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... Dem Liebespartner helfen, seine höchste Vision von sich selbst zu realisieren!
Hat für mich den bitteren Nachgeschmack ala "Ich weiß, was gut für dich, also tun wir es auch. Mir egal, ob Du es willst!"
Der Ansatz ansich ist nicht schlecht, da ich schon denke, dass Partner sich "beflügeln" sollten/könnten.
Sich also zum Motor der vollumfänglichen Bedürfnisse des Anderen machen, aus der inneren Überzeugung, dass genau das Partnerschaft bedeutet. Ihn/sie also erhöhen, aktiv daran mitzuarbeiten, dass der/die Andere in die vollkommene Erfüllung kommt.
Funktioniert nur, wenn der Partner das auch möchte. Mir ist das Ziel der vollkommenden Erfüllung, der Befriedigung ALLER Bedürfnisse zuwider, ist für mich auch nicht normal
Wie bei allen "absoluten" oder "extremen" Konzepten gibt es nur ein triviales Problem: Was, wenn der Partner gar keine höchste Vision von sich selbst hat? Oder sich ihrer nicht sicher ist?
Muss es eine höchste Version geben? Kann man sich nicht einfach mal damit zufrieden geben, wie man ist, was man hat? Warum immer höher, schneller, weiter? Also mir geht der zunehmende Leistungsdruck gewaltig auf die Nerven und überfordert mich. Daher lasse ich mir auch von niemanden dazu überreden, mein höchstes Selbst zu ereichen!
Menschen neigen dazu, irgendetwas nicht zu wollen. Sie haben oft Probleme damit, etwas mit ganzem Herzen anzustreben. Und wenn sie dazu in der Lage sind, begründen sie es oft allzu rational.
Nun, wenn man etwas nicht will, hat das seine Gründe.
"Vision" meint aber, aus tiefstem Herzen auch das irrationalste Ziel zu verfolgen wie einen hell leuchtenden Stern, den nur derjenige sehen kann, der ihm folgt. Und wenn der eigene Partner dabei hilft, ohne zu hinterfragen, ohne zu nörgeln oder besserzuwissen, dann verblassen alle Alltagsbegehrlichkeiten, alle kleinen Störungen, alle Unwuchten im Miteinander.
Klingt nach Illusion. Es wird im zwischenmenschlichen Bereich immer Alltagsbegerhlichkeiten, Störungen und Unwuchten geben.
Ergo bleibt die Basis einer gesunden, erfüllenden Beziehung, dass sich zwei erwachsene, sich ihrer selbst und ihrer Visionen bewussten Menschen zusammentun.
Wo immer das nicht der Fall ist, entstehen Machtgefälle, Eifersüchteleien, Aufrechnungen und die Notwendigkeit, irgendwann auch das allerkleinste Problem lösen zu müssen (oder es zum Alibi für das eigene Unglück zu machen).
Typisch menschliches Verhalten würde ich glatt mal behaupten
Und wenn wir von "wahrer Liebe" reden meinen wir wahrscheinlich unsere Sehnsucht nach einem Partner, mit dem all das zuletzt beschriebene nicht geschieht, sondern der uns bei der Erreichung der höchsten Vision von uns selbst unterstützt - obwohl wir die manchmal selbst noch gar nicht kennen oder ihr nicht trauen.
Kann da nur von mir reden, aber wenn ich von "wahrer Liebe" spreche, meine ich mittlerweile die uneingeschränkte Akzeptanz meiner Selbst, meiner Macken, Ecken und Kanten, meinen Unzulänglichkeiten, meiner unperfekten Vollkommenheit!