@********raum
Ich wähle mal ein anderes Beispiel.
Schwierige Mutter-Tochter Beziehung. Kollegin empfahl einen Mutter-Tochter Tag im Monat. Hat nicht geholfen. Ach ...
Soll das Kind sich jetzt alle Themen, die es umtreibt auf ne Agenda schreiben, um sie beim Mutter-Tochter-„Meeting“ durchzukauen? Am Ende noch nett zum „öffne Dich mal“ aufgefordert?
An allen anderen Tagen aber kommt das Kind aus der Schule und es interessiert null, was es erlebt und auf dem Herzen hat? Es stört gerade beim Putzen, beim Bügeln, beim Fingernägel machen, beim Telefonieren und ganz besonders beim „ich liebe meine Tochter“ auf Facebook posten.
Selbst berufstätige Eltern schaffen es, sich mindestens einmal am Tag in Ruhe zu einem gemeinsamen Essen an einen Tisch zu setzen, wo man sich in lockerer Atmosphäre begegnen und austauschen kann.
Solche kleinen Rituale sind so viel wichtiger als über Tage und Wochen aneinander vorbei zu laufen und dann zu glauben, ein „Event“ könnte es heraus reißen.
Es braucht kein Event. Es braucht Interesse.
Meine Eltern haben ein Unternehmen geführt. Die hatten richtig lange Tage. Es gab ohne Ausnahme das gemeinsame Abendbrot mit der Familie und ohne Ausnahme bis heute trinken die beiden vor dem Zubettgehen miteinander ein Glas Wein oder Bier, resümieren den Tag. Jeden Tag, bis heute, gibt es ein gemeinsames Frühstück, um den kommenden gemeinsam zu starten.
Das kann was.
In Kontakt sein ist Interesse haben.
Ich arbeite selbst viel und in meinen Partnerschaften hat das nie die Lust auf Sex beeinflusst.
Dann war der „unter der Woche Sex“ vielleicht kein denkwürdiges Ereignis, aber deshalb nicht weniger schön oder innig.
Das Leben ist nicht Superlativ oder nichts, sondern der Bereich dazwischen.