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Zur Behinderung stehen

*******987 Frau
9.065 Beiträge
hatte ich bislang 3 Fälle wo Menschen, welche den Behindertensitzplatz blockierten, denselben trotzdem nicht freimachen
Nun kenne ich die genauen Umstände natürlich nicht, aber ich hätte dann einfach eine andere Person höflich gefragt, ob es nicht vielleicht möglich wäre, sich auf deren Platz zu setzen. Ist zwar dann nicht der extra Behindertenplatz, sondern ein ganz normaler Sitzplatz, aber besser ein normaler Platz als gar keiner?
*******tze Frau
1.079 Beiträge
Ok, also viele Leute schauen eh nicht genau hin, haben anderes zu tun, interessieren sich nich, ignorieren.....

Wenn man hinschaut aber sieht man es, die meisten schauen aber nicht....
*******987 Frau
9.065 Beiträge
Wenn man hinschaut aber sieht man es, die meisten schauen aber nicht.
Müssen sie auch nicht. Jeder hat sein eigenes Leben, eigene Probleme und so weiter. Natürlich soll man helfen, wenn man helfen kann, aber niemand muss permanent die Augen offen halten, ob er nicht noch ein Problem lösen kann oder ob nicht doch noch jemand Hilfe braucht. Ich finde die Einstellung "Oh, die Menschen sind so gemein/dumm/egoistisch, denn sie schauen gar nicht hin und sehen deshalb gar nicht, dass ich eine Behinderung habe." absolut daneben. Erstens weißt du nicht, ob derjenige, der gerade nicht auf dich konzentriert ist, nicht selber schlimm dran ist, ob vielleicht jemand gestorben ist, den er gern hatte, oder ob er viele Sorgen hat oder sogar vielleicht selbst eine Behinderung hat, die du nicht siehst, weil du so damit beschäftigt bist, dich über sein Nicht hinsehen aufzuregen. Und zweitens würde es dich bestimmt auch nerven, wenn dauernd alle gucken würden und dich bemuttern, weil sie sehen, dass du eine Behinderung hast.

Ich finde, wenn man etwas möchte, dann kann man freundlich danach fragen, wenn man es nicht bekommt, kann man jemanden anders fragen und wenn man es trotzdem nicht bekommt, dann entweder so lange versuchen, bis man es bekommen hat, den Fahrer um Hilfe bitten oder einfach die Zähne zusammen beißen und stehen, falls stehen möglich ist. Oder an der nächsten Haltestelle aussteigen und auf den nächsten Bus warten.
*********ver62 Mann
128 Beiträge
Zitat von ********tete:
ich stehe zu meinem Schlaganfall, habe ich immer getan auch hier im Profil.
Auf der Intensiv sagte ich zu meinem Rolli, du bist nicht mein Freund, aber ich brauche dich im Moment, denn dieses mal fange ich unter Null an. Es ist ein bescheidenes Gefühl nach ein paar Stunden Bewusstlosigkeit wieder aufzuwachen und mitzuerleben wie die Körperfunktion immer weiter zurückgeht auf einer Seite. Zum Glück hat mein Hirn funktioniert und ich konnte eine Freundin zur Hilfe rufen. Also alles packen, irgendwie die Treppe runterkommen und mit Musik in die Klinik. Ich hatte keine Ahnung was oder wie damit umgehen. Nur, daß es hart wird. Also habe ich schon auf der Intensiv mit gehen angefangen. Jeder Schritt li mit 2 Therapeuten. Eklig jede Bewegung nicht mehr selbst kontrollieren zu können. Aber es wurde gemacht. Dann als Liegendtransport in die Schmieder Klinik nach Gailingen. Die sind spezialisiert auf Anfälle und MS.
Und los ging es. Alles musste li neu aktiviert werden. Bewegungen waren nur möglich weil ich festgeklettet war am Gerät. Aber ich habe in der 6. Woche wieder laufen können. Rumpf und Arm hat noch gedauert, dauert noch. Rezepte bekomme ich von meinem Doc, weit über das Budget hinaus. Denn er bewundert meine Leistung und meinen Optimismus. Es ist schwer immer optimistisch zu sein, aber wenn es mal nicht klappt, dann am nächsten Tag wieder. Und auch wenn mein Umfeld keine Ahnung von meinem Kampf hat, so gehe ich trotzdem meinen Weg weiter und freue mich dass ich lebe und alles spüren und empfinden kann. Und das habe ich nach 12 Wochen Reha gerne heraus gefunden wie sehr.

Hallo Sunnofretete, danke für die Beschreibung deiner Empfindungen rund um deinen Schlaganfall. Ich hoffe, du machst mit deinen Ausführungen manchen Menschen Mut, sich ihrer Krankheit bzw. ihrer Behinderung zu stellen.
Ich habe außerdem grad mal auf dein Profil geäugt, ich sehe dort eine sehr attraktive Frau, der man eine vorhandene gesundheitliche Einschränkung in keinster Weise ansieht...
Viele Grüße
Jens
*********ver62 Mann
128 Beiträge
Ausweis
Zitat von *******tze:
Behördenfehler hat einer von den dreien zu meinem Ausweis gesagt, klar doch einen 70 GdB Schwerbehindertenausweis kann man auch locker "versehentlich" bekommen....

Hallo Chaoskatze,
ich habe übrigens auch einen GdB von 70.
Ich verstehe solche Menschen nicht, die sich über eine per SchwBehAusweis dokumentierte körperliche Einschränkung lustig machen.
Meinen GdB habe ich sicherlich nicht "aus Versehen" bekommen, sondern nach Beratung durch den SOVD und Einreichung diverser Unterlagen und Atteste. Außerdem ging es bei mir darum, einen bereits vorhandenen GdB von 40 auf 70 zu erhöhen. Im Antrag hatte der SOVD übrigens einen GdB von 80 vorgeschlagen. Mit den 70 kann ich aber gut leben.
Da ich Frührentner bin und ergänzende Unterstützung vom Amt bekomme, darf ich Busse und Bahnen unentgeltlich benutzen.
Selbstverständlich bitte ich bei Bedarf, also in einem vollen Bus, darum, den Sitzplatz für Schwerbehinderte frei zu machen. Ich wollte im Laufe der heutigen Diskussion auch nur aufzeigen, daß selten jemand von sich aus aufsteht, um mich sitzen zu lassen.
********tete Frau
10.229 Beiträge
@*********ver62
lach Jens,
es soll eigentlich nicht nur Mut machen sondern auch zeigen, dass man eben seinen Körper selbst wieder auf Spur bringen muss. Dabei bin ich für jede Hilfe dankbar.
Aber du hast Recht, Lähmungen sieht man nicht...und lieben Dank für´s Komplimentle...
Liebes Grüssle
Marga
*********ver62 Mann
128 Beiträge
Hallo Marga,
in Tübingen hab ich 2017 gelernt, mit Hilfe von Skills zumindest meine psychische Einschränkung in den Griff zu bekommen. Ich hatte von 2016 bis Sommer 2017 in Reutlingen gelebt. Aber das ist eine andere Geschichte...

ein liebes Grüßle ins Schwabenländle
Jens
********tete Frau
10.229 Beiträge
guten Morgen Jens,
ja irgendwie schade dass wir uns da nicht getroffen haben. Vielleicht hätte ich deine Psyche etwas üuschen können.
Und ich habe 15 km bis Tübingen und 17 bis Reutlingen. Ist also mein ganz persönliches Dreiländereck...g.

Dann tapps mal gut durch deinen Tag!

Liebes Grüssle
Marga
*******elle Frau
35.853 Beiträge
Moin,
Für mich ist es schön zu lesen, dass Menschen trotz aller Schwierigkeiten, positiv nach vorne sehen und gehen können.
Sicher, den Kampf dahinter kann man nun nicht erfassen, aber das Ergebnis macht Mut.

Schönen Tag noch *blume*
Bluelibelle
*********ver62 Mann
128 Beiträge
Mut
Zitat von *******elle:
Moin,
Für mich ist es schön zu lesen, dass Menschen trotz aller Schwierigkeiten, positiv nach vorne sehen und gehen können.
Sicher, den Kampf dahinter kann man nun nicht erfassen, aber das Ergebnis macht Mut.

Schönen Tag noch *blume*
Bluelibelle

Hallo und Danke für die wohltuenden Worte. Wie manche von euch, die sich hier im Forumsbereich "Leben mit Behinderung" tummeln, sicher wissen, habe ich ja leider auch noch meine seelische Einschränkung.
Diese führt öfter mal zu ziemlich heftigen Depressionen, ich werde dann manchmal derart "dünnhäutig", daß mich die Fliege an der Wand stört. Oder ich bin nicht so belastbar, daß ich mich zwischendurch hinlegen muss.
Außenstehende denken dann, "boah, was hat der Mann schlechte Laune".
Ja, es ist schon nicht leicht, so eine Episode zu durchstehen. Manchmal sind dann auch keine Freunde da, denen ich mich ggf. anvertrauen könnte.
Im Moment bin ich grad dabei, Anträge auszufüllen. Nervig, aber leider notwendig...

Viele Grüße
Jens
*******elle Frau
35.853 Beiträge
Wenn es ganz schlimm kommt, hilft ein Aufenthalt in einer LWL Klinik. Das kann entlasten, erden, beruhigen , und wirklich hilfreich sein für das eigene Wohlbefinden.

Verpönt, ist schon klar. Aber ich habe es als Angehörige mehrfach erlebt, dass das super gut geholfen hat.
Und nicht aufgeben, auch wenn der kleinste Schritt eine große Anstrengung bedeutet.
Selbst morgens Aufstehen kann dann schon schwer fallen.

Das kann aber wohl nur jemand nachvollziehen, dem es genauso ging oder der eben einen Angehörigen hat.
Ich hatte drei in meinem Leben.

Da ändert sich schon der Blick.
**********tc_77 Paar
27 Beiträge
Hallo ihr Lieben

Es tut gut zu wissen, dass man nicht alles allein stemmen muss im Leben.

Zum Thema Psyche

Ich selbst habe neben Querschnitt inkomplett seit Geburt auch noch Burnout
********tete Frau
10.229 Beiträge
ja, so ein Weg ist nicht einfach. Er ist eigentlich recht steinig. Aber lieber doch auf den Steinen die Aussicht genießen als es gar nicht versucht zu haben.
**********tc_77 Paar
27 Beiträge
Wahre Worte gelassen ausgesprochen
*******tze Frau
1.079 Beiträge
Mir geht es darum dass Passanten vorschnell urteilen, als ich noch Rollstuhl fuhr war es kein Problem mit dem Ausweis und der Anerkennung meiner Einschränkung, denn es war von weitem leicht ersichtlich.

Jetzt, ohne Rollstuhl, sieht es anders aus. Ich gehe auf meinen eigenen Beinen und es ist mir egal ob Leute hinschauen oder nicht, doch beim flüchtigen Blick wird es halt nicht gesehen.

Und es kommt schon mal vor dass dann diskutiert wird.....
*******tze Frau
1.079 Beiträge
Dabei kommt es für mich nicht in Frage "nur dafür dass die Leute meinen Status anerkennen" wieder auf den Rollstuhl zurückzugreifen......

Das wäre eh lächerlich..... Früher wurde mir das vorgeschlagen aber das ist lange her..... Jetzt sieht das Leben für mich anders aus.

Man ist halt letztlich immer allein mit seiner Geschichte.....
*******elle Frau
35.853 Beiträge
Mir ist es vollkommen egal, was andere Menschen von meiner Behinderung halten.

Wenn ich nicht will, dass das jemand sieht, merkt es auch niemand.
Genau das ist mir aber auch nicht wichtig.
Was bringt es mir denn?
Auf, och du Arme...bin ich nicht scharf.

Wer meckern will, kann sich gerne auch einen Teil seiner Ferse weg schneiden lassen, und eigene Erfahrungen sammeln.

Und genauso sage ich das auch Menschen, die mir einen unpassenden Kommentar gegeben haben.
Bei mir ist es so, das mir viele ADHS- und Autismuseigenschaften nicht geglaubt werden. Bis diese Menschen mich besser kennenlernen *fiesgrins*

Humor und Offenheit hilft.
Dafür habe ich eine andere Erfahrung mit "nur einem sichtbaren Makel" gemacht.
Am Anfang wurde ich ständig darauf angesprochen und mir wurden Dinge, sogar psychische Zustände angedichtet, an die ich nie gedacht hatte.
Auch regelrecht feindselige Bemerkungen und Vorwürfe (!) waren durchaus üblich, die letzte sogar noch vor einer Woche.

Ich frage mich da nur, wie manche Menschen ticken. Da kann frau sich nur kopfschüttelnd abwenden.
*******schi Frau
14.591 Beiträge
Bei mir ist es so, das mir viele ADHS- und Autismuseigenschaften nicht geglaubt werden. Bis diese Menschen mich besser kennenlernen *fiesgrins*
@*****sei

mit welchen menschen passiert Dir so etwas?
(dass sie Dir nicht glauben)

soziales umfeld? arbeitskollegen? sexuelle kontakte?
Jedem, den ich es sage. Auch die Ärzte. Weil ich eben sehr gut angepasst bin.

Und wenn ich dann erzähle, sagen alle, das kennen sie von sich.

Das Problem bei unsichtbaren Behinderungen.

Allerdings zeige ich immer mehr auch in der Öffentlichkeit autistisches Verhalten, das sozial verträglich ist.😉
*******schi Frau
14.591 Beiträge
also Du schaffst es - trotz ADHS
Dich anzupassen?!

wow - das schaffe ich nur bedingt
(ich weiss nicht genau, wie viele abmahnungen ich schon habe)
Zitat von *********rippe:
also Du schaffst es - trotz ADHS
Dich anzupassen?!

wow - das schaffe ich nur bedingt
(ich weiss nicht genau, wie viele abmahnungen ich schon habe)

Der Preis war immens hoch.

Inzwischen helfen mir Medikamente.

Und Räume für meine Behinderungen schaffen.
*******elle Frau
35.853 Beiträge
Wie Abmahnungen?
*******schi Frau
14.591 Beiträge
abmahnungen...

2x fürs unerlaubte rauchen (beim 3. mal wäre ich geflogen)

dann noch für div. andere vergehen

essen am arbeitsplatz z.b.
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