Gleich mal an den Anfang gestellt:
Ich kann mit keiner dieser Spielrichtungen etwas anfangen. Weder mag ich sie, noch mag ich sie nicht.
Das soll jetzt bitte keine Wertung sein: so lange es einvernehmlich passiert, soll jeder und jede tun, was ihm/ihr Spaß macht. Auch wenn dabei scheinbar gesellschaftliche Tabus gebrochen werden, das ist ja im ganzen BDSM so.
Jetzt zu mir, wie ich dazu stehe:
• Petplay: ich habe 2 Katzen und 2 Kinder, mit denen ich mich gelegentlich “kätzisch“ benehme. Absolut unerotisch natürlich, rein als Spiel, weil es Spaß macht. Im erotischen Sinne und im BDSM-Kontext gäbe es mir zuwenig her, es wäre vielleicht ein kurzzeitiges Vergnügen, aber nichts auf Dauer. Vielleicht auch, weil ich das Original 24/7 zuhause habe. (Am ehesten kann ich noch “Hund“ und “Pferd/Pony“ im BDSM-Kontext nachvollziehen.)
• Little: Da habe ich für mich persönlich das Problem, dass es zu sehr am Tabu der Pädophilie und des Inzests kratzt. Ich kann kleine Mädchen einfach nicht erotisch finden, unmöglich. Tut mir leid, aber “Daddy“ kann ich auch nicht anders verstehen, wie soll das gehen? Wer mag, der soll, meines ist es nicht. Wahrscheinlich am wenigsten von diesen drei Kategorien.
• Brat: da unterscheide ich zwischen der erwachsenen Kampfsub, die halt rebellisch ist und gezähmt werden will, und dem Age Play, das an Little anschließt, aber mit einem rebellischen Teenager. Ist eine Definitionssache, klar, aber das kommt dann halt noch dazu. Damit käme ich klar und ich könnte es mir grundsätzlich auch für mich selber vorstellen (vor allem, wenn der Teenie schon etwas älter wäre). Wie schon jemand (war es
@*****alS ?) geschrieben hat: nicht als Partnerin, nicht auf Dauer, aber so als Spiel wäre es ok. Vorausgesetzt ich hätte freie Hand bei meinen Maßnahmen und könnte mich damit auch wirklich durchsetzen. Mit einem ständigen “Ha ha, ich werde immer stärker sein als du, du kannst mir gar nichts!“ fange ich irgendwann dann nichts mehr an, wenn es nie aufhört. Aber so eine Zähmung der Widerspenstigen, mit oder ohne Age Play, wäre sicher einmal ganz reizvoll.
(Bisher waren alle meine subs nicht von dieser Sorte, also liegt es nicht nur an mir.)
Grundsätzlich sage ich also, dass das alles relativ spezielle und somit nicht allzu verbreitete Teilbereiche des BDSM sind, die man mögen muss, und das tun halt nicht allzu viele. Was keine (Ab-)Wertung sein muss, auch wenn es so wahrgenommen wird. Devot ist halt was Anderes als Brat und auch in meiner Wahrnehmung schließt sich das gegenseitig aus, ja. Ist das schlimm? Nein. Ist es dann nicht mehr BDSM? Nein. Es ist nur anders. Niemand muss alles mögen oder gar sein. Und das gilt für subs wie für Doms.
Wichtig ist doch nur: Jedem Topf sein Deckel. Und immer alles freiwillig (wenn auch im Metakonsens). Dann ist es gut und alle anderen können mal gepflegt (zensiert).
Er von Drachenliebe schrieb