Dominanz fühlen und Dominanz können sind tatsächlich manchmal zwei unterschiedliche Dinge anfangs.
Dominanz fühlen kann ja erst einmal nur bedeuten, dass man die Macht mag, sie genießt, diese geil macht. Nur, wie bekommt man es hin, damit man diese Macht von Sub erhält? Just das ist hier ja wohl die Frage.
Wenn sie von Anfang an, gleich bei seinem ersten Befehl, "nein, mach ich nicht" sagt, die Arme verschränkt und ihm die lange Nase zeigt, dann ist "keine / nicht genug Dominanz" nur eine der Möglichkeiten, die hier dann drin steckt.
Es kann beispielsweise auch sein, dass es ihn unerwartet "erwischt", mit dem Widerstand gar nicht gerechnet hat. Sie will doch "unten" sein, warum sperrt sie sich dann sofort? Mangels Erfahrung kann dann auch jemand, der später vielleicht sehr wohl sehr dominant auftreten kann und es auch einfach ist, erst einmal ratlos sein. "Nein" akzeptieren oder nicht? Und wenn nicht, wie setze ich das dann durch? Hm.
Eine Lösung nannte ich oben schon einmal: Die Session dann sofort beenden. Ein klares "Gut, wenn du dich nicht auf mich einlassen willst, dann halt nicht. Dann machen wir Schluss für heute." Als Konsequenz daraus.
Eine andere ist, am besten in Kombination mit der eben genannten, herauszufinden, ob
diese Art der Dominanz vielleicht die falsche ist.
Für manche Subs sind Befehle schlicht nichts. Sie stellen sich dann sofort quer. Da kann ein Kerl für sie noch so dominant rüberkommen, wenn er ihr etwas
befehlen will, ist der Ofen aus.
Da kann die Lösung sein, sie darum zu bitten. Eben "Schatz, magst du jetzt bitte diese Nippelklemmen hier anlegen, ja? Nur für fünf Minuten."
Mit einem Engelsgesicht, einem "es tut ja bestimmt auch gar nicht weh" und in dem Wissen, dass er weiß was sie weiß, dass es
doch weh tut.
Komisch, befohlen hat er es ihr gar nicht, warum tut sie es trotzdem? Vielleicht ja, weil sie ihm den Gefallen tun möchte, er hat ja doch so lieb gefragt.
Sprich: Es kann Dominanz drin stecken, aber dieses "unser BDSM", das will halt manchmal auch entwickelt und ausprobiert sein.
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Eine Methode können auch Rituale sein, die ihr helfen, in die Sub-Rolle reinzukommen.
Eine Augenbinde beispielsweise. Macht sie soweit hilflos, dass sie nicht weiß, was er tun wird. Also kann sie auch nicht sofort "nein" sagen, weil sie nicht sieht, was er vorbereitet. Sie wird es spüren! Und vielleicht vor lauter Überraschung vergessen, "nein" zu sagen.
Weil sie dann schon mittendrin sind.
Klare Regeln sind auch hilfreich. Eben jene weiter oben gesagte "nein heißt nein", verbunden aber auch mit "dann ist aber auch alles vorbei". Sie kann helfen, dass das erste "nein" dann später kommt. Weil,
eigentlich will sie ja, dass es weiter geht.
Tja, und zu guter Letzt kann es auch einfach sein, dass seine Dominanz nicht zu ihrer Devotion passt.
Das kann passieren und ist dann auch kein Drama. Wer es nicht probiert, wird es nie herausfinden.