äh ... warum führt ihr dann noch eine Beziehung?
Mal abgesehen davon, dass ein "gesundes" (was jeder Mensch/jedes Paar selbst definiert) Sexualleben (wie auch immer das aussehen kann/darf/soll/muss - definiert auch jeder selbst und hat nicht zwingend mit geschlechtlicher Intimität zu tun!) zu jeder partnerschaftlichen Beziehung dazu gehören sollte. Schon alleine aufgrund der biochemisch-hormonellen Abläufe und der Notwendigkeit des Hormons Oxytocin in einer Beziehung, was ja bekannterweise für "Verbindungsgefühl" und in der Forschung als Basis für "Liebe" zueinander angesehen wird. Diese Hormon wird u.a. beim Ausleben von Sexualität gebildet und ausgeschüttet ... demnach ist es kaum verwunderlich, dass Paare, die seit geraumer Zeit kein Sexualleben haben, auch keine Verbindung bzw. "Liebe" zueinander spüren.
Daher wird Paaren oder Menschen, die ein gestörtes Sexualleben oder aber Hemmnisse haben, unbedingt körperlicher Kontakt empfohlen, das durch Nähe, Streicheln etc. diese Bindung aufrecht erhalten werden kann. Wurde im übrigen auch bei Tieren (Hunde, Katzen) festgestellt. Findet kein körperlicher Kontakt mehr statt, entfremden sich die Wesen zueinander, ob nun homo sapiens oder Tiere.
Insofern fragen wir uns immer, warum Menschen/Paare, die ihre Verbindung zueinander verloren haben oder aber eine der beiden Seiten diese Verbindung (oft unter-/unbewußt!!) verhindert bzw. stört, sich noch weiter quälen und gegenseitig kaputt machen, indem sie weiter und weiter nebeneinander hervegetieren. "Leben" sollte oder dürfte doch anders aussehen ...
Und diese Erkenntnis, den anderen nicht mehr zu begehren, ist absolut legitim und nichts verwerfliches. Leben heißt Veränderung! Auch Geschmäcker, Anreizzsysteme etc. können sich verändern. Oft erlebt man das bei Paaren im Alter zwischen 40-60 Jahren. Männer fühlen sich plötzlich zum gleichen Geschlecht hingezogen, oder habe dieses Gefühl, etwas verpasst zu haben und spüren den Reiz, junge Frauen zu begehren.
Frauen erleben aufgrund ihres neuen Hormonstatus eine ganz andere Intensität der Sexualität. Die meisten Frauen beginnen in diesem Alter erst, ein Gefühl für sich zu entwickeln oder aber zu intensivieren.
usw ... kennt jeder ...
Insofern: wenn man sich sexuell, hormonell und verbindungstechnisch "verloren" hat, sich aber nicht komplett verlieren möchte, muss man sich neu kennenlernen. Wollen das beide oder eine Seite nicht, ist hinsichtlich Annäherung keine Grundlage gegeben und eine Trennung - schon alleine aus gesundheitlicher Sicht - empfehlenswert und sollte jedem erwachsenen Menschen auch einleuchten, welcher selbstreflektiert und -verantwortlich mit sich und seiner Lebenssituation umgeht.
Soviel als Hintergrund zu der nun kommenden Antwort (was nötig war, zu erläutern und die Antwort erklärt!):
Nein, keine Befriedigung woanders suchen. Es löst nicht das Problem (s. oben) und bringt ev. nur weitere Probleme aufs Tableau. Ein grader Schnitt ist in der Regel immer der bessere. Was daraus wird ... alles kann, nichts muss
Paare finden oft nach einer "Auszeit"/Trennung wieder zueinander ... da sie den Partner erst zu schätzen wissen, wenn er nicht mehr da ist ... und in der Regel entfacht das auch wieder den sexuellen Reiz ...
Man könnte noch sooo unendlich mehr dazu schreiben ... aber das umfasst es schon ganz gut! LG