Wir erinnern uns an die Eingangsfrage
Die wurde von einer Frau gestellt, die mit ihren Bedürfnissen in der Partnerschaft im Regen stehen gelassen wird.
Dass jemand darunter leidet, dass der Partner oder die Partnerin "sich selbst in einer Rolle verloren" hat, die das Ausleben der eigene Sexualität verbietet, ist offenbar geschlechtsunabhängig - auch wenn das Muttertier der Klassiker ist. Job-Fixierung, moralische oder religiöse Vorgaben o.ä. können das Gleiche bewirken.
Ich persönlich habe den Schritt vollzogen, für meine eigene Sexualität wieder selbst zuständig zu sein und die Beziehung von dieser Last zu befreien. Seitdem ist wieder Platz für gegenseitige Liebe und Zuneigung!
Ich persönlich scheitere aber seit Jahren daran, meine Partnerin sanft zur Achtsamkeit, zum Blick auf ihre eigenen Bedürfnisse zu schubsen. Ich sehe es eigentlich als meinen Aufgabe in der Partnerschaft an, sie in ihren eigenen Möglichkeiten zu fördern und herauszufordern. Aber meine Mittel sind begrenzt und die Abwehrhaltung verfestigt. Als Partner habe ich immer den schweren Stand, dass diesem sanften Schubsen ein Eigeninteresse unterstellt wird. Und sehr schnell überträgt sich diese Abwehrhaltung auch wieder auf die erreichte emotionale Nähe, die ich nicht gefährden will.
Ich lebe ganz gut mit dem Sex außerhalb der Partnerschaft.
Aber um mit dieser ganz anderen Hilflosigkeit innerhalb der Beziehung gut leben zu können, muss ich mir immer wieder sagen, dass ich nicht für ihr Glück zuständig bin, wenn sie diesen Zustand nicht anstrebt. Ihre Sache. Leider.