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Liebe und Gerechtigkeit

.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Nimmt man das Beispiel mit der Sexualität, die man vielleicht nicht mehr möchte, nimmt das doch nicht die Möglichkeit verlässlich zu sein.

Sexualität ist für die Meisten der Hauptgrund sich als Liebespaar zu definieren. Durch die einseitige Verweigerung der Sexualität verliert der andere die Möglichkeit auf das Stillen eines wichtigen Grundbedürfnisses. Erstrecht dann, wenn beide Exklusivität miteinender vereinbart haben.

Die Verlässlichkeit die du meinst, ist auf den Menschen bezogen. Und nicht auf die Vereinbarung zweier Personen, die sich darüber als Liebes-Paar definieren. Diese Form der Verlässlichkeit sollte auch im besten Fall auch Bestandteil einer guten Bekanntschaft und Freundschaft sein.

Konflikte entstehen auch dann, wenn sich beide als Liebespaar definieren, aber eine Zweck- oder Wohngemeinschaft bzw. eine Freundschaft ohne Sexualität leben. Dann auch noch die alte Vereinabarung der emotionalen und sexuellen Exklusivität aufrecht gehalten wird.
Gott was hab ich diese wenige Frauen geliebt in meinem Leben. Gerecht fände ich persönlich wenn Sie mir auch ein wenig Glück im Leben und der Liebe gewünscht hätten aber wie es nun mal so ist....

Auf die Liebe das alles gut wird und jeder sein Glück vom Stück findet👍💕
*******olf Frau
2.449 Beiträge
*********_love:
... das Verteidigen der persönlichen Komfortzone hat einen recht hohen Stellenwert. Erstaunlich wie oft man das Liebe nennt.

Es wird auch oft genug Liebe genannt, den Menschen, den man liebt, aus seiner Komfortzone zu zwingen ohne zu sehen, dass man den Menschen damit überfordert. Das ist nicht Liebe, sondern Egoismus ...
@*******icht

Für mich wäre das definitiv so. Wenn mir dauerhaft verwehrt wäre meinen Geliebten spüren zu dürfen, könnte ich das als Liebesbeziehung nicht aufrecht erhalten.

Deshalb lasse ich dennoch den Menschen nicht fallen.

Für mich wäre das ein Prozess, den man gemeinsam durchlebt. Bei dem vielleicht eine Weile auch ein Fragezeichen darauf ist, ob es sich um eine Phase oder „das war‘s“ handelt.

Kritisch sehe ich den letzten Absatz. An etwas festhalten wollen, was man selbst nicht mehr bedienen kann oder will. Das ist für mich Egoismus die äußere Situation nicht an die innere Realität anpassen zu wollen. Kann man natürlich gemeinsam trotzdem machen und gut finden. Aber wie oft kommt das vor, dass das beide von Herzen stimmig finden.

Veränderungen sind doch oft schon längst vor dem Konflikt eingetreten.
Ist das Kaspern um den Konflikt nicht ein Versuch des nicht anerkennen wollens?
Es wird auch oft genug Liebe genannt, den Menschen, den man liebt, aus seiner Komfortzone zu zwingen ohne zu sehen, dass man den Menschen damit überfordert. Das ist nicht Liebe, sondern Egoismus ...

Interessanter Aspekt. Denke das macht weder Sinn, noch wird es funktionieren.

Ich bin schon so der Typ, der insofern nicht locker lässt, dass ich auf Auseinandersetzung bestehe. Die durchaus mit Geduld, Hilfe und allem.

Ich brauche aber für mich schon die Chance zu sehen, kann der andere nicht oder will der andere nicht.

Das, was sonne_licht so trefflich beschrieben hat, Konflikte lieber pflegen statt lösen wollen.

Bei „will nicht“ bin ich raus. Das würde mich ohne Aussicht auf irgendwas zermürben. Da ist dann Selbstschutz angesagt.

Bin ja keine unverwundbare Regulierungsmaschine, die zu Füßen der Komfortzone des anderen ihr Dasein fristet.
Wir driften aber wieder ab, so beliebt die Diskussion ist.

Zurück zu, was passiert, wenn die jeweiligen Partner Bedürfnisse anmelden, die der andere nicht mittragen kann/möchte?

Wenn es Vorzug/ Nachteil gibt, nach welchen Kriterien wird das entschieden?

Was ist die Idee hinter „seinem Partner genügen wollen“?
Ich bin, wenn ich es nüchtern betrachte, kein Beziehungsmensch.
Die einzigen Menschen, die ich wirklich 24/7 um mich rum haben kann und will, sind meine Kinder.
Ansonsten halte ich es mit "leben und leben lassen", ein Partner darf gerne ein eigenes Leben haben, Hobbys, auch andere Frauen.
Ich handhabe es genauso.
Aber die Zeit die wir zusammen verbringen, möchte ich dann auch nahezu ungeteilte Aufmerksamkeit. Und umgekehrt.
Das ist was ich mir wünsche.
Jemand der andere Vorstellungen hat passt dann halt nicht.
Es würde mich auf Dauer ersticken.
*******olf Frau
2.449 Beiträge
*********_love:
Es wird auch oft genug Liebe genannt, den Menschen, den man liebt, aus seiner Komfortzone zu zwingen ohne zu sehen, dass man den Menschen damit überfordert. Das ist nicht Liebe, sondern Egoismus ...

Interessanter Aspekt. Denke das macht weder Sinn, noch wird es funktionieren.

Nein, dass macht keinen Sinn. Bei mir stößt Mann damit auf Granit.

Ich bin schon so der Typ, der insofern nicht locker lässt, dass ich auf Auseinandersetzung bestehe. Die durchaus mit Geduld, Hilfe und allem.

Nicht locker lassen und Geduld beißt sich in meinen Augen. Und ja, Auseinandersetzungen müssen auch sein. Mir dienen diese auch als Denkanstoß und daher scheue ich auch diese nicht mehr.

Ich brauche aber für mich schon die Chance zu sehen, kann der andere nicht oder will der andere nicht.

Da sehe ich ehrlich gesagt keinen Unterschied, wobei ich da nur von mir sprechen kann. Mein "nicht wollen" resultierte in der Vergangenheit oft auf meinen ständigen Erklär-Versuchen, warum ich "nicht kann". Ich mache da einfach irgendwann dicht und will nicht mehr, aber dann will ich auch die Beziehung nicht mehr aufrechterhalten/weiterführen und gehe.

Das, was sonne_licht so trefflich beschrieben hat, Konflikte lieber pflegen statt lösen wollen.

Der Umgang mit Konflikten ist prinzipiell nicht einfach, da oft die Angst vor Vorhaltungen, verbalen Verletzungen, etc. vorhnden ist, teilweise sogar unbegründet. Ein angemessenes Konfliktverhalten setzt meiner Meinung nach auch eine entsprechende und vor allem "nüchterne" Selbstreflexion voraus. Ist ein Lernprozess und auch ich gebe zu, teilweise Konflikte eher gepflegt zu haben, statt sie zu lösen. Das Konflikte-Lösen-Wollen war auch bei mir ein Prozess!

Bei „will nicht“ bin ich raus. Das würde mich ohne Aussicht auf irgendwas zermürben. Da ist dann Selbstschutz angesagt.

Selbstschutz ist auch völlig in Ordnung und ab einem gewissen Punkt bei aller Liebe auch notwendig! Ist aber auch manchmal ein Lernprozess *lach*

Bin ja keine unverwundbare Regulierungsmaschine, die zu Füßen der Komfortzone des anderen ihr Dasein fristet.

Ist schwierig. Das muss jeder für sich entscheiden. Ich würde es tatsächlich davon abhängig machen, warum die Komfortzone nicht verlassen werden will! Das muss aber kommuniziert und reflektiert werden, damit man für sich entscheiden kann, wie es weitergeht - und meistens scheitert das an der mangelnden/ nicht vorhandenen Kommunikation!
****p35 Mann
8.044 Beiträge
ein Thema...
...über das in der Partnerschaft zu sprechen ich sehr wichtig finde.
Soll heißen:
Bedürfnisse und Vorlieben auszusprechen ohne Scheu finde ich wichtig in der Partnerschaft und bereichernd. Bleiben sie unausgesprochen, gähren sie in einem weiter und machen die Beziehung einseitig belastet. Wer weiß, vielleicht stoße ich ja auf Gegenliebe mit meinen geheimsten Träumen? Dann wäre es doch schade, damit hinterm Berg gehalten zu haben aus Angst, nicht verstanden worden zu sein. Und wenn nicht, dann kann man immer noch auf die eine odere andere Art verzichten aus Liebe zur Partnerin/ zum Partner oder man findet einen gemeinsamen Weg, wie man diee Bedürfnisse dennoch befriedigen könnte ohne sich dabei einseitig verbiegen zu müssen. Oft stecken hinter Träumen ja vlt auch ganz andere Bedürfnisse und Wünsche, als zunächst angenommen und man kann einen für beide annehmbaren Kompromiss finden, die eigentlich zugrunde liegenden Wünsche der Partnerin/ des Partners zu erfüllen. Die weiterführende Frage wäre dann: Was ist es genau, was Dich an dieser oder jener Vorstellung so reizt? Und wie könnte ich Dir diesen Wunsch erfüllen, ohne mich dabei selbst zu verlassen? Wenn keine für beide annehmbare Möglichkeit gefunden wird, ein bestimmtes Bedürfnis auszuleben, finde ich es wichtig, sich nicht zu drängen, gegen den eigenen Willen "nachzugeben". Dann entscheidet eher die Liebe, eventuell auf das bestimmte Bedürfnis zu verzichten und andere Arten zu entdecken, miteinander glücklich zu sein und sich gegenseitig glücklich zu machen. Möglichkeiten dafür gibt es im Idealfall unzählige *zwinker*
*******olf Frau
2.449 Beiträge
*********_love:
... Zurück zu, was passiert, wenn die jeweiligen Partner Bedürfnisse anmelden, die der andere nicht mittragen kann/möchte?

Wäre ich jetzt in einer Beziehung und würde mein Partner ein sexuelles Bedürfnis anmelden, was für mich nicht geht, würde ich mich wahrscheinlich trennen.

Wenn es Vorzug/ Nachteil gibt, nach welchen Kriterien wird das entschieden?

Ganz egoistisch geantwortet: ich kann nur monogam

Was ist die Idee hinter „seinem Partner genügen wollen“?

Mh, vielleicht der Gedanke, dem Partner viele sexuelle Bedürfnisse befriedigen zu können, dass der Partner so zufrieden und glücklich ist, dass es nicht ins Gewicht fällt, wenn einige Bedürfnisse unbefriedigt bleiben *nachdenk*
********raum Paar
11.457 Beiträge
https://www.joyclub.de/profile/4152283.greeneyes_love.html schrieb:
Wenn in der Partnerschaft individuelle Bedürfnisse auseinander gehen, dürfen dann alle sein?

Und wenn nicht, wessen oder welche Bedürfnisse sind Euch wichtiger und woran macht Ihr das fest.

Was ist gemeint mit „seinem Partner genügen“, woran erkennt ihr seine Zustimmung und was seid Ihr bereit dafür zu tun, zu geben?

Die Fragestellung ist tricky, da hier selten beide oder alle Partner einer Partnerschaft gleichzeitig lesen und antworten.

Ich (m) denke, das in einer Partnerschaft selten die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Partner in der Intensität gleich sind.

Und auch das Thema welche Bedürfnisse dann wichtiger sind, ist sehr unterschiedlich und oft auch Tagesform abhängig.

Wenn irgendwann jedoch die Waage einseitig über einen längeren Zeitraum in einer Richtung stehen bleibt, dann gibt es wohl Klärungsbedarf.

Da kommt dann auch - aus meinem Erleben bei den weiblichen Wesen öfter als bei den männlichen Wesen - das Thema und die Frage auf, ob ich dem Partner genüge.

Da ich jemand bin, der immer wieder "verrückte" *idee* ausbrütet, gehen in unserer Partnerschaft die Bedürfnisse immer wieder auseinander.

Schwierig - in erster Linie für mich - wird es dann, wenn ich nicht darüber rede, oder meine, meine Partnerin überzeugen zu müssen.

Leichter wird es meistens, wenn ich sage was ich will, meine Partnerin jedoch das gleiche Recht hat zu antworten, das ihr aktuell ganz andere Dinge wichtig sind und vorschweben.

Je nachdem erleben wir dann interessante Begegnungen und Erlebnisse, aber auch das ist abhängig von der Tagesform.

Aber das Thema "genügen" kommt zum Glück doch eher seltener vor.
****ume Frau
156 Beiträge
verzicht
Wenn man was Liebes verloren hat, was einem am herz gewachsen ist, und um ihn trauert u.ihm vermisst....warum sollte man dann verzichten u. wie eine Nonne leben. Dann kann man ins Kloster gehen. Das Rad wird sich nicht mehr zurück drehen können.


Verlässlichkeit ist dann auch wenn man Std.in *regen*oder in der kälte steht u. wartet. Die Vertraulichkeit nicht erscheint. nach 2-3 mal ist die Wahrhaftigkeit dahin, zumal es in der heutigen zeit Telf., WhatsApp uvm. gibt.


Wenn man nach Zweisamkeit u. gemeinsame Zeit sehnt u. es keine Reaktion gibt, weiß man das man nicht wichtig ist.
An den Punkt der Frage kommen wir irgendwie nicht
Wir landen immer wieder bei, wie wir uns Partnerschaft im Hinblick auf Bedürfnisse vorstellen, aber das Thema Bedürfnisse gewichten wird interessanterweise gediegen umgangen.

Ist das wirklich so selten? Das würde mich doch arg überraschen, wo sich hier so viele Threads darum drehen, wer in welchem Beziehungskonflikt auf was alles "Recht" hat.

Was ja im Grunde nichts anderes ist, als durchzusetzen, dass ein Bedürfnis wichtiger bewertet wird als ein anderes.

Ich würde wirklich gerne den Faktor Gewichtung betrachten.

Ich gebe mal ein Beispiel. Es gab bis gestern einen angeregten Thread, ob man berechtigt sei fremdzugehen, wenn der Partner Sex verweigert und Auseinandersetzung ebenso. Es gab eine wirklich sehr gute Diskussion.

Wirklich toll war, dass auch einige, die bisher die Rolle der "Verweigerung" eingenommen hatten, sich ausgesprochen haben. Das war sehr bereichernd und auch berührend. Spannenderweise ist in dem Moment aber etwas gekippt.

Sinngemäß in "ja aber wenn das so berührend und begründet ist, dann muss man aber". Nicht falsch verstehen - ich bin immer ein großer Freund davon ALLE Anteile und somit auch ALLE Beteiligten zu verstehen. Aber eben alle. Mit dem Moment aber, wo das Verständnis für diese Position in den Vordergrund gerückt ist, ist die andere in den Hintergrund gerückt und wurde mehr in Frage gestellt.

DAS fand ich spannend. Ist denn das Bedürfnis nach Sexualität plötzlich weg oder nicht mehr wichtig, kaum, dass der, der das Bedürfnis nach Rückzug begründet in den Raum stellt? Ist das Bedürfnis nach Sexualität dadurch unbegründet?

Wie kann es sein, dass das eine Bedürfnis dem anderen etwas nehmen kann?

Wenn wir jetzt mal die olle Bedürfnispyramide nach Watzlawick außen vor lassen und uns Beispiele anschauen, bei denen die Bedürfnisse auf der gleichen Stufe zu finden sind, was bitte passiert dann?

Bei einigen werden sie gleichberechtigt gesehen, dafür haben wir einige Positionen gelesen. Das ist aber doch nicht immer so, sonst gäbe es hier nicht unzählige Threads über Konflikte.

Was also passiert, wenn es nicht so ist? Das würde ich gerne erörtern mit Euch.
*******race Frau
462 Beiträge
Ich glaube, Du fragst noch zu abstrakt. Trotz Beispiel. Oder ich bin zu müde. Jedenfalls kann ich Dir hier schwer folgen. Und das gelingt mir bei Dir sonst meist recht gut.
*********_love:
Wenn in der Partnerschaft individuelle Bedürfnisse auseinander gehen, dürfen dann alle sein?

Und wenn nicht, wessen oder welche Bedürfnisse sind Euch wichtiger und woran macht Ihr das fest.

Eine Herausforderung wird es dann, wenn die Erfüllung des Bedürfnisses meiner Partnerin mich wirklich betrifft. Das Betreffen kann dabei für mich in zwei Arten geschehen (Beispiele nicht ganz aus der Luft gegriffen *zwinker*):

Ist die Idealvorstellung eines gemeinsamen Urlaubs für den einen die ganze Zeit an der Sonne am Meer zu liegen und das Nichtstun zu geniessen, und der andere liebt eigentlich Studienreisen und kriegt spätestens am dritten Tag auf der Strandliege akute Unruhezustände, dann kann man sich meist noch irgendwie einigen, und für Abwechslung entweder innerhalb desselben Urlaubs, oder dann halt im nächsten Jahr sorgen. Wird es aber ein wesentliches Lebenselement für den einen, fortan jedes Jahr den Urlaub am Strand verbringen, und der andere muss auch dabei sein, dann wird es für mich schwieriger. Das sind mehr als unterschiedliche Bedürfnisse, sondern bald Forderungen.

Umgekehrt kann es mich betreffen, weil es mich ausschliesst. Wenn meine Partnerin zum Beispiel oft vorschwärmt wie gern sie tanzt, aber keinerlei Bereitschaft zeigt, mit mir in ein paar Tanzstunden oder gar in einen Kurs zu gehen, da ich es ohnehin nie richtig können werde. Wenn ich mit ihr in einem einmaligen Ambiente an einem einfachen Tanzanlass teilnehmen möchte, und dann dieselbe Abfuhr kommt, dann ist das natürlich ihr freier Entscheid, aber es trifft mich. Ganz allgemein gilt für mich wenn eine Leidenschaft nur zwischendurch mit jemand anderem gelebt, dann finde ich das ok bis toll (je nachdem wie fest ich dies auch mit ihr erleben möchte *zwinker*), wenn die Leidenschaft aber zum Lebenselixier wird, dann wird es schwierig. Eine Partnerschaft, in der die grossen Emotionen vor allem ausserhalb stattfinden, wäre mir zu wenig.

Meine eigenen Bedürfnisse sind etwas anders. Für mich sind achtsamer und liebender Umgang innerhalb der Familie sehr wichtig, kein Heruntermachen der Person bei unterschiedlichen Ansichten. Eine Neugier gegenüber dem Leben in allen Formen ohne vorzeitige Abwertung des Unbekannten, so z.B. beim Diskutieren von Lebensentwürfen anderer Menschen, oder auch über sexuelle Phantasien reden zu können. Diese Dinge zu äussern ist heikel, sehr schnell werden sie als «ich genüge dir nicht» oder «ich darf nicht sein, wie ich bin» verstanden.

*********_love:
Was ist gemeint mit „seinem Partner genügen“, woran erkennt ihr seine Zustimmung und was seid Ihr bereit dafür zu tun, zu geben?

Ich erfahre mein Genügen oder Nicht-Genügen recht eindeutig, die Idealvorstellung wird non-verbal und verbal klar geäussert. Wenn dieses Ideal eher starr vor allem an Äusserlichkeiten festgemacht wird, und wir in den Gesprächen nicht an die primären Bedürfnisse dahinter rankommen, wird es mir zuweilen unangenehm. Erst spät habe ich erkannt, wie häufig ich versuchte, die ab und an aus meiner Sicht recht eng gefassten Ideal-Vorstellungen meiner Frau dennoch soweit mir möglich umzusetzen. Ich kann nur vermuten warum, vielleicht war für mich eine Art Ausgleich zu meinem eher bestimmten Auftreten in Diskussionen, ich wollte sie auf keinen Fall erdrücken. Es war mir im Einzelnen auch häufig nicht so wichtig, wenn es für mich jetzt nicht ganz so toll war. Ihre Freude und Zufriedenheit sind sehr intensiv und gaben mir so auch viel zurück.

Die Erkenntnis, dass ich damit meine eigenen Wünsche im Sinne des Friedens immer mehr hintanstellte, dass es nicht vor allem meine Aufgabe ist, sie glücklich zu machen, sondern für uns alle auch «own you own shit» gilt, kam mir erst in den letzten Jahren. Ich erkannte Mechanismen hinter ihrer Unzufriedenheit, die nicht so viel mit mir zu tun hatten, ich war nur Trigger, fühlte mich aber als Verursacher und bemühte mich mit viel Energie die Stimmung wieder ins Positive zu kriegen. So wurde meine Energie zusehends knapper (ich meinte früher, ich hätte genug davon für zwei Leben...). Dass meine Veränderung von ihr wiederum als aktiver Entzug von Zuwendung wahrgenommen wird, und die Passung gefühlt geringer wird, ist verständlich, aber meinen Erklärungen schenkt sie keinen Glauben, «da steckt etwas anderes dahinter» und die Trigger seine eine Einbildung.

Ich bin gerne bereits über eine Zeit zurückzustecken, aber das Zurückstecken meinerseits darf nicht ein notwendiger Teil davon sein, dass die Partnerschaft überhaupt weiter funktioniert.
och 🤔

Vielleicht wirklich erst mal schlafen.

Vielleicht fällt mir morgen eine smartere Erklärung ein oder jemand, der mich besser versteht als ich selbst, übernimmt mal eben.

Danke 😴
********raum Paar
11.457 Beiträge
Wenn man was Liebes verloren hat, was einem am herz gewachsen ist, und um ihn trauert u.ihm vermisst....warum sollte man dann verzichten u. wie eine Nonne leben. Dann kann man ins Kloster gehen. Das Rad wird sich nicht mehr zurück drehen können.

Die Argumentationslinie wird oft gebracht, meistens jedoch von männlichen Wesen und meistens um Dinge für sich selbst zu rechtfertigen.

Für mich (m) hört sich das aber eigentlich fast immer so an ...
innerer Dialog

Eigentlich baue ich gerade Mist, tue Dinge hinter denen ich nicht wirklich aus ganzem Herzen stehe, aber ...

*sorry*

Trauer ist völlig ok, in solchen Situationen sauer zu sein, weil es einen selbst erwischt hat *genau*so, aber deswegen dann dumme Dinge tun, da kann man dann dies Argument wählen.

Verändern wird es aber leider nicht wirklich etwas und glücklich wird mann/frau in den Momentan eigentlich auch nicht.

=> Ergo: Wenn mir selbst die Argumentation in den Sinn kommt, macht es meistens Sinn das was mir gerade in den Sinn gekommen ist nicht zu machen und statt dessen eher einen Freund zu treffen und mir alles von der Seele zu quatschen.
Sexualität in der Ehe....
Dieser Druck entsteht ja durch eine einseitige Änderung einer Abmachung bzw. eines Vertrages. Das Konstrukt Ehe verleitet zur Annahme, dass man Rechte aufeinander hat. Doch meines Erachtens beschränken sich diese Rechte im wesentlichen auf eine finanzielle Absicherung, die im Interesse des Staates ist.

Nun, es ist allerdings wirklich so, dass einer Ehe ein Recht auf Sexualität besteht. Das ständige und grundlose Verweigern von Sex ist eine Eheverfehlung und gültiger Scheidungsgrund laut aktueller Rechtslage.

Aber das nur am Rande. Bzgl. der Eingangsfrage: die Bedürfnisse aller sind gleich wichtig, warum sollte hier ein Unterschied gemacht werden oder gar eine Wertung?
Gehen die Bedürfnisse nicht konform müssen die Beteiligten entscheiden, ob es einen für beide gangbaren Weg gibt, die TE hat ja schon einige Beispiele genannt, oder ob jeweiligen Bedürfnisse so weit auseinander klaffen, dass bei einem "Kompromiss" einer der beiden leiden würde. In so einem Fall bleibt wohl nur die Trennung.

Wie bei allem im Leben: Konversation und das Bedürfnis den anderen verstehen zu WOLLEN!!! sind essentiell. Man MUSS das Bedürfnis des anderen dann nicht mal zwangsläufig verstehen, wenn man es AKZEPTIEREN kann, reicht es vollkommen. Wenn auch die Akzeptanz nicht gegeben ist, ich schrieb es bereits, bleibt wohl nur die Trennung.
Bedürfnisse...
Ich kann euch das nur so beschreiben. Mein Sohn Hochleistungssportler und trainiert 5 mal die Woche. Dazu kommen Trainingslager, Ernährung und am allerwichtigsten seine Ausbildung. Nun jetzt könnte man denken, oh Gott, er hat ja nie Zeit für was anderes, wie nur seinen Sohn.
Liebe, Bedürfnisse oder Gerechtigkeit......die Liebe lässt mich fragen, wie oft erlebt mein Kind seine Träume, wie oft bekommt er die Chance unter den besten Sprintern National in seiner Altersklasse zu sein, ebenfalls die wichtigsten Jahre des Lernens und Ausbildung. Die Antwort ist, bis auf Schule und Ausbildung, nur einmal erlebt er diese Zeit.
Die Liebe zwischen uns beiden ist so groß, das ich keine Sekunde zögere ihm und seinen Träumen zu unterstützen. Es bleibt auch immer genug Zeit für mich und meine Bedürfnisse.
Klar es ist mein Kind, aber in der Liebe der Partnerin gegenüber aber auch nicht anders. 🍀🍀🍀🍀🍀 wir fürchten nur mehr zu geben als zurück zu bekommen.....aber viel schlimmer ist es, das garnicht mehr zu können zu geben 👌😉☺️☺️☺️
@*****ate

Ich würde gerne, aber so recht kann ich das so nicht stehen lassen aus zwei Gründen.

Das eine ist, so der systemische Ansatz, dass Kinder einem Generationenvertrag unterliegen. Es ist nicht vorgesehen, dass sie zurückgeben, sondern weiter geben an die nächste Generation. Das macht auch Sinn, denn sie haben ein Leben bekommen, das kann man nicht mehr toppen und dafür sollte man sich nicht schuldig fühlen müssen.

Das andere ist, was durchaus auch Paare erleben, die sich unterstützen, dass das nicht als Zurückstecken empfunden wird, wenn der Unterstützer darin eine eigene Rolle findet in der er auch aufgeht.

Du liest Dich nicht wie jemand, der das Gefühl hat, er verpasst was, während er das macht. Eher als wäre für Dich auch was drin, Deinem Sohn das zu schenken und selbst daran teilzuhaben.

Ich stelle mir vor, dass dieses Miteinander eine tolle Verbindung schafft.

Korrigiere mich, falls ich das falsch interpretiert habe.

Bei der Frage geht es um Konflikte.

Im Einvernehmen mit einem guten Gefühl passt ja alles.

Aber was passiert zwischen Erwachsenen im Konflikt durch unterschiedliche Bedürfnisse.
Die Frage nach Gewichtung der Bedürfnisse ist sehr allgemein. Es gibt verschiedene Kriterien, nach denen man sich für das jeweilige Bedürfnis entscheiden kann. Das hängt natürlich immer auch von den Möglichkeiten ab.

Ein Beispiel:
Mein Mann will am Sonntag zum Fußball (er steht voll drauf, hat aber selten die Möglichkeit). Gleichzeitig gibt es aber eine einmalige Veranstaltung in unserer Stadt, zu der ich unbedingt mit ihm hin will.

1. Kriterium könnte sein: wen macht der Verzicht trauriger (da müssen beide auch mal in sich gehen).

2. Kriterium: Häufigkeit. Wie wahrscheinlich ist es, dass das Bedürfnis nach Fußball zukünftig gestillt werden kann und hab ich die Möglichkeit, eine diese Veranstaltung jemals wieder zu besuchen.

3. Kriterium: kann man das jeder für sich machen? Er zum Fußball und ich allein zur Veranstaltung.

4. Kriterium: Ersatzhandlungen - können wir eine ähnliche Veranstaltung besuchen oder kann er sich später das Spiel im Fernsehen anschauen?

5. Kriterium: Ersatzhandlungen - kann er erst zum Spiel gehen und wir machen danach was ganz tolles, was mir auch gut gefällt, sodass der Verzicht nicht schlimm ist? Und vice versa.

6. Kriterium: Gibt es vielleicht eine noch viel tollere Sache am Sonntag, die wir beide machen wollen und deswegen gerne beide verzichten?

Und so weiter.

Kriterien sind also z. B. :
wie stark leider der jeweils andere unter dem Verzicht (also Vergleich)?
Gibt es Ersatzhandlungen?
Kann jeder sein Bedürfnis auch für sich stillen (außerhalb des Beziehungskontexts)?
Gibt es die Möglichkeit, wechselseitig Verzicht zu üben (mal verzichtet der eine, mal der andere - quasi gerechte Aufteilung)?


Sollte es einen Patt geben: keiner kann verzichten, dann geht es ans Eingemachte. Dafür hab ich keine Lösung (außer Trennung wird als Lösung empfunden). Dann gibt es vielleicht Gerangel darum, wer als erstes nachgibt.
GreenEyes..☺️
Mit den Generationen gebe ich Dir recht. Aber nichts zurück bekommen?!?
Da liegst du völlig falsch. Das was du als Mutter oder Vater zurück bekommst ist nicht das selbe wie in einer Beziehung mit einem Partner.
Aber Liebe, der Stolz, Zusammenhalt, Momente der innigen Zweisamkeit in Freud und Leid....und und und.....

Was Partnerschaftliche Konflikte angeht, ja dazu sage ich nur, du musst dich selbst nicht verbiegen und dein gegenüber auch nicht. Nur denke ich, der alte Spruch passt da ganz gut, „prüfe was sich bindet“!!!! Wenn ich mir die Zeit nehme jemand kennen zu lernen um Gemeinsamkeiten zu erkennen oder halt nicht. Dann finde ich diese Person so wie er ist auch toll, auch seine Ecken. Seine Bedürfnisse mir eine Freude und im Idealfall auch dem gegenüber, die genauso denken kann😊
Hab mich missverständlich ausgedrückt. Sie müssen nichts zurück geben im Sinne, es gibt die Erwartung nicht.

Natürlich bekommt man viel zurück wie bei allem, was in Liebe geschieht.
*******olf Frau
2.449 Beiträge
*********piece:
... Nun, es ist allerdings wirklich so, dass einer Ehe ein Recht auf Sexualität besteht. Das ständige und grundlose Verweigern von Sex ist eine Eheverfehlung und gültiger Scheidungsgrund laut aktueller Rechtslage.

Mh, ich kenne mich in der aktuellen Rechtslage nicht aus, aber niemand - nicht einmal mein Partner/Ehemann - hat ein Recht auf Sex mit mir. Ich habe Sex mit meinem Partner, weil ich ihn liebe und begehre, nicht weil er ein Recht darauf hat. Und nein, grundlos würde ich mich auch nicht verweigern. Wenn ich nicht kann und nicht will, kommuniziere ich das *schiefguck*

Wie bei allem im Leben: Konversation und das Bedürfnis den anderen verstehen zu WOLLEN!!! sind essentiell. Man MUSS das Bedürfnis des anderen dann nicht mal zwangsläufig verstehen, wenn man es AKZEPTIEREN kann, reicht es vollkommen. Wenn auch die Akzeptanz nicht gegeben ist, ich schrieb es bereits, bleibt wohl nur die Trennung.

Das Verstehen WOLLEN kann ich unterschreiben. Ist ein Bedürfnis von mir, meinen Partner zu verstehen. Und ich möchte auch von meinem Partner verstanden werden.
Das mit dem Akzeptieren sehe ich jedoch anders. Ich kann ein Bedürfnis meines Partners akzeptieren, auch wenn ich das Bedürfnis nicht mittragen kann. Da würde es trotz des Akzeptierens zu einer Trennung kommen.

*********_love:
Aber was passiert zwischen Erwachsenen im Konflikt durch unterschiedliche Bedürfnisse.

Ich muss ehrlich sagen, dass mir die Frage tatsächlich zu abstrakt ist *tuete*

Welche Bedürfnisse stehen gegenüber?
Wie kommuniziert das Paar generell?
Wie sind die Persönlichkeiten? Einer extrovertiert, der andere introvertiert, beide extrovertiert oder beide introvertiert?
etc. etc.

*sorry* muss erstmal passen
********popo Frau
3.715 Beiträge
*********_love:
das Thema Bedürfnisse gewichten wird interessanterweise gediegen umgangen.

Diese Frage lässt sich m.M.n. auch so gar nicht beantworten.
Das Bedürfnis nach Zweisamkeit/Nähe, wenn der Partner ständig weg ist, hat sicherlich sehr viel mehr Gewicht, als das Bedürfnis nach einem Dreier.
Es kommt doch auf das einzelne Bedürfnis an, was der Jeweilige in der Beziehung hat.

*********piece:
Nun, es ist allerdings wirklich so, dass einer Ehe ein Recht auf Sexualität besteht. Das ständige und grundlose Verweigern von Sex ist eine Eheverfehlung und gültiger Scheidungsgrund laut aktueller Rechtslage.

Ist das in Österreich so?
Hier in Deutschland ist das schon lange nicht mehr so.
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