So, da bereits so viele Beiträge gekommen sind und die Ansätze so vielseitig waren versuche ich mal das ein oder andere aufzunehmen. Ich muss zugeben viele Aspekte habe ich nicht bedacht, schon allein deshalb hat es sich gelohnt euch nach eurer Einschätzung zu fragen.
klar lässt die leidenschaft mit der zeit nach, und weicht der vertrautheit. die art der liebe ändert sich. aber es ist meiner meinung nach sehr wohl möglich, die leidenschaft am leben zu erhalten.
ich behaupte ganz provokativ: die meisten menschen heutzutage sind schlichtweg zu faul, sich jeden tag neu zu bemühen um ihre partner/innen! denn das bedeutet arbeit. und um nicht arbeiten zu müssen, ist den meisten jede ausrede recht
Lässt sich diese Leidenschaft deiner Ansicht nach auch zu zweit aufrechterhalten? Diese Frage stelle ich mir oft, geht man zwangsläufig auch in "guten" Beziehungen dazu über sie zu öffnen? Ist das am Ende der einzige Weg die Spannung zu erhalten? Ich kann dazu nichts beitragen, da ich mit meinem jungen Jahren natürlich den Erfahrungsschatz nicht habe. Aber ich sehe gerade meine Eltern vor mir, die nach einer schweren Krise wieder angefangen haben zu reden und seither ihren 2. Frühling gemeinsam erleben., ohne Dritte (ich war so frei und hab mich informiert
Aber wenn man den Partner Jahre(!) kennt, ist es alles anders als noch am Anfang !
Zudem,der partner verändert sich auch in einer Beziehung/ehe ! Man selber verändert sich auch. Ob es zum positiven oder negativen hingeht.. tja..das wird man dann sehen
Noch ein Punkt über den ich mir oft den Kopf zerbreche. Natürlich verändern wir uns, jeder für sich, beide zusammen. Geht es ins Positive wird es sicherlich kein Problem sein, was aber, wenn einer sich negativ aus Sicht des anderen verändert? Was wenn diese Veränderung für den Partner nicht tragbar ist oder der sich ändernde mit der Situation nicht klar kommt? Ich lese hier im Joy oft deswegen muss man noch lange keine getrennte Wege gehen. Ist das aber so abwegig? Wäre man unter den aktuellen Bedingungen die Beziehung eingegangen? Ich denke oft hier beißt sich die Katze in den Schwanz, gibt einer seine neu entdeckten Gelüste auf muss er sich verbiegen und das eventuell nicht zu knapp, lässt der andere ihn gewähren obwohl es emotional schwer für ihn ist muss auch er etwas vorspielen was nicht real ist. Sind Trennungen in so einer Situation dann wirklich so unsinnig?
Respekt ist der andere wichtige Baustein. Wenn ich den anderen respektiere, genau wie er ist, ihn nicht ändern oder zurechtbiegen will, sondern mir immer bewusst mache, dass ich ihn mir ausgesucht habe, genau WEIL er so ist wie er ist....und das natürlich auf Gegenseitigkeit beruht, ganz wichtig, kann mir persönlch kein kurzweiliger Sex mit einem Fickhäschen wichtiger sein als mein Seelenzuhause bei meinem Partner.
Aber... FastFood ist eben in... Trends ein MustHave...und viele konzentrieren sich eben darauf, dem hinterherzuhecheln. Habenwollen, erlebenmüssen ist so manch einem wichtiger als ruhig auszukosten was man hat. Leider.
Deckt sich mit meinem Empfinden und meiner Ausgangsthese. Gerade deshalb frage ich mich ja, warum dieses Gefühl von "ich liebe dich weil du so bist wie du bist und so habe ich dich gewählt" mit der Zeit in den Hintergrund rückt. Ganz platt gesagt wirkt es manchmal auf mich als wäre man irgendwann ausgelutscht, von außen sieht man oft Paare bei denen man denkt wow, was hat der Kerl Glück so ein Mädel zu haben und dann erfährt man er betrügt sie immer und immer wieder, vielleicht nicht ganz fair, aber es kommt irgendwo schon der Gedanke auf er müsste eigentlich dankbar sien so eine Freun din zu haben, stattdessen macht er alles um sie Schritt für Schritt loszuwerden.
Respekt ist bei diesem Thema so eine Sache, wie ich schon bemerkt habe definieren nicht alle Respekt auf die gleiche Art und Weise. Für mich heisst Respekt Grenzen und Gefühle akzeptieren, einen Umgang sichern bei dem der Partner einem gleichwertig ist.
Das Thema Loyalität wurde hier ja bereits benannt - und ich denke, gerade diese Loyalität bleibt früher oder später auf der Strecke, bzw. kann auf der Strecke bleiben, weil unserer gesamten Gesellschaft immer mehr und mehr individuelle Dinge abverlangt werden.
Diesen Ansatz finde ich gar nicht so verkehrt, in unserer Individualgesellschaft zählt der Ellenbogen, man darf dem anderen durchaus in die Fersen fahren, wenn es einem einen Vorteil bringt. Haben wir da die Grenze überschritten und beziehen das jetzt auch auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen? Ich wage fast dies zu bejahen, zumindest deckt es sich mit meinen Erfahrungen. Allerdings gruselt mich der Gedanke in einer Welt voller Narzisten zu leben.
Im Grunde ist ja jede Beziehung auch vergänglich.......wir Menschen möchten es immer gerne anders (für immer und so), aber real ist, dass jede Beziehung - wie jede Pflanze auch - eben vergänglich ist.
Das frage ich mich eben, hier wird ja auch oft die serielle Monogamie diskutiert, ich frage mich, ob nicht sie am Ende die für uns natürlichste Lebensform ist. Eine Monogmaie im Sinne von einem einzigen Partner wird es wohl kaum noch geben, die Mehrbeziehung hingegen ist für viele nicht lebbar. Den Gedanken aufzugreifen, dass Beziehungen nicht unendlich sein müssen wäre vielleicht ein spannender Schritt.
aus Singlemund, dass Menschen in Beziehungen diese grob fahrlässig aufs Spiel zu setzen scheinen, während die Singles alles dafür geben würden, den EINEN richtigen Menschen zu finden.
Nun das glaube ich :-). Das ist auch eine sehr subjektive Empfindung, die sicher auch etwas mit Neid zu tun hat. Ich gebe es zu ich bin neidisch und ich weiß dass andere Singles auch neidisch sind. Es ist als wäre man ein kleines Kind und missgönnt dem anderen seine 5 Kugeln Eis und was muss man mitansehen, der andere wirft das Eis in den Müll. Ist doof, fühlt sich aber ein wenig so an. Man denkt oft wenn ich wieder einen Partner hätte ich würde alles für ihn tun, istz natürlich auch nicht realistisch, aber eben ein typisches Empfinden. Ich würde ihn nicht so behandeln usw. Und dann denkt man sich es ist eigentlich unfair, "so jemand" hat einen liebenden Partner und ich nicht. Neid ist halt nie schön und deswegen wollte ich diese Gedanken ja mit euch diskutieren.
In meinen Augen gibt es den "EINEN" Menschen aber gar nicht. Dieser ist eine reine Wunschvorstellung, weil einfach super zu einem passend und sämtlichen Ansprüchen genügend - das gibt es praktisch nicht. Und weil jemand evtl. kompromissbereiter ist, als viele Singles das sind, muss er oftmals hinnehmen, dass mit dem Partner eine Menge Vorstellungen vom Leben nun mal nicht erfüllbar sind. Niemand kann sich einen Partner backen. Aber soll man dafür wirklich die eigenen Bedürfnisse völlig ad acta legen? Ich denke nicht.
Mmh ja, ein Stück weit sehe ich es auch so, nur aus einem anderen Blickwinkel heraus. An den EINEN glaube ich nun auch nicht unbedingt. Aber ich habe auch das Gefühl, dass es eine Frage der Kompromissbereitschaft ist, ich gebe zu bei meiner Partnerwahl habe ich eine lange Liste die ich abstreiche, fällt er bei gewissen Punkten durch ist die Sache gegessen und hier setzt meine Frage an, was ist besser? Single zu bleiben und zu hoffen, dass einer kommt der die Liste packt oder den großen Kompromiss eingehen? Sind diese Kompromissbeziehungen somit stärker gefährdet an Affairen, Heimlichkeiten, unterschiedlichen Bedürfnissen zu scheitern? Diese Frage stelle ich mir oft, bisher halte ich es für sinnvoller Single zu bleiben anstatt jemanden an meiner Seite zu wissen der eigentlich nicht zu mir passt.
Vielleicht ist jemand, der gerne bei seinem Partner trotz der Differenzen, trotz der Macken und Dauerbaustellen bleibt, auch einfach eher gewillt, ein Abenteuer mit einem anderen Menschen einzugehen. wenn ich meine Persönlichkeit, meine Bedürfnisse und Triebe aus Rücksicht auf eine Partnerschaft beständig unterdrücken und verbiegen muss, führt das tatsächlich zur Gefahr für die Partnerschaft
Bestätigst du hier meine These?