Ich habe mir mal Gedanken gemacht, in welchen Situationen ich ein "nein" von vorneherein brachte.
Das war erst einmal grundsätzlich der Fall, wenn mir, beispielsweise im Catonium, irgend eine wildfremde Frau meinte, mir sofort etwas zu befehlen, nur weil sie wusste, dass ich in erster Linie submissiv bin. So etwas finde ich übergriffig, da sage ich dann aus Prinzip schon "nein".
Etwas anderes wäre es, wenn man schon mitten im Flirt ist und
dann so ein Befehl aus dem Nichts kommt. Dann ist es Teil des Flirts, und dann habe ich es auch schon gemacht. Das war dann aber bereits das Signal, dass sie diesen Befehl nicht irgendjemandem geben wollte, sondern
mir. Und dadurch, dass ich es tat, war ihr dann klar, dass sie auch nicht mehr irgendjemand ist, sondern ich es
nur für sie tue.
Innerhalb einer D/s-Beziehung gab es auch einige "nein", die aber dann jeweils gut begründet sein wollten. So gab es mal die Ansage, dass ich jeden Tag zu einer bestimmten Uhrzeit aufstehen solle. Auch Sonntags. Und das eine Uhrzeit war, die absolut gegen meinen Tag-/Nachtrhythmus geht und ich das nun einmal auch weiß. Das war dann auch kein einfaches "nein" mehr sondern eine Rebellion zu diesem Zeitpunkt gegen Regeln, die zu sehr in meinen Alltag eingriffen und ich spürte, dass mir diese Regel nachhaltig nicht gut tun würde.
Weniger brisant wiederum war ein "nein" bezüglich einer Aufgabe, bei der ich etwas schreiben sollte bis zum nächsten Morgen in einem bestimmten Umfang. Da sagte ich dann offen und ehrlich, dass ich es zeitlich nicht bis morgen schaffen kann, wenn sie mir aber bis übermorgen Zeit gibt, ich ihrem Wunsch entsprechen könne. Dem wurde dann auch stattgegeben.
Kurzum: Letztlich ist es eine Sache der Kommunikation. Wenn es ein "nein" gibt, dann sollte es halt nicht rein beim "nein" bleiben, sondern auch eine Begründung dafür geben. Top entscheidet dann, ob ihm/ihr diese Begründung schlüssig erscheint oder nicht.
Wiederholt es sich, dass ein "nein" immer häufiger kommt und Top immer weniger die Gründe dafür einsieht, kann es ein Fingerzeig darauf sein, dass man sich gerade auseinanderlebt.
Kommen solche fortwährenden "nein" von Anfang an, wäre es für mich ein Hinweis darauf, dass man in Sachen BDSM doch nicht zusammen passt.
Meine 2 Cent.