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Liebe und Gerechtigkeit

Ein Sportwagen ist da ein bewältigbares Problem. Jemand, der seinen Selbstwert aus Rumgevögel bezieht und ich suche ne monogame Partnerschaft, das ist eine Kluft, die wird sich niemals überwinden lassen ohne daß sich jemand so weit verbiegt, bis er bricht.

Was an einem Sportwagen problematisch werden könnte, verstehe ich schon den ganzen Thread nicht. 🤔

Selbstwert könnte Mann entwickeln...

Mir persönlich ist ein hungriger Mann auch zu anstrengend mental. Ich brauche viel Sex, bin aber Purist und hab dafür gerne meine Ruhe. Ich brauche jemanden, der sich so satt fühlt wie ich. Alles mal probiert, nichts anbrennen lassen, ein Fick mehr oder weniger, man hat nicht das Gefühl was zu verpassen. Dafür aber total Lust miteinander die Intensität zu steigern.

Ist mir tatsächlich wichtig, nicht aus Verlustangst, sondern weil da die Bedürfnisse nicht passen.

Gut, wenn ich jemanden super liebe, gehe ich meinetwegen auch nochmal mit ihm auf sexuelle Entdeckungsreise. Seine Freude ist ja auch die meine. Wenn dann aber noch Austoberei und fremde Haut hinzukommen bedeutet das für mich zuviel Auseinandersetzung mit Menschen, mit denen ich gar nichts zu tun haben will plus die erhöhte Verhüterei, wenn man wechselnde Sexualpartner hat. Passt gerade nicht zu meinem Ruhebedürfnis.

Daher würde so ein leicht arroganter knurriger Einzelgänger mit Zuneigungswunsch und sexueller Genussbereitschaft perfekt zu meiner Bedürfnislage passen 😉.

Der darf auch einen Porsche haben, oder ein Fahrrad. Hauptsache ich muss es nicht putzen.
Cup_n_Grace

Du gehst ja richtig strategisch vor.

Dafür bin ich zu faul. Für mich ergibt sich sowas. Entsprechend viele Gespräche ergeben sich eben auch nicht. Das ist dann wohl nicht meins.
Mensch TE ... Du driftest ab! Zurück zum Thema.

Interessanter Aspekt, dass man möglicherweise schon zu Beginn der Beziehung den ein oder anderen Grundstein für‘s Einschleichen legt.

Wie lange dauert das so, bis Ihr gemerkt habt, irgendwas läuft hier in die falsche Richtung und wie lange dann, bis Ihr gemerkt habt was das ist?
*******race Frau
462 Beiträge
Naja... Ich verschwende meine Zeit ungern mit Oberflächlichkeiten. Und wenn mein Gegenüber sich nicht mit sich selbst auseinandersetzen mag... Was soll das denn werden, wenn wir uns mal miteinander auseinandersetzen müssen?

Wenn er seine Bedürfnisse nicht genau kennt, oder besser die Motivation hinter den vordergründigen Bedürfnissen (er sagt, er will mehr Sex oder Sex mit verschiedenen Frauen, dahinter steht aber eigentlich mangelnder Selbstwert und er kann sich das nicht eingestehen) wie soll dann eine Lösung möglich sein, wenn unsere Bedürfnisse nicht deckungsgleich sind?
Ein nahezu philosophischer Ansatz
(vorsicht, lang)

Immer wieder argumentieren – auch hier – viele Leute schnell, dass wir als Menschen unsere „Triebe“ ja beherrschen könnten. Sie gehen von der Annahme aus, dass wir in der Lage wären, unser Gefühlsleben, das nun mal von bestimmten Hormonverhältnissen bestimmt wird, bewusst kontrollieren zu können. Unter Kontrolle behalten. Bewusst Gefühle herbeiführen oder ignorieren könnten.

Die wenigen Menschen, denen das hin und wieder (inzwischen wissenschaftlich nachgewiesen) gelingt, sind buddhistische Mönche, die den überwiegenden Teil ihres Lebens genau diesem Ziel widmen (Meditationsmeister). Sie üben täglich, trainieren stundenlang, um am Ende tatsächlich ihre Körperchemie mit Hilfe ihrer Gedanken zu verändern, sie gezielt zu beeinflussen, das Prinzip „Body shapes Mind“ zur echten Anwendbarkeit zu bringen.

Im Kernspintomographen und mittels Blut- und Speichelanalysen konnte nachgewiesen werden, dass die Mehrheit dieser täglich viele Stunden trainierenden Ausnahmemenschen wirklich in der Lage sind, ihre „Stimmung“ (und somit ihr Hormonsystem wie auch die Schwingungswellen ihres Gehirns) gezielt zu manipulieren und eine gewisse bewusste Steuerung ihrer Körperchemie zu erreichen.

Doch auch diese – wie alle, die sich diesem hehren, nur schwer erreichbaren Ziel verschrieben haben – hüten sich vor allzu intensiven Gefühlen, wie z.B. Verliebtheit. Das freiwillige Zölibat findet sich in allen Traditionen, die eine Bewusstseinskontrolle dieser Intensität anstreben (deklariert als „höhere Weisheit“). Auf Deutsch: Wer seine Gefühle in den Griff kriegen will, hütet sich vor der Liebe. Selbst die Jedi-Ritter von George Lucas durften sich nicht verlieben. Anakin Skywalker, der diesem Gebot nicht folgte, fiel an die dunkle Seite der Macht, welche Metapher.

Depressive Erkrankungen werden immer noch am erfolgreichsten mit der Gabe von entsprechenden Hormonpräparaten behandelt, Gesprächstherapien allein zeigen ganz ohne Psychopharmaka (bei denen es sich um Hormone oder hormonähnliche Stoffe handelt) selten irgend einen Erfolg.

Und nun werfe ich den Blick auf all jene die da meinen, der Mensch sei doch wohl in der Lage, seine „Triebe“ zu kontrollieren. So nebenbei, im Alltag. Man müsse ja nur aufmerksam sein und seinen Willen all dem entgegensetzen, was einen vom Pfad der Tugend (und der Bewusstheit) abbringen könnte. Während jahrtausendealte Traditionen einen großen Respekt gerade vor intensiven, kaum beherrschbaren Gefühlen wie „Liebe“ an den Tag legen.

Zum Thema.

Vieles geschieht aufgrund der Gefühlszustände, die eben kaum „einfach so“ zu kontrollieren sind. Wir wissen oft selbst nicht genau, warum wir in diesem Moment genau jenes getan oder gelassen haben, vor allem dann nicht, wenn wir frisch verliebt sind. Der Anspruch, alles bewusst zu steuern und erklär- und lenkbar zu machen, alles dem eigenen Vorsatz und Willen zu unterwerfen, ist uns beigebracht worden – die Fähigkeit dazu aber nicht.

Es lässt sich trefflich darüber in einem Forum darüber theoretisieren. Da können Idealbilder gezeichnet werden, wortreich und logisch begründet. Aber wenn es einen selbst trifft und die eigenen Hormone die Regie übernehmen, werden all diese Theorien zu Makulatur. Dann spricht der Teil unseres Wesens, der eben nicht rational, bewusst und folgerichtig handelt.

Und wenn sich zwei Menschen ineinander verlieben, sich näher kommen und eine Beziehung begründen, dann agieren sie beide im Wahn. Sie haben beide keine Kontrolle. Sie verlieren jeden Bezug zu allem, was sich ihre Ratio je ausgedacht hat (sonst ist es übrigens nur ein ONS mit schalem Nachgeschmack – wenn die Pheromon-Botschaften nicht ausgetauscht werden, wenn die Körperchemie nicht in Gang kommt, wird keine Beziehung draus, sprich: er ruft dann nicht wieder an).

Und in dieser Phase wird der Grundstein für jeden Ärger gelegt, der folgt. In dieser Phase sieht „sie“ weder die Zahnpastatube, die unverschlossen im Bad liegt noch die Socken, die sich in der Wohnung verteilen. Und „er“ findet ihr „plappern“ sogar erotisch… in einigen Monaten wird es ihn nerven, aber jetzt, ganz am Anfang, ist sein Hirn nicht objektiv. Sie findet sein Schnarchen „sexy“ und er liebt sie für ihren Tick, alle Gegenstände auf dem Tisch in geometrischen Linien anzuordnen.

Wären sie beide bei vollem Verstand, würden sie sich gar nicht erst zusammentun bei all den kleinen Unterschieden, die bereits jetzt zu sehen wären. Also hat die Natur sie für ein Weile „blind“ gemacht, regelrecht betäubt. Das Ziel heißt ja „Fortpflanzung“. Und da wären allzu kritische Betrachtungen des Gegenübers hinderlich.

Da heutzutage eine Beziehung aber nur selten während der Erstverliebtheitsphase zu einer Empfängnis und Schwangerschaft führt, fallen viele Neu-Paare irgendwann in das Entzugs-Loch: Die Hormone normalisieren sich, die Gehirnfunktionen auch und sie müssen sich dem Alltag stellen, voller Bewusstheit und Ratio. Bis dahin haben sie aber bereits ein paar Monate im Rausch miteinander verbracht.

Soll sie jetzt plötzlich an der unverschlossenen Zahnpasta-Tube rumnörgeln? Oder an den überall herumliegenden Socken? Bis gestern war das doch kein Thema. Oder soll er ihr auf einmal sagen, dass sie zu viel redet? Letzte Woche fand er das noch erotisch. Und das dauernde Geraderücken der Tischdeko ist ja nun echt kein Grund, darüber zu reden.

Auf diese Weise gleiten Menschen in seltsame Beziehungsverhältnisse. Zuallererst fragen sie sich meist selbst, wenn sie wieder klar sind: Was zum Teufel ist plötzlich los mit mir? Auf einmal nervt er/sie mich mit dieser Kleinigkeit. Was ist geschehen?

Ich finde es immer wieder fast erheiternd, wenn ich dann vor allem hier zu lesen bekomme: Da muss man drüber reden. Ja, wann dann? Mitten in der Erstverliebtheit? Das würden nicht einmal die buddhistischen Mönche hinkriegen.

Also eher am Ende dieser Erstverliebtheit, wenn Ratio und (kritisches) Bewusstsein wieder die Oberhand gewinnen. Jetzt müsste nur noch jeder genau wissen, wann das so weit ist (vielleicht entwickelt ja bald jemand eine App dafür *g* )

Will sagen: Sooo einfach, wie das hier manchmal ganz theoretisch dargestellt wird, ist das im wahren Leben nicht. Da verpasst man ganz schnell mal den richtigen Zeitpunkt.


*ironie* On

Ach ja: Und wenn es erst um das Besprechen sexueller Bedürfnisse geht, dann sind ja die Mitglieder unserer Kultur die reinsten Profis. Das ist ja seit Jahrhunderten Bestandteil unseres Alltags, uns darüber differenziert auszutauschen, vor allem über Dinge, die uns am anderen (in sexueller Hinsicht) stören...

*ironie* Off

Ich würde mir wünschen, dass mal mehr Realität in die Betrachtung solcher Themen Einzug hält. Also, Realität eben, nicht Ideal-Theorie. Oder "Wäre-schön-Wenn-Gedanken". Oder "Hätte-Müsste-Sollte".
*******race Frau
462 Beiträge
Steht völlig außer Frage, daß sich Emotionen nicht kontrollieren lassen.

Was ich aber kontrollieren kann UND muß, sind meine Taten. Natürlich reagiert jeder mal aus ner Emotion raus falsch oder über. Das ist menschlich. Aber wenn ich dann Mist baue, muß ich auch die Verantwortung dafür übernehmen.

Gelingt das Jemandem nicht, muß ich abwägen, was mich mehr verletzt. Immer wieder die Folgen emotional gesteuerter Fehlentscheidungen ertragen oder mich trennen.
*****169:
****aba:
Innerlich mag ich ja noch denken "Uuuups, ein Porsche-Liebhaber, ist nicht meins....aber das wird schon" oder aber "Ok, er hat es scheinbar gar nicht mit meiner sexuellen xy-Vorliebe...aber das kriegen wir schon hin"...
Das ist geplantes Verbiegen der Person, die man vorgibt zu lieben ...
und das ist nicht fair !

Für mich ist so ein Verhalten nicht nachvollziehbar!


Für mich ist das kein geplantes Verbiegen sondern schlicht und einfach ein der rosa Brille geschuldetes Verhalten.
Hier geht esl auch nicht darum, um jeden Preis eine Beziehung einzugehen.

Ich gehe mit, dass es Mist ist. Verübeln kann ich es aber niemandem...auch mir vor vielen Jahren nicht.

Ich selbst lerne einen Menschen kennen, indem ich ihm zuhöre. Auf Mimik und Gestik achte. Ihn reden lasse, nachfrage und auf Zwischentöne höre. Dabei nehme ich nicht immer Stellung sondern lasse das Gesagte (oder auch das Schweigen) auf mich wirken.
Aktives Zuhören...nicht nur in meinem Beruf wichtig.
Es kommen gemeinsame Aktivitäten hinzu: wie verhält er sich bei Freunden, wie redet er über seine Ex-en oder Kinder, geht er gerne aus oder sitzt lieber vorm PC....viele Dinge, die sehr schnell ans Tageslicht kommen.
Dennoch wird es immer Sachen geben, die ich übersehe, eben weil er sie noch nicht preisgibt. Oder aber das Rundumpackage stimmt für mich, nur der olle Porsche eben nicht. Da glaubt frau/mann schnell mal, dass sich das schon von alleine klärt.
Seltenst ist das so, da gebe ich Dir Recht....aber menschlich allemal und nein, ich bin kein Befürworter der "Das wird schon"-Haltung. *zwinker*
The Hiddens philosophischer Ansatz

Naja. Der Mensch ist durchaus anpassungsfunktional und konditionierbar. Davon lebt schon unser Schulsystem, dass recht fern eines natürlichen kindlichen und überhaupt menschlichen Lernverhaltens ist.

Ja Menschen handeln emotional, verfügen aber über Regulierungsmechanismen. Das ist das, mit Blick auf die Ausgangsfrage, was bei der egoistischen Bedürfnisdurchsetzungsidee vom anderen sehr selbstverständlich erwartet wird, während man bei sich selbst argumentiert, es ginge nicht anders.

Da die menschliche Gefühlswelt beeinflussbar ist, kann sie auch krank werden, nicht zuletzt krank gemacht werden.

Es gibt jede Menge Menschen mit unerkannten psychischen Erkrankungen, die als Partner bis zur völligen Erschöpfung wahnsinnig anstrengend sind.

Die können alle nichts dafür, dass sie so geworden sind, die können aber sehr wohl was dafür, ob sie so bleiben wollen.

Wenn ich beständig meinen Partner verletzen muss und auch mir selbst schade, liebe aber, dann hätte ich ja ein Interesse daran, dass ich damit aufhören kann.

Sprich, an sich arbeiten, mit oder ohne Hilfe wäre bereits ein auf den Partner zugehen, ein langsames, ebenso anstrengendes, aber ein Licht am Ende des Tunnels für Beide.

Manche können auch das nicht, weil schon der Mangel an Einsicht zum Krankheitsbild gehört und ohne das Anerkennen, dass man ein Problem hat, kann man nicht arbeiten.

Da ist es für den Partner sehr angeraten, sich schon aus reiner Selbstfürsorge zu trennen, denn ein gesundes „Überleben“ einer solchen Partnerschaft bedeutet, man muss sich und den Partner sehr konsequent führen und zur Abgrenzungs- und Regulierungsmaschine werden, sonst geht man da unter.

Das finde ich, kann man nicht erwarten. Da ist dann auch Ende mit Freude und Leichtigkeit.

Davon abgesehen empfinde ich, müssen wir Menschen uns schon viel zu viel regulieren.

Ich für mich stelle davon Etliches in Frage, suche Unabhängigkeit, um mich frei bewegen zu können, denn darin finde ich Regeneration und Frieden und am Ende die Ausgeglichenheit, die es braucht, großzügig mit mir und anderen sein zu können.

Ich kann das jedenfalls nicht aus einem Gefühl von Enge und gehetzt sein. Je enger und getriebener, umso eher Schluss mit Lustig.

Daher ist mir eben in der Liebespartnerschaft, in der ich Nähe wünsche, die Freiheit und Selbstbestimmung so wichtig. Entspannte, erfüllte Partner können gut bei sich sein, was für innige Begegnung eine gute Position ist.

Bin ich „nicht zuhause“ kann mir auch niemand begegnen.

Für mich ist das wie bei einem Pferd. Was gibt mir den was? Der desillusionierte, abgerichtete Zirkusgaul in der engen Box, den ich zwar allzeit verfügbar und unter Kontrolle habe? Mag entspannend sein, das Gefühl von Kontrolle.

Ich persönlich habe mehr Spaß an dem freien Pferd auf der Weide, genieße die Schönheit, wenn es sich entfaltet und selbst geniesst und mir dann so begegnet.

Ja kann sein, dass so ein Pferd nicht immer wieder zu mir kommen möchte. Das stellt weder das Pferd, noch mich, noch meine Idee in Frage. Es ist dann einfach nicht „mein“ Pferd, wenn wir keinen Draht zueinander finden.

Finde ich keinen Draht zu einem Mann, dann gibt’s für mich auch nicht‘s zu verbiegen. Dann muss ich anerkennen, dass wir das füreinander nicht sind. Was ist denn daran schlimm? Das kann traurig sein. Ich sehe mich aber nicht in dem Zwang verpartnert sein zu müssen und auf Biegen und Brechen etwas erhalten zu müssen, was beide nicht spüren können.

Findet sich Verbindung und ich darf „meinem“ Partner begegnen, dann genieße ich ihn auch gerade in seiner Entfaltung. Was ein Geschenk und großes Glück.

Das ist für mich auch keine Utopie. Das habe ich schon gelebt und ich werde das gewiss wieder leben.

Etwas woran ich nicht glaube, möchte ich jedenfalls nicht leben.
ich bin kein Befürworter der "Das wird schon"-Haltung. *zwinker*

„Das wird schon“ ist der Türöffner für „Einschleicher“. 😉
Ich habe es nicht ausgehalten das mein Ex mich nicht mehr liebte.

Ihn zu lieben ohne das es erwidert wurde ließ mich erfrieren.

Deshalb habe ich die letzten Jahre damit verbracht mich zu entlieben. Anders wär es für mich nicht erträglich gewesen ihn wöchentlich wegen unser Tochter zu sehen.
*********_love:


Finde ich keinen Draht zu einem Mann, dann gibt’s für mich auch nicht‘s zu verbiegen. Dann muss ich anerkennen, dass wir das füreinander nicht sind. Was ist denn daran schlimm? Das kann traurig sein. Ich sehe mich aber nicht in dem Zwang verpartnert sein zu müssen und auf Biegen und Brechen etwas erhalten zu müssen, was beide nicht spüren können.


Thema Langzeitehe/-beziehung: Liebe, Hochzeit, Kinder, Hausbau...das typische Klischee.
Die junge Familie ist glücklich und ist in der Lage, die Irrungen und Wirrungen des Alltags zwischen finanziellen Aspekten und Kindererziehung zu wuppen.

Es kommt der Punkt, an dem Einer sich schleichend aus dem Sexleben zurückzieht oder der Andere z.B. ein sexuelles Bedürfnis entwickelt (im Joy oftmals BDSM), wo einfach Unverständnis über Häufigkeit oder Neigung besteht.

Jetzt wird es problematisch. Reden klappt nur schlecht bis gar nicht und mindestens Einer von Beiden fühlt sich nicht mehr gut dabei.

Wie gut, dass es den Joy gibt....hier wird der sexuelle Ausgleich gesucht und gefunden...gleichzeitig nicht selten die Fremdgeher verpönt.
Seit dem letzten Thread habe ich zumindest ein wenig an meiner Denke gearbeitet.
Es gibt nicht immer schwarz oder weiss und ich kann Jeden verstehen, der dennoch an seiner Ehe, seiner Frau und Familie hängt und sich die Entscheidung nicht leicht macht.
Man wirft halt nicht 20 Jahre einfach über Kopp.

Umgekehrt genauso: bei einer Trennung hat nicht selten Einer von Beiden die finanzielle A....karte gezogen. Sich bewusst sein, dass da schnell auch die eigene, zukünftige Single- oder Alleinerziehenden-Existenz auf dem Spiel stehen kann, lässt manchen einfach nur vor Angst erstarren.

Da sind solche Plattitüden wie "Setzt Euch zusammen und redet miteinander oder trennt Euch" einfach nur noch sinnlos in den Raum geworfen. Diejenigen, die genau diesen Weg über lange Jahre gegangen sind, machen sich die Entscheidung nicht leicht und das darf einfach nicht vergessen werden.

Die Beispiele aus dem anderen Thread zeigen, dass es nicht mal eben um einen ausserhäusigen ONS geht sondern um Verzweiflung, schlechtes Gewissen, Hadern.

Hier mal eben so zu sagen "Ich gehe" ist für mich nicht richtig und widerspricht gänzlich meinem Wesen.
Ich habe es nicht ausgehalten das mein Ex mich nicht mehr liebte.

Das muss man auch nicht. Man darf es, solange man nicht zum übergriffigen Stalker wird, aber man muss nicht.

Ich finde darin auch weder Sinn noch Nährwert.
@******den, deine "philosophische" Theorie ist ja ganz nett formuliert. Inhaltlich jedoch sehr fragwürdig, stellt sie doch alle Menschen, die nicht Mönche sind, unter einen Generalverdacht. Das geht nicht.

Niemand hier behauptet, seine Gefühle voll und ganz "unter Kontrolle" zu haben. Wie man allerdings auf eben jene Gefühle reagiert und wie man damit umgeht, das ist sehr wohl auch für Nicht-Mönche lernbar.

Ein Mensch, der seine Fehler im Leben auf "unkontrollierbare Gefühle" zurück führt, würde für mich, bei aller theoretisch möglichen Verliebtheit, nicht in Frage kommen. Diese Lebenshaltung ist mir äusserst suspekt, zumal sie mit ziemlich grosser Wahrscheinlichkeit von Menschen, die behaupten, ihre "Triebe" nicht in Griff halten zu können, vertreten wird.
Ich finde „ich gehe“ darf jeder sagen für sich eben.

Ich bin bei Dir, dass andere ihre Gründe für‘s Bleiben haben und auch haben sollen.

Das schöne an diesem Austausch von Erfahrungen ist ja, sich von anderen Perspektiven inspirieren zu lassen.

Spüren, was einem interessant oder abwegig erscheint muss man schon selbst, ebenso wie sich entscheiden.

Ist doch toll, dass wir immer die Wahl haben und wenn es zwischen zwei Übeln ist.

Das trifft doch am Ende irgendwie auch die Bedürfnisfrage nicht?

Dem einen ist finanzielle Sicherheit und der familiäre Rahmen wichtiger, dem anderen ist persönlicher Freiraum wichtiger. Nichts davon ist falsch, besser oder schlechter. Das muss eben jeder für sich entscheiden.

Ebenso wie ob man erhalten möchte, was und welchen Preis man dafür zu zahlen bereit ist. Das muss aber Freiraum sein, nicht der Maßstab.
Nochmal ne Frage zum Porsche
Der ja mittlerweile ein fester Bestandteil dieses Threads ist.

(Aufregend... wir haben einen Porsche...)

Kann mir bitte mal jemand erklären, was daran problematisch ist oder sein könnte?
2020_08_28: ich war shoppen. ; )
********elle Frau
3.310 Beiträge
Der Porsche
So wie ich es verstanden habe, ist der Porsche nur ein Beispiel gewesen.

Man hätte stattdessen auch die sexuelle Vorliebe nehmen können (was nur schwer geht, wenn man die ganze Familie mit in das Beispiel einbinden möchte).

Es wäre auch ein Haus, die Wohngegend oder die Frage, ob man noch ein weiteres Kind bekommen möchte, als Beispiel möglich gewesen.

Es sollte schlicht und ergreifend um etwas Grundsätzliches gehen, über das sich die Gemeinschaft nicht (mehr?) einig ist.
********weiz Mann
11.234 Beiträge
Porsche
Für einen ein Muss, zur

Kindheitstraum
Selbstverwirklichung
Selbstdarstellung
Freude am Fahren


Für andere ein NoGo

Angeberei
widersprüchlich zum Status, Bild im Freundes- und Bekanntenkreis
zu teuer, bedingt Verzicht auf anderes Haus, Urlaub, ...
zu klein, unpraktisch


Wenn genug Geld da ist wird es wohl weniger ein finanzielles als ein ideologisches Problem.
Naja, der Porsche wurde im Zusammenhang genannt mit, er gehörte beim Kennenlernen schon zum Besitzer.

Da frage ich mich schon, was es bedeutet, wenn mich von Anfang an stört, was der andere sehr mag, und was ich davon habe, ihm das zu nehmen.

Sexuelle Vorlieben gehören für mich dazu.

Wer z Bsp BDSM etc für sich braucht, dem gönne ich das, bin aber augenblicklich raus aus der Idee Liebesbeziehung. Wenn das doch gleich zu Beginn auf dem Tisch liegt, ist das doch unkritisch, dass man da in seinen Bedürfnissen unvereinbar ist.

Da stelle ich weder seine Bedürfnisse in Frage noch lasse ich mich überreden. Da kann man sich freundschaftlich interessieren, was das für den jeweils anderen bedeutet und fertig.
********weiz Mann
11.234 Beiträge
Verliebtheit vs Beziehung
Zum Thema unkontrollierte Gefühle in der Phase Verliebtheit versus Unverträglichkeiten in einer Beziehung. Fällt mir das bekannte Gedicht von Hermann Hesse ein:

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wenn genug Geld da ist wird es wohl weniger ein finanzielles als ein ideologisches Problem.

Ideologisches Problem ist ein schönes Stichwort.

Wenn mir die Meinung anderer Leute wichtiger ist als die Freude meines Partners, dann hätte ich ein ideologisches Problem.

Bringt aber einen total interessanten Aspekt in die Diskussion.

Beim ideologischen Porscheproblem werden also Bedürfnisse Dritter in die Liebesbeziehung gestellt und jemand gesucht, der sich dem unterwirft.

Dafür gibt es bestimmt noch weitere interessante Beispiele...
(Abgesehen von Kindern).
Stufen ...
so schön. Danke!
********raum Paar
11.457 Beiträge
Ideologisches Problem ist ein schönes Stichwort.

Wenn mir die Meinung anderer Leute wichtiger ist als die Freude meines Partners, dann hätte ich ein ideologisches Problem.

Ich weiß nicht ob das schn etwas mit Ideologie zu tun hat.

Ich tue mich immer wieder schwer aus meiner Haut herauszukommen.

Urteile nie über einen anderen, bevor Du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gelaufen bist
der Indianer in Nordamerika

Das gilt auch an der Stelle, wo es darum geht, warum jemand etwas wichtig ist, bzw. warum er oder sie etwas tut.

Für mich habe ich das dann einmal so formuliert und stelle immer wieder fest, das es wohl eher mein Prozeß ist, und ich da wohl mehrere Schleifen durchlaufe.

Wenn ich könnte,
wie ich wollte,
würde ich mich
dann weiterhin sehnen?

Wenn ich
die Augen
schließe,
wärst Du bei mir,
so wie Du bist.

Sicher,
mir würde
Deine Stimme fehlen,
Dein Lachen,
ich könnte
Deinen Geruch nicht wahrnehmen
und auch nicht
Deine Haare wuscheln.

Und doch
schließe ich
die Augen,
denn Dein Bild
ist eingebrannt
in mir,
und manchmal
höre ich Dein
Lachen
mit dem Wind.
*****169 Frau
6.194 Beiträge
*********_love:
Nochmal ne Frage zum Porsche
...
Kann mir bitte mal jemand erklären, was daran problematisch ist oder sein könnte?
Für mich steht der Porsche = Sportwagen als Synonym für eine Leidenschaft, die ich nicht bereit bin, für die Beziehung / Partnerschaft aufzugeben => Stichwort Individualität, es macht einen Teil von mir aus.

Teilt der Partner die Leidenschaft nicht, alternativ akzeptiert er sie nicht, entstehen Konflikte.
Da wird einfach ein Teil meiner Persönlichkeit nicht akzeptiert, und womöglich noch verlangt, ich solle sie wegen etwas aufgeben, das mir gar nicht wichtig ist. Und das im Namen der Liebe ???

Man muss vorher hinterfragen, was und wieviel etwas dem anderen bedeutet.
Diese Leidenschaft kann sich im Lauf der Jahre ändern, aber das sollte nicht erwartet oder einkalkuliert werden.
Wenn es nicht zum eigenen passt -> ist es zu akzeptieren, alternativ ich lasse die Finger von dem Menschen.

Es kann auch sein, daß die Leidenschaft "Sportwagen" sich in eine andere Leidenschaft wandelt.

Jeder hat in sich eine Leidenschaft, die er nicht bereit ist, für den anderen aufzugeben, ähnlich wie Motorrad, Gleitschirm-Fliegen, intensiver Sport, Musik, Bücher, etc
********weiz Mann
11.234 Beiträge
Beim ideologischen Porscheproblem werden also Bedürfnisse Dritter in die Liebesbeziehung gestellt und jemand gesucht, der sich dem unterwirft.

Sicherlich haben Dritte eine Einwirkung auf die Partnerschaft.
Denke aber beim "ideologischen Problem" geht es im Grunde genommen, um den Respekt vor der Ideologie es anderen. Bei widersprüchlichen Ideologien tun wir uns oft schwer diesen respektvoll zu begegnen. Besonders in einer Partnerschaft unterliegen wir leicht der Vorstellung, es müssen die selben sein. Also der Partner muss so "passend" sein oder noch schlimmer passend gemacht werden.
Leidenschaften
nicht aufgeben finde ich auch ganz wichtig. Umgekehrt würde ich die auch niemandem nehmen wollen.

Darin ist so viel Lebendigkeit und Freude, wenn ich meinem Partner das nehme, nehme ich mir selbst doch so viel.

🤔
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