Ich für mich kann sagen, ich übernehme die volle Verantwortung für mich und meinen Anteil.
In der Konsequenz muss ein Partner ohnehin nicht viel tun.
Wenn das bisschen dann aber im Kern seines Wesens auch noch wegbricht, hat das ganze Unterfangen Partnerschaft für mich völlig seinen Sinn verloren.
Ich kann das gut so radikal benennen, da ich in keinerlei Bedarfsgemeinschaft stecke und derlei Dinge eben nicht vermische.
Alles, was für andere der Kitt in ihrer Partnerschaft ist, habe ich sowieso. Finanziell und organisatorisch bin ich komplett autark. Natürlich ist das anstrengend keine Unterstützung zu erfahren, aber a) ich weiß ich kann es und b) ich habe keinen Mangel.
Emotional habe ich auch wirklich gute Freunde, nicht viele, aber dafür können diese Freundschaften was.
Wenn ich lese, dass man nicht über persönliche Dinge sprechen kann ohne Eskalation, dem gegenüber steht, dass man aus Vertrautheit an der Person festhält, dann widerspricht sich das für mich.
Vertrautheit ist entweder belastbar oder Illusion. Gewohnheit ist jedenfalls nicht Vertrautheit.
Vertrautheit bedeutet für mich, ich kann darauf vertrauen angenommen zu sein, nicht, ich kann darauf vertrauen, dass der andere geringschätzig wird, wenn ich mich anvertrauen möchte.
Selbstverständlich lasse ich die Komplexität der Gefühlswelt in keinster Weise außer acht.
Ich kann aus meiner Position heraus aber sehr viel fokussierter an den Kern der Sache gehen, ohne mich auf Nebenkriegsschauplätzen zu verausgaben, die ohnehin nur Ablenkung sind.
Für mich bedeutet das spürbare Liebe. Das bedeutet für mich Respekt, Interesse und Zuneigung. Und zwar nicht gelabert sondern gelebt.
Ohne Zuneigung und Interesse gibt es keine Empathie. Mangelt es also an Empathie füreinander, ist das für mich etwas so Elementares, dass ich da aber ganz zügig Klarheit haben möchte, was wir da gerade tun bzw uns antun.
Auf die Frage möchte ich auch nicht dauerhaft leere Versprechen.
Achtsamkeit, das ist das, was aus Empathie und Respekt entsteht. Das muss gelebt werden, sonst ist nichts davon spürbar.
All das kann man nicht inszenieren. Das muss aufrichtig sein, um als angenehm empfunden zu werden.
Sind bei Menschen, die sich tief im Inneren zu berühren wissen, diese Dinge in Takt, habe ich noch nicht erlebt, dass liebevolle körperliche Zuwendung auf der Strecke geblieben ist.
Die Art und Weise bzw Intensität kann schon mal äußeren Einflüssen zum Opfer fallen, aber doch nicht die Zuneigung.
Wenn sich Menschen aber bei jeder Kleinigkeit anzicken und Harmonie etwas ist, was mit großer Anstrengung aufrecht erhalten werden muss, dann bedeutet das nichts anderes, als einander belastend zu empfinden. Dann gilt es für mich zu klären, was das ist und ob das aufhören kann.
Grundsätzlich, gerade wenn man komplett selbst für seinen inneren Frieden zuständig ist, bleibt für mich eine simple Erkenntnis.
Bei allem, was ich in mir finden kann, egal was das kann, Zweisamkeit kann ich mir nicht aus den Rippen schneiden. Einer alleine kann nicht Zweisamkeit in sich finden. Er kann mit seinem Anteil eine erfüllte Zweisamkeit begünstigen, aber nicht komplett alleine zaubern.
Umgekehrt bedeutet das für mich aber auch, und da mag man mich gerne unromantisch, egoistisch, abgeklärt und wasweißichnichtalles nennen...
Ist für mich in einer Partnerschaft nicht drin, dann lasse ich das.
Finde ich die gewünschte Zweisamkeit mit einem anderen nicht, sondern bin einsam, weil in der Zweisamkeit für mich gar kein Platz ist, weil die Befindlichkeiten des anderen allen Raum einnehmen, dann lebe ich sehr viel besser alleine.
Ich bin da also recht konsequent. Zu zweit mit Interesse, Respekt und Zuneigung füreinander wunderbar.
Einsam in der Zweisamkeit. Nein Danke. Dann bin ich lieber alleine, das kostet mich sehr viel weniger Kraft und ich werde nicht ständig frustriert.
Und vor allem bleibe ich offen für erfüllte Partnerschaft und habe einem Menschen, der mich lieben möchte auch noch was zu geben. Weil ich mich eben nicht komplett verausgabt habe, um ein totes Pferd zu reiten.