedanke, den ich so manches Mal habe.
Dennoch bedeutet eine Planung im Vorfeld für mich auch ein Ziel, welches ich erreichen möchte. Damit erreiche ich auch ein gewisses Maß an Sicherheit. Nachteil: Spontanität geht verloren.
"In den Tag hineinleben" mache ich tatsächlich mal. Dennoch befriedigt es mich nicht auf Dauer.

Kann sich heute wirklich noch jemand vom Druck des Geldes befreien? Das sind doch eher die Menschen, die das finanzielle Polster haben oder sich mit Nichts zufrieden geben. Für mich eine Illusion.
Geld ist ein wichtiger Faktor in meinem Leben, denn es ernährt mich, dafür tue ich etwas und gehe arbeiten.
Mein Geld einfach so auszugeben und in Saus und Braus zu leben würde mir dennoch nie einfallen. Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt...benötigen meine Kinder, meine Eltern nochmal meine finanzielle Hilfe, weil sie unverschuldet in Not geraten? Werde ich meinen Job los und vorerst auf Ersparnisse zurückgreifen? Es widerstrebt mir zutiefst, amtliche Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen, wenn ich im Vorfeld weitestgehend die Möglichkeit habe, dagegen anzusteuern. Dazu gehört für mich eine private Altersvorsorge, um der Altersarmut entgegenzusteuern. Gerade im Rentenalter möchte ich mir noch so manche Wünsche erfüllen, zu denen ich aufgrund von Familie und Job bisher nicht die Möglichkeit hatte.

Ob ich das Rentenalter erleben werde, steht auf einem anderen Blatt. Falls nicht, habe ich mir aber nichts vergeben, habe trotzdem bis dahin gut gelebt und kann guten Gewissens meinen Kindern/meinem Partner meine finanziellen Brocken auf dem Sparkonto überlassen.

"Zeit" bedeutet auch, "mit der Zeit zu gehen". Sich an zeitliche Gegebenheiten anzupassen und beispielsweise der drohenden Altersarmut frühzeitig entgegenzusteuern oder mich rechtzeitig um Patientenverfügung oder Testament zu kümmern.

Solche Dinge gehe ich ja nicht an aus Jux und Dollerei und weil sie Spaß machen, sondern weil mich die Vergangenheit, aber auch die Gegenwart, lehrt, was passieren kann, wenn ich sie vernachlässige oder gar nicht mit ihnen beschäftige.

Sich mit ihnen auseinanderzusetzen ist letztendlich nichts anderes, als der Zukunft ein Stückchen entspannter auf mich zukommen zu lassen.
Hmmm....
jetzt habe ich im vorherigen Post einen Beitrag von Dr_Zyklothymus zitiert und nun ist dieser weg *nachdenk*
***fz Mann
10.347 Beiträge
Vielen Dank, für diese Frage.

als wäre das Bewahren von Vergangenheit eine derart heilige Kuh, der man ohne Not mal mindestens die Gegenwart zu opfern bereit ist und zur Not auch noch die Zukunft.

In Beziehungen habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein Festhalten am Vergangenen Hand in Hand mit dem Versuch geht, es wieder so schön zu machen, wie es mal war oder einer Zeit, und damit einer Person, nachzulaufen, die man nicht mehr ist. Das verhindert ein Vorankommen. Ob das sinnvoll ist oder nicht, muss jeder für sich entscheiden. Ich halte ein Stehenbleiben für Aufgeben und damit für schädlich für mich selbst.

Ich entwickle mich stetig weiter, mache ständig neue Erfahrungen und präge mich durch all die Einflüsse, denen ich mich aussetze und die ich sehr bewusst warnehme und mehr oder minder freiwillig in mein Selbst einflechte. Das selbe gilt für meine Partnerin und in Summe für die gesamte Beziehung. Wenn ich mich auf das Vergangene konzentrieren und daran festhalte, dann fühlt sich das an wie ein Anker, den ich mir selbst und der Beziehung setze, um nicht mehr voranzukommen. Wenn meine Partnerin diesen Anker nicht akzeptiert, dann schießt sie sofort in ihrer Entwicklung davon und ich bleibe stehen. Wenn sie ihn akzeptiert, dann bleiben wir beide stehen und der Rest der Welt schießt an uns vorbei.

Ich habe dieses Festhalten an einem Punkt, um die Beziehung genau so zu belassen wie sie ist, einmal gelebt. Der Grund dafür war zum Einen, dass die Beziehung nur in einem bestimmten Setting funktioniert hat und mir damals noch nicht klar war, dass das nicht die Grundlage einer Beziehung sein kann. Zum Anderen zog ich daraus die Sorge, dass die Beziehung eine Weiterentwicklung in die Zukunft nicht überstehen würde. Dieser Konservatismus führte relativ schnell zu einer unüberwindbaren Unzufriedenheit, da wir uns an die wechselnden Umstände - Freunde fallen weg, Jobs verändern sich, die Familie wird größer und kleiner, selbst Freizeitmöglichkeiten werden anders - nicht mehr anpassen konnten. Die Beziehung ist in einem große Knall geendet, als diese künstliche Zeitblase um uns herum geplatzt ist, da eine Anpassung an die Jobsituation unausweichlich wurde.

Das Schlimmste daran aber war, dass ich mich nicht mehr traute mir persönliche Ziele für die Zukunft zu stecken, weil die Beziehung nicht auf die Zukunft ausgelegt war und das Leben sich wie ein dahinsiechen anfühlte. In der Vergangenheit zu leben und daran festzuhalten wurde für mich gleichbedeutend damit, mich selbst aufzugeben.

Ich vergesse nicht wo ich herkomme, aber ich werde mit keiner Anstrengung versuchen dort zu bleiben. Frei nach Dr. Faust ...

Werd ich zum Augenblicke sagen:
Verweile doch! du bist so schön!
Dann magst du mich in Fesseln schlagen,
Dann will ich gern zugrunde gehn!

******s_X Mann
1.066 Beiträge
Die Zeit kennt nur eine Richtung. Was vorgestern die Zukunft von gestern war, ist heute Vergangenheit. Nicht alles vergangene prägt mein ich, aber das was geprägt hat, egal ob gut oder schlecht behalte ich.

Die Gründe die in der Vergangenheit zu einer erfolgreich abgeschlossenen Paartherapie geführt habe, gehören zu meinem ich genauso wie der Erfolg der Theraphie.

Die Mutter meines ersten Sohnes gehört zu meiner Vergangenheit, mein Sohn jedoch zu meinem Leben - immer und bis zu meinem Lebensende. Ich denke dies ist ein gutes Beispiel dafür warum auch weniger gute Dinge zu einem gehören und nicht negierbar sind.

Ich bin ein großer Freund der Reinkarnation - nicht nur nach dem physischen Tod sondern auch in Form von Lebensabschnitten und Wendepunkten in meinem Leben.

Ich behalte was mich in diesem und den vorhergehenden Leben ausmacht und ausgemacht hat, förder davon was mir gut getan hat, verarbeite was mir geschadet hat - und lege ab was unwichtig war.
Naughty_Sweety beschreibt meines Erachtens schön, um was es mir bei diesem Thema geht.

Es geht nicht darum etwas zu bewerten.

Ihr Expartner hat noch immer eine romantisierte Vorstellung einer Vergangenheit, die sie zwar auch hat, aber weil sie diese eben schon so lange nicht mehr erleben durfte, hat sie im Hier und Jetzt das was IST in Frage gestellt.

Er hat auch eine romantisierte Vorstellung einer Zukunft, an die sie natürlich nicht glauben kann, weil er so lange nicht begonnen hat diese Zukunft ins Leben zu bringen.

Vergangenheit hat eine Grundlage bilden können, aber sie ist nicht JETZT. Zukunft bleibt solange ein Hirngespinst, bis wir JETZT beginnen Schritte auf sie zuzugehen.

Diese Geschichte zeigt so deutlich, wie er im JETZT weder bereit war, die Wertschätzung an die Vergangenheit zu leben noch in das Ideal einer Zukunft zu investieren. Ihre Realität aber wurde eben nicht gespeist aus Erinnerungen und Plänen, sondern aus dem Erleben im jetzt.

Vergangenheit ist groß, denn es umfasst alles, was wir schon erlebt haben. Alles tiefe Lernen braucht ein Erleben. Die Zukunft konnten wir noch nicht erlebt haben, daher unterschätzen wir diese Ressource auch mal gerne.

Ebenso ist uns die Gegenwart selbstverständlich und der Alltag eine gefährliche Ablenkung.

Dennoch ist alles, was in der Gegenwart nicht Handlung wird, am Ende doch nur ein Lippenbekenntnis.

Wenn ich dem Partner JETZT nicht mit Wertschätzung begegne, was hilft es da eine Vergangenheit zu glorifizieren?

Wenn ich JETZT nicht einen Schritt auf meinen Partner zugehe, wie und wann möchte man denn je in der illusionierten gemeinsamen Zukunft ankommen?

Ich kann nur eine begrenzte Zeit eine Phantasie lieben. Ich kann mich liebevoll erinnern. Ich kann in Liebe sein und handeln. Ich kann mich aber nicht besonders lange aus der Nicht-Existenz speisen, um eine andere Nicht-Existenz damit zu überdecken.

So geht es mir. Phasen kann ich mit Geduld begegnen, solange es ein Verstehen und Vertrauen gibt, dass es etwas gibt, was trägt von dem was war, in das, was kommt.

Das ist wie am Flughafen warten, dass der Partner kommt, um die gemeinsame Reise anzutreten.

Die meisten realisieren, dass der andere nicht gekommen ist, wenn der Flieger abhebt. Die Schnellen werden wach, wenn das Boarding beendet ist, die Geduldigen müssen vielleicht eine Nacht auf der Bank im Wartebereich schlafen, können es nicht glauben, ist doch die vergangene gemeinsame Reise noch so präsent in ihrer Erinnerung.

Einer Phase mit Geduld begegnen kann ich aus Liebe, weil ich weiß, der andere kann es gerade nicht besser, er braucht gerade was anderes, vielleicht ist er selbst im Hier noch nicht angekommen, oder ich bin es noch nicht. Phase ist für mich, man wartet liebevoll und geduldig aufeinander. Wie bei einer Wanderung, wo einer mal eine Pause braucht. Man ist vielleicht an unterschiedlichen Punkten des gemeinsamen Weges, aber man ist noch auf einem gemeinsamen Weg.

Womit ich ganz schlecht umgehen kann ist Missachtung. Mal passiert das natürlich jedem. Als Dauerzustand kann ich das nicht ausblenden. Das ist etwas, was für mich eine Erinnerung stark verblassen lässt, ich den bisherigen gemeinsamen Weg plötzlich so gar nicht mehr als tragend empfinde und ich eine schön gefärbte Zukunft als zynisches Angebot nehme.

Wie im Kräftethema schon angeklungen ist, ist Hoffnung für viele eine große Kraft. Vielleicht eine, die viel Nahrung in Vergangenheit und Zukunft findet, um durch ein Jetzt schreiten zu können, das an nichts von beidem anknüpft, wie im Beispiel von Naughty_Sweety?

Dann passt es bei mir, denn ich hab‘s mit Hoffnung nicht so.

Ich kann gut vertrauen, in jemanden, in mich, in etwas.

Ich kann nicht vertrauen in nichts.
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Für mich ist Vergangenheit wichtig - ich verdiene auch mein Geld damit. Die Geschichte der Menschheit, eines Landes, meiner Familie und meine eigene, sie sind mir wichtig, denn dadurch wurde ich/wurden wir zu dem, was wir heute sind.

Als Jugendliche wollte ich die Erinnerungen alle irgendwie aufgewahren, aber da ich in keinem Archiv wohne, stieß das irgendwann auf räumliche Probleme. Aber Tagebücher habe ich immer noch, seit einigen Jahren digital, denn das Aufschreiben hilft mir, Gedanken zu sortieren.

Bei allem Interesse an der Vergangenheit - die Gegenwart ist es, in der ich lebe. Ich finde, das geht beides zusammen sehr gut. Denn mir ist auch klar, dass die Vergangenheit nicht so 100%ig rosig war, wie man sie in Erinnerung hat. Es gab immer gute und schlechte Tage und Zeiten ... und so ist es heute auch.
Ich denke, die Absicht, in der Gegenwart und Zukunft an jene schönen Seiten der Beziehung anzuknüpfen ist immer damit verbunden, wenn jemand "nicht wegwerfen will, was er hatte". Und an sich ist es ja eine ganz sinnvolle Überlegung, zu bedenken, was man miteinander erlebt hat, um herauszufinden, was miteinander erleben könnte *nixweiss*
Meine Erfahrung ist, dass diese Gedanken durchaus helfen können, Krisen zu überwinden, und tatsächlich wieder glücklich miteinander zu werden *ja*

Fatal ist es nur dann, wenn man sich an Trugbilder klammert (z.B. die Wunschvorstellung, die man vom Partner in der Verliebtheitsphase hatte) oder wenn ein Partner psychisch krank ist, so dass die guten Phasen zwangsläufig immer und immer wieder von unerträglichen abgelöst werden.
******s_X Mann
1.066 Beiträge
Die Frage die man sich immer stellen muß: Tut mir der ander gut? Auch mit schlechten Phasen. Dann ist es wohl völlig klar das man dem anderen hilft und bleibt, außer man muß sich selber eingestehen, dass man dem Partner schadet.
In dem moment
In dem "Kampfzeit" mehr Raum einnimmt den Freude,ist es Zeit zu gehen .
Nicht jeder Kampf lohnt.
Ich hab nur 1leben hier.und das möcht ich mehr mit guten Dingen füllen,denn mit Stress,sorgen und Kampf.
****tia Frau
1.995 Beiträge
Ich lebe nur einmal und das ist JETZT ! Es gibt gute und schlecht Erinnerungen, aber es würde mir nichts nützen darin zu schwelgen oder gar zu verfluchen.Man ist die Summe seiner Erfahrungswerte ob wir wollen oder nicht, aber wir können sie nutzen und das Beste daraus machen und da sind wir wider beim JETZT. *zwinker*
Interessant
Das ist eine interessante Beobachtung.

Für mich gehen hier das Bewahren von Bestehendem und Zukünftigem eigentlich Hand in Hand. Um die Vergangenheit kann ich nicht kämpfen - die bleibt mir sowieso. Und die Erinnerung daran verliere ich höchstens durch Krankheit oder Trauma. Darauf habe ich keinen Einfluss. Einen Kampf um die Vergangenheit kann es also nicht geben.

Sehr wohl aber kann ich darum kämpfen, vergangenes nicht wiederholen zu müssen. Wenn ich mit viel Zeit und Einsatz etwas aufgebaut habe, das jetzt mein Leben ist, dann will ich das wohl oft nicht komplett in Trümmer schlagen und noch einmal von vorne beginnen. Das ist eine Angst, die vom Wording her vielleicht an der Vergangenheit klammert (das Aufgebaute), sich aber im Grunde rein auf die Zukunft bezieht (alles nochmal von vorne aufbauen müssen). Zumindest für mich ist das so.

Es ist natürlich auch so, dass das Vergangene (und Gegenwärtige) das Vertraute ist. Es zu verlieren bedeutet in eine völlig fremde und ungewisse Zukunft zu schlittern. Für manche mag das aufregend sein oder dringend nötig. Für manche nicht.

Ich persönlich hab mein Leben lang viel mehr in der Zukunft gelebt als in der Vergangenheit oder Gegenwart. Meine Gedanken haben sich fast immer um das gedreht, was einmal sein wird. Und dann kam es nie. Und das ist ein scheußliches Gefühl. In der Vergangenheit zu leben, ist genau so schlimm. Ich denke, glücklich können nur Menschen sein, denen es gelingt, im Hier und Jetzt zu leben. Die Gegenwart zu genießen. Vergangenheit und Zukunft zu schätzen aber sein zu lassen.

Zeit ist ein Konstrukt, das vielleicht zu komplex ist um vom menschlichen Gehirn völlig verstanden zu werden. Ich dachte immer, dass Zeit eine Konstante ist, die klar messbar überall gleich vergeht. Aber dann hab ich in der Schule gelernt, dass Einstein und Co das Gegenteil bewiesen haben. Alles ist relativ. Die Zeit vergeht (messbar) nicht überall gleich. Man kann darüber nachdenken und philosophieren, aber vielleicht übersteigt es letztendlich unseren Horizont.

Dass Zeit kostbar ist, darüber sind wir uns glaub ich alle einig. Und sowohl zu viel als auch zu wenig davon zu haben schafft Stress. Ich für meinen Teil bin ganz froh, dass die besinnliche Zeit des Von-einem-Fressen-bei-Verwandten-zum-nächsten-Eilens vorbei ist *baeh*


Ich halte es da wie Wolfsheim, es gibt kein Weg zurück. Mit den Dingen, die vergangen sind, muss man leben. Die guten hält man in guter Erinnerung, aus den schlechten konnte man etwas lernen. Meine Vergangenheit machte mich zu dem Mneschen, der ich heute bin.

Wichtig ist für mich die Gegenwart. Was kann ich mit dem Wissen aus der Vergangenheit für meine Gegenwart tun? Aber auch in der Akzeptanz, dass es auch niemals wieder so schön wird wie es mal war. Was nicht heißt, dass es wieder schön wird, nur eben anders. In Beziehungen gibt es immer mal auch schlechte Zeiten, wenn die Liebe stark genug ist, übersteht man diese gemeinsam. Beziehungsarbeit ist wichtig, aber nur im Hier und Jetzt und nicht um irgendwelche Dinge wieder auferstehen zu lassen, die vergangen sind. Alles im Leben ergibt irgendwann einen Sinn.
Für mich habe ich entschieden, dass ich die Zeit mit meinem Schatz genießen möchte im Hier und Jetzt, ohne an die Zukunft zu denken. Ich will nicht verkrampfen aus der Angst heraus, ihn wieder zu verlieren. Das ist sehr schwer, die über 40 Jahre konservierte Verlustangst zu bezwingen und dadurch freier leben zu können. Und ich habe mir vorgenommen, dass egal wie lange es mit uns geht, ich die schöne Zeit mit ihm neimals bereuen werde.

Die Zukunft ist ein unbeschriebenes Blatt und das ist in meinen Augen auch gut so.
Selber war ich noch in keiner Partnerschaft.
Irgendwie bin ich aber Magnetisch für Probleme anderer.

Meiner Meinung nach ist das Größte Problem das nicht miteinander REDEN, bzw. zu wenig.

Eigentlich sagt man doch das man eine Partnerschaft eingeht, um gemeinsam weniger Probleme und mehr Lebenszeit zu haben. Probleme/Konflikte zu dritten löst eine Beziehung anscheinend gut. Aber die Konflikte untereinander werden oftmals geleugnet, verdrängt, auf die lange Bahn geschoben oder erst gar nicht wahrgenommen. So darf es nicht sein! Wenn einem etwas nicht gefällt sollte es sofort angesprochen werden um gemeinsam darüber zu REDEN. Hier kommt nun aber das Problemchen das viele nicht Kompromissbereit sind. Manche können gar nicht mehr richtig diskutieren und in einem Wortgefecht nicht richtig Argumentieren.
Viele malen sich auch eine schöne heile Welt und gehen sämtlichen Problemchen solange aus dem weg, bis die Problemchen sich zu einer Eiger Nordwand formiert haben. Viele scheuen denn aufstieg, leben einige Jahre oder ein Leben lang mit dem inneren Konflikt. Das macht meiner Meinung nach die eigene Psyche kaputt und zerstört denn eigenen Seelen-Frieden. REDEN, Arschbacken zusammenkneifen und mit festen willen die Konflikte anpacken. Das Wäre eine Lösung vor der man sich nicht scheuen darf.
Das trift meiner Erfahrung nach gleichermaßen auf Männer wie auch Frauen zu.

Die Vergangenheit ist Wichtig. Denn für schöne Erinnerungen muss früh vorgesorgt werden. Damit im alter etwas zum erinnern da ist. Man sollte aber nicht in der Vergangenheit rumrühren, dass bringt meist nur noch mehr Konflikt-Potential.

Das meiner Meinung nach kostbarste im Leben ist Zeit! Einen großen teil davon schlafen wir zur Regeneration und einen anderen großen teil arbeiten wir meist für andere. *gr* Die restliche Zeit sollte also sinnvoll genutzt werden.
Wie bewusst und wichtig ist Euch die Zeit, die Euch geschenkt ist?

Was fällt für Euch stärker ins Gewicht, in was seid ihr stärker bereit zu investieren?

Ist es überhaupt das, wie ich es betrachten will....wie ich es erleben will....wie ich denken 💭 will?!? 🤔😊😊😊 das was ich will ist, verschiedene Blickwinkel zu haben auf alles, aber vor allem auf mich selbst.....ohne mich dabei wichtiger zu nehmen als die Welt um mich herum😋🥳
*********le11 Frau
21 Beiträge
ZEIT ...
...ist etwas sehr wertvolles im Leben.

Die Vergangenheit ist eine Zeit, die einem nicht mehr genommen werden kann und man in Erinnerung behält. Egal ob positiv oder negativ , sie wird nie mehr so werden wie sie mal war!

Ich lebe JETZT und genau das sollte jeder schätzen und für sich persönlich auch das Beste daraus machen. Zurück liegt der alte Weg, den man kennt und hinter sich lassen sollte.
Das JETZT und HEUTE nutzen, vorwärts gehen und neue Wege entdecken, ist etwas was bereichert .....
Zeit
Schöne Frage.

Du schreibst das viele denken die Vergangenheit ist eine heilige Kuh und auch das was noch kommen soll.

Ja das ist unser aller Verderben, wir denken an Gestern und Morgen und vergessen dabei das Heute.


Kleine Kinder und Tiere leben im Jetzt und das macht glücklich, nur das.

Alle Sorge ist verschwendung und jeder kann lernen das zu ändern und für eine Weile im Jetzt zu sein.

Wer im Jetzt lebt, hat Spaß und Freude, sobald die Gedanken an Morgen, Gestern gehen verliert man sich und der Kontakt bricht ab.
Ein paar Zahlen oder Schätzungen
Erstmal möchte ich den Wortmeldungen zu diesem Thema meinen Respekt, manchmal sogar Bewunderung ausdrücken. Vieles könnte ich nicht so toll sagen.
Deshalb will ich hier nur Folgendes beitragen:
• Im alten Rom dauerte eine Ehe durchschnittlich 15 Jahre (von Historikern geschätzt), bis einer der Partner starb. Genauso lange dauerte im Jahr 2017 eine deutsche Ehe, die durch Scheidung beendet wurde (Quelle: Statista).
• Im Mittelalter dauerte eine Ehe in Europa im Schnitt 11 Jahre, bis einer der Partner starb (von Historikern geschätzt).
Ich finde, das macht dankbar für die viele Zeit, die wir im Verhältnis dazu heute haben dürfen.
*********ar69 Paar
5.048 Beiträge
Vieles liest sich für mich, als wäre das Bewahren von Vergangenheit eine derart heilige Kuh, der man ohne Not mal mindestens die Gegenwart zu opfern bereit ist und zur Not auch noch die Zukunft.

Die Vergangenheit macht mich zu dem der ich bin, sie definiert was mich heute in der Gegenwart ausmacht und die Entscheidungen ermöglicht die ich für die Zukunft treffen werde. Auch wenn in meiner Vergangenheit der ein oder andere komplette Bruch und Neuanfang enthalten war gehört das alles zu meinem jetzigen Leben.

Im Allgemeinen bin ich ein sehr konservativer Mensch der die Dinge möglichst lange bewahren möchte. Das ist auch völlig unabhängig von einer Beziehungsfrage. Für einen kompletten Bruch von dem was war benötigt es schon eines außergewöhnlichen Grundes.
Das passierte mir bisher nur zweimal im Leben, hatte dann aber meist zur folge eines kompletten Neuanfangs inkl. Freundeskreis und des ignorierens von Wünschen großer Teile der Familie.

Wie bewusst und wichtig ist Euch die Zeit, die Euch geschenkt ist?

Sehr bewusst seit ich in jungen Jahren schon meine Eltern "verloren" habe und im laufe der letzten 20 Jahre auch sehr viele andere Verwandte sowie Freunde gestorben sind, einige schon in sehr jungen Jahren, also unter 40.
Nutze jeden Tag als wäre er der letzte und freue dich wenn es immer weiter geht. *g*

Was fällt für Euch stärker ins Gewicht, in was seid ihr stärker bereit zu investieren?

Ich investiere immer in die Zukunft auch wenn mir meine eigene Endlichkeit durchaus bewusst ist, denn meine Taten werden in meinen Kindern weiterleben.

Swinger Er
******R54 Mann
32.396 Beiträge
Zeit ist zweifellos das wichtigste was wir haben. Deshalb sollte dazu Sorge getragen werden. Die brauchen wie für alles was wir tun.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Natürlich bleibt das,
was man hatte gegenwärtig, verschwindet es nicht einfach so. Und ich sehe es als wertvolle Hilfe, nicht aufzugeben. Ich kenne im nächsten Monat am 25. um ca 14 Uhr die Frau meines Lebens 50 Jahre. Wir haben uns zusammengerauft "in guten wie in bösen Tagen". Und natürlich ist vor allem die Gegenwart wichtig, aber die Vergangenheit bestimmt die Gegenwart mit. Zukunft wird nie maßgeblich sein können, denn die liegt nicht in unserer Hand.

Als Geburtstagsgedicht habe ich schon öfter diese Zeilen von Elli Michler verschickt, weil sie ausdrücken, warum ich Zeit wünsche:


Vergangenheit,, Gegenwart und Zukunft
Wenn man sich in der Gegenwart keine gemeinsamme Zukunft mehr wünscht, such danach sehnt oder wenigstens vorstellen kann, dann sollte man der Vergangenheit zu liebe die Konsequenzen ziehen.

Denn wenn diese schön war, sollte sie dies bleiben.

Die Vergangenheit sollte uns jedoch Mut machen um Hürden zu überwinden, wie sie schon überwunden wurden.
Die Vergangenheit sollte uns Mut machen das wir etwas erreichen, denn das haben wir bereits und werden das weiterhin.
Die Vergangenheit sollte uns lediglich zeigen was wir zukünftig erreichen können in dem wir jetzt das richtige tun.
******eme Frau
12.203 Beiträge
Ist wahrscheinlich absolut OT, dann sorry
Aber diese kleine Erinnerung kommt bei mir jedesmal beim Thema "Zeit" auf.
Vor vielen Jahren war ich als Patentante zum Kindergeburtstag eingeladen und fragte irgendwann den kleine Geburtstagskerl, was denn sein schönstes Geschenk gewesen wäre ( ja hatte meins im Hinterkopf ) und er antwortet: "Meine Oma hat mir Zeit mit ihr geschenkt, denn davon hat sie nicht mehr viel". Er konnte sich für zwei Tage frei entscheiden, was er mit seiner Oma erleben wollte. Er wählte eine Camping-Rad-Tour um den Bodensee. Und hat heute noch als Erwachsener eine wundervolle Erinnerung an seine Oma.
Den Gedanken Zeit bewusst einem geliebten Menschen zuschenken finde ich ziemlich einzigartig!
Das Selbst als Fraktal und/oder doch lieber wie es unser Körper symbolisiert, Alles in Einem?!.

Zeit als Wahrnehmung, z.B. hier das Threadthema, fantasievoll betrachtet wie ein Gedankenbeschwörer Treibgut unseres Selbstes in den Fokus rückt, den wir dann in Sprache hüllen. Zu diesem Zweck möchte ich neben der reinen Wortsprache noch zwei Bilder vor Augen führen, eines von "Matthias_ni" "In einem schwarzen Fotoalbum mit einem silbernen Knopf", visualisiert z.B. so:


..und weitergesponnen mit Rene Magritte, im Wandel der Tag- und Nachtzeit.


Das Bild von Rene Magritte illustriert in diesem Kontext wie Zeit ein Phänomen des Raumes ist, der in diesem Fall Ausschnitte der möglichen Realität abbildet - auf dem Bild hierarchisch dargestellt: 1. die Fensterscheibe als Staffelei, 2. der Raum, der aus der vorigen Staffelei nun die Bildebene des Betrachters macht. 3. wie aus der Bildebene nun, vergleichbar mit einem Puzzle, die Realität geordnet werden kann, sofern kein Bruchstück fehlt und je nach Motiv genug Eindeutigkeit und je nach Komplexität ein Vorbild vorliegt - allerdings so oder so, mit dem Verhängnis das Zeit übergeordnet eben nicht stehen bleibt - die Sonne kommt quasi zyklisch alle 24 Stunden zurück zum Raum bzw. je nach Weltbild, der Raum zurück zur Sonne.. Wie lässt sich Zeit anhalten? Offensichtlich sind alle zeitlichen Möglichkeiten mit Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft erschöpfend erfasst?!. Das heißt umgekehrt, die Relativität der Zeit endet wenn der Raum identisch mit der Gegenwart ist - da der Mensch aber noch in diesem Raum hockt und erkennt, dass sich die Zeit (Sonne als Indikator für Zeit) bewegt, muss er im Verstand die Funktion der relativen Betrachtung (er?)finden: Bewusst-Sein. Wäre Raum identisch mit der Gegenwart, gäbe es für den Betrachter ja offensichtlich keinen Unterschied zwischen Staffelei und Bildausschnitt. Mit Raum und Zeit allein kann er sich dies aber nicht erklären, weil der Raum identisch ist und die Zeit in der Gegenwart aufhört zu existieren!

Mir ist noch nie ein Satz begegnet, der sagt, ich möchte an unseren Konflikten arbeiten, um mit diesem Menschen eine schöne Zukunft zu erleben.

Werte GreenEyes_love, was würdest du denn tun, wenn mein voriger Beitrag zu eben jenem Zweck entstanden wäre, Dir mit meinen Worten deinen obig zitierten Satz als Spiegel vorzuhalten, damit wir - jetzt mit Kontext ausgesprochen - gemeinsam eine schöne Zukunft erleben - ob wir, wie bislang unbewusst aneinnander vorbeileben, uns irgendwie, mehr oder weniger kennen, wie jetzt durch den Thread und/oder uns gar irgendwann Aug in Aug gegenüberstehen...

Rene Magritte hat dafür vorsorglich mit einem roten Ball den Spiegel (Fenster) durchworfen und ihn illusorisch als Sonne ins Bild gehängt - wohl damit niemand was merkt?!.
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