Eifersucht, also die Angst, diesen Menschen an jemand anderen zu verlieren, hat auch viel mit Selbstwertgefühl zu tun.
Wenn man von sich selbst nicht viel hält, dann stellt freilich so ziemlich jede andere Person, die das passende Geschlecht hat, eine Gefahr dar. Das ist dann so eine "Nein, der ist viel besser als ich, sie darf den erst gar nicht richtig kennen lernen, sonst merkt sie auch noch, dass er es ist, und ist dann weg"-Nummer.
Das Gefühl der Eifersucht geht davon natürlich nicht weg, wenn einem das bewusst ist. Es lässt sich aber ein anderes Gefühl entgegensetzen: Vertrauen! Und zwar in erster Linie das Vertrauen darin, dass man sehr wohl der Richtige ist.
Und dann eben das Vertrauen darin, dass die eigene Partnerin das auch weiß.
Dann kommt nämlich etwas völlig anderes bei 'raus! Eher ein "Na, soll sie doch mit dem quatschen, soll er doch mit ihr flirten. Ich weiß es besser, weiß, was sie an mir hat und weiß deswegen, dass sie ihm einen Korb geben wird. Sie wird das schon hinkriegen.
---
Ich war in meinem Leben genau ein Mal eifersüchtig.
Dann nämlich, als meine damalige Freundin ein Kerl ansprach, bei dem ich sofort spürte: Mann, der ist schwer in Ordnung. Und hat sie offensichtlich beeindruckt.
Da hatte ich dann schon für mich ein paar Zweifel, ob sie sich nicht doch zu ihm hingezogen fühlen könnte ...?
Ich sprach das an, also dass ich irgendwie auf den ein wenig eifersüchtig wäre. Sie könne im Club natürlich gerne weiter schnacken, er scheint ja auch in Ordnung zu sein, aber so ganz wohl fühle ich mich da jetzt nicht dabei ...
Sie lachte damals nur und meinte zu mir ganz trocken "Ja, stimmt schon, er ist toll, aber mehr auch nicht. An dir kommt er trotzdem nicht vorbei." sprachs und küsste mich danach lange und intensiv.
Damit war es sofort vom Tisch. Also, meine Eifersucht. Ich vertraute ihr dann einfach. (ok,
einfach ist vielleicht das falsche Wort, aber die Alternative wäre "nicht vertrauen" gewesen, die gefiel mir noch weniger.
)
Die beiden hatten sich miteinander noch eine Weile in den Clubs angeregt unterhalten. Dann kam er mit einer anderen zusammen und ward dann in ebenjenen dann auf einmal nicht mehr gesehen.
So ist das Leben.