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Sind Frauen eher devot als Männer?

*****l12 Mann
1.780 Beiträge
***ra:
Nicht alle Menschen müssen erst in eine Rolle schlüpfen um diese Facette ausleben zu können. Pauschalisieren bzw. von sich auf andere schließen funktioniert in Sachen Sexualität nicht, dazu ist der Mensch zu verschieden (gerade auch in Sachen Sexualität).

Falls das so rüber kam... ich wollte nicht pauschalieren oder sagen, dass alle in eine Rolle schlüpfen. Wollte ausdrücken, dass wenn man es als Spiel ansieht, es auch ernst und ein authentischer Teil der Persönlichkeit sein kann.
Ja, das habe ich wohl falsch verstanden. War keine Absicht.

Deine Ansicht teile ich, schließlich gehört zum Charakter eines Menschen auch seine Sexualität, egal, wie diese aussehen mag.
Viele
Männer sind wohl ehr Dominant-gehört ja dazu,n echter Kerl zu sein-und viele Weibchen unterwerfen sich...ich mags lieber andersrum,unterwerfe mich ner starken Frau😊
******orn Mann
14 Beiträge
@***ra , @**********urple Meinen Beitrag habe ich ja bewusst mit "m.E."-s (Meines Erachtens) übersät. Jeder kann, soll, muss natürlich das tun was er für richtig hält insbesondere, wenn zwei sich einig sind. ISt man ja im BDSM (consensual).

Es liegt mir natürlich fern, in Gut und Böse aufzuteilen, aber ich bin durchaus motiviert - und das ist ja wohl auch der Zweck einer Diskussion - meine Sicht der Dinge darzustellen, die natürlich nicht "die Wahrheit" sein will und kann.

Trotzdem handelt es sich hier (auch) um Psychologie, eine, wenn auch empirische Wissenschaft, die meist mit statistischen Mitteln typische Verhaltensweisen zu identifizieren versucht. Abweichungen in jede Richtung gibt es immer, aber ganz so unterschiedlich wie wir es oft glauben sind wir dann doch nicht.

Und wenn man das ursprüngliche Thema liest: "Sind Frauen eher devot als Männer?" so scheint dies doch eine psychologische Frage zu sein, die sowohl implizit (Psychologie) als auch explizit (Frauen eher als Männer) statistisch ist - auch wenn Statistik natürlich echt bescheuert klingt.

Auch interessant, wenn auch etwas "Klugscheißerei": Rolle + Spiel ist nicht unbedingt "Rollenspiel". Oder Authentizität: Man selbst ist wahrscheinlich derjenige, der am wenigsten beurteilen kann ob er authentisch ist oder nicht. Fremd- und Eigenwahrnehmung sind in diesem Fall i.d.R. sehr weit auseinander - was natürlich für alle gilt, wenn man überhaupt akzeptiert dass es Dinge gibt, die für Alle gelten.

Und hier beißt sich die Katze in den Schwanz und sagt: Miau.
******orn Mann
14 Beiträge
Auch interessant: Ob ich nun selbst die Rolle als Sub einnehme oder ob es eine Freundin ist. Der erste Schritt ist ja meist (wenn auch nicht zwingend) die Klärung der Frage, wer das Sagen hat. Normalerweise heißt es ja dann z.B.: "Ich sage, was geschieht und Du hast zu gehorchen". Diesen Schritt nenne ich sehr verkürzt "Verdummung".

Allerdings waren Diese durch die Bank verdammt klug - nicht zuletzt weil Verdummung zunächst einmal "Klugheit" voraussetzt: Mit dabei ein Prädikatsexamen in Informatik, eine extrem erfolgreiche Geschäftsfrau und eine Spezialistin für Neurolinguistik! Also "authentisch" dumm waren die bestimmt nicht, trotzdem haben sich alle gerne an der Leine führen lassen, die korrekte Haltung eingenommen und um die Hiebe mit der Gerte gebettelt, die sie unbedingt auch am nächsten Tag im Büro spüren wollten.

Na ja, und wenn "richtiges" BDSM kein Spiel wäre, dann wäre jeder Switcher (also auch ich) ein oberflächlicher "Rollenspieler". Nee das kann nicht sein.
****Su Frau
1.291 Beiträge
Bei fast jedem BDSM-Thread habe ich persönlich das Problem mit dem kursierenden Frauen-Klischee in Verbindung mit einer BDSM-Neigung, dieses zudem gekoppelt mit dem Alltagsleben/ Alltagsbild und Sexualität der Frau, die fast automatisch in ein Rollenbild gepresst wird, gleichfalls auch dem des Mannes, der möglichst einem "Alpha-Idealbild" entsprechen soll, ob er will oder nicht bzw. ob es dem Wesen der Persönlichkeit/dem Menschen an sich entspricht oder nicht. *gruebel*

Endlos viele Einflüsse machen eine Person zu einer ganz individuellen Persönlichkeit, die auch in ihrem m/w Ausleben ihren Ausdruck findet, neben der bestehenden charakterlichen Grundlage. Das ist bekannt und doch wird gerade im BDSM-Bezug insbesondere mit den vorherrschenden m/w Klischees gespielt, die mir einfach nicht in den Kopf/ins Bewusstsein/in den Sinn kommen wollen, da ich dahingehend anders ticke - trotz Kindheit/Jugend bis ins Erwachsenenalter durch die Prägung meiner Eltern, die es in Form einer klassischen Mann-Frau-Beziehung vorlebten - Mutter war Hausfrau (ich sah sie nur kochen und putzen *nene*) und Vater war derjenige, der das Geld nach Hause brachte und für uns das allein bestimmende Familienoberhaupt war (*nene*).

Und während ich es familiär zu Hause noch so (ur-) altmodisch erlebte, war die Gesellschaft um mich herum bereits viel weiter und prägte mich somit viel mehr, als meine Eltern. Denn da gab es bereits weitestgehend Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau und ich wuchs durch das außerfamiliäre Umfeld mit einem ganz anderen Frauenbild auf, als z.B. meine Mutter (zu deren Wesen es auch passt, aber absolut nicht zu mir und meinem Charakter). Ein Frauenbild, welches heute leider wieder in die alten Strukturen abzudriften droht, weshalb ja auch diese wiederum unsäglich überzogene Feminismuswelle erneut aufwallt und mich mit zwiespältigen Gedanken zurücklässt. Denn ich will weder ein Patriarchat noch ein Matriachat, sondern schlicht Gleichberechtigung aller Geschlechter! (Illusorischer Wunschtraum, ja ich weiß! *roll*) *zwinker*

Auch im sexuellen BDSM-Bezug erscheinen mir kursierende "Dogmen" befremdlich, so z.B.:

Eine dominante Frau ist nur dominant, wenn sie ihren Sub reitet oder ihre Subs mit StrapOne nimmt. Hat sie aber selbst das Bedüfnis z.B. in Doggy-Stellung von Sub (m oder w mit StrapOne) ins Nirvana gevögelt zu werden, werden ihr sofort devote Bedürfnisse unterstellt, welche sie angeblich undominant machen.

Aber ist es in diesem Fall nicht eher eine Frage der inneren Einstellung der/des Sub, die Herrin zufrieden zu stellen, weshalb es gar keinen Grund der Infragestellung ihrer Dominanz gibt? Ansonsten scheint doch meiner Meinung nach, die gesamte bestehende BDSM-Beziehung im Argen zu liegen, sobald einer den anderen z.B. aus derartigen Gründen in Frage stellt. *nixweiss*

Dasselbe gilt ebenso bzgl. dominanter Männer, die z.B. auch masochistische Gelüste oder das Bedürfnis nach analer Stimmulation/Befriedigung haben können, es ausdrücklich wünschen, wodurch sie keineswegs weniger dominant sind (außer sie verzichten in der Annahme, ihre Dominanz zu verlieren).

Für mich ist daher jede Form von BDSM keine Geschlechterfrage bzgl. diverser vorherrschender Klischees, sondern eine Frage der inneren Einstellung und Akzeptanz der jeweiligen Neigung gegenüber des anderen. Wird Dominanz aufgrund diverser (angeblich undominanter Wünsche) nicht mehr von Sub anerkannt, stimmt die Kopf-Basis beider nicht überein und das gilt für Männer und Frauen gleichermaßen und ebenso auch im umgedrehten Fall, denn BDSM benötigt im besonderen Maß eine gemeinsame Basis, 24/7 sowieso, aber ebenso auch Rollenspiele!

Daher glaube ich, dass Dominanz oder Devotion eher geschlechtsunabhängig zu bewerten ist und daher auch keine genauen Angaben über das Verhältnis erhoben werden können, ob nun mehr Männer oder Frauen devot veranlagt sind, die ihre Veranlagung real ausleben (wollen/können).*zwinker*
@u_ni_corn
Wie bereits erwähnt, finde ich die Unterteilung in "richtiges" und "falsches" BDSM nicht zielführend.

Für Dich erscheint Dein BDSM innerhalb Deines Spiels authentisch. Das will Dir niemand nehmen oder streitig machen.

Was ich Dir nur sagen kann: Mein BDSM hat mit Deinem wirklich wenig gemein. Mir geht es nicht darum, wer das Sagen hat, dass ich zu gehorchen habe, es bedarf keiner Verdummung, eine "korrekte" Haltung wirkt auf mich tatsächlich wie ein "künstlicher" Zwang. Zwang und Druck "von oben" und Regeln oder "künstliche" Rituale lehne ich gänzlich ab, schrecken und stoßen mich ab, machen mir Angst, empfinde ich als unnötig, negativ und somit für mich uninteressant.

Ich möchte einfach meinem Partner dienen. Möchte im Gegenteil, meine Intelligenz und meine Stärken möglichst zu seinem Vorteil nutzen. Ich möchte nicht schwach gemacht, erniedrigt oder verdummt werden. Das alles stößt mich ab.

Auf mich erscheint Deine Form von BDSM in erster Linie wie (psychischer) Sadomasochismus, ein bestimmter Nervenkitzel, welchen Du erotisieren kannst und diesem gibst Du durch Rollen oder ein Spiel einen Rahmen. Natürlich ist dieser (psychische) Sadomasochismus, dieses D/s, dieses BDSM, wie auch immer Du das nennen magst, echt! Das gehört zu Deiner Sexualität, welche wiederum zu Deiner Person gehört.

Mir geht es nicht um psychischen Sadomasochismus, Nervenkitzel oder auch das berühmte "Mich-Fallen-Lassen", ich möchte aus Liebe meinem Partner dienen, dazu bedarf es einfach Chemie und Liebe zwischen mir und meinem Partner. Das ist einfach mein natürliches Verhalten im partnerschaftlichen Rahmen. Es ist die einzige Art von Romantik und Erotik und damit auch Partnerschaft, welche mich interessiert und welche ich mir wünsche. Das bin einfach ich.

Diese beiden "BDSM-Lager" bekommen sich ganz gerne in die Haare, können sie doch häufig anscheinend das BDSM des jeweils anderen so gar nicht verstehen. Da hilft nur über den Tellerrand blicken und die Einsicht, dass es in der Sexualität kein "Richtig" und kein "Falsch" gibt, nur ein "Verschieden" und ein "Anders". Sexualität durchzuwerten und durchzunormen, führt nur zu Konflikten und Ausgrenzung (hast Du ja in Deinem letzten Absatz am eigenen Leibe erfahren).
*********olon Mann
128 Beiträge
@***ra *danke* Genau das empfinde ich auch, wenn es um Devotion und Dominanz geht.
Devotion aus Liebe ist so unglaublich tief, wenn man es erleben darf, dass es oft keiner Peitsche oder KJommandos bedarf. Ich empfinde es als das Höchste, was Dominanz zuteil werden kann.
Hach ist das schön! Würde das auch gerne mal erleben.😍
*********Black Frau
3.066 Beiträge
Tiefe
Na ja, und wenn "richtiges" BDSM kein Spiel wäre, dann wäre jeder Switcher (also auch ich) ein oberflächlicher "Rollenspieler". Nee das kann nicht sein.

Doch genauso empfinde ich es, wenn zwei Seiten gespielt werden, nämlich als ein Rollenspiel, was meines Erachtens (ich schreibe es mal aus, dann wird`s auch nicht überlesen *g* ) nicht die emotionale, nur die sexuelle Tiefe erreicht. Für mich plätschert es dann an der Oberfläche, immer auf den Sprung, das andere auch ausleben (spielen) zu wollen.

Ich stellte auch in all den Jahren (mittlerweile 24) fest, dass der Umgang oder die Kontaktaufnahme eine andere ist. Nämlich gleichberechtigt.
D/S ist nicht gleichberechtigt, aber gleich-wertend und wenn es gelebt und empfunden wird, tief-gehend und stark. Nicht schwach, weder von der einen, noch von der anderen Seite.
Das finde ich einen wichtigen Gesichtspunkt. Denn es kann Unglück auslösen, wenn Spieler und Ausleber aufeinander treffen und nichts davon wissen. Von ihren jeweiligen Unterschieden.

Weil es meiner Meinung nach nicht kommuniziert wird.

Wie erkennt man, wer ein Spieler und wer ein Ausleber ist?
*********Black Frau
3.066 Beiträge
Das stellt sich schnell heraus.
Beide haben unterschiedliche Erwartungen und das spiegelt sich dann im Miteinander wieder.
Der Spieler wird abspringen.
*****l12 Mann
1.780 Beiträge
*****sei:
Wie erkennt man, wer ein Spieler und wer ein Ausleber ist?

Diese Kategorisierung tut meiner Ansicht nach nicht Not. Beim Kennenlernen kann man drüber sprechen, wie man sich die Verbindung vorstellt. Wenn das passt, ist gut *nixweiss*
******din Mann
1.704 Beiträge
"Spiel oder nicht Spiel" ...
... ist das echt ne Frage?

Selbst der Fußballprofi, dessen Leben, Karriere, Millionenincome vom "spielen" abhängt hat kein Problem vom "spielen" zu sprechen.
Vereinsfußball sorgt für abgefackelte Züge, verprügelte Fans und Millionen teures Polizeiaufgebot.
Und alles für ein "Spiel".
Und die "nichtspiel", "ist mein Leben Fraktion" möchte ich im Job, im Theater, im Umgang mit der Familie sehen ob da auch Handschellen, Reitgerte und was weiß ich wie und womit das "gelebt" wird ganz natürlich Teil des Lebens sind.
Für mich ist das eine reine "Abgrenzungsdebatte" die ich nochdazu als wertend empfinde.
Und eigentlich ist diese Debatte hier auch voll OT.
Nein, beim kennenlernen erzählt keiner, das es ein Spiel für ihn ist. Sie erzählen was sie an ihr Ziel bringt. So zumindest meine Erfahrung.

Das mit dem Abspringen ist ein guter Hinweis für mich.

*danke*
Ja, das Thema ist OT.

Abwertend wollte ich nicht sein.

Es hat sich nur gerade etwas geklärt für mich

Zurück zum Thema.
*********Black Frau
3.066 Beiträge
Und die "nichtspiel", "ist mein Leben Fraktion" möchte ich im Job, im Theater, im Umgang mit der Familie sehen ob da auch Handschellen, Reitgerte und was weiß ich wie und womit das "gelebt" wird ganz natürlich Teil des Lebens sind.

Vielleicht liegt da der Denkfehler, dass es nicht von Reitgerte & Co abhängig ist.
Solange diese Diskussion bereitwillig im selbstverständlichen "Spiel Modus" verlief, war alles nicht abseits vom Thema.
Bewegen wir uns nun daraus, ist es wertend? *gruebel*
*****l12 Mann
1.780 Beiträge
*********Black:
Bewegen wir uns nun daraus, ist es wertend? *gruebel*

Ne, wertend wird es durch "Rollenspiel" und oberflächlich dahin plätschern.
Aber BDSMler sagen doch selbst das sie spielen....wenn es um Sex geht. Das ist doch ein Rollenspiel. Wo ist da die Wertung?
******din Mann
1.704 Beiträge
Der Mensch lernt gut durch spielen.
Ich spiele ab und an online "Hack and slay", betrachte diese Platform hier als "Spielwiese" und kann sogar aus der widrigsten Baustellensituation, im Seil in 30 Meter Höhe bei Wind und Wetter mir ein "Spiel" daraus machen und der Scheisstag geht leichter vorbei.
Ja, ich mag spielen und Spiele. Und ich fasse den Begriff sehr weit.
Soweit das alles hier OT ist.
**********urple Paar
7.733 Beiträge
Danke ...
.... @***ra - du beschreibst ziemlich genau das was wir leben. Es ist eben kein Rollenspiel, kein Genderklischee und schon gar kein "Frauenklischee" und wir lassen uns auch nicht von irgendwelchen "Dogmen" leiten.

Der Satz von @******orn bringt mch aber tatsächlich sehr zum Nachdenken:

Auch interessant: Ob ich nun selbst die Rolle als Sub einnehme oder ob es eine Freundin ist. Der erste Schritt ist ja meist (wenn auch nicht zwingend) die Klärung der Frage, wer das Sagen hat. Normalerweise heißt es ja dann z.B.: "Ich sage, was geschieht und Du hast zu gehorchen". Diesen Schritt nenne ich sehr verkürzt "Verdummung".

Ich lebe meine BDSM-lastige Sexualität nun seit über vierzig Jahren, war einer der Mitbegründer der hiesigen Szene und habe viele verschiedene Menschen kennengelernt, die sich mit BDSM beschäftigen, die es auch ausleben.
"Verdummung" als Bezeichnung für die Machtabgabe im Rahmen eines Metakonsens ist mir dabei noch nie begegnet. Selbst im Bereich Objektifizieriung oder Petplay ist es für mich einfach ein vereinbartes Machtgefälle. Ich sehe auch im Machtgefälle genau die Person mit all ihren Eigenschaften und respektiere und achte sie. Ich muss mir nicht die vorhandene Intelligenz wegdenken um Macht über mein Gegenüber ausüben zu können.

Das Machtgefälle das ich meine erschöft sich nicht in einem starren Universum von "Befehl - Gehorsam - Regeln - Strafen". Es richtet sich auch nicht nach irgendwelchen Klischees oder Vorlagen, sondern ist in unseren Alltag intergriert und spiegelt genau die individuellen und teilweise sehr ambivalenten Bedürfnisse der Beteiligten.

Dieses "Ich sage, was geschieht und Du hast zu gehorchen" ist ja nicht von aussen aufoktruiert, sondern inneres Bedürfnis auf beiden Seiten.

Natürlich ist es aber auch legitim und eben auch ein Teilbereich der BDSM-Szene, das Ganze als reines "Spiel" oder "Rollenspiel" zu betrachten und dieses Machtgefälle nur temporär auszuleben.
Auch ich hatte schon viele "Spielbeziehungen". Aber auch da würde ich sicherlich nie von "Verdummung" reden. Auch da ist es einfach ein auf Augenhöhe vereinbartes Machtgefälle, abereben auf Zeit bzw. eben nur for diese Session.

Ganz danbeben empfinde ich es bei solchen Diskussionen immer wieder wenn Menschen dieses innere Bedürfnis nach Machtgefälle mit begriffen wie "Frauenbild", Männerbild" oder "Feminismus" verbinden. Diese "gesellschaftlichen Totschlagargument" verhindern nämlich in solchen Diskussionen genau das was es eigentlich einfordern nämlich Genderneutralität, indem es bestimmte Konstellationen von vorneherein in ein schlechtes Licht rückt.
Die individiuellen Bedürfnisse und Empfindungen BDSM-lastiger Menschen bilden sicher nicht die Strömungen in unserer Gesellschaft ab und bestimmte Machtkonstellationen in BDSM-lastigen Beziehungen werden vermutlich auch nicht die gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen beeinflussen.
Es darf aber in einer aufgeschlossenen Gesellschaft nicht sein, dass sowohl ultrakonservative wie auch ultrafortschrittliche Menschen (... oder solche, die sich dafür halten) versuchen die individuellen sexuellen Neigungen, Vorlieben und Bedürfnisse durch öffentlich Stimmungsmache zu beeinflussen. Die freie sexuelle Entfaltung sollte auch mit Feminismus vereinbar sein, ohne dass dabei andauernd irgendwelche pauschalen Totschlagargumente ins Feld gebracht werden.

Niemand hat hier gesagt, dass dieses Machtgefälle genderabhängig sei. Es mag aber durchaus sein, dass bestimmte Konstellationen ganz einfach häufiger sind als andere.
daraus ein "Frauenklischee" abzuleiten wird der Thematik und den individuellen Gefühlen und Bedürfnissen der BDSM-lastigen Menschen nicht gerecht und ist meiner Meinung nach einfach populistische Gleichmacherei.



LG BoP (m)
*****l12 Mann
1.780 Beiträge
*****sei:
Aber BDSMler sagen doch selbst das sie spielen....wenn es um Sex geht. Das ist doch ein Rollenspiel. Wo ist da die Wertung?

Spiel und Rollenspiel ist was anderes. Bei einem Rollenspiel kann man auch eine Rolle übernehmen, die nicht viel mit der eigenen Persönlichkeit zu tun hat.
**********urple Paar
7.733 Beiträge
Das ist eine gute Beschreibung ...
... @*****l12 ! Immer dann wenn die rede davon ist, dass jemand in eine "Rolle schlüpft" hat das für mich diesen Beigeschmack, dass es nicht mehr seiner Persönlichkeit entspricht, dasss er eben eine andere Solche spielt.

Mir persönlich gefällt der Begriff "Spiel" für das Ausleben sexueller Neigungen nicht wirklich. Er hat sich aber im BDSM-Bereich als Äquivalent für "Session" eingebürgert. Ich denke, dass die allermeisten damit auch etwas anderes verbinden als mit dem allgemeinen Begriff "spielen".


LG BoP (m)
******din Mann
1.704 Beiträge
Im alten Rom waren Spiele eine durchaus ernst zunehmende Veranstaltung, da ist richtig geschnetzelt und massakriert worden.
Also, wer "spielen" mit "nicht mit dem nötigen Ernst bei der Sache" gleichsetzt, könnte seine Begriffsdefinition vielleicht ein wenig überdenken. *zwinker*
Also ich spiele immer das was auch in mir ist und mir entspricht. Oft die eigenen Schattenseiten. Deshalb gibt es für mich die Unterscheidung von Spiel und Rollenspiel nicht. Auch im BDSMkontext nicht.
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