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Was mir im Moment durch den Kopf geht ist die Frage, wo das Ereignis und die Meldung darüber aufhört und wo die sensations-ausschlachtende Berichterstattung um der Quote willen beginnt.

RTL ist für mich der beste Beweis für eine geschmacklose, das Ereignis selbst nicht mehr respektierende und immer wieder im knietiefen Morat herumwatende Berichterstattung, die bei mir Übelkeit verursacht.

Wo ist die journalistische Grenze zwischen der Meldung eines so drastischen Ereignisses, mit dem man die Menschen ja so nicht allein lassen kann sondern wozu man auch Hintergründe erläutern sollte und einer Berichterstattung die keinem nützt (außer der Quote eines Senders) sondern nur Angst macht und reißerisches, negatives Gedankengut schürt.

gerade auch diesen punkt erachte ich als wichtig...
siehe das ereigniss in erfurt..da wurden doch die gesetze verschärft.....
weitergesponnen kann man auch sagen; mit angst hält man leute in schach..oder kann sie leichter beeinflussen????

zum thema sensationslust... ich erinnere mich noch an glagbeck....
interview mit geiselnehmer....../unfassbar für mich.

was in Winningen geschehen ist, sehr schlimm sogar.
Als Außenstender kann man das Leid garnicht erfassen was bei den betroffenen Familien z.Zt. herrscht.
Deshalb sollte sich die Presse jetzt endlich mal zurückhalten !
Diese Tat wird so hoch gepuscht und ins Rampenlicht gestellt, dass mann Angsthaben muss dass eventuell wieder irgend ein jungendlicher auf die Saublöde Idee kommt das nachzumachen um ein mal der große "Star" zu sein.
Des halb sollte man mit der Berichterstattung äußerst sensibel umgehen, was aber die einzelnen Sender nicht mehr können ! Es gibt wohl kein Sender mehr bei dem die humanität im Vordergrund stehen. Im Vordergrund scheinen nur noch Einschaltquoten und die Sensazionsgier zu stehen.
Die Jungendlichen sind das Produkt der Eltern und der Gesellschaft in der Sie aufwachsen, nicht einzelner Videospiele. Und wie schon einzelne Vorredner geschrieben haben, sieht man im heutigen Fernsehen immermehr Gewalt, was die Hemmschwelle immer weiter sinken lässt, traurig ! Vielleicht sollte man darüber mal nachdenken !

Ich höre viel mehr Radio als ich TV sehe, und ich finde die Berichterstattung im Radio etwas distanzierter als wenn ich es bedildert sehe. Im Radio werden auch keine, bisher habe ich dergleichen nicht gehört, von Betroffenen oder anderen direkt oder indirekt Beteiligten Aussagen eingespielt. Diskutanten sind eher vor tätige Reporter des Senders, Psychologen und Wissenschaftler die sich mit derartigen Ereignissen beschäftigen. Aber auch die sind völlig ratlos, ob dieser Ereignisse, weil sie nicht zu verhindern sind.

Gesellschaftlich die derzeitigen schulischen und familiären Zuständer beklagen ist das eine, Abänderung kann doch immer nur bei mir selber einsetzen. Wenn Lehrer heute völlig demotiviert vor einer Klasse mit mehr als 30 Schülern stehen, kann ich sie verstehen, sie sollen eine erzieherische Arbeit leisten die in der Familie heute eben von den Eltern an die elektronischen Medien abgegeben werden.

Eltern sein kann man nicht lernen, da kann nur der gesunde Menschenverstand und der Fürsorgetrieb die Grundlage für eine kindgerechte Entwicklung die Triebfeder von Eltern sein.

Abe wie gesagt, dass wird heute leider den Medien überlassen.

Noch eine Überlegung zum Thema Grenzsetzung des Journalismus:

Wann kann ein Journalist sich noch hinter dem Argument "verstecken" - sprich: es für sich nutzen - dass die Öffentlichkeit ein Recht auf Berichterstattung hat (was ich durchaus befürworte, grundsätzlich) und wann muss er sich irgendwann eine Mitschuld daran geben, durch seine Art der Berichterstattung Inspiration für ähnliche Taten geliefert zu haben?

Gibt es irgendwann einen Punkt, an dem Berichterstattung plötzlich einen Selbstzweck bekommt, nicht mehr neutral ist wie sie sein sollte sondern eher abläuft wie ein geschmackloser Spielfilm, dessen Bilder dann ähnlich wirken können wie ein Horrorfilm oder ein Shooter-Game, nämlich abstumpfend und Gedanken fördernd, die ein gewisses Maß an Gewalt im täglichen Leben akzeptieren? So nach dem Motto "Wie, is doch voll normal... kommt eh jeden Tag in der Glotze..."

Ich erinnere mich daran, gehört und gelesen zu haben, wie Gewaltvideos unter Jugendlichen per Handy weitergeschickt werden, gesammelt und getauscht werden wie bei uns einst Panini-Bildchen und wenn man sie danach fragt, bekommt man zur Antwort: "Wieso, ist doch nichts schlimmes, ist geil, ist cool, ist abgefahren..."

Was trägt journalistische Berichterstattung dazu bei, dass ein gerüttelt Maß an Gewalt inzwischen zur Normalität geworden zu sein scheint? Und was trägt dieser Abstumpfungseffekt dazu bei, wenn es darum geht, Gewaltphantasien tatsächlich in die Tat umzusetzen?

der mittelteil von @ evian `s beitrag mit der aussage ....

die änderung bei mir selber....
finde ich sehr wichtig und richtig.
so ist es meiner meinung nach in allen bereichen des lebens.

man muss ja nicht gleich die welt verändern,aber bewusst handeln und darüber ab und zu mal nachdenken....würde nicht weh tun.

Warum tust du dir das denn an? Ich habe vom Amoklauf nicht mehr mitbekommen, als das, was in Spiegel-online stand und im Radio zu hören war. Wie kann man nur die Impertinenz besitzen, erst sensationslüstern zu gucken und sich dann hinterher zu beschweren, wie heruntergekommen und geschmacklos alles ist?

SCHALT HALT MAL AB! Anders wird sich nichts ändern, ich habe schon vor sechs Jahren abgeschaltet – vermutlich für immer.

Hart aber 100% auf den Punkt!!

Ich habe im TV auch noch keine 5sek am Stück von dieser "Berichterstattung" gesehen, statt dessen auf DLF (Deutschlandfunk) so manche interesante Debatte gehört die fast von diesem aktuellen Ereigniss losgelöst einfach mal die Thematik ansich beleuchtet hat.

Mein TV-Konsum ist in den letzten xx Jahren auch immer weiter zurückgegangen und inzwischen auf einem sehr niedrigen Level angekommen. Ich wähle bewusst aus was ich sehe und was ich vermeide. Dieses vorbehaltslose Berieseln lassen vermeide ich bewußt.

Aber ich bin mir auch durchaus bewußt, dass in unserer Gesellschaft der TV eine so mächtige Präsenz besitzt das es ohne schon gar nicht mehr geht. Für mich ist das zwar schon fast pervers aber es scheint so zu sein.....

es ist einfach nur krass zu sehen wie die medien das ausschlachten. ich gucke eigentlich immer nachts bevor ich schlafen gehe noch nachrichten , entweder auf zfd oder n24 je nach dem. es gab nur ein thema. ich weiß jetzt was passiert ist. die welt dreht sich weiter. ich will nicht hören wie kinder vor der presse erzählen um aufmerksamkeit zu bekommen wie schlimm das war. wie schlecht es ihnen geht. ich war gerade mal kurz bei bild. da hat es mir schon gereicht. "ich sah meine schulfreundin sterben." das will ich nicht wissen. wie kann man nach den paar tagen sowas frei einem reporter erzählen ? einer der in der klasse war, gesehen hat wie seine schulfreunde vor seinen augen hingereichtet wurde und selbst 2 streifschüsse abgekommen hat spricht normal über mit der presse über das thema als wäre ihm das egal. in was für einer welt leben wir ?

Wie kann ein Reporter sich sowas erzählen
lassen — müsste wohl eher die Frage lauten!

Die Kinder stehen unter Schock, sind teilweise
sicher traumatisiert. Da gilt es (meiner Meinung
nach) sie von solchen Menschen fernzuhalten!

ich weiß das die kinder momentan nicht sauber ticken. aber wie kann man das als mutter und vater zulassen das ihre kinder derart ausgebeutet werden ? wie kann das sein ? die gehören alle in psychologische behandlung und nicht vor die kamera.

...aber Ausdrucksweisen wie nicht sauber ticken oder
das ist alles Schwachsinn finde ich etwas daneben...



Damit hast du doch gerade noch den Kindern die Schuld
gegeben...

... doch Mediennutten. Ich weiß, wovon ich spreche. Ich stehe oft genug draußen mit einer Fernsehkamera – was man da erleben muss. Wann kommt das? Bin ich auch drauf? Wo kann ich mich sehen? Komm ich jetzt im Fernsehen? Welcher Sender?

Die Frage nach dem WAS ist oft unerheblich, die Mediengeilen wollen ins TV, denn dann wird man berühmt. Ich wiederhole mich: ABSCHALTEN! Fernsehen ist ein Massenmedium und die Masse war schon immer dumm.

..muss ich @ duanehanson recht geben.

aber leider bin ich noch öffentlich rechtlicher tv-junkie......

Also da muss ich wirklich auch mal fragen was im Kopf eines Reporters vor sich geht einem Jugendlichen das Mikro hinzuhalten.

Und was fängt ein Zuschauer mit einer deartigen Aussage des Kindes an? Ich kann mir eigentlich nur vorstellen, dass er sich im wahrsten Sinne des Wortes als Schwein im Leid anderer suhlt.

Aber die einzige Möglichkeit ist sich dem zu entziehen, nicht einschalten, denn an Hand der Einschaltquoten bekommen doch die entsprechenden Sender am ehesten ihre Quittung.

Alles wie gehabt, die Ortsnamen der Katastrophen sind austauschbar, die Berichterstattung läuft immer nach dem gleichen Muster ab.

Nur mal so als Beispiel für mich, wie seinerzeit die Berichterstattung über den Jugoslawienkrieg lieft, ich habe konsequent jeden medialen Bericht darüber abgeschaltet, Radio sowie TV. Es geht also über das Knöpfchen an den jeweiligen Geräten.

du hast da vollkommen recht. genau deswegen schalte ich das tv gerät nur noch ein wenn ich meine serien oder fußball gucke. mehr kann man sich ja auch nicht mehr antuen. aber solange millionen dieses dreck konsumieren wird sich nix ändern. warum auch ? die sender verdienen millionen und das volk ist glücklich und zufrieden. es gibt durch nur einen bruchteil an menschen die wirklich wissen was sache ist. alleine das die bildzeitung deutschlands meistverkaufte zeitung ist sollte für sich sprechen.

Vielleicht sollte es dir möglich sein zu akzeptieren dass
viele Leute sich gerne diesen Dreck reinziehen.

Denn auf der anderen Seite erwartest oder forderst du auch
mehr Akzeptanz der Leute für diese harmlosen 'Egodinger'...

ich kann es hinnehmen das unsere gesellschaft so ist. es is leider so. das kann ich nicht ändern.

klar versuche ich das die leute diese "egodinger" akzeptieren. für mich ist das ein normales hobby was ich mehrmals der woche nachgehe. und ja diese dinger sind harmlos. die meisten leute kennen doch diese egoshooter doch nur aus den medien und die berichten da fast alle nur negativ drüber weil es sich verkäuft.

@***ne Hanson:

Wie ich die "Impertinenz besitzen kann"?

Welche Impertinenz?

Wer sagt Dir denn dass ich mir den Schund stundenlang reinziehe?

Ich glaube nicht dass ich das erwähnt habe.

Ich habe es gesehen, für mich bewertet und dann abgeschaltet.

Ok?

Vielleicht solltest Du nicht so schnell mit Wörtern um Dich schießen.

Im übrigen: ich kann nur etwas bewerten, was ich kenne. Wenn Du seit Jahren kein Fernsehen mehr schaust, private Kanäle schon gar nicht, wie kannst Du deren Qualität denn bewerten?

Übrigens lustig, mir verbalen Dreck nachzuwerfen und was von Mediennutten zu erzählen und gleichzeitig mit einer Kamera zu posieren...

Das ist wohl einen eigenen Thread wert. Mir ist das auch unbegreiflich, wusstet ihr das der durchschnittliche Amerikaner 270 min fernsieht. Am TAG!
Rechnet das doch mal hoch.
Täglich viereinhalb Stunden, Lebenszeit... nur zum zusehen...

Wem nützt das? Was soll das? Selbst wenn es hochwertige Sendungen sind, wie viel davon kann man behalten?
Und was fängt man mit dem Wissen an?

An mir rauscht auch dieser Amoklauf vorbei. Ich habe ihn zur Kenntnis genommen. Ein krankes Kind. Ein vielleicht noch kränkerer Vater.
Das gab es immer und das wird es immer geben. Dem kann man nicht vorbeugen.
Und es hat wenig Sinn das auszubreiten und zu debattieren.
Was man tun kann, ist direkt vor der Nase. Aber das vergisst man leicht, wenn man so beschäftigt ist, mit zusehen was anderswo passiert.
Man ist so abgelenkt.
Da merkt man gar nichts mehr.
Vielleicht ist das auch so gewollt.

Abschalten!
Was meint ihr was passiert, wenn das alle machen?
Auweia!

Mit Mediennutte warst ja du nicht gemeint (selbst Schuld, wenn du dir den Schuh anziehst) und irgendwie muss ich ja eine Familie ernähren. Die Kamera sollte nur verdeutlich, dass ich weiß, wovon ich spreche, wenn ich die Mediengeilheit der Leute erwähne. Vielleicht solltest du mal auf einen Dreh mitkommen, dann könntest (nicht würdest) du verstehen. Aber typisch, dass du mich in einen Topf wirfst mit den anderen Kamaraleuten. Zeigt es mir doch genau, dass da wenig Bereitschaft zum Differenzieren ist.

Was den ersten Beitrag mit der Impertinenz betrifft: Ja, dazu stehe ich. Wer guckt und sich hinterher beschwert ist scheinheilig. Es sei denn, er ist hauptberuflich Medienkritiker. Es ist ja nicht so, dass erst seit gestern bekannt ist, dass RTL und Konsorten übelster Schund sind. Wer es braucht, der guckt es, wer es nicht braucht, der hat den Sender gar nicht abgespeichert.
Aber gucken und lamentieren, wie schlimm doch alles sei ... nun ja, mein Stil ist das nicht und mit Stil hat dies in meinen Augen sowieso nichts zu tun.

...wir können die Diskussion über das Fernsehen an
dieser Stelle beenden, oder?

Richtig.

Ich habe nämlich keine Lust, mich von Leuten beurteilen zu lassen, die mich nicht kennen, die sich in ihrer Arroganz über andere aufschwingen und meinen, sie verachten und beschimpfen zu können.

Das ist einer der Gründe, die mir manchmal den Umgang mit DIESEM Medium hier schwer im Magen liegen lassen.

Aber gut, gibt ja auch hier einen Knopf zum abschalten.

Schönen Gruß an dieser Stelle an Peter Lustig.

Klar, den benutzt du ganz gerne, wenn du merkst, dass deine Meinung womöglich nicht die allseligmachende ist und dir in deinem zwanghaften Zeigens deines Gutmenschentuns die schlüssigen Argumente ausgehen. Diskussion beendet. So was liebe ich ...