"Sub-Space" und "eins mit dem Schmerz" würde ich für mich voneinander trennen. Bondage ist wiederum etwas völlig anderes für mich. Bondage ist eher Wellness, Trance.
Sub-Space ist für mich eine rein emotionale Geschichte, das habe ich, wenn ich es habe, nach einer SM-Session. Das fühlt sich an wie ein endloser weißer Raum, wo ich einfach nur noch eines will: vor ihm knien, meinen Kopf auf sein Bein legen. Da spüre ich nichts mehr außer endloser Liebe, Hingabe, Demut. Das ist für mich Sub-Space. Ein endloser weißer Raum, in dem ich nur ein kleiner Punkt bin.
Das kann ich biochemisch nicht erklären. Es ist Emotion und Emotionen lassen sich schwer in Formeln packen.
In einer SM-Session kann ich fliegen. Ich bin stark maso. Und es gibt fast in jeder Session diesen Moment, in dem letztlich der Rabe entscheidet, ob ich fliegen darf. Meistens will er, dass ich das tue
, also fliege ich... wir haben das eigentlich bei jeder Session (wobei wir nicht jede Woche fünf davon haben). Dass ich fliegen kann hängt dabei nicht von der Intensität des Schmerzes ab, sondern vielmehr von der Art. Mein präferierter Schmerz ist spitz, das Fliegen kommt meist mit einer Singletail, vorzugsweise einer Bullwhip. Und ja, inzwischen fliege ich jedesmal, wenn er die Bull in die Hand nimmt und mich trifft. Weil es
mein Schmerz ist und weil es mich in tiefster Seele trifft.
Was das Biochemische bzw. Neurologische angeht, möchte ich so manchem hier widersprechen. Ich glaube nicht an bestimmte "Zentren" im Hirn. Dass also ein Schmerzzentrum nahe dem Lustzentrum oder dem Belohnungszentrum liegen soll, stelle ich in Frage. Die Existenz solcher Zentren würde ein standardisiertes Gehirn voraussetzen und das gibt es mMn nicht.
Es gibt viele tolle bunte Bilder von Gehirnen, wer sich mal damit auseinander gesetzt hat, wie diese Bilder entstehen, muss sie infrage stellen...
Wer sich mal mit den Begriffen Schmerz und Gehirn auf die weite Reise ins Internet begibt, wird bald feststellen, dass es mehrere Areale im Hirn gibt, die mit Schmerz in Verbindung gebracht werden (Thalamus, lymbisches System, verschiedene Areale des Cortex). Wo also ist das sogenannte Schmerzzentrum?
Analog kann man das mit Lust und Belohnung machen...
Es scheint vielmehr um die Botenstoffe zu gehen.
Neurotransmitter, die Informationen zwischen den verschiedenen Hirnregionen hin und her senden. Stresshormone wie Adrenalin, Noradrenalin, Cortisol, Dopamin und auch Beta-Endorphin werden bei Schmerzerfahrung ausgeschüttet.
Bei Masochisten scheint es einen Zusammenhang mit der vermehrten Ausschüttung von Endorphin zu geben (im Vergleich zu den anderen Stresshormonen), mWn ist das aber nach wie vor nicht wissenschaftlich erwiesen.
Warum jemand nun bei Schmerzzufügen mehr Noradrenalin oder Cortisol oder Dopamin ausschüttet, ist mWn nicht geklärt.
Sperling