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Liebe und Gerechtigkeit

****aNN Mann
319 Beiträge
Mal ein anderer Ansatz
Hier mal ein anderer Gedankenansatz, der die Bedeutung der einzugehenden Kompromisse etwas tiefer hängt.

Ausgangspunkt beider Partner: Ich will und werde mit meinem Partner den Rest meines Lebens verbringen, denn es ist gut so wie es ist, und was besseres finde ich ohnehin nie mehr.
Dazu folgende Festlegungen, die beide für sich treffen:
1. Ich erfülle die Wünsche meines Partners, soweit ich kann und will.
2. Ich erfreue mich an der Freude meines Partners, besonders auch dann, wenn es mich Überwindung gekostet hat, seine Wünsche zu erfüllen.
3. Mein Partner und ich sind verschiedene Menschen mit verschiedenen Bedürfnissen. Sie hat ihre speziellen, ich meine speziellen. Diese lebt jeder aus. Aber der obige Ausgangspunkt bleibt gültig.

Das hilft nicht direkt bei der Frage ob Porsche oder Smart, aber wenn man so an die Sache herangeht, regelt sich alles viel leichter.
*******olf Frau
2.449 Beiträge
*******dler:
... Ausgangspunkt beider Partner: Ich will und werde mit meinem Partner den Rest meines Lebens verbringen, denn es ist gut so wie es ist, und was besseres finde ich ohnehin nie mehr.

Sehr schöne Vorstellung *g*

Dazu folgende Festlegungen, die beide für sich treffen:
1. Ich erfülle die Wünsche meines Partners, soweit ich kann und will.

Wenns denn als Wunsch geäußert wird, ist das durchaus machbar

2. Ich erfreue mich an der Freude meines Partners, besonders auch dann, wenn es mich Überwindung gekostet hat, seine Wünsche zu erfüllen.

1. Nicht jeder Wunsch geht in Erfüllung. Mir scheint manchmal, einige Menschen haben das nicht gelernt *roll*
2. Wenn es mich Überwindung kostet, freue ich mich nicht. Wenn sich ein Mensch für etwas unter Anstregungen überwinden muss, damit der Partner glücklich ist, beruht das meiner Meinung nach nicht auf einer freiwilligen Entscheidung. Wenn ich meinem Partner einen Wunsch erfülle, dann weil es mir ein Bedürfnis ist und ich das auch tun kann und möchte!

3. Mein Partner und ich sind verschiedene Menschen mit verschiedenen Bedürfnissen. Sie hat ihre speziellen, ich meine speziellen. Diese lebt jeder aus. Aber der obige Ausgangspunkt bleibt gültig.

Diese Erkenntnis ist durchaus gold wert. Wer das kann und möchte, bitte sehr. Ich persönlich stoße dabei an meine Grenzen und ziehe dann lieber einen Schlußstrich im Guten, wenn die Bedürfnisse zu weit auseinaderdriften und ich dabei mehr "leide" als ich mich mit meinem Partner mitfreuen könnte ... irgendwann ist einfach die persönliche Schmerzgrenze erreicht.
Das wahre Leben
ist in der Regel nicht so sauber gestylt, wie es manche hier als Idealvorstellung beschreiben. In der echten Realität entwickeln sich einfach manche Dinge, ohne dass sie rechtzeitig wahrgenommen werden.

Aus eigener Erfahrung:

Wir kannten uns schon über 7 Jahre, ohne dass da was war. Wir kamen auf einer gemeinsamen Kneipentour zusammen, hatten im Vorfeld schon öfter darüber gescherzt, dass wir uns mal gegenseitig sexuell „ausprobieren“ müssten (immerhin hatten wir viel „Gutes“ übereinander gehört). Es wurde eine zunächst romantische, dann aber auch ziemlich wilde Nacht.

Keine zwei Wochen später waren wir ein Paar. Weitere zwei Monate später zog sie bei mir ein, nach 18 Monaten Verlobung, im Sommer darauf Hochzeit, exakt neun Monate später das erste Kind, 1,5 Jahre später das Zweite.

Wir wussten von Anfang an, wie unterschiedlich unsere Bedürfnisse waren. Ich, der eher intellektuelle, visionäre Rationalist mit einem durchaus ästhetischen Anspruch, sie, die burschikose, pragmatische Macherin, die sowohl auf Stil, Umgangsformen oder Diplomatie pfeifen konnte. Ich lieber in kleiner Runde, zurückgezogen, auf tiefsinnige Gespräche aus, sie dagegen Partygirl, frech, forsch und scharf auf Ramba-Zamba.

Es musste irgendwann an die Oberfläche, auch wenn uns die ersten Jahre der Partnerschaft auf Trab hielten. Und es kam. Ich sehnte mich nach Nähe, Innigkeit, nach Gesprächen und verstanden werden, sie nach Leben, Umtrieb, Neuem, Abenteuer.

An dieser Stelle würde jeder Paartherapeut empfehlen, miteinander zu reden. Aber während ich das laufend mit anderen Menschen tat, war genau das ihr zuwider, sie tanzte lieber (übrigens auch eine Kommunikationsform). Wir bemerkten gar nicht, wie sehr unsere unterschiedlichen Bedürfnisse uns einander entfremdeten. Da hätten uns auch keine zwei arrangierte Wochen geholfen, weil wir gar nicht wahr nahmen, was geschah.

Ich hatte dann irgendwann eine Gesprächspartnerin, mit der ich immer öfter mein Bedürfnis stillte, oft bis spät in die Nacht. Sie fand irgendwann einen Tänzer, der sie immer öfter in ihre schillernde Welt begleitete. Aus der Bedürfniserfüllung durch Dritte wurde dann mehr, bei beiden, fast zeitgleich. Unser Glück: Als wir uns gegenseitig beim „Fremdgehen“ erwischten, war das schon beinahe erleichternd.

Wir haben uns nicht getrennt, sondern uns freigegeben. Daraus wurde eine Trennung auf Raten. Einige Monate lang saßen sie, ihr Liebhaber, ich und meine Geliebte an einem Tisch, meist zum Frühstück. Wir fühlten uns ach so polyamor (obwohl es den Begriff noch gar nicht gab). Am Ende waren zwei neue, strunzmonogame Paare entstanden: Sie und ihr Lover und ich und meine Gespielin.

Das alte Spiel begann von neuem. Und wieder ignorierte jeder Beteiligte die Bedürfnisse des neuen Partners. Denn man war ja verliebt. Alles war gut.

Heute, 11 Jahre später, beschwert sich meine Frau – die Geliebte von seinerzeit – darüber, dass ich zu wenig unternehme und Feiern immer nur im kleinen Kreis genieße (wir erinnern uns: Die redet gerne). Dass ich sie ans Haus fessele, nie ausgehen will und sie damit einschränke. Dass ich ihre Bedürfnisse nicht erfülle.

Dagegen frage ich mich: Was mache ich denn anders als sonst? Ich war doch schon immer so. Wieso kam sie auf die Idee, ich würde an ihrer Seite anders sein? Und warum sollte gerade ich Bedürfnisse erfüllen, die ich nie hatte?

Oh, und sie redet. Und redet. Und redet. Immer dasselbe. Beschwert sich, motzt, meckert, mault. Ich solle doch dies, ich solle doch das. Aber das bin ja nicht ich. Das sage ich ihr auch, immer wieder. Gespräche helfen ja angeblich. Aber sie kapiert offenbar nicht, dass sie es mit mir zu tun hat. Nicht mit einem Geschöpf ihrer Fantasie, sondern mit mir. Und ich von Anfang an so war, wie ich immer noch bin.

Ich sage ihr: Geh aus. Besuch dies, fahr nach dort. Wenn es Dir Spaß macht. Mir macht es keinen Spaß. Sie darauf: Dann ist es nicht dasselbe. Als Familie muss man doch auch mal was gemeinsam…

Resümee: Gegenseitig Bedürfnisse stillen geht nur, wenn einer sich verbiegt. Und wenn dann Weiden und Eichen zusammenleben, wird es schwierig. Dem einen ist es in der Natur, sich laufend zu verbiegen, dem anderen ist genau das zuwider bis unmöglich. Da wird es zwangsläufig ungerecht.

Gerechtigkeit entsteht erst, wenn jeder nach seiner Facon lebt. Zudem gibt es ja noch einen Arsch voll Gemeinsamkeiten, die machen übrigens die Mehrheit des Lebens aus. Wenige Punkte, die diskutiert werden müssen, aber da finden wir schnell einen Konsens (nein, keinen Kompromiss).

Und dann gibt es diese zwei, drei Punkte im Leben, die unvereinbar sind, lange bekannt und im Wesen von jedem verankert.

Warum kann man da nicht lockerlassen und den anderen so lassen, wie er ist? Warum sind genau das die ewigen Streitpunkte, die immer wieder "gesprächstechnisch aufgearbeitet" werden?

96% der Beziehung und des Lebensumfeldes sind okay. Erfüllend. Gemeinschaftlich. Einhellig. Aber um die 4% wird ein erbitterter Krieg geführt. Die müssen noch hingebogen werden. Am Ende werden diese 4% noch entscheidend sein.

Das verstehe ich nicht.

Ach ja. Wegen dieser 4% gibt es auch keinen Sex mehr. Oder es sind nicht 4, sondern 10%, die nicht stimmen, weil es keinen Sex mehr gibt. Darüber reden wir auch (sie redet ja gern, wir erinnern uns). Und sagt: Solange ich nicht bereit bin, mit ihr Ausflüge zu unternehmen hat sie das Gefühl, dass ihr Sex mit mir keinen Spaß macht.

Das verstehe ich noch weniger. Aber ich bin eben leider eine Eiche. Und die verbiegen sich sich nicht, die brechen irgendwann.

Wenn es nicht anders geht, brechen sie aus.
Intimität kann es nur im Konsens (meinetwegen auch im Metakonsens für den Bdsm-Bereich) geben.
Ein Nein zu irgendwas ist damit entscheidend und derjenige, der das Nein ausspricht in der bestimmenden Position, ob er will oder nicht.
Aber ich unterscheide zwischen einem Nein zu einer Person und einem Nein zu einer Praktik.
Und zwischen: Ich möchte das mit dir erleben oder einem generellen "Das will ich mal ausprobieren"

Ich sehe einen Lebenspartner nicht als Bedürfniserfüller. Eine Spiebeziehung schon.
Kommt es da zum Nein ist die Sache gelöffelt.
Wir kreisen das Thema langsam ein
Ich greife mal das „Verbiegen“ auf.

Da wo sich verbogen wird...

Wonach entscheidet sich, wer sich verbiegt und warum?
96% der Beziehung und des Lebensumfeldes sind okay. Erfüllend. Gemeinschaftlich. Einhellig. Aber um die 4% wird ein erbitterter Krieg geführt. Die müssen noch hingebogen werden. Am Ende werden diese 4% noch entscheidend sein.

Das verstehe ich nicht.

Das hängt damit zusammen, was man unter 96% der Beziehung versteht.

Wenn man sich einen gängigen Lebensentwurf so anschaut, dann geht meiste Zeit für Arbeit und Schlaf drauf. 2/3 des Tages, 2/3 der Woche, 2/3 des Jahres mal ganz grob.

Da ist privat organisatorisch noch gar nichts passiert.

Klar würde es belasten, man harmoniert in dem Bereich nicht, aber irgendwie austauschbar ist es schon auch. Wäre das zu wuppen das Wesen von Partnerschaft, sollte ich meinen Kollegen heiraten und gut. Da weiß ich. Dass das geschmeidig Hand in Hand läuft.

Für mich gehört das zwar auch gerne aber nicht zwingend dazu, bedeutet aber am Ende nur eine Ausdehnung der gemeinsamen Zeit und damit die Chance, sich möglichst oft zu begegnen.

Partnerschaftsqualität finde ich aber tatsächlich mehr im Umgang miteinander als im Umgang mit den täglichen Herausforderungen.

Der Wunsch Deiner Partnerin nach gemeinsamen Erleben muss nicht sein, Dich in Deiner Natur zu ignorieren und aus Dir einen Partywolf zu machen (kann, aber muss nicht).

Es kann ebenso gut sein, für mich zumindest wäre es das, die Verbindung zu suchen. Verbindung wird lebendig im gemeinsamen Erleben. Freude, die man erlebt möchte man ebenso teilen, wie Aufgaben und Schmerz.

Intimität braucht auch einen Raum, die findet nicht jeder zwischen Tür und Angel auf dem Weg vom Klo zur Arbeit.

Daher kann, je nachdem was 4 % bedeutet, das tatsächlich eine kritische Masse sein.

Daher finde ich das Verstehen vom Faktor „verbiegen“ ziemlich wichtig.
********popo Frau
3.715 Beiträge
*********_love:
Wonach entscheidet sich, wer sich verbiegt und warum?

Das "Wonach" kann m.M.n. so nicht beantwortet werden, denn das ist situationsabhängig. Die Frage nach dem "Warum" ... in den meisten Fällen, um geliebt zu werden, um seine Ruhe zu haben und um ans Ziel zu kommen.
********popo Frau
3.715 Beiträge
******den:
96% der Beziehung und des Lebensumfeldes sind okay. Erfüllend. Gemeinschaftlich. Einhellig.

Wie kommst du darauf? *hae*
Das "Wonach" kann m.M.n. so nicht beantwortet werden, denn das ist situationsabhängig.

Vielleicht lässt uns der ein oder andere an dem ein oder anderen“Wonach“ teilhaben, auch um den Erkenntnisgewinn zum „Warum“ zu erweitern.

Gerne sowohl aus Perspektive des Verbiegens wie aus Perspektive des Profitierens.
*******olf:
. Wenn es mich Überwindung kostet, freue ich mich nicht. Wenn sich ein Mensch für etwas unter Anstregungen überwinden muss, damit der Partner glücklich ist, beruht das meiner Meinung nach nicht auf einer freiwilligen Entscheidung. Wenn ich meinem Partner einen Wunsch erfülle, dann weil es mir ein Bedürfnis ist und ich das auch tun kann und möchte!

Das kann durchaus eine freie Entscheidung sein, nämlich dann wenn ich etwas Höheres als wichtiger erachte als meine Überwindung.
z.B. den Bestand der Partnerschaft. Es ist eine freiwillige Entscheidung, nur sind die Konsequenzen unangenehm. Es kann natürlich sein, dass die Ausgangslage nicht freiwillig ist, aber das ist so im Leben.

Wenn du meinst, dass nicht jeder Wunsch in Erfüllung geht (da stimm ich auch zu), dann ist die andere Seite der Medaille, dass man selbst auch mal Unangenehmes/Unbequemes tun muss, um an ein Ziel zu gelangen.

Etwas kann sehr wohl freiwillig sein und notwendig sein und einen trotzdem an den Rand seiner Kräfte führen, Überwindung kosten usw. z. B. Wenn man eine Krankheit mit dem Partner durchsteht. In diesem Fall werden die Bedürfnisse des kranken Partners sehr oft höher gewichtet. Und die Entscheidung, ihn zu pflegen (oder so), ist eine freiwillige. Dass er überhaupt krank ist, die Situation hat man sich natürlich nicht ausgesucht.

*********_love:
Da wo sich verbogen wird...

Wonach entscheidet sich, wer sich verbiegt und warum?

Danach wer das besser kann und es aushält.

Ansonsten gibt es keine allgemeine Herangehensweise. Es bleibt ein individuelles Verhandeln, im Zweifel um jedes Bedürfnis.

Und manchmal wird (wie schon beschrieben) gekämpft. Und manches kann nicht gelöst werden und dann wird ein Deckel auf das Thema gemacht.
Danach wer das besser kann und es aushält.

Jetzt wird’s interessant ...

(Bitte Krankheit mal außen vor lassen. Dass eine schwere Krankheit vieles außer Kraft setzt ist wohl allen klar und daher nicht wirklich zielführend in der Frage.)
*********ture Mann
720 Beiträge
@******lla
zu der ich unbedingt mit ihm hin will.

Das finde ich ist der Knackpunkt, er "muss" mit dir hin, während es für ihn kein Problem ist alleine zum Fußball zu gehen.
Geht er nicht, wird das oft als persönlich Ablehnung gewertet, obwohl hier der Mann nur die Veranstaltung scheiße findet.

Wahrscheinlich wird er dir zu Liebe auch mal mitgehen, verlangst du das zu oft, geht es stark in die Richtung "Mach mich glücklich".

Und wenn du dass nicht schaffst(mich glücklich zu machen), bin ich unglücklich und du bist schuld.

Auch da gibt es eine individuelle Balance von Einzelaktivität und Paaraktivität.
******lla:
*******olf:
.
Da wo sich verbogen wird...

Wonach entscheidet sich, wer sich verbiegt und warum?

Danach wer das besser kann und es aushält.

Ansonsten gibt es keine allgemeine Herangehensweise. Es bleibt ein individuelles Verhandeln, im Zweifel um jedes Bedürfnis.

Und manchmal wird (wie schon beschrieben) gekämpft. Und manches kann nicht gelöst werden und dann wird ein Deckel auf das Thema gemacht.

In den seltensten Fällen jedoch wird der Deckel ewig den Topf verschliessen. Die Suppe köchelt langsam weiter bis sie wieder brodelt und sich ihren Weg bahnt.

Das sind die von TheHidden so gut beschriebenen 4%, die über kurz oder lang über Gehen oder Bleiben ( mit evtl. Fremdgehen) entscheiden.
Danach wer das besser kann und es aushält

Krankheit außen vor, wer soll das sein?
********lack Frau
19.332 Beiträge
@*********ture

Auch da gibt es eine individuelle Balance von Einzelaktivität und Paaraktivität.

Du hast etwas vergessen, denn wenn Kinder da sind, gibt es auch da Verpflichtungen.

Ich kenne das (leider), das Kinder nicht gerne wahr genommen wurden, wenn es Arbeit machte und erwartet wurde, das Vater aktiv ist. Und als Ausnahme galt dann später nur, wenn Vater dann mit Fähigkeiten angeben konnte (angemerkt sei, das diese Fähigkeiten auf der Kindesseite war!)

Und ich kann jede Frau durchaus verstehen, die auch erwartet, das da Rückhalt kommt, denn es sind die Kinder von Beiden.
Wenn sich aber eine/r aus allem raus nimmt, was Familie ist, dann ist auch der Wurm drin.
Es nützt nämlich gar nichts, wenn Mama da am Spielrand steht, wenn Papa ersehnt wird.

Allerdings sollte sich jeder auch darüber klar sein, das dies auch dazu gehört wenn man Kinder will und später dann auch hat.

WiB
Die Verteilung der Aufgaben in der Kindererziehung ist nicht das Thema dieses Threads.
*******den :
Und dann gibt es diese zwei, drei Punkte im Leben, die unvereinbar sind, lange bekannt und im Wesen von jedem verankert.
(....)
Das verstehe ich noch weniger. Aber ich bin eben leider eine Eiche. Und die verbiegen sich sich nicht, die brechen irgendwann.
.

Danke für deine Offenheit. Ich sehe einige Parallelen zu meiner Situation. Zufällig ist das vermutlich nicht. Diese Wesen schätzen wohl gerade zu Beginn der Partnerschaft den ruhenden Pol, den Fels in der Brandung.

In unserer Situation bin ich vielleicht eine Birke und sie eine Palme. Sie bezeichnet uns je nach Gemütszustand als Fisch und Vogel oder Fleischfresser und Vegetarier, letzteres sehe ich nicht so unvereinbar – man kann ja miteinander essen gehen *g*

Ich sagte ihr bereits im ersten Jahr, als ich langsam diese Unterschiede erkannte, dass ich es verstünde, wenn sie die Bedürfnisse, die ich nicht zu erfüllen vermochte, weil ich einfach nicht so war, z.B. durch Aktivitäten und Feiern mit andern stillen möchte, selbst wenn Sie deswegen unsere Beziehung nicht mehr wollte. Dass Sie dann bald wirklich eine weitere ernste Beziehung hatte, erfuhr ich zwar erst nach ein paar Monaten, als sie sich von mir trennte, aber sie liess mich in dieser Zeit auch nicht im Glauben alles sei für sie perfekt zwischen uns. Es war ok, ich konnte das verstehen und war auch froh, dass sie sich ihren Weg suchte. Ich wollte sie nie von mir überzeugen, ich wollte, dass sie ihr Leben leben kann. Nach einem Jahr kam sie wieder. Ich war überglücklich, mit knapp 20 reichlich naiv, hätte retrospektiv in dem Moment besser nachspüren sollen, ob die Beteuerungen, dass die Unterschiede ihr nicht so wichtig seien, mehr Wunschdenken ihrerseits waren, ob der Mann, den sie verliess, nur einfach eine schlechte Wahl war, aber das Bedürfnis immer noch unverändert bestand.

Ich war noch nie das Party Animal, schätze aber den Kontakt mit Menschen auch sehr, nur brauche ich zwischendurch meine Ruhe, sodass wir uns aktuell in einem Wechselrhythmus gefunden haben. Das ist für mich bei vielem mein Lösungsansatz, das abwechslungsweise Mitgehen in die Welt des Anderen, dazu das eigenständige Leben der Anteile, zu denen der andere keinen Zugang hat.

Wenn das Gegenüber aber diese Aussenanteile nicht geniessen kann, ohne dass ich dabei bin, wenn das Anderssein nicht mehr geschätzt wird, sondern sie eher schmerzt, dann funktioniert das nicht mehr. Ich spüre, wie das Leben mit den Unterschieden für sie schwieriger wird. Das nimmt sie wiederum indirekt als Verlust wahr, weil eine Eigenschaft, die an mir besonders geschätzt wurde, der fröhliche Optimismus, seltener zu Tage tritt.

Die Veränderungen sind vermutlich nicht nur dem Alter der Beziehung, sondern auch dem 50+ geschuldet: Das Bewusstwerden weniger Zeit vor als hinter sich zu haben, schärft den Fokus und mindert vielleicht auch die Bereitschaft zur Akzeptanz von Abweichungen vom Ideal. Bei uns habe ich auch den Eindruck, es mindert ihre Fähigkeit, die anderen gleich gut wahrzunehmen, oder sich auch zurückzunehmen. Ihr Gesprächsanteil, wenn wir zusammen sind mit anderen, ist deutlich dominanter als früher.
********lack Frau
19.332 Beiträge
@*********_love

Nicht? Wobei das bei so vielen eine wesentliche Rolle spielt, aber wenn man es mal auf den kleinsten Nenner runter bricht, dann fragt man sich schon wieso so viele eine Beziehung ein gehen, wenn sie eigentlich weiterhin ihr Leben leben wollen, ohne Kompromisse (oder wie Du es nennen magst, Lösungen zu finden, die allen gerecht werden könnten, wenn man dazu bereit wäre.

WiB
@**b

Auch das ist nicht die Frage.

Es geht nicht um die Sinnhaftigkeit, OB man sich zugunsten anderer zurücknimmt.

Es geht um die Frage, woran sich zwischen gesunden Erwachsenen entscheidet, wer sich zurücknimmt und womit.
*********_love:
Wonach entscheidet sich, wer sich verbiegt und warum?

Das ist nicht monokausal und auch nicht monoeffektiv. Verbiegen ist aktiv, verbogen werden ist passiv. Beides kommt vor, in einer Beziehung von gleich starken Partnern vermutlich auch in weitgehend ausgeglichener Art und Weise.

Gründe für aktives Verbiegen (nicht repräsentative Auswahl):

• häufig: Dynamik der eigenen Bedürfnisse (dann schon nicht mehr Verbiegen, sondern Erkenntnis), "ich wollte ja eigentlich immer einen Porsche, aber wenn ich jetzt sehe, was die kosten, wie oft die in der Werkstatt stehen und eigentlich sind die auch nicht schön, da habe ich mich wohl von meinen Träumen hinreißen lassen, wenn man mich jetzt ernsthaft fragt: Wirklich kein Bedarf mehr",

• davon schwer zu unterscheiden: Selbstbetrug des passiven Manipulationssopfers, "meine Frau hat ja auch Recht, Porsche brauchen wir nicht, kostet nur Geld, steht dauernd in der Werkstatt, nicht schön, aus der Traum",

• davon schwer zu unterscheiden: aktive Opferbereitschaft, "ich liebe meine Frau und ich bin verantwortlich für die Familie, bevor ich meine Bedürfnisse anmelde, sollen es erst einmal alle anderen gut haben. Ich verzichte auf den Porsche, Geld, Werkstatt, Ästhetik, pfeif drauf. Errichtet mir Denkmäler im nächsten Leben.",

• davon schwer zu unterscheiden: Bräsigkeit, "ich könnte jetzt einfach den Porsche kaufen, aber dafür aufstehen, die Streiterei, Porsche ... schnarch",

Gründe für passives Verbiegen (Auswahl und so, s.o.):

• und davon schwer zu unterscheiden: Unterlegenheit im Gefecht, "Ich hätte jetzt wirklich gerne ... was ... du ... ich ... du lässt mich ja nichtmal ausreden. Immer ist das so ... ... Schweigen im Walde",

• auch schwer zu unterscheiden: Angst, "Wenn du meinst, also kein Porsche, du bist mir doch nicht mehr böse oder? Wir haben uns noch lieb?",

• kaum ein Unterschied zu: aktiv manipuliert werden, "Sieh mir in die Augen: deine Arme werden schwer, deine Augenlider werden schwer, du schläfst ein, du brauchst keinen Porsche, du brauchst keinen Porsche, du brauchst keinen Porsche",

• schon ein Unterschied dazu: direkte physische und seelische Gewalt, "Aua", Frauenhaus, Krankenhaus, aber auch alles mögliche sonst mit Haus "Ich schmeiß' dich ´raus", "Geh doch zu deiner Mama", "Wenn du wiederkommst sind die Schlösser getauscht", "Ich bring dich an den Bettelstab und dein Haus kannst du ´mal schön verkaufen, wenn wir geschieden sind, bist du nackt".
Ich kann Frau GreenEyes_love im Punkt ..Partnerschaft+Kinder nur zustimmen ,bzw. meine ich verstanden zu haben

-eine Partnerschaft sollte immer eine bleiben ,auch wenn Kinder hinzu kommen.

Ich hab das z.Bsp mehrfach in meiner Ehe angesprochen und auch darauf hingewiesen ,daß diese dennoch liebreizenden Wesen eines Tages das Haus verlassen und sich einen Kehricht ( und das muss auch so sein ) um Mami's+Papi's - Beziehungsleben - scheren.
********lack Frau
19.332 Beiträge
@*********_love

Es geht nicht um die Sinnhaftigkeit, OB man sich zugunsten anderer zurücknimmt.

Das verstehe ich jetzt gar nicht, denn der Sinne sollte doch darin liegen, das eine Beziehung/Partnerschaft funktioniert und das bedingt, das man Lösungen findet die von beiden getragen werden müssen, weil sie sonst nicht funktionieren....

@*********hymus

Manche Sichtweise verschiebt sich schon, wenn man einen Porschefahrer/in die Verantwortung für einen Großeinkauf und den sicheren Transport von Kinder übergibt.
Der Unterschied in Deinem Beispiel macht es aber doch klar.
Wenn man selbst zu einem Entschluß gekommen ist, dann nimmt man den an, weil es sonst unlogisch ist. Geht es darum mehrere Sichtweisen zu berücksichtigen, dann müßte man sich mit dem Wunsch zurück nehmen, weil da eben jetzt mehr wie der eigene Wunsch ist.

WiB
********lack:
Geht es darum mehrere Sichtweisen zu berücksichtigen, dann müßte man sich mit dem Wunsch zurück nehmen, weil da eben jetzt mehr wie der eigene Wunsch ist.

Müsste man? Warum? Muss man irgendwas?
*********hymus:
aktive Opferbereitschaft, "ich liebe meine Frau und ich bin verantwortlich für die Familie, bevor ich meine Bedürfnisse anmelde, sollen es erst einmal alle anderen gut haben. Ich verzichte auf den Porsche, Geld, Werkstatt, Ästhetik, pfeif drauf. Errichtet mir Denkmäler im nächsten Leben.",


passend dazu:

aktive Opferrolle: "Jaja, ich weiß, ich denke beim Porsche oberflächlich...ich bin schlecht...nie denke ich an Eure Bedürfnisse. Aber ich verzichte, weil es Euch glücklich macht. Bitteschön." schulterzuck
müssen muss Mensch garnichts ! ( ausser Sterben *g* )

• darüber ,nachdenken ob ich es nicht doch kann und mag , ginge schon.
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