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Liebe und Gerechtigkeit

Wie man sieht
*****sei:
Ich bleibe lieber allein als jemals wieder meine Individualität für jemanden aufzugeben.

Kann ich genauso nachvollziehen.

Es kommt am Ende wohl auf die jeweilige Lebens- und Erfahrungssituation an *g*
****et:


Wir versuchen zumindest am gleichen Seilende zu stehen und gemeinsam zu ziehen.

Schön beschrieben.

Gemeinsam an einem Seilende stehen und versuchen, mit Auf- und Abbewegungen eine Welle zu erzeugen, die auch am Ende ankommt. Das ist ein Kraftaufwand, der ungleich schwerer wird, wenn es nur Einer alleine versucht.

****et:
Durch das eingehen einer Partnerschaft gebe ich einen Teil meiner Individualität auf, ist halt so, aber ich gewinne jemanden an meiner Seite der im Idealfall zu mir steht und darauf achtet das ich zumindest hin und wieder individuell sein darf. Und er gibt ja seine vollständige Individualität auch für mich auf. Wow. Ist das nicht ein tolles Geschenk. Dafür alleine lohnt doch schon eine Beziehung.

Ich möchte das für mich korrigieren:

Durch das Eingehen einer Partnerschaft gewinne ich jemanden an meiner Seite der im Idealfall zu mir steht und darauf achtet, dass ich individuell bleibe.
****54 Mann
3.846 Beiträge
*****de2:
... sich entwickeln dürfen statt müssen

Darin steckt für mich viel. Die gescholtene Selbstverwirklichung bemisst sich an dem Grad, zu dem es mir gelingt, ein irgendwie festgesetzten Ziel zu erreichen.

Ist ja nett. Aber ich habe doch ein tief sitzendes Misstrauen gegen die "Das Ziel" bestimmende Instanz. Meine eigene und die meines Gegenüber.
Das spiegelt sich auch in der Wertung - nicht der Wahrnehmung - von Bedürfnissen (Überleben bis Porsche). Die wird im Einzelnen schnell schwierig, widersprüchlich, fremdbestimmt, übergriffig ...

Was ich aber dringend erfahren muss statt dieser Selbstverwirklichung ist Selbstwirksamkeit. Ich möchte erleben, dass ich wahrgenommen werde und dass ich Reaktionen bewirke.

Dass ich die Spitze einer Pyramide erreiche und das Ziel was ich bezweckte, ist weniger wichtig. Wichtig ist, dass ich mich aktiv in Prozesse einbringen kann. Und am Ende mag einen Modifikation des Ziels dabei herauskommen, grade in der Liebe.
*****a42 Frau
13.560 Beiträge
JOY-Angels 
Wenn in der Partnerschaft individuelle Bedürfnisse auseinander gehen, dürfen dann alle sein?

Ich denke dass ein Paar, das zusammen lebt schon auch ähnliche Bedürfnisse haben muss. Darüber hinaus hat jeder Bedürfnisse, die beim anderen weniger ausgeprägt oder ganz anders.

Ein Beispiel: Mein Partner ist Taucher. Natürlich hat er das Bedürfnis sein Hobby auszuleben. Ich bn Nichttaucher. Wenn wir Urlaub machen, habe ich das Bedürfnis auch Zeit mit meinem Partnr zu verbringen. Also machen wir es so, das wir gemeinam in Urlaub fahren und dann stehen die gemeinschaftlichen Bedürfnisse im Vordergrund.
Es darf auch mal getaucht werden, es ist aber kein "Tauchurlaub".

Für das Erleben und Ausleben der Tauschleidenschaft fährt er dann allein /oder mit anderen Tauchern) in den Urlaub. Manche Freunde, Verwandte oder Kollegen gucken dann komisch, wenn ich sage. "Da kann ich nur allein kommen, denn Schatz ist da im Urlaub." Manche meinen, wir hätten uns entzweit, gestritten oder sonstwas läuft schief bei uns. Aber nein, wir können genau so und genau darum weiter zusammen sein. Die eigenen Bedürfnisse und die des anderen sehen und akzepteiren und sehen, wie man beiden "gerecht" wird. Wobei ich mit gerecht meine, dass sich das Leben so gestaltet, dass beide damit zufrieden sind. Wir suchen nicht nach "Gerchtigkeit" und rechnen irgendwas auf.

Das ist nur ein Beispiel , dass hier exemplatisch steht. Kompromisse nennt man das wohl.

Und wenn nicht, wessen oder welche Bedürfnisse sind Euch wichtiger und woran macht Ihr das fest.

Jeder hat seine eigenen Pioritäten, die er selbst bestimmt, äußert und wir versuchen das dann in Einklang zu bringen. Es finden sich Kompromisse und die machen uns dann glücklich. *hi5*

Was ist gemeint mit „seinem Partner genügen“, woran erkennt ihr seine Zustimmung und was seid Ihr bereit dafür zu tun, zu geben?
ZU diese Frage habe ich nur sexuelle Assoziationen. Mein Partner genügt mir persönlich. Ich brauche keine anderen Männer. Zum Glück haben wir auch da Bedürfnisse, die sich in einer großen Schnittmenge treffen.

Dem Partner nicht zu genügen, bedeutet seinen Ansprüchen / Vorstellungen nicht zu entsprechen. Ihn unglücklich zu machen, weil ihm etwas entscheidendes fehlt.

Wenn mir das signalisiert wird, wäre das der Punkt mich zu trennen.

Sein Unglück wäre dann auch mein Unglück. Und Unglück braucht niemand.
Ich brauche das Gefühl (ich habe das Bedürfnis) mich geliebt, anerkannt und akzeptiert zu werden, wie ich bin. Es gibt eben Grenzen und die sind dort, wo keine Kompromisse mehr möglich sind.

Wir haben nur dieses eine Leben und sollten sorgsam mit uns umgehen. Eine Trennung ist nicht schön, sondern schmerzhaft und anstrengend, aber besser als ein Leben, dass man nicht leben will. Oder das Gefühl "ungenügend" zu sein.

Für mich ist nicht erstrebenswert möglichst lange zusammen zu sein, egal was es kostet, nur damit man sagen kann, man hält es aus. Ich muss niemandem etwas beweisen.

Eine Trennung sehe ich durchaus auch als achtsamen Umgang mitweinander, wenn wirklich etwas existenzeilles nicht übereinstimmt und es mehr Unglück als Glück gibt.
*********ture Mann
720 Beiträge
Danke Sandra

Bei Individuen muss ich immer daran denken:

Soulmate_201818:
Psychologie sagt, der glücklichere ist meist der Dumme, denn er stellt nicht alles in Frage und lebt einfach und genießt es

Dumm nur für den 'Dummen' wenn dann nicht alles glatt läuft ...

Nachdenken und Selbsterkenntnis ist kein bequemer Weg. Aber immerhin ist es einer! *g*


• Nachdenken und Selbsterkenntnis !

Wunderbar ..die Reise zu sich selbst und in einem selbst .. da können AHA -Effekte entstehen , sich Knoten lösen und Knöpfe vom Gewand fliegen *g* .

Wunderbar *ja*
Alles in allem ...
will und werde ich NIE ein Richter sein, der Menschen etwas vorhält / vorwirft - so wie in einem Streit: "Du hast gesagt" - "Du bist" - eher bin ich ein Aha-Mensch, der die Menschen so nimmt wie sie geworden sind und versuche den MOMENT zu verstehen, wenn er SO und nicht anders handelt. Bei wirklichem!!! Interesse an einem anderen Menschen würde ich dann auch fragen: "Kannst Du mir das erklären, was Du da gerade gesagt / getan hast - wie hast Du das WIRKLICH gemeint".

Da ich nicht "wirklich" aufdringlich / zudringlich bin, geschweige denn ein Überfürsorger bin -sondern nur ein Mensch der gerne Verantwortung an der RICHTIGEN STELLE für eine RICHTIGE SACHE (und nicht für eine Person) übernimmt, kann ich mich daher schon damit zufrieden geben, wenn eine Situation, in die ich - ohne dass ich dies überhaupt wollte als "Dritte Person" hineingezogen worden bin - sich auflöst als wenn nichts geschehen wäre und wenn dann Liebe und Gerechtigkeit ihren Lauf nehmen.

Die Liebe und die Gerechtigkeit sein für mich KEINE Spiele - eher ist es wie bei der Büchse der Pandora, aus der sich als nächstes der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt abzeichnet - und wenn dann eine Trennung vonstatten geht, fliegen die Fetzen ohne Ende. Da ich mich vor jeder Trennung versucht hatte gütlich und in liebevoller Zuvorkommenheit zu trennen, habe ich mir da auch nichts mehr vorzuwerfen - ich hatte stets dem anderen stets die / MEINE Lösung präsentiert - weil ich zur Ersatzperson der verlassenen / verletzten Person geworden bin, die ich aber nie nicht alleine lassen wollte (es hat mich unheimlich viel Nerven gekostet, aber alles in allem ist eine VERSÖHNUNG das schönste wenn man auseinandergeht - auch wenn das dazu geführt hat, dass zuletzt nicht mehr miteinander gesprochen worden ist, sondern man hat sich nur noch Postkarten zum Abschied geschrieben: "Pass auf Dich auf"!!!!

Die Behauptung, dass jemand "krank" ist lasse ich seitdem nie und nimmer in Angelegenheiten der Liebe und Gerechtigkeit gelten - eher dass man ein verletzter Mensch ist, der aus seiner Verletzung irgendwie "aufgewacht" ist, feststellt, dass er diese überlebt hat und sich verzweifelt zu erinnern versucht, wie das Unglück geschehen konnte. In einer weit zurückliegenden Kindheitserinnerung liegt dann immer ein SCHATZ verborgen und irgendwie auch ein Schlüssel, den Dir ein FREUND (hier im joyclub) BEWUSST macht. Da ich nicht hetze / gegeneinander aufhetzte oder gegeneinander intrigiere brauche ich mir da keine Sorgen zu machen - ich GÖNNE wirklich jedem Menschen sein GLÜCK anstatt dass ich mich am Unglück des anderen noch erfreuen würde oder es noch schlimmer werden lasse.

Liebe wirkt halt eben wie Honig - einmal geerntet wird einem erst BEWUSST, wie viele Bienen da fleissig gewesen sind *top*
*******ust:
Eine Partnerschaft ist eine Förderungsgemeinschaft...
und keine Aufrechnungs- oder Verhinderungsgemeinschaft.

Das ist fast genau das, was ich auch spontan gesagt hätte.
Ich würde es nur dahingehend ergänzen, dass für mich die Partnerschaft eine "Zugewinn- und Förderungsgemeinschaft und keine Aufrechnungs- und Forderungsgemeinschaft" ist.

Für uns stellt der Partner bzw. die Partnerin einen Zugewinn gegenüber dem Singleleben dar und diesen Zugewinn genießen wir bewusst. An allen Stellen, an denen der Partner keinen (bzw. nicht den erhofften) Zugewinn darstellt, gilt es lediglich, darauf zu achten (und sich bewusst zu machen), dass es in der Regel nicht schlechter ist, als allein sein.
Die entscheidende Frage in der Beziehung sollte sein "Was kann ich dir Gutes tun?" und nicht "Wann hast du mir zum letzten Mal Gutes getan?"
... denn wer Gutes tut bekommt Gutes zurück, wer anfängt zu fordern und Aufzurechnen, der bekommt eine Aufrechnung zurück.

Und sobald die Frage nach der Gerechtigkeit aufkommt endet es zwangsläufig in einer Aufrechnung. Dabei kann es in einer Beziehung keine echte Gerechtigkeit und auch keine faire Aufrechnung geben, denn dazu bräuchte man eine unparteiischen Dritten, der neutral bewertet.
Sobald jeder selbst aufrechnet kommt es zu Wahrnehmungs-Verzerrungen, die zwangsläufig dazu führen, die eigenen Leistungen zu hoch und die eigenen Defizite zu niedrig zu werten. Wenn das Beide tun, dann kommen sich Beide trotz objektiv gerechter Verhältnisse von Partner übervorteilt vor... und wenn's nur Einer tut wird's auch nicht besser, sondern nur der Anfang einer asymmetrischen (statt symmetrischen) Schismogenese.

*****a42:
Ich denke dass ein Paar, das zusammen lebt schon auch ähnliche Bedürfnisse haben muss. Darüber hinaus hat jeder Bedürfnisse, die beim anderen weniger ausgeprägt oder ganz anders.

Ein Beispiel: Mein Partner ist Taucher. Natürlich hat er das Bedürfnis sein Hobby auszuleben. Ich bn Nichttaucher. Wenn wir Urlaub machen, habe ich das Bedürfnis auch Zeit mit meinem Partnr zu verbringen. Also machen wir es so, das wir gemeinam in Urlaub fahren und dann stehen die gemeinschaftlichen Bedürfnisse im Vordergrund.
Es darf auch mal getaucht werden, es ist aber kein "Tauchurlaub".

Das machen wir anders! Ich bin Drachenflieger und wir machen richtig Flugurlaub.
Die Nächte gehören der Freundin und die Tage dem anderen Drachen... am Tage Drachenfliegen, nachts -reiten *mrgreen*

Läuft allerdings meist deutlich entspannter als es klingt, weil sich das Fliegen ohnehin nur bei thermisch aktiven Schönwetterlagen lohnt ... da ist's dann auch am Badesee neben dem Landeplatz ganz schön.
Und an den anderen Tagen machen wir dann gemeinsam was so anstrengendes, dass sie sich meist sehr bald wieder auf schönes Wetter freut *rotfl*
Uns sind die Bedürfnisse des Anderen genauso wichtig wie die des Partners und ich denke wir bekommen das ganz gut hin. Klar Zeitlich und Finanziel müssen wir das ganze geschickt timen. Es ist ein geben und nehemen. Durch Gerechtigkeit erlangt man keien Liebe. Aber die liebe schaft man Gerechtigkeit.
Ich denke, es gibt auch in diesem Thema nicht nur Richtig und Falsch *g*

Richtig und falsch kann es immer nur für einen selbst sein.

Leidet man unter seiner Situation, darf man sich hinterfragen, warum man sein Konzept so richtig findet. Nicht, um sich zu rechtfertigen, aber um sich die Chance zu geben, nicht zu leiden.

@****54
Die Spitze der Pyramide ist kein zu erklimmendes Ziel, ähnlich einer Karriereleiter. Die Spitze der Pyramide erreichen bedeutet, es geht einem besonders gut, so gut, dass selbst wirklich werden als Bedürfnis übrig bleibt, weil alle anderen erfüllt sind.

Ich persönlich bin da immer wieder und kann nicht anders, als dass ich mir auch für meinen Partner wünsche, dass es ihm so gut geht, dass er sich entfalten kann, aus sich heraus kommen kann.

Wer das umgekehrt zu vermeiden sucht, da frage ich offensiv, was denn Angst daran macht, dass der Partner ganz er selbst ist und nicht nur seine Rollen ausfüllt? Es gibt Leute, die haben sogar Angst vor sich selbst und meiden diesen Moment. In meinen Augen ist das die Angst vor Kontrollverlust und das finde ich sehr traurig, wenn ein Leben, wie auch ein Liebesleben dieser Angst untergeordnet werden muss. Ich würde dann wohl eher dem Weg wählen, diese Angst zu besiegen.

Damit erklärt sich wohl auch meine Haltung zum „Geschenk einen Teil seiner Individualität für den anderen aufgeben“. Meine Freude finde ich darin, dass mein Partner ganz ist, vollständig lebendig. Das Streben so viel wie möglich von sich ins Leben zu bringen und dafür im jeweils anderen Halt und Unterstützung zu erfahren, das ist für mich das Geschenk von Liebe.

Einander zu beschneiden, zu verstümmeln, das ist sehr weit weg von mir. Das mag je nach Bedürfnislage stimmen, einfach weil man gemeinsam andere Bedürfnisse zu bewältigen hu, wie schwere Krankheit, die einfach die Prioritäten verschiebt. Ja, da gehe ich mit.

Wenn es aber möglich ist aus egoistischer Angst zu kontrollieren, da gehe ich nicht mehr mit.

Ich mag sehr die Aussage von @******_42 „jemandem gerecht werden wollen“.

Das ist eine völlig andere Qualität als aufrechnen.

Tatsächliches aufrechnen, richtig, ist ein Indikator für empfundenen Mangel, der die Wahrnehmung verschiebt.

Aber wenn jemand überhaupt kein Interesse zeigt, seinem Partner gerecht werden zu wollen, dann muss er sich nicht die Frage nach der Aufrechnung wie einen Joker aus dem Hintern ziehen, um sein Gegenüber mundtot zu machen und ihn zusätzlich noch in Frage zu stellen. Irgendwann langt‘s halt auch einfach mal.

RESONANZ
Davon bin ich auch absolut überzeugt. Allerdings funktioniert es nicht über, was ich aus vollem Herzen gebe, kommt auch zu mir zurück.

Es braucht zusätzlich ein Selbstverständnis für sich, dass selbst etwas bekommen auch okay ist und angenommen werden kann und die selbe Offenheit im Nehmen, wie im Geben.

Ein gutes Gleichgewicht.

Ansonsten finden sich in der Regel immer die selbstlos Liebenden in Resonanz mit den Bedürftigen, deren Mangel wie ein Faß ohne Boden nicht zu stillen ist, oder den so stark ihre eigenen Themen Verdrängenden, die sich mit Wonne aus der Eigenverantwortung entbinden und im gemachten Nest bräsig alles aussitzen, das was sie mitgebracht haben, wie das, was sie dadurch anrichten.

Jeder, wie er mag. Leid braucht es nicht. Wer nicht von schlimmen Schicksalen betroffen ist, muss nicht leiden. Er darf, wenn er will, aber das ist eine Entscheidung. Es ist weder Normalität noch Schicksal, es ist Entscheidung.
*****a42 Frau
13.560 Beiträge
JOY-Angels 
@*********Seil da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich die Situationen gehandhabt werden und auf welchen Wegen man trotzdem glüklich miteinander sein kann. *top*
Hauptsache jeder hat Spaß und ist zufrieden.
*********icher Mann
817 Beiträge
Geschichten von Herrn Keuner:
Herr K. trifft einen Bekannten und sagt zu ihm, wenn ich einen Menschen liebe, mache ich einen Entwurf und schaue, dass er ihm ähnlich wird!
Wer, fragt der Bekannte, der Entwurf?
Nein, sagt Herr Keuner, der Mensch

Bert Brecht
Da hat der gute Brecht in meinen Augen eine noch immer gängige und beliebte Praxis trefflich auf den Punkt gebracht.

Das erklärt ebenso gut die Angst vor Veränderung und Selbstverwirklichung, die man dann, wie der Teufel das Weihwasser, meiden muss.
*********_love:
Das erklärt ebenso gut die Angst vor Veränderung und Selbstverwirklichung, die man dann, wie der Teufel das Weihwasser, meiden muss.

Bleibt die Frage, ob es nicht genauso eine Angst vor dem "zu kurz Kommen" gibt, eine Angst, in der Partnerschaft nicht nur einen Zugewinn zu erleben, oder zumindest "pair", also ohne Verschlechterung zu bleiben.

*********Seil:
Für uns stellt der Partner bzw. die Partnerin einen Zugewinn gegenüber dem Singleleben dar und diesen Zugewinn genießen wir bewusst. An allen Stellen, an denen der Partner keinen (bzw. nicht den erhofften) Zugewinn darstellt, gilt es lediglich, darauf zu achten (und sich bewusst zu machen), dass es in der Regel nicht schlechter ist, als allein sein.

Diese Rechnung funktioniert für mich bestenfalls über das "große Ganze" gesehen, denn immer wird man in einer Beziehung auch an einen Punkt kommen, wo man etwas verliert, ohne dass das gleich ein Malus sein muss.
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Über einen langen Zeitraum habe ich mir meine Bedürfnisse bewusst angeschaut und mich gefragt, ob das wirklich meine Eigenen sind oder unbewusst von anderen übernommen, die ich nur zu meinen Eigenen gemacht habe. Genauso war es für mich wichtig mit Begriffen umzugehen und mir ihrer Bedeutung bewusst zu werden.

Selbstverwirklichung zum Beispiel hat sich für mich als Selbstläufer herausgestellt. Weil das Selbst ansich schon wirklich ist. In der Absicht mein Selbst zu verwirklichen, kann ich mich nur verlieren und verausgaben. Was mir in dem Kontext viel besser gefällt und eher zu mir passt, ist die Potentialentfaltung bzw. Entwicklung.

Eine Partnerschaft mit Ansätzen von Liebe und Gerechtigkeit sollte einen Raum für Potentialentfaltung bereitstellen. Ich denke, das Schlimmste was einem Menschen mit Potential in einer Partnerschaft passieren kann, ist, dass er seine Potentiale nicht weiter entfalten, entwickeln darf oder die bereits Vorhandenen unterdrücken muss, weil der Partner damit nicht umgehen kann. Das Potential sich in so einem Fall zu trennen, hat nicht jeder, oder vielleicht im Moment noch nicht ...
*******olf Frau
2.449 Beiträge
*********_love:
Das erklärt ebenso gut die Angst vor Veränderung und Selbstverwirklichung, die man dann, wie der Teufel das Weihwasser, meiden muss.

Ich habe hier eher die Erfahrung gemacht, dass es nicht die Angst vor Veränderungen ansich ist, sondern vielmehr die Angst vor dem Tempo, wie schnell eine Veränderung doch bitte einzutreten hat. Der, der eine Veränderung von sich aus möchte, wird es auch tun, jedoch in seinem Tempo und nicht im Tempo des - hier - Partners, dem es dann zu langsam geht.
*********hymus:
Bleibt die Frage, ob es nicht genauso eine Angst vor dem "zu kurz Kommen" gibt ...

Diese Angst vor dem "zu kurz kommen" ist das eigentliche Gift für die Beziehung und der Auslöser für Aufrechnung und Gerechtigkeits-Überlegungen.

*********hymus:
Diese Rechnung funktioniert für mich bestenfalls über das "große Ganze" gesehen, denn immer wird man in einer Beziehung auch an einen Punkt kommen, wo man etwas verliert...

Dieses Verlieren haben überwiegend Leute, die das Leben wie einen Wettkampfsport betreiben und aus genau diesem Grunde aufrechnen. Es reicht ihnen nicht, selbst gelegentlich ein Tor zu schießen, wenn der Andere mehr Tore hatte.

Natürlich kann man so leben und gewiss auch irgendwie glücklich sein, aber ich habe am eigenen Leib erfahren müssen, dass so eine Beziehung auf sehr wackeligen Beinen steht und wie ein Kartenhaus zusammen bricht, wenn Einer von Beiden über das gewohnte Maß hinaus bedürftig wird (im weitesten Sinne von Bedürftigkeit).
Für mich bedeutet Selbstverwirklichung selbst wirklich zu sein, wahrhaft und natürlich. Mich nicht beständig anpassen zu müssen, sondern entspannt in tiefem Frieden zu sein.

Eine Partnerschaft, die nicht aushält, dass beide sich entfalten und aufblühen ist für mich sinnlos.

Ja sicher käme ich in so etwas zu kurz, wie der andere ja auch.

Davor muss ich keine Angst haben, das findet mit mir in dieser Form nicht dauerhaft statt, weil es für mich einfach Unsinn ist.

Das ist keine Liebes-, noch Mangel-, nicht einmal Wertefrage für mich, es ist einfach eine Sinnfrage. Es macht für mich einfach überhaupt gar keinen Sinn.

Wieso soll ich mit jemandem zusammen sein wollen, der gar nicht mag, wer ich bin? Ist mir absurd.

Was soll ich an jemandem attraktiv finden, den ich gar nicht kenne und der damit beschäftigt ist, nicht aus seiner Rolle zu fallen. Jemand, der mir gar nicht zeigen möchte, wer er ist? Damit kann ich nichts anfangen, mich nicht verbinden.

Wieso sollte ich an jemandem klammern, den ich gar nicht mag, wie er ist. Wäre das nicht ein Festhalten an meiner Illusion dieser Person und damit ich diese fixe Idee nicht aufgeben muss, muss der andere bleiben? Wie im Zitat von Brecht?

Für mich ist das mit dem Leben bezahlen oder bezahlen lassen für Ideen und Bedürfnisse, von denen ich möglicherweise nicht einmal weiß, ob das wirklich meine sind.

Ich bin da sehr bei sonne_licht, dass wir nicht wenig damit gehirngewaschen wurden, sein Glück findet man nur in nem Reihenhaus mit Garten und plus 1 aber -5 Kindern, einem Hund, einem schönen Auto und nem BMI von wassweißich.

Jedem, der nicht glücklich wird, was er doch müsste, weil er doch alles hat, was das Herz begehrrn könnte, wird mal mindestens Undankbarkeit oder am besten gleich eine Depression an den Kopf geheftet. Hauptsache die Botschaft kommt an, dass die Gemeinschaft beschließt, was glücklich macht und was nicht und mit dem, der darin nicht glücklich wird, stimmt etwas nicht, der ist falsch.

Ich halte davon nichts. Ich frage gerne sowohl meinen Partner, wie auch mich, wer was braucht. Wann fühlt sich jemand lebendig und wann erschöpft. Wann spürt sich jemand gut und wann funktioniert er einfach nur. Dann versuche ich, dass genug Raum geschaffen wird, dass beide in ihre Lebendigkeit finden.

Steht man sich dabei im Weg kann Liebe auch einander freigegeben sein, Raum schaffen eben.

Wenn das nicht möglich ist, ist für mich ohne Partner sein, völlig okay.

Nur um jemandem zu haben etwas zu leben, was für mich gar keinen Sinn macht, ist jedenfalls keine Option.
Ich habe hier eher die Erfahrung gemacht, dass es nicht die Angst vor Veränderungen ansich ist, sondern vielmehr die Angst vor dem Tempo, wie schnell eine Veränderung doch bitte einzutreten hat. Der, der eine Veränderung von sich aus möchte, wird es auch tun, jedoch in seinem Tempo und nicht im Tempo des - hier - Partners, dem es dann zu langsam geht.

Da bin ich total bei Dir.

Wir können uns vielleicht auch darauf einigen, dass Stillstand gar kein Tempo hat, nicht einmal ein langsames und dass das keine Bewegung auf den anderen zu bedeutet, wenn auch immerhin nicht weg.
*******olf Frau
2.449 Beiträge
*********_love:
Ich habe hier eher die Erfahrung gemacht, dass es nicht die Angst vor Veränderungen ansich ist, sondern vielmehr die Angst vor dem Tempo, wie schnell eine Veränderung doch bitte einzutreten hat. Der, der eine Veränderung von sich aus möchte, wird es auch tun, jedoch in seinem Tempo und nicht im Tempo des - hier - Partners, dem es dann zu langsam geht.

Da bin ich total bei Dir.

Wir können uns vielleicht auch darauf einigen, dass Stillstand gar kein Tempo hat, nicht einmal ein langsames und dass das keine Bewegung auf den anderen zu bedeutet, wenn auch immerhin nicht weg.

Da brauchen wir uns nicht drauf einigen *lach* Stillstand hat nun mal kein Tempo. Wie soll sich auch was bewegen, wenn es (noch) steht oder - im schlimmsten Fall - sogar erstarrt ist?

Stillstand selbst empfinde ich aber per se auch nicht als verkehrt. Ich nutze Stillstand gerne als Pause, um meine Situation zu reflektieren, meine Wünsche und Ziele zu überprüfen (sind sie noch aktuell, brauch ich das wirklich). Oder auch einfach, um meinen Akku wieder zu laden, um gestärkt wieder meinen Weg gehen zu können/zu wollen.
Natürlich kann man so leben und gewiss auch irgendwie glücklich sein, aber ich habe am eigenen Leib erfahren müssen, dass so eine Beziehung auf sehr wackeligen Beinen steht und wie ein Kartenhaus zusammen bricht, wenn Einer von Beiden über das gewohnte Maß hinaus bedürftig wird (im weitesten Sinne von Bedürftigkeit).

Diese Aufrechnungs- und Verlustangstargumente kommen immer, wenn von Selbstverwirklichung gesprochen wird.

Ist das so gemeint oder reden wir aneinander vorbei?

Menschen, die in außen sowohl einen Wettkampf wie das Stillen ihres Mangels suchen sind von selbst wirklich werden weit weg.

Menschen, die selbst wirklich leben möchten, die sind auch eigenverantwortlich. Natürlich haben die auch Wünsche und adressieren diese, können aber sehr wohl damit umgehen, wenn sie nicht in Erfüllung gehen.

Wieso darf denn jemand nicht über das gewohnte Maß bedürftig werden? Dürfen Menschen keine Krisen mehr erleben, nicht krank werden, nichts? Verfügst Du über eine Watte, in der man Menschen und am besten gleich das ganze Leben stabil einpacken kann? Respekt.

Und alles, was nicht eingepackt und in Sicherheit gebracht werden möchte wird automatisch zu einem wackligen Bein?

Weil Dauer = „Beweis“ für Stabilität = Beweis ist für was ?

Jahre totschlagen kann ein unglückliches Paar genau so gut wie ein glückliches Paar diese Zeit mit Leben und Liebe füllt.

Deine Idee ist ernsthaft, dass die Belastungsprobe das Problem ist und nicht das Zusammenfallen des Kartenhauses nichts anderes ist als die Erkenntnis, dass da schlicht nicht genug Tragendes hält?

Deiner Ausführung nach könnte ein Zahnstocher ein ganzes Haus tragen... solange das Haus dem Zahnstocher nur ja nicht sein Gewicht zumutet.

Interessanter Gedanke. Erschließt sich mir allerdings nicht.
Stillstand selbst empfinde ich aber per se auch nicht als verkehrt. Ich nutze Stillstand gerne als Pause, um meine Situation zu reflektieren, meine Wünsche und Ziele zu überprüfen (sind sie noch aktuell, brauch ich das wirklich). Oder auch einfach, um meinen Akku wieder zu laden, um gestärkt wieder meinen Weg gehen zu können/zu wollen.

Konsens. In der Frage das auf Kosten der Bedürfniserfüllung des anderen zu machen. Sex- und sprachlose Zeit ist dafür noch immer ein schönes Beispiel... Wie lange ist da wohl ein guter Zeitraum für so ein Retreat, denn der andere ratlos wie unbefriedigt verbleibt?

5 Jahre, 7, 16, 30?

Ich bin da bei Cup_n_Grace. Einer darf machen und einer darf mit sich machen lassen.

Ich habe einen persönlichen Punkt, wie lange ich so einem Retreat auf meine Kosten zuschaue.

Solange, wie der andere es nutzt, sich zu klären, damit anschließend möglich wird, dass wir uns klären.

Richtet der andere sich bequem in meiner Geduld ein, interessiert sich null dafür sich zu klären und noch weniger uns, macht sich munter ein lustiges Leben und interessiert sich in keinster Weise dafür, wie es mir geht, dann wird er nochmal sehr deutlich gefragt, ob das sein Ernst ist.

Wenn danach sein Handeln zeigt, dass das sein Ernst ist, dann hat diese Partnerschaft für mich ihren Inhalt verloren und ich ziehe daraus meine Konsequenz und gehe.

Das hat nichts mit aufrechnen zu tun, sondern mit der Sinnhaftigkeit dessen, was da gerade Wahrheit ist.
Frage an die, die im Gleichgewicht ein Aufrechnen sehen. Ich lerne gerne dazu.

Partner A sagt. Ich liebe, das reicht mir, ich brauche nichts von Dir.

Warum kann Partner B das nicht auch sagen oder etwas ähnliches?
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Partnerschaftlich ist in meinem Leben viel schief gelaufen. Es gab Mehrere. Mit schief gelaufen meine ich meinen mittel- und langfristigen Gefühlszustand. Der Beziehungsverlauf war immer ähnlich und damit für mich dauerhaft nicht mehr erträglich.

Eines Tages war der Leidensdruck so groß, dass ich die Reißleine gezogen habe und erstmal mit mir selber in Klausur gegangen bin, weil mir die Art der Wiederholungen nachdenklich gemacht haben. Bevor ich mich wieder auf eine Frau eingelassen hatte, ist eine lange Zeit vergangen, in der ich zu zahlreichen Selbsterkenntnissen kam und viele unbewusste Muster in mir entdeckte.

Über diese Selbsterkenntnisse habe ich wichtige Lebensentscheidungen für mich getroffen. Mein Ziel war mich erstmal selber zu finden und unabhängig von allem, eine innere Zufriedenheit und inneren Frieden zu finden. Ich erkennte für mich, dass eine Partnerschaft nicht der Inhalt meines Lebens ist, sondern eine angenehme Begleitung sein darf, wenn dieser Mensch, auf den ich mich partnerschaftlich einlasse, mit sich selbst so ähnlich auseinander gesetzt haben sollte wie ich selber. Die Basis um sich als Mensch zu begegnen und eine Subjekt-Subjekt Beziehung zu leben bedarf eine ähnliche Disposition.

Mein Weg hat mir gezeigt, dass einen Menschen den ich mir an meiner Seite wünsche, sich nur dann zu mir gesellt, wenn ich erst selber zu dem geworden bin, was ich mir von ihm wünsche.

Heute sind mir für mich wichtige und wertvolle Menschen an meiner Seite, die mich auf meinem Weg begleiten. Die Fähigkeit mehrere Menschen in ihrem Wesen und Güte zu erkennen und damit auch Mehrere zur gleichen Zeit zu lieben, hat sich bei mir im Prozess entwickelt. Das war nie mein Ziel. Für mich ist das ein Ergebnis, welches sich beiläufig ergeben hat, in dem ich meinen eigenen Weg gegangen bin, um in Unabhängigkeit ein zufriedenes und ausgeglichenes Inneres zu empfinden.

Beziehungsformen zu definieren, gehören damit für mich der Vergangenheit an. Die heutige Lebensqualität, die ich mir über einen langen und schwierigen Weg und Prozess über intrinsische Motivation erarbeitet habe, nimmt mir kein Mensch und keine Beziehung mehr.
*********_love:
Partner A sagt. Ich liebe, das reicht mir, ich brauche nichts von Dir.

Warum kann Partner B das nicht auch sagen oder etwas ähnliches?

Weil ihm nicht danach ist?
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