Da muss man sich auch kaum wundern, dass sie nicht von Freunden, Verwandten oder Nachbarn eingeladen werden.
Na vielleicht sind sie trotzdem in ihrem Freundeskreis beliebt, weil es alles ähnlich denkende Menschen sind? Und vielleicht wurden sie ja auch eingeladen, haben aber abgesagt. Warum gleich so böse und negativ?
dass man so aufgezwungene Feiern nicht mag und man das ganze Jahr ja Party machen könnte
Vielleicht verstehe ich "aufgezwungene Feiern" anders als du, aber ich mag das auch nicht. Ich feiere gerne mit meinen Freunden im Sinne von nett beisammen sitzen, Musik hören, quatschen, ein paar Gesellschaftsspiele spielen, lecker essen und je nach Gruppe auch ein bisschen Alkohol trinken.
Aber ich hatte auch schon Jahre, wo ich an dem Tag an dem die Feier unbedingt sein musste, einfach so gar keine Lust dazu hatte, jeweils aus verschiedenen Gründen. Natürlich bin ich immer trotzdem hingegangen und habe nicht einfach abgesagt (geht als Gastgeber auch schlecht). Und ich hatte natürlich trotzdem eine gute Zeit jeweils, sind schließlich meine Freunde. Aber in so einem Moment "auf Abruf" fröhlich sein zu müssen, das zehrt einfach mehr an den Kräften als schön ist. Und wenn man wegen irgendwas Sorgen oder schlechte Laune hat, dann fallen einem plötzlich die störenden Eigenschaften seiner Freunde viel mehr auf als normalerweise. Und dann sitzt man da, hasst das dumme Lachen der einen Freundin, die Piepsstimme der zweiten und die langweiligen Geschichten der dritten. Und muss trotzdem mitlachen, sich zusammenreißen und lustig, lieb und freundlich sein, obwohl man viel lieber ins Kissen boxen und sich danach im Bett verkriechen will.
Das sind dann für mich aufgezwungene Feiern. Oder solche, wo man hin muss, weil man von Freunden gebeten wurde. Die sind noch schlimmer. Zum Beispiel wenn man eine schüchterne Freundin hat und sie wurde wo eingeladen wo sie fast keinen kennt und sie schaut dich mit Hundeblick an und fragt, ob es nicht möglich wäre, dass man mitkäme. Natürlich kommt man mit, der Freundin zuliebe. Aber man kennt dort keinen anderen Menschen, muss viele neue Leute kennen lernen, sich von seiner besten Seite zeigen um sich und die Freundin nicht zu blamieren und zudem mit dem mulmigen Gefühl zurecht kommen, dass einen gelegentlich überkommt, wenn man die einzige Fremde ist in einem Raum in dem sich alle kennen.
Und dann gibt es noch die Sorte von Feier, auf die keiner der Beteiligten Lust hat, weil die Feindschaften zwischen den Leuten oder einzelnen Personen ziemlich deutlich sind, aber alle lächeln und tun auf extrem freundlich und höflich und man wünscht sich gegenseitig nur das beste, obwohl jeder genau weiß, dass die anderen auch gerade Mordfantasien im Kopf wälzen. Zum Glück konnte ich solche Feiern bisher immer vermeiden. Aber das ist die schlimmste Form von aufgezwungener Feier.