Ich schleppe meine vegane Partnerin nicht zur Paartherapie, weil mir als überzeugter Fleischesser die kulinarische Gemeinsamkeit wichtig ist und ich darunter leide, das Fleisch immer alleine essen zu müssen.
Der Vergleich hinkt, aus einem banalen Grund: Man braucht den Partner nicht, um sich zu ernähren.
Eine Paartherapie ist sinnvoll, wenn grundlegende Dinge im Zusammenleben nicht mehr funktionieren. Das muss nicht zwingend der Sex sein (wird es aber häufig sein), vielleicht streitet man sich auch oft, oder man hängt sonstwie in der Beziehung fest. Sinid Dinge die passieren, sind kein Drama, und kann man auch ohne Therapeut oft genug lösen. Wenn aber die Ideen fehlen, was die Ursache dafür (Sexlosigkeit / Unzufriedenheit / Streit) ist, kann eine Therapie sinnvoll sein.
Wenn er nun so gar keine Probleme sieht, wird es natürlich schwierig. Sie schrieb hier aber, dass er dieses Problem sehr wohl sieht, Lösungen auch anbietet, diese aber niemals umsetzt. Also lässt sich an den Symptomen nichts mehr machen, das Problem lässt sich mit "miteinander reden" nicht mehr lösen.
Genau hier kann eine Therapie sehr wertvoll sein!
Es geht übrigens nicht darum, irgendwas "wegzutherapieren" oder zu sagen "ihr seid beide falsch, mit euch stimmt etwas nicht." Es geht nur darum, die Ursache für ein Problem zu finden, das die Beziehung gefährdet. Und "kein Sex" gefährdet nun einmal die Beziehung, sobald eine Seite von beiden darunter leidet. (Wenn es beide so ok finden, wiederum nicht.) Wenn man diese kennt, muss man dann halt sehen, ob sich diese beseitigen lässt - oder eben nicht.
Und das tut dann nicht der Therapeut, sondern das kann dann auch wiederum nur das Paar machen.
Hier aus dem Joy heraus werden wir aber schwerlich die Ursache herausfinden. Es sei denn, die TE kommt selbst auf eine Idee, was diese sein könnte. Dann kann sie es freilich auch vollkommen ohne Therapeut ansprechen und, so er denn will, sie diese dann mit irgendwelchen Maßnahmen beseitigen.