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Wenig Freizeit, wenig Hobbys, mehr Kinder, der Wunsch, denen etwas zu hinterlassen, finanziell eingeschränkt und dazu noch die Erkenntnis, dass eine glückliche Beziehung nicht immer glücklich sein muss und Toleranz der Weg ist - das waren meines Erachtens früher die stabilen Pfähle einer Beziehung.In einer Zeit des ständigen upgradings, einer konstanten Unzufriedenheit, egal, was man alles erreicht hat, unterschwelliger Neid auf andere und sich ständig vergleichen müssen, kombiniert mit genügend Freiraum und Freizeit, um sich Gedanken machen zu können, wie toll wohl der oder diese wäre, fällt ein Austausch wesentlich leichter.
Auch das „schlechte Gewissen“ oder moralische Bedenken hat keiner mehr.
Es wird einfach weiter gesucht - obwohl man in einer Beziehung ist - da es ja noch diesen extra Kick geben könnte, ohne den man vermutlich nicht überleben würde. Und wenn man dann den Kick gefunden zu haben scheint, wird ausgetauscht. Was der Kick für jeden einzelnen ist, kann jeder für sich entscheiden.
Ich hab von meinen Eltern gelernt, dass Beziehungen nur dann dauerhaft funktionieren, wenn man sie
Phasenweise einfach erträgt. Nicht alles auf die Waage legt, zufrieden ist und nicht konstantes Glück erwartet. Dass der gemeinsame Alltag erfüllen kann und nicht langweilig sein muss. Und wenn er es tatsächlich mal ist - tja, dann ist es eben so. Das verändert sich wieder, da der Mensch und die Lebenssituation sich ändert. Aber vermutlich gehöre ich zu einer aussterbenden Art ...
(Sie)