Die meisten Pornos sind bekanntermaßen schnelle Billigproduktionen mit flacher Story, eindimensionalen Charakteren und absolut nicht vorhandener Innovation. Kein Wunder also, dass die etablierte Industrie an Boden verliert und von Raubkopien und Amateurfilmen verdrängt wird. Gerade Letztere verdienen mMn besonderes Augenmerk: sie sind qualitativ oft nur wenig schlechter als Kauf-DVDs und verfügen über ein weitaus größeres Maß an Authenzität, so dass es mittlerweile sogar sehr üblich geworden ist, kommerzielle Produktionen auf Amateurproduktion zu trimmen und ggf sogar als solche zu verkaufen. Während Filesharing dem etablierten Markt den Saft entzieht, können Filmemacher auf der anderen Seite auch kaum noch mit interaktiven Internetportalen mithalten. Kein Wunder also, dass bei den früheren Markt- und Szenegrößen derzeit von einer Porno-Krise die Rede ist.
Ich schlage mich auf Seiten der Amateurfilmer und glaube, dass es für den kommerziellen Markt an der Zeit ist, eine neue Ära des Pornofilms einzuläuten. Studioproduktionen
müssen endlich anfangen, ihre Vorteile auszureizen. Ein paar Pornos, die mit Filmen anderer Genres konkurrieren können, gibt es bereits, und auch diverse Kunstpornos.
Amateurfilme und pure Sexcompilations können mitunter sehr geil sein, dürfen aber eigtl nur wenig kosten, da sie kaum zum wiederholten Ansehen taugen. Ein wirklich guter Porno sollte innovativ und vielschichtig sein, ob nun dank Storyboard oder künstlerisch-experimenteller Gestaltung.
Da fällt mir auf: Das hier ist schon fast eher ne Marktanalyse geworden als ein persönliches Statement... Das sollte ich noch vervollständigen.
Ich persönlich mag Amateurfilme sehr gern und schau mir gelegentlich auch konventionelle Pornos an. Aber eigentlich wünsche ich mir die selbe filmische Qualität wie in anderen Genres und bevorzuge auch praktisch genau jene, die mich auch abseits des Sex ansprechen.
"Little Runaway" ist zum Beispiel mein absoluter Lieblingsporno und zwar nicht wegen Rachel Rotten (obwohl sie sehr ansehnlich ist), sondern wegen dem guten Punkrock und weil die Story relativ interessant ist, auch wenn Rob Rotten nicht sonderlich kreativ war, sondern bloß nen alten genrefremden Film neu verfilmt und Sexszenen eingebaut hat.