Von der Idee her ist diese Einstellung ja nicht schlecht.
Es kommt aber auf den Grund der Trennung an.
Gehen wir mal vom häufigsten, dem Auseinanderleben, aus.
Dann ist die Möglichkeit einer Freundschaft ziemlich hoch, denn man kennt und vertraut dem Gegenüber ja im Normalfall.
Und das sind gute Vorraussetzungen für eine Freundschaft.
Jetzt kommt das große "aber" ....
Man sollte sich dabei einiges vor Augen halten.
Meist sind von einer Seite her noch richtige Gefühle vorhanden.
Desweiteren kommt es auch sehr häufig vor, das es bei einem Partner, teilweise auch bei beiden, zeitweilig zu Zweifeln an der Trennung kommt.
Oftmals ist daran einfach die Gewohnheit schuld.
Die Gewohnheit, das der Andere immer da ist und die Angst vorm Alleinsein und das eine vertraute Person plötzlich gänzlich aus dem eigenen Leben verschwinden könnte.
Das nächste Problem ist, der Partner, der die Trennung vollzogen hat, hat oftmals kein Problem mit dem freundschaftlichen Umgang.
Dies ist aber für den Gegenpart in der Regel nicht ganz so einfach.
Oftmals deutet er freundschaftliche Gesten und Umgang anders als sie gemeint sind und macht sich u.U. dadurch Hoffnungen, das es noch eine Chance für die Beziehung gibt.
Somit besteht auch die Gefahr, das der Verlassene Partner am Ende noch mehr durch unerfüllte Hoffnungen verletzt wird, als es nötig wäre.
Auch stimmt dieser oft einem freundschaftlichen Umgang zu, um den Gegenüber weiter in seiner Nähe zu haben und versucht durch Veränderung seines Verhaltens, noch ein Wiederaufleben der Beziehung zu erwirken.
Der täglich Umgang verursacht in solchen Fällen, oftmals Zweifel an der Entscheidung und führt oftmals zu mehrmaligen Versuchen, die Beziehung neu aufleben zu lassen.
Was aber im Normalfall, am Ende zu einem ganz großen Knall führt.
Die beste Möglichkeit um diesen Problemen zu begegnen, ist eine räumliche Trennung, zumindest am Anfang.
Auch wenn es ungewohnt und schmerzhaft ist, so gibt es doch beiden Parteien die Möglichkeit herauszufinden, wie es wirklich um ihre Gefühle bestellt ist.
Es zeigt sich dadurch, ob es wirklich nur noch Gewohnheit war oder da noch etwas vorhanden ist.
Manchmal zeigt es beiden Seiten, das es doch noch beidseitige Gefühle gibt.
Doch oft zeigt genau diese nötige Distanz, das es nur noch die reine Gewohnheit war.
Dann hilft natürlich die räumliche Trennung schon dabei, das die entgültige Trennung für beide Seiten einfacher ist und dem Verlassenen gibt es die Möglichkeit, das Ganze besser zu verarbeiten und zu bewältigen.
Durch die Distanz ist es am Ende aber einfacher und erfolgreicher, das weiterhin eine Freundschaft bestehen kann.
Sofern dies wirklich von beiden Seiten gewünscht ist.
Ich hab dies damals bei meiner Trennung von meiner Exfrau so gehalten und heute verstehen wir uns besser als je zuvor.
Es kann also funktionieren, nur muss erst einmal der Abstand da sein um die Gefühle von beiden Seiten zu klären.