Ich bin an dem Wort Erwartungen hängen geblieben und dass ich welche hätte an eine Liebesbeziehung, z Bsp, dass die Liebe erwidert wird. Das stimmt so für mich nicht. Liebe kann man nicht erwarten, das empfinde ich auch nicht so.
Am Ende stimmt für mich, dass eine Liebesbeziehung ein Wesen bildet, dass für mich bestimme Merkmale haben muss, damit ich mich als Teil einer Liebesbeziehung empfinde. Das ist nichts, was im Kopf passiert.
Das eine ist das einander annehmen, wie man ist. Man muss nichts tun dafür einfach authentisch sein und so passt es und fühlt sich natürlich und stimmig an.
Eine Freude aneinander, Liebe zueinander, die auch Ausdruck findet, körperlich ist. Nicht als Erwartung sondern eben natürlich fließt.
Beide wollen ein Miteinander, interessieren sich füreinander und setzen sich auseinander, um in Kontakt zu bleiben.
Beide wollen offen sprechen, sich einander offenbaren.
Selbstbestimmung und Freiheit und den gegenseitigen Respekt voreinander.
So grob, es ist schon spät.
Ich bin nicht leicht für Beziehung zu begeistern, einfach weil ich es nur so als Liebesbeziehung empfinde. Fehlt einer dieser Aspekte, kann ich den Menschen mögen, begehren, verliebt sein, aber es ist ein anderes Gefühl.
Ich erlebe auch diese Annäherungsphasen anders, was natürlich in einem Format wie hier auch interessant ist.
Den „Koksrausch“ (Verliebtheit) nach nem netten Flirt und einem innigen Fick kenne ich, koste ihn auch gerne aus, lässt mich aber nicht unbedingt „liebespaarig“ fühlen. Empfinde das tatsächlich als Genussmittel und dehne das natürlich gerne aus. Darauf basierend eine Partnerschaft einzugehen empfinde ich absurd. Das ist nicht wertend gemeint. Das beschreibt tatsächlich mein Gefühl.
Ich kann mich hier auch nur sehr schwer auf Kontakte einlassen. Auch nicht auf grundsätzlich mir sympathische, attraktive Herren. Ich finde da keinen Zugang und ich muss zugeben, auch wenn das arrogant klingen mag, ich bin wahnsinnig schnell gelangweilt. Mich interessiert so überhaupt nicht, was an der Oberfläche passiert. Das ist für mich so austauschbar, derweil die Person dahinter so wenig greifbar, dass ich mir schon bei unter fünf Dates Notizen machen müsste, das nicht durcheinander zu bringen.
Wach werde ich, wenn ich Emotionen spüre, eine Leidenschaft für irgendwas, eine Stimmung. Alles hinter der Fassade.
Zur Frage, wer klopfft den vorher Bedürfnisse ab. Ich scheinbar, aber nicht bewusst, sondern weil mich die Befindlichkeiten von jemandem mehr interessieren als seine Hobbys.
Ich mag auch Konflikte. Die dürfen gerne auch ein bisschen zur Sache gehen. Dabei kann ich mich eher verlieben als in einen Sunny Boy bei einem tollen Event.
Im Konflikt zeigt sich, was man wirklich will und auch füreinander sein will. Die Streitkultur, die Gesprächskultur, wen triggert was, wer reagiert wie.
Dabei kann ich jemanden so viel besser kennenlernen als nach 20 x Kaffeetrinken.
🤔 Vielleicht sollte ich mich künftig zum Streiten daten ...
Das ist für mich so das, wie ich mich überhaupt in Partnerschaft wiederfinde.
Der Rest ist Deko und Dynamik, wobei ich die Deko der Dynamik anzupassen pflege, ungern umgekehrt. Ist mir einfach natürlicher und alles, was natürlich sein darf empfinde ich sehr viel leichter als das, was reguliert werden muss.
Ich habe auch keine Beziehungsziele. Jetzt mit 45 ist Familienplanung eh vom Tisch, war mir auch früher nicht wichtig. Von daher sind Dinge wie wohnen etc für mich Deko. Das überlasse ich gerne dem gemeinsamen Empfinden.
Natürlich möchte ich auch Lebensinhalte teilen, aber was das ist und was das nicht ist, ist doch auch wieder Deko.
In meinem Partnerschaftskonzept sind die Personen und die Wesensmerkmale zentral. Die Menschen sind wichtig, der Umgang miteinander wird gepflegt. Der Rest ist Gedöns. Auch wichtig, auch wirksam aber nicht zentral.