Was wird ein Partner wohl empfinden, wenn er eines Tages realisiert, dass er immer nur dachte, dass er seinem Lebenspartner nicht wichtig ist, das als Legitimation für seinen Ausbruch aus und die Herabwürdigen der Beziehung annahm und dann von der Wucht seiner eigenen Erkenntnis erschlagen wird?
Was ein Partner wohl empfindet, wenn es umgekehrt ist, er sich an eine Illusion geklammert hat und den Preis realisiert, den er dafür bezahlt hat.
Ganz ehrlich? Muss man das darauf ankommen lassen?
Wenn ich mich geliebt fühle, dann vertraue ich darauf, dass diese Liebe ein Gespräch über Gefühle und Liebe aushält. Dass mein Partner es aushält, dass ich über meine Wünsche und Bedürfnisse sprechen möchte. Er muss nichts davon erfüllen, aber für mich sind das Dinge, die ich von meinem Partner wissen möchte und die umgekehrt mit ihm teilen möchte.
Mit wem den sonst, wenn nicht mit dem Menschen, der mir am nächsten sein möchte, den ich mir am nächsten wünsche?
Wieso sollte mein Partner es nicht aushalten, dass ich stattfinde, wie ich bin?
Wieso sollte ich nicht aushalten, dass mein Partner stattfindet, wie er ist?
Auch dann, wenn die Bedürfnisse aneinander vorbei gehen.
Das schenkt man doch einander, dass das darf. Wenn beide aufeinander achten findet man auch ohne Not zu einem Gleichgewicht.
Wer möchte denn in der Anspannung ständiger Angst leben und der Schwere sich durchsetzen zu müssen.
Das ist doch Vertrauen in die Liebe, in den Geliebten, dass der andere nicht gleich abhaut, wenn einer keinen Sex mehr möchte und der andere doch noch.
Für mich jedenfalls.