"Bi or not to be"
Hier wird so viel für oder gegen Bisexualität gequatscht. Führt das irgendwohin?
Ein differenzierteres Bild meiner sexuellen Orientierungen im Laufe meines Lebens führen mich da weiter, als jede wissenschaftliche Erklärung. Vielleicht regt mein Beispiel ja an, mal bei sich selbst zu schauen.
Beim Durchlesen meines Beitrags auf Seite 5 fiel mir die einfache Tatsache auf: Wenn Mann auch Weiblichkeit ausstrahlte war er für mich sexuell genauso attraktiv, wie Frau mit einem dezenten Schuss Männlichkeit. Und: Ich verstehe mich selbst als androgynen Mann. Schlanke, ungeschminkte Männer, die in hochhackigen Schuhen und engen Jeans in der Öffentlichkeit herumliefen, fand ich scharf. (Ich denke da an einen Bekannten und an den Sänger der "Cramps".)
Auch "noch irgendwie Kind sein", das sich in Körper und Wesen des erwachsenen Menschen ausdrückt, war (und ist) für mich erotisch.
Frauen hingegen, die eindeutig "Frau" nach außen trugen, waren für mich schlicht reizlos. Haarige Männer, die vor Testosteron trotzten.... Igittigitt! Sexuell unattrakriv.
War ich bisexuell? Ja und Nein.. Eigentlich war ich eindeutig.
Diese meine eindeutige Präferenz fand ich in beiden Geschlechtern (und was es noch so dazwischen gibt) und ich lebte sie mit beiden Geschlechtern aus. Sie orientierte sich nicht an den primären Geschlechtsmerkmalen, möglicherweise am "androgynen" Wesen des Menschen, ob Mann oder Frau.
Heute kann auch eine vollschlanke Frau mit ausgeprägten Rundungen - eine "Venus von Willendorf"- in mir Gefühle der Geilheit auslösen. Aber eine ganz andere Geilheit entsteht da und eine andere Sexualität, als die mit einer schlanken androgynen Frau a la "Venus von Milo". Eine schöne Bereicherung!
Die androgynen Männer habe ich von meiner "Speisekarte" gestrichen, warum auch immer.