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Sind Frauen eher devot als Männer?

********iebe Mann
10.678 Beiträge
******sei:

Ich habe ironisch gemeint. Weil die Aussage das sexuelles Rollenverhalten in den Genen liegen soll...da schlackern mir die Ohren.

Es mag durchaus in den Genen liegen. Auch. Die Ursache ist immer noch nicht eindeutig erforscht.
Aber immer individuell, und nicht an ein Geschlecht gekoppelt, das ist das Missverständnis, dem - immer noch - viele unterliegen!

Er schrieb
********iebe Mann
10.678 Beiträge
**********Black:
Ich stellte auch in all den Jahren (mittlerweile 24) fest, dass der Umgang oder die Kontaktaufnahme eine andere ist. Nämlich gleichberechtigt.
D/S ist nicht gleichberechtigt, aber gleich-wertend und wenn es gelebt und empfunden wird, tief-gehend und stark. Nicht schwach, weder von der einen, noch von der anderen Seite.

Das möchte ich auch noch unterschreiben und etwas vertiefen.
Die Basis ist zuerst einmal Gleichwertigkeit und daraus folgend Gleichberechtigung. Ohne Unterschied der Geschlechter.
Dann finden sich zwei, die sich auf D/s einigen. Das hat eine Verschiebung der Rechte zur Folge. Die Gleichwertigkeit bleibt, die Gleichberechtigung verschwindet. Aber nur innerhalb des BDSM und ihrer Beziehung. Außerhalb davon existiert sie auch weiterhin, und das ist gut so.

Er schrieb
Die Frauen, die ich kenne, welche sehr dominierend sind, suchen meist Partner auf Augenhöhe.

Deshalb denke Ich, das es beim BDSM eventuell weniger Femdoms als Doms geben könnte.
********chaf Mann
7.939 Beiträge
JOY-Angels 
*******s_oo:
Extrem interessant deine These "Der Mann beschützt, dafür DENKT dann die Frau..."
Diese Aufteilung ist bis heute auch erhalten geblieben... *mrgreen*

*mrgreen*

War freilich etwas verkürzt dargestellt. Dass aber Frauen mehrheitlich Sprachtalent zeigen und Männer eher bei Logik meist die Nase vorn haben, scheint mir auch genetisch geprägt zu sein. Für die Jagd braucht man eben andere Skills im Hirn als für den Stammeszuammenhalt. Frauen sind die besseren Diplomaten, während die Männer die besseren Beschützer sind (rein biologisch gesehen freilich).

Ich finde, das spiegelt sich dann auch im D/s wieder. Femdoms möchten mehrheitlich die "Königin" sein, die von Malesub gut ver-/umsorgt wird, er sie also auf andere Art und Weise "beschützt". Maledoms sind da oft anders drauf, da geht es dann doch was mehr um die Ausübung von Macht (psychisch / körperlich), während Femsub dann auch wieder daran gelegen ist, "alles richtig" zu machen und im sozialen Gefüge eine "gute Sub" zu sein.

Ich schreibe aber ausdrücklich nur von Mehrheiten. BDSM ist bunt, und so lassen sich zwar hier und da wiederholende Muster erkennen, aber im großen und Ganzen bleibt BDSM etwas sehr Individuelles.

Und so ist eben auch die Kontaktanbahnung individuell. Frauen sind, schrieb ich oben schon, häufiger die kommunikativeren und bieten sich den Männern über ihre Beiträge an, während Männer überwiegend direkt anschreiben und hier im Forum eher seltener schreiben.
Ein Hinweis, dass dem so sein könnte, liefert auch die "Subs unter sich"-Gruppe.
Von den 1468 Mitgliedern dort sind gerade mal 91 Männer.
Unklare Definition
Ich glaube, dass es unterschiedliche Vorstellungen davon gibt, was es bedeutet, im Profil "devot" oder "dominant" stehen zu haben. Mir erscheint es oft so, dass das nicht im Sinne von BDSM gemeint ist, was sich dann meist im Profiltext zeigt.
Wie viele Männer sich hier als devot bezeichnen, weiß ich nicht. Es ist aber schon auffällig, dass es bei Frauenprofilen häufig ist. Woran das liegt, ist schwer zu sagen.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Ich habe manchmal den Verdacht, dass der Grund, warum manche Frauen "devot" wählen, nicht der ist, dass sie wirklich devot wären, sondern dass sie einfach nicht dominant sind (oder nicht so wahrgenommen werden wollen) - und daher das Gegenteil wählen.

Und eben sehr häufig die Verwechslung "devot" mit "passiv", wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass exakt dasselbe auch für Männer und die Rollen "dominant" und "aktiv" gilt.
Wer passiv ist, ist nicht automatisch devot, wer aktiv ist, ist nicht automatisch dominant.


Ich weiß noch, als ich mich hier angemeldet habe und noch nichts mit BDSM am Hut hatte, noch nicht wusste, was "devot" wirklich bedeutet, habe ich "eher devot" ausgewählt, weil ich mich definitiv überhaupt nicht dominant fühlte und mich soweit wie möglich davon abgrenzen wollte, zusätzlich damals noch sexuell lange Zeit sehr passiv war. Mit "devot" verband ich eben: Nicht dominant, nicht sexuell aktiv.
Erst als mir klar wurde, was mit "devot" eigentlich im BDSM-Kontext gemeint war und ich wirklich fühlte, dass das meiner sexuellen Neigung entsprach, konnte ich selbstbewusst "devot" auswählen. Zwischendurch, in meiner Findungsphase, hatte ich "weder noch" ausgewählt, vorwiegend um Anschreiben von Doms zu umgehen, aber auch, weil ich sehr unsicher bezüglich meiner Neigung war und gerade dabei war zu erforschen, was das eigentlich bedeutet.
Man kann also sehr schnell mal "devot" oder "eher devot" auswählen, ohne diese Neigung zu haben, oder sich darüber im Klaren zu sein.
*****l12 Mann
1.780 Beiträge
********chaf:
Frauen sind die besseren Diplomaten, während die Männer die besseren Beschützer sind (rein biologisch gesehen freilich).

Moment *klugscheisser* Auch bei der Jagd und beim Beschützen muss gedacht werden. Und zwar auch sozial.
Eine Gruppe von nicht sozial interagierender Steinzeitwesen könnte niemals ein Mammut erlegen. Und beim Beschützen hilft bei einem 1 zu 1 Angriff vielleicht noch körperliche Überlegenheit, aber auch nur wenn man da und wachsam ist. In einer Gruppe sind da dann auch wieder soziale und diplomatische Fähigkeiten gefragt.
Was bin Ich, wenn ich kein Sprachtalent habe?
********chaf Mann
7.939 Beiträge
JOY-Angels 
Deswegen fehlt ja beiden Seiten nicht eins von beidem, sondern bei einer Seite ist nur etwas ausgeprägter als bei der anderen. Heißt ja nicht, dass Frauen nicht logisch denken könnten oder Männer alles unsoziale Waldschrate sind. Die Mischung macht's, und so gibt es bei beiden Gruppen auch "Abstecher", die auch mal das genaue Gegenteil der Masse sind. Das perfekte Puzzle eben. Im Arbeitsleben braucht man ja auch in sozialer Interaktion alle möglichen verschiedenen Typen, damit ein Team funktioniert.

Zum Thema: Kailyns Verdacht könnte ein Grund sein, warum hier so viele Frauen "devot" angekreuzt haben. Devot für "schüchtern", das kann ich mir z.B. auch gut vorstellen, dass die BDSM-Komponente gar nicht wahrgenommen wird. Oder auch nur "will im Bett unten liegen", wer weiß? *zwinker*

Dass aber hauptsächlich Frauen sich untereinander in der "Subs unter sich"-Gruppe austauschen möchten, ist für mich zumindest ein Hinweis darauf, dass devote Männer hier im Joy mehrheitlich anders agieren. Da sie seltener schreiben, fallen sie halt nicht so auf. Muss aber nicht heißen, dass es weniger devote Männer sind als Frauen.
Versuchung
*********enrot Frau
390 Beiträge
Dieser Beitrag wurde als FSK18 eingestuft.
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Versuchung
*********enrot Frau
390 Beiträge
Ach ja...Anzahl devoter Männer...
In meinem Chat tauchen füchterlich viele auf...😂
Oder sie sprechen mich nach drei Sätzen mit Heerin an...
so oder so bekommen wir Frauen doch am Ende was wir wollen... *zig*
*********olon Mann
128 Beiträge
@********chaf Danke!
Wir drehen uns aber wie ich sehe weiter im Kreis mit unseren eigenen Gedanken Ideen und Vermutungen.
Zielführender wäre es, die Damen einmal alle anzusprechen, warum sie denn sich als Devot betrachten.
Erst dann denke ich, können wir auch den Gordischen Knoten des TE "Sind Frauen eher Devot als Männer?" lösen.
*********olon Mann
128 Beiträge
@*********enrot *roseschenk*
Auch unter Tops ist es, denke ich Üblich, einer Lady die Ehre zu erweisen, also nicht unbedingt ein Kniefall oder Zeichen von Devotion, sondern auch und gerade der Dame gegenüber notwendige Achtung und Respekt. *smile*
Versuchung
*********enrot Frau
390 Beiträge
😸
Na so muss es ja auch sein...
****al Mann
3.024 Beiträge
Auch unter Tops ist es, denke ich Üblich, einer Lady die Ehre zu erweisen, also nicht unbedingt ein Kniefall oder Zeichen von Devotion, sondern auch und gerade der Dame gegenüber notwendige Achtung und Respekt. *smile*

"Auch": selbstverständlich.
"Gerade": warum?
********iebe Mann
10.678 Beiträge
*********er_74:
Unklare Definition
Ich glaube, dass es unterschiedliche Vorstellungen davon gibt, was es bedeutet, im Profil "devot" oder "dominant" stehen zu haben. Mir erscheint es oft so, dass das nicht im Sinne von BDSM gemeint ist, was sich dann meist im Profiltext zeigt.
Wie viele Männer sich hier als devot bezeichnen, weiß ich nicht. Es ist aber schon auffällig, dass es bei Frauenprofilen häufig ist. Woran das liegt, ist schwer zu sagen.

Da hast du IMHO ganz recht. "Devot" alleine sagt gar nichts, das ist viel zu allgemein und ungenau.
Deswegen plädiere ich immer für eine weitergehende individuelle Beschreibung im Profiltext - und das Lesen derselben!

Er schrieb
Ja mit Herrin wird frau schnell angesprochen. Aber ob es wirklich immer so gemeint ist stelle ich in Frage.
komme immer ausversehen auf "danke" beim Lesen....sorry
********iebe Mann
10.678 Beiträge
Keine Sorge, @*****nMZ. Es geht eh nur max. 3 Mal, und diejenigen freuen sich. *gg*

Er von Drachenliebe schrieb
****je Mann
7 Beiträge
verwoben
****yn:
*******dor:
@******ous
Genau so sehe ich es auch: Ein Ausleben der natuerlichen Instinkt. Es steckt in unseren Genen.

Das sehe ich nicht so. Zum einen, weil es bei dominant/devot Unterschiede zwischen sexueller Neigung und gesellschaftlich/sozialer Position gibt, zum anderen, weil viele indigene Völker im Matriarchat leben und männliche "Herrschaft" über Frauen kulturell - nicht genetisch - geprägt wurde. Auch die Art und Weise, wie der Mensch als Spezies Sexualpartner wählt - nämlich, wie der Großteil der Tiere, überwiegend durch Damenwahl - lässt mich daran zweifeln, dass der Mensch genetisch dazu ausgelegt ist, dass Frauen sich Männern sexuell unterwerfen.

Man könnte argumentieren, dass Männer aufgrund des Testosteronspiegels genetisch zu höherer Aggression und Machtausübung neigen, allerdings kenne ich Feldstudien, die genau das ebenfalls widerlegen und zeigen, dass Frauen - in einem nicht bedrohlichen Umfeld - genauso, zum Teil sogar aggressiver reagieren als Männer.

Die Devotion als Hingabe an eine Sache/an einen Menschen ist Männern genauso gegeben wie Frauen. Dass es speziell im sexuellen Kontext vielleicht ein Ungleichgewicht gibt, hat meines Erachtens mehr kulturelle und soziale Gründe und kann nicht einfach auf "steckt in den Genen" heruntergebrochen werden.

Ich fand zum Beispiel die Berichte spannend, dass viele sexuell dominante Frauen in jungen Jahren devot angefangen haben und hier jugendliche Unsicherheit und die Erwartung an ein bestimmtes Rollenbild eine riesengroße Rolle spielen können. Ich glaube tatsächlich, dass von Männern eher Dominanz und von Frauen eher Devotion erwartet wird und so mancher sich der Einfachheit halber in diese Rolle begibt.

Ich glaube, dass Männer signifikant häufiger dominant sind als Frauen, aber nicht unbedingt, dass Frauen signifikant häufiger devot sind als Männer.



Ich sehe das Geflecht typischer zwischengeschlechtlicher Machtgefälle als sehr verwoben.

Mich interessiert BDSM gerade auf einer theoretischen Ebene sehr, gerade weil in diesem Spiel die kaschierten sozialen Rollenmuster (oder Gegenentwürfe) ungeniert ausgelebt und dadurch sichtbar werden.

Ich halte die Frage nach Devotion und Dominanz für auf BDSM-freie Sexualverhalten übertragbar. Ich denke auch, dass viele dementsprechend ihre Profilangabe machten ( - ich zumindest - ) wobei der Übergang fließend sein kann.


Ich teile die Ansicht, dass gesellschaftliche Erwartungshaltungen den wohl größten Einfluss haben. Gleichzeitig sehe ich auch Hinweise auf biologisch veranlagte Männerdominanzen.

Kailyns Beispiel der Damenwahl macht die enorme weibliche Dominanz im Flirtverhalten klar.
Dass die Frau aus ihrer passiven Rolle heraus die Entscheidung trägt, macht sie dabei noch mächtiger.
Dem Mann obliegt es, sein Interesse zu bekunden und den biologisch sehr schmerzlich angelegten Abfuhrfrust in Kauf zu nehmen.

Auch die direkte Zuständigkeit für Familie hat etwas dominantes, denn auch wenn wir heute gesellschaftlich den großen Verdienern und Firmenlenkern den größten Respekt zollen sind wir ursprünglich sehr familiäre Wesen.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass die offensichtlich ausgelebte männliche Dominanz in unserer Gesellschaft viel damit zu tun hat, dieses Unterlegenheitsgefühl auszugleichen - ob durch patriarchiale Strukturen, Auf-/Abwertungen, Male-Doms oder...


Ich finede es schwer, auf unseren Ursprung bezogen, Kultur und Biologie strikt zu trennen.
Menschliche Kultur und auch das Patriarchat gibt es so lange, dass sie Einflüsse auf unsere Evolution hatte, und Kulturen habe sich durchgesetzt und andere verdrängt und halten dadurch evolutionäre Entwicklungen inne.

Während die nächsten Verwandten unserer Abstammungslinie, die Schimpansen, stark patriachialisch organisiert, nicht gehorchende Weibchen unterdrücken und körperlich schwer züchtigen, reiben die matriarchalisch organisierten Bonobos bei Streit ihre Geschlechtsteile aneinander um wirklich Frieden herzustellen.

Bonobos, Schimpansen, indegene Völker und unsere heutig Kultur legen nahe, dass Matriarchat und Patriarchat beides in unseren Genen steckt.




Im genetischen Zusammenhang finde ich das Thema Vergewaltigung (Frau durch Mann) deutlich auffallend. Denn sie bringt einen evolutionären Faktor mit, der ihre genetischen Begünstigung weiter am Leben hält und sie sich daher offenbar sehr weit durch unsere sexuelle Abstamungsgeschichte zieht. Soweit, dass es in den Genen aller Menschen vorhanden ist. Und hierbei geht es um absolute Übermächtigung und Sexualisierung dieser Macht. Es ist die extremste Form, sich der arteigenen "Damenwahl" zu wiedersetzen, ist durch die arteigene männliche "Beschützerrolle" möglich und wurde durch ihren evolutionären Einfluss selbst arteigen.

Bei patriarchalisch organisierten Affen wie bei Menschen ist Vergewaltigung auch ein Mittel, hirarchische Gefälle klarzustellen - von Matriacharten ist mir dies nicht bekannt und es scheint es mir auch untypisch. (Auch wenn Bonobos alles mit Sex klähren, wirkt dies auf mich nicht derart übermächtigend.) (Was Menschen unserer westlichen Kultur heute tun läuft für mich nicht unter Matriarchat.)


In diesem Zusammenhang finde ich es gerade spannend und schön, dass BDSM eine bewusste, consensuale Alternative für derartige Triebe sexualisierter Macht schafft - bis hin zu rapeplay.


Natürlich sind wir auch noch viel mehr als das und ich beschreibe nur Einflüsse, die ich zusätzlich zu bereits genannten als relevant vermuten kann.


Freue mich über Wiederspruch!
BjoernMZ und Drachenliebe
Bjoern liest vermutlich die Beiträge per Brailleschrift
Das ist löblich, sicher schwierig
aber es erklärt den Finger auf dem Bildschirm überm Häkli *witz*
*******schi Frau
14.591 Beiträge
@****je

habe schon viele tolle beitrgäe in foren gelesen

selten fand ich einen so gut - wie Deinen

*knicks*
Das Frauen Macht über Männer haben sollen habe ich nie aus eigener Erfahrung erlebt.

Auch dass sie eigentlich passiv beim flirten die Männer aussuchen stimmt für mich nicht. Liegt wahrscheinlich daran dass ich gar nicht flirten kann.


Wenn mir ein Mann gefällt passe ich oft nicht in sein Beuteschema.

Das Thema der Vergewaltigung schlägt mir auf den Magen, weil ich solch sachliche Interpretation fehl am Platze finde. Aber das ist rein subjektiv.
*********olon Mann
128 Beiträge
@****je und @**********Heart *top2* Volle Zustimmung! Besser hätte man es sicher nicht formulieren können! *top* *danke*
Kultur und Gene
****je:
verwoben
****yn:
*******dor:
@******ous
Genau so sehe ich es auch: Ein Ausleben der natuerlichen Instinkt. Es steckt in unseren Genen.

Das sehe ich nicht so. Zum einen, weil es bei dominant/devot Unterschiede zwischen sexueller Neigung und gesellschaftlich/sozialer Position gibt, zum anderen, weil viele indigene Völker im Matriarchat leben und männliche "Herrschaft" über Frauen kulturell - nicht genetisch - geprägt wurde. Auch die Art und Weise, wie der Mensch als Spezies Sexualpartner wählt - nämlich, wie der Großteil der Tiere, überwiegend durch Damenwahl - lässt mich daran zweifeln, dass der Mensch genetisch dazu ausgelegt ist, dass Frauen sich Männern sexuell unterwerfen.

Man könnte argumentieren, dass Männer aufgrund des Testosteronspiegels genetisch zu höherer Aggression und Machtausübung neigen, allerdings kenne ich Feldstudien, die genau das ebenfalls widerlegen und zeigen, dass Frauen - in einem nicht bedrohlichen Umfeld - genauso, zum Teil sogar aggressiver reagieren als Männer.

Die Devotion als Hingabe an eine Sache/an einen Menschen ist Männern genauso gegeben wie Frauen. Dass es speziell im sexuellen Kontext vielleicht ein Ungleichgewicht gibt, hat meines Erachtens mehr kulturelle und soziale Gründe und kann nicht einfach auf "steckt in den Genen" heruntergebrochen werden.

Ich fand zum Beispiel die Berichte spannend, dass viele sexuell dominante Frauen in jungen Jahren devot angefangen haben und hier jugendliche Unsicherheit und die Erwartung an ein bestimmtes Rollenbild eine riesengroße Rolle spielen können. Ich glaube tatsächlich, dass von Männern eher Dominanz und von Frauen eher Devotion erwartet wird und so mancher sich der Einfachheit halber in diese Rolle begibt.

Ich glaube, dass Männer signifikant häufiger dominant sind als Frauen, aber nicht unbedingt, dass Frauen signifikant häufiger devot sind als Männer.



Ich sehe das Geflecht typischer zwischengeschlechtlicher Machtgefälle als sehr verwoben.

Mich interessiert BDSM gerade auf einer theoretischen Ebene sehr, gerade weil in diesem Spiel die kaschierten sozialen Rollenmuster (oder Gegenentwürfe) ungeniert ausgelebt und dadurch sichtbar werden.

Ich halte die Frage nach Devotion und Dominanz für auf BDSM-freie Sexualverhalten übertragbar. Ich denke auch, dass viele dementsprechend ihre Profilangabe machten ( - ich zumindest - ) wobei der Übergang fließend sein kann.


Ich teile die Ansicht, dass gesellschaftliche Erwartungshaltungen den wohl größten Einfluss haben. Gleichzeitig sehe ich auch Hinweise auf biologisch veranlagte Männerdominanzen.

Kailyns Beispiel der Damenwahl macht die enorme weibliche Dominanz im Flirtverhalten klar.
Dass die Frau aus ihrer passiven Rolle heraus die Entscheidung trägt, macht sie dabei noch mächtiger.
Dem Mann obliegt es, sein Interesse zu bekunden und den biologisch sehr schmerzlich angelegten Abfuhrfrust in Kauf zu nehmen.

Auch die direkte Zuständigkeit für Familie hat etwas dominantes, denn auch wenn wir heute gesellschaftlich den großen Verdienern und Firmenlenkern den größten Respekt zollen sind wir ursprünglich sehr familiäre Wesen.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass die offensichtlich ausgelebte männliche Dominanz in unserer Gesellschaft viel damit zu tun hat, dieses Unterlegenheitsgefühl auszugleichen - ob durch patriarchiale Strukturen, Auf-/Abwertungen, Male-Doms oder...


Ich finede es schwer, auf unseren Ursprung bezogen, Kultur und Biologie strikt zu trennen.
Menschliche Kultur und auch das Patriarchat gibt es so lange, dass sie Einflüsse auf unsere Evolution hatte, und Kulturen habe sich durchgesetzt und andere verdrängt und halten dadurch evolutionäre Entwicklungen inne.

Während die nächsten Verwandten unserer Abstammungslinie, die Schimpansen, stark patriachialisch organisiert, nicht gehorchende Weibchen unterdrücken und körperlich schwer züchtigen, reiben die matriarchalisch organisierten Bonobos bei Streit ihre Geschlechtsteile aneinander um wirklich Frieden herzustellen.

Bonobos, Schimpansen, indegene Völker und unsere heutig Kultur legen nahe, dass Matriarchat und Patriarchat beides in unseren Genen steckt.




Im genetischen Zusammenhang finde ich das Thema Vergewaltigung (Frau durch Mann) deutlich auffallend. Denn sie bringt einen evolutionären Faktor mit, der ihre genetischen Begünstigung weiter am Leben hält und sie sich daher offenbar sehr weit durch unsere sexuelle Abstamungsgeschichte zieht. Soweit, dass es in den Genen aller Menschen vorhanden ist. Und hierbei geht es um absolute Übermächtigung und Sexualisierung dieser Macht. Es ist die extremste Form, sich der arteigenen "Damenwahl" zu wiedersetzen, ist durch die arteigene männliche "Beschützerrolle" möglich und wurde durch ihren evolutionären Einfluss selbst arteigen.

Bei patriarchalisch organisierten Affen wie bei Menschen ist Vergewaltigung auch ein Mittel, hirarchische Gefälle klarzustellen - von Matriacharten ist mir dies nicht bekannt und es scheint es mir auch untypisch. (Auch wenn Bonobos alles mit Sex klähren, wirkt dies auf mich nicht derart übermächtigend.) (Was Menschen unserer westlichen Kultur heute tun läuft für mich nicht unter Matriarchat.)


In diesem Zusammenhang finde ich es gerade spannend und schön, dass BDSM eine bewusste, consensuale Alternative für derartige Triebe sexualisierter Macht schafft - bis hin zu rapeplay.


Natürlich sind wir auch noch viel mehr als das und ich beschreibe nur Einflüsse, die ich zusätzlich zu bereits genannten als relevant vermuten kann.


Freue mich über Wiederspruch!

Ich wage freundlich gemeinten Widerspruch. 😊

Gene und kulturelle Ausprägungen zu vermischen, ist mehr als problematisch, da die weltweiten kulturellen Unterschiede trotz identischer Gene groß sind. Was relevant ist, ist die Tatsache, dass wir im Gegensatz zu Tieren Entscheidungen treffen können - zum Guten wie zum Schlechten. Damit sind auch Vergewaltigungsvergleiche mit der Tierwelt hinfällig.

Und in Bezug auf das zitierte Zitat muss ich noch darauf hinweisen, dass es weltweit kein nachgewiesenes Matriachart gibt. Ausgeglichene Machtverhältnisse ja, aber kein Matriachart — zumindest nicht, wenn man den Begriff richtig nutzt. Und das schreibe ich nicht, weil ich das Patriarchat befürworte, sondern weil es eine ethnographische Tatsache ist. Und mit sexueller Dominanz oder Unterwerfung hat das meiner Ansicht nach sowieso nichts zu tun - eher mit gesellschaftlich geprägten Rollenbildern, die dazu führen können, aber nicht müssen.

Es ist übrigens toll, dass hier auch tiefergehende Diskussionen möglich sind.
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