Der Sex in der Beziehung bleibt aus: Was kann ich tun?

@****13

Körper und Geist wirken aufeinander.

Man kann viel Frieden finden in Yoga und Meditation.

Die Frage ist, findet man darin Erfüllung oder Kompensation.

Bei zweiterem darf man sich gerne fragen, ob man wirklich aus tiefem Herzen das tun möchte.

Ich kann Paartherapie auch uneingeschränkt empfehlen, auch wenn ich den Ärger von @****13 & @****zel nachvollziehen kann. Es kommt sicher auf vieles an: Die Chemie zwischen Therapeut und Paar, die Kompetenz des Therapeuten sicher auch (und seine Herangehensweise) aber auch die psychische Situation der einzelnen Teilnehmer ist relevant:
Manch einer kommt seinen "Problemzonen" auf die Schliche (worauf die Therapie ja abzielt) und geht diese dann auch aktiv an, um sie abzubauen und die Situation zu verbessern.
Es gibt aber auch eine ganze Reihe Menschen, die sich davor scheuen weil es bedeutet, sich mit seinen eigenen Fehlern auseinanderzusetzen, sich selbst zu kritisieren und sein eigenes Verhalten zu hinterfragen. Das versetzt leider viele Menschen in so große Panik, dass sie die Probleme lieber versuchen auszusitzen oder auszublenden - selbst wenn das bedeutet, dass alles in die Brüche geht. Sich allen Problemen zu stellen und damit auseinanderzusetzen ist halt echt(!) anstrengend. Ich selber mag es beispielsweise nicht, Sachen untern Teppich zu kehren, das kostet aber auch viele Nerven im Alltag. Andere Menschen sind genau andersrum gestrickt und man muss auch sagen - beide Verhaltensweisen haben ihre Vor- und Nachteile. In zwischenmenschlicher Beziehung muss man aber leider irgendwann aus der Komfortzone raus und das schafft halt nicht jeder so leicht.

Ich finde es nur wichtig, dass Ihr Eure Partner nicht dafür verurteilt, wie sie halt sind. Vermutlich können sie es im Moment nicht anders - aus Ihrer Sicht ist Ihr Verhalten bestimmt nachvollziehbar. Ist doof für die Beziehung, vielleicht kommen sie selbst dahinter (Buch, nachdenken, Erfahrung, ...) oder eben nicht. Im Endeffekt machst Du das @****13 genau richtig finde ich - mache Dich unabhängig ohne egoistisch zu sein (auch wenn ich Deinen Frust 1:1 nachvollziehen kann). Daumen hoch!

@****13

Was jemand aus Liebe ertragen möchte, bleibt jedem selbst überlassen.

Für mich ist ganz klar, möchte jemand mit mir nur befreundet sein, bin ich dafür sehr offen und diese Freundschaft kann selbstverständlich auch sehr nah und von Liebe getragen sein.

Dass ich für diese Freundschaft auf ein sexuell lebendiges Liebesglück verzichte ist nicht verhandelbar. Mache ich nicht. Ich käme auch nicht umhin mich zu fragen, wie jemand, der mir das nicht gönnt, obwohl er es selbst nicht sehnt, seine Liebe zu mir empfindet, außer egoistisch.

Die sexuelle Liebesenergie findet man in der sexuellen Begegnung.

Kuscheln hat Dich spüren lassen, ein zärtlicher Mann zu sein.

Du wirst selbst drauf kommen, was Dich spüren lässt ein sexueller Mann zu sein.[/Quote

Ich merke dass ich emotional noch gefangen in der Ehe der Kirche bin ,
die sagen nur in der Ehe ist richtig ! Ich fühle mich egoistisch , dass ich Sex haben will ( auch nach 10 Jahren Sexlos ) .
Ich bewundere eure Freiheit es einfach auszuleben....

Vorsicht mit der pauschalen Aussage - "einfach ausleben" findet vermutlich bei den wenigsten statt. Grade in langen, verfahrenen Beziehungen (und die gibt es wie Sand am Meer) ist Deine Problematik bestimmt ein üblicher Fall. Du brauchst Dir nicht merkwürdig oder egoistisch vorkommen - Du findest schon Deinen Weg.

Hier sind aber viele Menschen und viele Veranstaltungen , die suggerieren , das Sex auch mit jemanden anderen ( der auch möchte ) erfüllend auszuleben ist .
Ich lebe hier gerne den freien Meinungsaustausch .
Danke für den Gedankenaustausch .

@****13

DAS ist etwas, das ich Menschen übel nehme, die anderen so etwas antun.

Sei es Kirche, Familie, Umfeld eben...

Dass sich jemand schämt für wer er ist und was er fühlt, sich schuldig fühlt für das Spüren eines Grundbedürfnisses. Ängste hat damit umzugehen.

DAS ist eine erhebliche Verletzung der Seele.

Du musst Dich nicht egoistisch fühlen. Dir hat man etwas angetan.

Fühlt Deine Frau sich egoistisch, keinen Sex zu wollen?

Das gleiche Recht wie sie es nicht zu wollen, hast Du es zu wollen.

Niemand von Euch ist falsch mit seinem Bedürfnis.

Es muss nur geklärt werden, dass Verständnis und Rücksichtnahme keine Einbahnstraße ist.

Sie erwartet es mit Selbstverständlichkeit von Dir. Entsprechend sollte auch sie das für Dich haben.

Es ist widerlich, wie Kirche Sexualität in den Dreck gezogen hat. Dabei gibt es kaum etwas Schöneres und Unschuldigeres als Liebende, die sich einander in aller körperlichen und seelischen Nacktheit offenbaren und begegnen.

Auch Kirche ist ein Machtkonstrukt. Da kommen die wahren Werte der Religion gerne mal zu kurz.

Es ist schwer, wenn man geprägt ist von einer solchen „Normalität“, in der der eigentlich normale, nämlich natürliche Mensch abgewertet und in Frage gestellt wird.

Das ist auch so. Gerade diejenigen, die sich lange schwer tun, sich für jemand anderen zu öffnen, die wissen unbewusst auch warum.

Es kommt sehr häufig vor, dass jemand fremdgeht mit der Idee, es ginge nur um Sex und dass diese Befriedigung eine Erleichterung mit sich bringen würde.

Das ist ganz oft aber nicht der Fall.

Erst das Erleben lässt das Ausmaß des Mangels in der Beziehung spürbar werden. Das ist ganz selten nur Sex.

Das ist sehr viel mehr auch Zuneigung, als Mann angenommen werden, Zärtlichkeit und Offenheit etc ...

Dieses Fass möchte man gerne unter Verschluss halten. Anerkennen müssen ist nicht immer schön.

Das ist aber das Risiko, dass es eben nicht nur der Sex ist, der in der Beziehung nicht stimmt.

Das ist nichts, was eine sexuelle Begegnung herstellen kann. Aber sichtbar machen, das passiert zuweilen.

GreenEyes_love: Wow! - Man spürt in jeder einzelnen Zeile, die Du schreibst dass Du von dem Thema aber so richtig viel Ahnung hast.

Einen Verdacht, woraus die Ängste resultieren habe ich - und das beginnt bei mir schon irgendwo in der Kindheit. Und durch spätere negative Erfahrungen im Jugend- und Erwachsenenalter wurden diese noch verstärkt.

Als ich dann meine Frau kennengelernt habe, waren diese Ängste dann ganz lange Zeit verschwunden, bis zum Tag X wo ich aus meinem Schlaf erwacht bin und erkannt habe, dass da etwas gewaltig in die falsche Richtung gelaufen war. Und wie Du vermutest hat die jahrelange Zermürbung mit dann sicherlich noch den Rest gegeben.

Ich habe keinerlei Erfahrung damit, aber ich denke eine Paartherapie kann funktionieren wenn dies von beiden gleichermassen stark gewollt ist und beide die Probleme des Partners jeweils als das ihre ansehen.

Ich schätze aber, dass das nicht sehr oft der Fall ist...

Ich schreibe hier nicht für " danke" oder " Bewunderung "
sondern zu wachsen !
Du hast mich tief berührt und mir Wärme gerade mit diesen Worten gegeben .
Ich danke Dir ganz herzlich .

@****zel

Muss man versuchen. Manche öffnen sich, wenn sie sich verstanden fühlen.

Andere können auf keinen Fall ihr Selbstbild antasten.

Wieder andere kommen tatsächlich nur zum Alibi. Eigentlich merkt man das aber relativ schnell. Spätestens bei der dritten Sitzung spreche ich sowas offen an und biete an, das zu beenden. So gerne ich Geld verdiene, instrumentalisieren lasse ich mich nicht. Die Termine gebe ich lieber an Menschen, die etwas für ihre Lebensqualität tun möchten.

Wenn Paartherapie nicht geht, alleine kann man das auch machen.

An seinem Selbstwert arbeiten, an den Ängsten. Manchmal wirkt das sogar positiv auf das miteinander, wenn Frau statt dem Unterdrückten plötzlich einen Mann mit Selbstwert zuhause vorfindet.

Man muss sich aber auch nichts vormachen. Das Stabilisieren seiner selbst kann eben auch dazu führen, dass man an den Punkt kommt in dieser Form nicht mehr leben zu wollen und sich zu trennen.

Das ist natürlich nicht das Ziel, kann aber ein Ergebnis sein.

Mein Ziel ist ein wahrhaftiges Leben führen können. Was das ist, weiß man erst, wenn man seine eigene Wahrheit kennt.

Zum Glück musst du nicht alles (an)nehmen, was dir (an)geboten wird (Sex und/oder Religionen).

Stimme ich Dir zu...

Ich gebe mir wirklich große Mühe, eine andere Perspektive einzunehmen. Verstehen werde ich es wohl dennoch nie.

Bei meiner Frau hat seit 11 Jahren, nach Geburt des Kindes die Lust fast komplett ausgesetzt. Begehrt werden, das ist mein einziger Wunsch.

Und trotz aller Lektüre bin ich nicht dahintergekommen. Es leben sexuell anscheinend oft die falschen Menschen zusammen. Du sehnst Dich nach Sex, ich sehne mich auch danach.

Und frage mich genauso, warum man mich nicht mal berühren kann. Dann kommen wieder die gleichen Argumente. Körperliche und psychische Gründe können dahinterstecken, bla bla bla...

Ich schreie meinen Frust hier heraus, denn ich könnte überhaupt NIE keinen Bock auf meine Partnerin haben. Egal ob ich krank bin, geschafft, lange Fahrt hinter mir habe, oder traurig bin. Mann, Sex ist das tollste auf der Welt.

Stattdessen leben sooooo viele (inkl. mir) wie in einer WG zusammen. Hey, ich hatte dieses Jahr immerhin schon 4 x Sex. Wow, ich bin begeistert.

Es ist ein Paradoxon, und wir sollten alle mehr miteinander vögeln - bevor das Leben vorbei ist.

genauso geht es mir ... es ist zum Kotzen (sorry) ...
Dieses Jahr wird sich das ändern ... so oder so ...!

Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, wie ihr so lebt. Da gehört doch ein offenes Gespräch in der Beziehung dazu, es kann viele Gründe geben: körperliche, seelische, das der Sex nixht erfüllend war und und und, aber es gibt nicht einen, nicht offen darüber zu reden und wenn man zu zweit nicht klar kommt, eine dritte Person hinzuzuziehen bis hin gemeinsam eine Therapie zu machen. Wenn das alles nicht erfolgreich ist, bleibt doch nur die Trennung, man kann doch nicht zehn Jahre unbefriedigt nebeneinander leben (meiner Meinung)

Betrügt er , der möchte oder
sie , die nie mehr will ( ggf mit einem anderem "er"(sie) ja )

oder gehört das Wort " betrügen " weggeworfen wie die Erbsünde...?

( sie mag Sex mit ihrem Liebhaber , nicht mehr mit ihrem lieben Ehemann . Der Arme strengt sich unnötig an !
aus dem Buch " Seitensprünge " . Das hat mir neue Erkenntnis gebracht)

Ich glaube das Familie gründen geschieht oft naiv...

Manchmal kann man das Ende schon zu Beginn kommen sehen.

Ich glaube ein Austausch über die Generationen hinweg kann für beide Seiten erhellend sein.

Erfahrungsaustausch gesucht: Keine Lust auf Sex als Mann

Ein interessanter Thread aus einer anderen Perspektive. Dem Beginn.

Dann geht es euch wie mir.

5 Jahre kein Sex in der Ehe.

Jetzt hab ich den Kanal voll.

Seit dem ich hier bin, bin ich viel ausgeglichener und mach mein Ding.

@*******us79:
100% Zustimmung.
Und es fühlt sich jedenfalls für mich genau wie ein Betrug an. Man gewinnt immer mehr den Eindruck, alles was vor den Kindern war war nur gespielt. Ich jedenfalls bin stinksauer auf meine Frau und das bekommt sie auch immer wieder mal zu spüren. Sie weiß genau was das Problem ist hat aber eine Million Ausreden warum sie nichts daran ändert. Und sei es meine desöfteren schlechte Laune (warum ich die wohl habe?).

Ja, Sex ist nicht das wichtigste. Für mich sind auch die Kinder das wichtigste - aber deswegen muss alles andere doch nicht brachliegen.

Und GreenEyes_love hat vollkommen recht, das ist nicht nur der Sex der fehlt. Es sind die Gesten, die Anerkennung als Mann, die kleinen Nettigkeiten, die einfachen Umarmungen, die gemeinsamen Ausbrüche aus dem Alltag usw.

Und wenn das schon fehlt geht beim Thema Sexualität erst recht nichts mehr (zumindestens wenn's mit Gefühl sein soll).

Ich kann gar nicht beschreiben wie sehr mir das alles fehlt.

Wir sind so, wie wir sozialisiert wurden, und da steht eine 1:1 Beziehung in der Sozialisation an erster Stelle. Und damit existiert ein Hebel, der Einem(r) eine Verschiebung im emotionalen Kräfteverhältnis gestattet. Ob jemand dies nutzt, bleibt in Verantwortung jedes Einzelnen.
Du hast natürlich Recht, das Verhalten Desjenigen ist für ihn/sie selbst nachvollziebar, aber für den Partner und/oder Therapeuten nur dann, wenn darüber aufgeklärt wird. Solange das nicht passiert, kann nur spekuliert werden. Was Abhilfe schafft, weiß ich nicht. In den letzten zwei Jahren meiner Ehe erging es mir genauso. Eine Lösung habe ich nicht gefunden, wir konnten noch nicht einmal darüber reden. Und dann kam es so, wie es kommen musste => Trennung => Scheidung.
Im Nachhinein bin ich froh, diesen Weg gegangen zu sein, er war für Beide die Möglichkeit, mit jeweils neuen Partnern eine Art Neuanfang zu starten.
Mir ist aber auch klar, dass diese Situation nicht nur von meiner damaligen Frau herbeigeführt wurde, ich habe ebenfalls einen mir unbekannten Anteil. Dumm nur, dass ich die Gründe nie erfahren habe.

An diesem wichtigen Aspekt hast Du aber einen erheblichen Anteil. Und daran kannst Du etwas ändern. Liebe bekommen zu wollen funktioniert nicht. Aber wenn's einigermaßen läuft, dann kannst Du etwas zurück bekommen, wenn Du Liebe schenkst. Also beginne deinerseits damit wieder zum Abschied und zum Wilkommen zu Umarmen. Was hindert dich, einen Kurzurlaub zu organisieren, in dem die Kids zeitweilig beschäftigt werden.
Wenn Ihr neben dem Sex schon keine Gemeinsamkeiten mehr habt, wird das nichts nutzen und der Klimawandel braucht auch ein paar Tage. Aber auch ohne Sex macht das den Alltag angenehmer.
Wenn trotzdem keine Liebe mehr da ist, dann ist es Zeit die Beziehung zu beenden.

Ja, und weil es eben auch immer an einem selbst liegt, ist für mich ein Neuanfang so sinnlos.

Du vögelst die Neue natürlich in den ersten Jahren in Grund und Boden (sie dich natürlich auch). Aber dann hast Du mit hoher Wahrscheinlichkeit das gleiche in grün.

Das ätzt mich ja so an. Ich will einfach, dass BEIDE verantwortlich sind, und sich auch bewegen. Aber irgendwie sind in meinem Umfeld immer die Männer die Sexfaulen, und ich als "Hyperaktiver" bin mit einer sexfaulen Frau zusammen.

Es muss die Endformel irgendwo liegen. Wo ist der passende Gegenpart, der auch nach 20 Jahren Beziehung so scharf auf mich ist, wie ich auf Sie gerade, Manno!

@*****4mn:
Diesem Irrglauben bin ich zu Anfang auch aufgesessen und habe alles mögliche versucht. Auch vorher schon, wo alles noch einigermaßen akzeptabel lief. Ich wage von mir zu behaupten, dass ich ein Mensch bin der sehr gerne sehr viel selbstverständlich gibt, auch ohne Erwiderung.

Weißt Du was dabei herauskommt?
Der Respekt geht noch mehr verloren. Dein Selbstwertgefühl geht noch weiter in den Keller. Das was Du tust wird mit Nettigkeiten wie "Das bist doch nicht Du", "Das ist doch nicht echt", "Du hast doch nur das eine im Kopf", "das ist mir zur Zeit nicht wichtig" quittiert.

Bei einer libidoschwachen Partnerin wirst du automatisch in die "Will nur Sex"-Schublade gesteckt - egal wie lange und wie geduldig du dich erklärst.

Nein danke, ich sehe es nicht mehr ein, immer den ersten Schritt gehen zu müssen. Daß ich immer Kompromisse eingehen muß. Daß ich die Hauptrolle und Hauptarbeit in der Beziehungsrettungsauktion durchführen muß.
Seit dem geht es mir bedeutend besser.
Das Hauptproblem wird damit natürlich auch nicht gelöst, aber sich immer klein zu machen führt immer weiter rein in die Abwärtsspirale.

Dann ist die Sache doch klar. Es ist ja nicht verboten, auseinander zu gehen. Sie wird Dir dankbar sein.


Das ist ein anderes Thema. Nicht vermischen!