Männer im Rock, aber sonst "ganz normal" als Mann erkennbar?

„Auch ich trage gerne mal einen Rock. Ich hab schon auch mal ein Outfit aus Rock und Top (oder Kleid), blickdichter Strumpfhose und Ballerinas in der Öffentlichkeit getragen. Allerdings traue ich mich das nur nach Einbruch der Dunkelheit und auch nur mit Perücke.

Ich würde so gerne auch einfach mal tags über ein Outfit mit Rock oder ein Kleid in der Öffentlichkeit tragen und dabei ansonsten meinen männlichen Look behalten (na gut, die Beine würde ich mir dann wohl schon rasieren weil behaarte Beine im Rock find ich nu auch nicht so hübsch), aber dazu fehlt mir leider (noch) der Mut.

Ich kann auch nicht wirklich erklären, woran es liegt. Ich fühl mich halt mit einem Rock oder einem Kleid einfach wohler, als mit einer Hose.

Fakt ist aber halt, dass es auch in Sachen Outfit gesellschaftliche Konventionen gibt. Ich bin mir sicher, dass es den meisten Frauen auf der Straße echt egal wäre. Bei Männern sieht das schon wieder ganz anders aus. Gegenüber Arbeitskolleginnen so aufzutreten, kann ich mir beispielsweise widerum gar nicht vorstellen (Auf der Arbeit muss es ja aber auch nicht sein, wenngleich es eigentlich schade ist, dass man es schon grundsätzlich ausschließt).

Grundsätzlich ist es also schon ein Stück weit von der Situation abhängig. Aber ist nicht allein das schon echt traurig? Ich meine, was ist denn schon an diesem Outfit auszusetzen? --> https://www.pinterest.at/pin/608197124656012784/ <--

Eigentlich ja nichts aus meiner Sicht und doch würd ichs mich tags über erst Recht nicht und auch bei Dunkelheit ohne Perücke nicht trauen.

„Grundsätzlich ist es also schon ein Stück weit von der Situation abhängig. Aber ist nicht allein das schon echt traurig? Ich meine, was ist denn schon an diesem Outfit auszusetzen? --> https://www.pinterest.at/pin/608197124656012784/ <--

„mit Damenkleider zum Einkaufen
Ich liebe das schon sehr, mal in Damenbekleidung zum Einkaufen zu gehen.
Finde es einfach mega diese Strümpfe und hohen Absätze.
Natürlich wird man dabei immer beobachtet, wobei ich nie weiß ob ich dann als Mann entlarvt werde. :)

„
Dieses Bild lebt davon, dass es eindeutig ein Kerl ist, vom Körperbau zwar androgyn, aber eben durch den "unfemininen" Haarschnitt und das Gesicht eben ein Kerl. (Wobei auch dabei kann man sich täuschen). Spielt in der ähnlichen Liga wie ein Kilt.
Sobald Perücken und Lippenstift ins Spiel kommen, wird der Mann allgemein unter Transvestit/Transgender (ich kenn den Unterschied ) eingeordnet, und nicht mehr als "männlicher" Mann (das ist jetzt wertungsfrei gemeint).
Ich kann mir vorstellen, dass es da einen nicht unerheblichen Leidensdruck gibt. Aber das geht am Thema vorbei.

„Mit einem Rock bin ich gerne mal öffentlich unterwegs, aber auch schon mal mit einem Kleid oder Tutu, kombiniere die Sachen auch mit Strumpfhosen.

Trage solche Outfits am Wochenende zum Wandern oder auch im Urlaub (dann meist den ganzen Urlaub) oder auch beim kauf von Damensachen.

Dem kann ich mich nur anschließen, ich mag es wenn die Leute gucken.

„Nachtrag vom TE
Dann bringe ich gern noch mal meine Betrachtungsweise an, die von mir auch schon in diversen Beiträgen angebracht wurde und die sich auch in einer meiner Homepages findet:

Vor mehr als 5000 Jahren trugen Frauen wie Männer Kleider und die Männer im Spätmittelalter dann auch (sogar kürzere) Röcke - es waren übrigens eher die Männer, die dann "Bein zeigten"...
Die sog. Beinlinge waren am ehesten in der einfachen Landbevölkerung recht derb und grobschlächtig gearbeitet; aus ihnen entstanden dann irgendwann auch mal die Hosen.
Der Bauer auf dem Feld musste beim gebückten Arbeiten das ursprünglich lange Gewand stets herauf heben, damit es nicht "im Morast herum schleift". Dann konnte es ihm aber an den Beinen empfindlich kalt werden - dagegen wurden anfänglich die Beine mit wollenen Binden eingewickelt, und weil das dem "Bauer Lindemann" irgendwann zu umständlich wurde, erdachte sich der Dorfschneider irgendwann einen schlichten "Schlauch" zum Überziehen auf jedem Bein...

Gemälde aus dem Spätmittelalter zeigen jedoch schon Männer - und zwar eher die aus der etwas gehobeneren Gesellschaft - mit einer Art von Beinlingen, die schon ganz deutlich eng anliegend waren und viel eher den heute üblichen Strümpfen (oder Strumpfhosen - was die "Optik der Beine anbelangt)m ähneln.
Die Maler hatten zu dieser Zeit ja einen regelrechten "Durchbruch" geschafft, die Anatomie des Körpers weitaus genauer und natürlicher abzubilden; an den Männern mit dieser Art von Beinlingen (überdies mit schon eher recht kurzen Röcken) sieht man auf diesen Gemälden so deutlich die Feinheiten des Muskelspiels in einer Bewegung oder Haltung, dass man sicher davon ausgehen kann, dass diese Beinlinge mit denen der Bauern nicht zu vergleichen sind.
Forschungen haben auch längst klargestellt, dass in dieser Zeit des aufblühenden Handels bis nach Arabien und Fernost hinein auch mehr und mehr "viel feinere Stoffe" zum Einsatz kamen; man weiß sogar, dass im Orient schon vor mehr als Tausend Jahren Techniken eingesetzt wurden, die am ehesten dem im 20. Jahrhundert entwickelten Rundstrick-Verfahren ähnelten. Der Feinstrumpf ist also keine Erfindung der Neuzeit...

Bis in die Barockzeit hinein "zeigten die Männer Bein", am Schluss wenigstens noch "die Waden unter Kniebundhosen"; aber ansonsten hatte die Kleidung noch immer ihren ganzen Zierrat erhalten, der dann allerdings später irgendwann plötzlich nur noch als "weibisch" abgetan wurde...

Was ist da mit der Menschheit passiert? Es bleibt für mich ein Rätsel...
Seit ungefähr 100 Jahren stecken nun die Männer in ihren Anzügen, die so erotisch sind und auch dem Körperbau so ähnlich wie ein Besenspind; und genau seit dieser Zeit ist die Männerwelt neben allerlei sonstigem "Gegockel" vor allem auch von einer alles beherrschenden Homophobie gehetzt...

Nein - kein Mann ist "schwul" (schlimm genug, dass dieser Begriff dann obendrein noch immer als Schimpfwort grassiert...) und auch sonst in keiner Weise irgendwie "verkehrt", wenn er "einen Rock trägt und Bein zeigt"...