Genau da liegt das Problem. Es wird auf mein Profil geschaut ... "Switcher!"
Für eine devote Dame bin ich zu wenig dominant.
Für die dominte Lady bin ich zu wenig devot.
Ohne jemanden real kennengelernt zu haben, lässt sich allein dadurch nichts über die Ausprägung einer Neigung festlegen. Hier liegt kein Kompromiss aus zwei Richtungen vor, bei der man sich irgendwo in der Mitte befinden müsste.
Diesen Denkfehler machen leider Viele und verkennen dabei, daß das eine das andere nicht zwangsläufig unterdrückt, sondern mitunter fördert, da es ein besseres Verständnis für die andere Seite ermöglicht. Das z.B. sehr für MAS/SAD. Ich bringe dazu sehr gerne mein Standard-Beispiel von dem Koch und dem Gourmet, also einem Paar aus aktiver und passiver Person, die ohne Einschränkung ihrer jeweiligen Fähigkeit ihre Rollen tauschen können, um dann sogar noch besser zu werden.
Ich selber bin auch ein Beispiel dafür: In den letzten Jahren ist sowohl meine aktive, als auch die passive Seite gewachsen und wenn man der BDSM-Analyse glauben schenken darf, war und bin ich besonders als Aktiver oft extremer, als die Meisten reinen aktiven. Überraschung?
Soviel zur also zu generellen Theorie, Switcher mit Sub-Interesse seien nicht dominant.
Es muss natürlich klargestellt werden, dass das i.d.R. nicht in einer Situation geschieht, dass da munter hin und hergeschaltet wird. Die Gefühlsebene zwischen zwei Personen und das daraus resultierende Machtgefälle sind die direkte Folge von Verhalten, Ausstrahlung und der Situation, also z.B. der Stimmung der Beteiligten. Diese definiert dann "automatisch" den Top und Bottom. So ist es auch nicht verwunderlich, dass ein Switcher bei der einen Person "unten" und der anderen "oben" sein möchte, weil das Verhalten des Gegenübers ihn dazu anregt. Anders, als der starr Orientierte, sind Switcher oftmals viel emphatischer und nehmen die Regungen des Gegenübers besser und intensiver war. Diese Sensibilität lässt sie auch die andere Seite spüren.
Oder um es mit dem Beispiel zu erkären: Nur weil ich gerne esse (passiv konsumiere) heisst es nicht, dass ich schlechter koche (aktiv zubereite), als reine Köche, die sich nie bekochen lassen.
Umgekehrt gedacht ist es in Einzelfällen daher sogar so, dass es Doms gibt, die gezielt switcher suchen, weil sie auf diese Weise einen ansonsten als Top agierende Person dominieren können, was einen deutlichen Anreiz darstellt, da es formell "schwieriger" ist. Bestes Beispiel: FemDom dominiert male SUB dahingehend, dass dieser die Zofe bespielt. Zitat der Femdom: "Es ist immer ein besonderer Kick, einen Dom in die passive Position zu bewegen".
Wenn der Gegenpart dann ebenso sensitiv ist, dann kann und möchte auch dieser switchen. Ich kenne ein Paar, dass auch das aktiv und mit großer Freude tut. Und 1) ja, der jeweilige Top ist sehr dominant und 2) ja, manchmal können sie sich nicht auf die Schnelle einigen, wobei es wohl eher Streit um die Subposition zu geben scheint
Meine These: Der anspruchsvolle Top hat keine Angst vor Switchern.