Wenn man Gefühle für eine andere Person entwickelt, ist es nicht zwangsläufig so, dass man für seinen Partner nicht mehr genug empfindet.
Das ist so, wenn man keinen inneren Mangel über andere befüllen muss. Denn beim Mangel ist die Zielperson beliebig austauschbar.
Für den Partner ist vielleicht nicht mehr genug, wenn die Gefühle nicht mehr exklusiv sind.
Dazu kann ich allgemein nichts mehr sagen, weil so ein Partner für mich nicht in Frage kommt.
Als eigenständig denkender und fühlender Mensch, ist weder mein Denken noch Fühlen mit wem auch immer nicht verhandelbar. Eine Partnerschaft in der Denk- und Gefühlsverbot herrscht, ist für mich die reine Horrorvorstellung. Ein Gefängnis.
Zu mir passt eine Frau mit geistiger und emotionaler Tiefe und Reife, die mehr bewusst reflektiert als unbewusst projiziert. Sie ist frei vom Mangel und hat im verlauf ihres Lebens ihre Grundbedürfnisse reflektiert und damit aufgelöst. Sie befindet sich genauso im Wachstumsbedürfnis wie ich. Wir beide sind uns gegenseitig daurch unabhängig und selbstbestimmt. Wir haben uns bewusst füreinander entschieden, ohne uns selber aufgeben zu müssen. Jeder von uns darf für sich eigenständig entscheiden, denken und fühlen.
Wir dürfen uns alles gegenseitig mitteilen, müssen wir aber nicht. Das entscheidet jeder für sich selbst. Sollte über die gegenseitige Mitteilung, wordurch auch immer, ein Konflikt entstehen, sind wir beide bereit unsere eigenen Konflikte zu lösen. Damit schaffen wir Raum für eine ehrliche und offene Begegnung, in der keine Angst besteht, dass sich jeweils der andere verletzt fühlt.
Es gibt bereits mehrere Frauen in meinem Leben, die ich liebe und wir so miteinander umgehen wie beschrieben. Die Beziehungsform ist uns in der Definition nicht wichtig. Wichtig ist uns der gegenseitige Umgang miteinander und das jeder für sich selber authentisch bleiben darf und auch soll.