Interessant.
Ich glaube, es fängt schon damit an, dass sich stets die Falschen um Hilfe und Rat bemühen. Ich habe nicht alles gelesen hier im Thema, aber es läuft schon über 5 Seiten und es gibt viele - sicher sehr gut gemeinte - Ratschläge. Aber: wer hat denn das eigentliche Problem? Doch nicht die Person, die hier postet.
Die Person, die beschlossen hat (ob bewusst oder auch nicht), keinen oder nur wenig Sex zu wollen/benötigen, wird sich keinen Rat in Foren einholen, denn für diese Person ist die Sache klar. Oder es bedarf für sie/ihn keinerlei Klärung oder Lösung, denn anderenfalls würde dies ja angestrebt.
Mehr noch: der andere Part wird damit komplett alleine gelassen. Einer beschließt, keinen Sex mehr zu benöitgen und der andere kann sehen, wie er/sie damit klar kommt. Aber so funktioniert das nicht und das macht die ganzen Ratschläge eigentlich obsolet.
Was aber noch viel interessanter ist - wer die Verweigerung inne hält, der hat die Macht. Das ist meines Erachtens ein sehr wichtiger Aspekt. Über diese Schiene werden viele Befindlichkeiten, die im Alltag nicht formuliert oder kompensiert werden können, ausgelebt.
Oder einfacher ausgedrückt: warum sehen wir hier und in anderen Foren so viele Menschen, die sich Tipps einholen, wie man mit einem solchen Partner, mit einer solchen Situation umgeht, aber selten jemanden, der Auslöser bzw. Träger dieses Problems ist?
Ich glaube, dass alle Ratschläge daher eher ins Leere laufen.
Und ich glaube, dass man sich aus dieser Rolle lösen muss, dass man als nicht Betroffener eine Verantwortung oder eine Lösungspflicht für die sexuellen Problematiken des Anderen hat.
Etwas ketzerisch ausgedrückt gibt es demjendigen, der die sexualle Basis der Beziehung aufkündigt, noch mehr Macht und die Fäden in die Hand, auf das sich erst recht nichts ändern wird.