Offene Beziehung - Herausforderungen und Probleme?

Aueßerdem möchte an dieser stelle dem TE ein Kompliment aussprechen. Für seine Offenheit und Erlichkeit ihr gegenüber und sein Problem mit ihr gemeinsam lösen zu wollen, bzw. sich auch an ihrem Problem zu beteiligen.

Das ist das, was ich unter einer ernsthaften Beziehung verstehe.

Ich selber bin auch für Offenheit und Ehrlichkeit. Auch wenn die Beziehung daurch zur Disposition steht. Wahres Glück kann nicht aus Lügen und Betrügen entstehen. Auch nicht aus dauerhaften Verharren in Angst und Leid.

Liebes Paar hablust,
unser Sex ist langweilig und jeder Versuch, das abzustellen, ist bislang gescheitert.
Nach unserem dritten Kind wollte meine Frau jahrelang gar keinen Sex. Auch davor war immer eher Blümchensex angesagt. Ich habe mich immer öfter mit mir selbst beschäftigt, mich auch immer öfter gefragt, ob es an mir liegt und wenn ja, was ich ändern kann. Nach Jahren ohne Sex (Kuscheln, innige Umarmungen usw. war immer aktiv) hat sie dann aber entdeckt, dass Sex doch zum Leben gehört, leider nicht mit mir. Trotzdem hat das auch unser Sexualleben wieder ein bisschen angekurbelt. Das war dann die Zeit, wo wir eben auch mal Sachen gemacht haben, die nicht jeder macht oder zumindest nicht so offen drüber spricht. Inzwischen ist wenn überhaupt wieder Blümchensex angesagt. Zu was anderem kann ich sie nicht bewegen, geschweige denn gewisse Neigungen ausleben. Als ich kürzlich sagte, wir könnten doch (zum zweiten Mal) in einen Swingerclub gehen, meinte sie, kannst Du gerne.

Das ist klar. Da entsteht naturgemäß eine Mutter-Kind-Dyade. Der Mann, der Vater hat die Aufgabe diese Mutter-Kind-Bindung aufzulösen und aus der Dyade eine Triade herzustellen. Besonders für gemeinsame Beziehung- und Elternkompetenz und nicht nur um die Sexualität aufrecht zu erhalten.

Diese Mutter-Kind-Dyade entsteht schon beim ersten Kind.

Das Männer/Väter das nicht wissen, liegt auch in der Eigenverantwortung, nicht nur eine Beziehung einzugehen und Kinder zu zeugen, sondern sich auch inhaltlich damit auseinanderzusetzen. Sich informieren, nötiges Wissen anzueignen und zu handeln.

Klingt logisch, außet dass bei uns die Vater-Kind-Bindung beinahe stärker war, mindestens aber genauso bedeutsam (und immer noch ist), hilft mir jetzt, viele Jahre nach der Geburt des Dritten und kurz bevor alle aus dem Hause sind, auch nicht wirklich weiter. Trotzdem danke!

Es geht nicht in erster Linie um Vater/Mutter-Kind-Bindung. Es geht in dem Fall um Vater-Mutter-Beziehung. Schon alleine aus Verantwortung den Kindern gegenüber.

Was früher schiefgelaufen ist, kann heute auch nicht helfen. Das Erkennen was schiefgelaufen ist, könnte wichtig sein, um in der Gegenwart etwas für die Zukunft zu ändern.

Da gibt es kein Patentrezept und keine allgemeingültige Wahrheit.

Es gibt einen eigenen Weg, den man selber geht oder nicht geht. Wenn beide ihren eigenen Weg gehen und das miteinander, kann es unter Eigenverantwortung und Eigenbeteiligung vielleicht eine zufriedene und glückliche gemeinsame Zukunft geben. Wenn sich beide gegenseitig als Mensch das wert sind, kann ein Versuch oder die feste Entscheidung weniger schaden als situativ zu verharren oder das Ganze ohne Versuch ausfzulösen.

Auch dann, wenn sich persönliche Grundbedürfnisse nur von außen stillen und befriedigen lassen.

Das sich zwei Menschen in ihrem Beziehungskosmos für alle Ewigkeit gegenseitig exklusiv alle ihre Wünsche erfüllen und Beürfnisse stillen können, stammt eher aus der romantischen Vorstellung von Philosphen, Denker und Dichter als aus dem wahren Leben, das jeder für sich selber erleben darf.

Irgendwie habe ich Bedenken bei eurer Vereinbarung. Mir scheint da steckt so viel mehr in eurer Beziehung was aufzuarbeiten ist. Im Moment willst du die offene Beziehung um die Symptome zu bekämpfen. Nur wird das die Ursachen nicht ändern.
Bei mir klingeln da die Alarmglocken, wenn ich höre, dass sie einerseits Lust hat, andererseits aber nicht auf dich. Dass sie Eifersucht und Kontrollwahn entwickelt, dich aber los schickt. Das spricht sehr für eine ganze menge unausgesprochener Konflikte.

Bevor ihr eure Beziehung öffnet solltet ihr wirklich mal intensiv und offen über eure gesamte Beziehung reden, den Sex eingeschlossen. Ihr Verhalten hat Gründe. Du müssen behoben werden. Denn sonst wird die Öffnung früher oder später zum Bruch eurer Ehe werden.

Du holst dir ja nicht nur deine Orgasmen wo anders. Damit einher gehen auch Selbstbestätigung, Wertschätzung, Ganzheitlichkeit und anderes. Im Grunde holst du dir alles was deine Frau dir nicht geben kann oder will wo anders. Dumm nur, dass es die emotionalen Grundlagen einer Partnerschaft sind. Im Endeffekt degradiert ihr eure Ehe damit zu einer Wohngemeinschaft.
Ich glaube das wird langfristig den Frust immer weiter erhöhen. Eure Kuscheleinlagen werden immer weniger werden und jeder Streit zum Funken für das Pulverfass. Insbesondere wenn sie offenbar eigentlich dich gar nicht hergeben will (Stichwort Kontrolle). Spätestens wenn du nicht mehr nur ONS hast sondern dich immer wieder mit ein und der selben Person triffst. Da werden Gefühle entstehen. Das ist ganz normal. Was wird passieren, wenn du bei dieser Frau Schmetterlingsgefühle bekommst? Ich glaube damit ist eure Trennung vorprogrammiert.

Jeder darf seine offene Beziehung definieren wie er will. Und wenn er eben damit etwas kompensieren will, was er in der Partnerschaft nicht bekommt (Liebe, Sex, Aufmerksamkeit, etc), von mir aus. Aber ich bin der Überzeugung, das funktioniert dauerhaft nur, wenn beide Partner nicht nur absolut ehrlich zueinander sind, sondern abseits dessen unverrückbar fest zusammenstehen.
Das Gefühl habe ich bei euch nicht. Sei bitte vorsichtig mit dieser scheinbar einfachen Lösung eures Problems.

Das Familienleben scheint toll zu laufen, beide lieben sich, Kinder bekommen, Zärtlichkeiten gibt es auch genug, Sex ist auch kein völliges Tabu - und dann kommt der Megafrust, nur weil der Sex nicht aufregend genug ist, nur weil einer sich in Sphären träumt die der andere für sich nicht so braucht?

So schade.

Naja, dann könnte man ja auch das Leben in einer WG toll und zufriedenstellend finden

Ich denke schon das Sex zu einer Paar-Beziehung gehört. Schafft ja mehr als "nur Befriedigung".

Wenn einer sich aufgrund mangelnder Erotik, Zärtlichkeit in Sphären träumt, dann fehlt was im Leben, in der Liebe...

Und wenn dann noch beiden was fehlt, das was beiden fehlt, jeweils aber so unterschiedlich ist, dann wird es nicht einfacher

Ich hab das so verstanden, dass Zärtlichkeiten und Sex durchaus vorhanden sind, nur eben nicht alle Fantasien ausgelebt werden können.
Da sehe ich schon einen Unterschied, wobei das natürlich wirklich jeder selber wissen muss wie er/sie damit umgeht.

Ich versuche mich grad mal reinzuversetzen wie es wäre wenn ich in meiner Ehe meine Lust auf BDSM entdeckt hätte, mein damaliger Mann aber nicht.

Vermutlich hätte das Familienleben Priorität gehabt, vor allem wenn Kinder da sind, und ich hätte verzichtet solange das Kind ein intaktes Elternhaus und man als Paar sich ja auch liebt und alles andere stimmt, auch er Sex an sich.

Ich finde in der heutigen Zeit muss immer alles erlebt werden und das am besten sofort, und was man einst schön fand und einen zufrieden machte zählt plötzlich nicht mehr, so mein Eindruck.

@ clarissa
Stimmt, heute machen sich viele selbst Drück weill alles schnell, sofort, leicht genossen werden muss, aus Angst etwas zu verpassen.

Dabei verpasst man oft "den Weg" zu Ziel, der meist viel schöner ist als das Ziel. Zumindest geht es uns oft so.

Das nicht nur in Sachen Erotik, Fantasien....sonder bei fast allem.

Zitat von KAAMUKATA

“So schade.

Naja, dann könnte man ja auch das Leben in einer WG toll und zufriedenstellend finden

Ich denke schon das Sex zu einer Paar-Beziehung gehört. Schafft ja mehr als "nur Befriedigung".

Wenn einer sich aufgrund mangelnder Erotik, Zärtlichkeit in Sphären träumt, dann fehlt was im Leben, in der Liebe...“

Manchmal ist der Schritt in einer WG der Bessere, als eine offene Beziehung. Aber auch hier besteht Vorsicht.
Leider ist dies ebenfalls ein arrangieren von Zugeständnissen. Diese können vereinbart sein und trotzdem zu Kontrolle, Eifersucht und Streit einhergehen. Hier spielen beim Gegenüber oftmals noch die vorhandenen Gefühle und komplette Verlustängste eine große Rolle. Manchmal braucht man die Sicht nach Aussen sowie das Neue um zu erkennen welches Glück daheim wartet.

Wie schon geschrieben von den Vorgängern_innen ihr müsst eure Probleme angehen und aussprechen. Vllt möchte deine Frau mit dir gemeinsam in Clubs und dort geht jeder seine Lust-Wege. Schon mal daran gedacht, dass sie Angst haben könnte, dich zu verlieren an eine andere Frau?

Es ist nicht verwerflich eigene Bedürfnisse der Lust zu haben und nach einer langen Partnerschaft und mit dem Alter entstandene Gelüste ausleben zu wollen. Schwierig nur dann wenn jeder von anderen Sphären träumt und der Partner sie nicht erfühlen kann.

Noch eins bei einer offenen Beziehung müssen die hausinternen Probleme gelöst sein. Nur dann kann es funktionieren.

Ist meist das Problem und gleichzeitig das grösste Kompliment und die grösste Liebeserklärung , die man jemand machen kann.

Mit dem Gedanken sind wir unseren Weg angegangen...als wir das erkannten, war nicht wichtig wer, was wie...

Genau aus diesem Grunde geht vieles schief. Schade eigentlich und gut wenn man es erkennt und angeht. Aber verliebt man sich in einen anderen Part ist schon in der Beziehung was längst kaputt gegangen was bis dahin im verborgenen lag.

ich kann Dir nur empfehlen

wenn Du etwas verloren hast
gehe dahin zurück, als es noch da war
wann genau der zeitpunkt war
und was zu diesem zeitpunkt vielleicht ausserdem noch passiert ist

nur da kannst Du ansetzen
eine lösung für Euch BEIDE zu finden
mit ihr gemeinsam natürlich...

warum sollte sie davor denn angst haben,

wenn sie ihn so augenscheinlich ja gar nicht mehr will?

Naja, oft interpretiert man(n) falsch.
Würde man sich so gar nicht verlieren wollen, wäre vieles nicht zu hinterfragen....

ich finde es schon mal sehr positiv
dass der TE seine frau mitnehmen möchte

er macht nicht einfach nur noch irgendwas alleine
er sucht auch, darüber die sexualität mit seiner frau "zurückzuholen"

genau das macht Ihn und seine frage mir so sympathisch

einer, der nicht gleich alles wegwirft
einer, der den schweren weg wählt (nichts ist leichter als wegwerfen)

Das Möchte ich unbedingt Zitieren.
Abhauen aus einer Beziehung, löst kein Problem wirklich!
Es verschiebt es lediglich in die ZUKUNFT

vielleicht gehe ich aber immer auch nur von meinem subtilen blickwinkel aus,

dass es für ein ehe-paar

doch irgendwann mal ganz früher gut gelaufen ist

sonst hätten sie sich doch sofort wieder getrennt, oder?

Oh nein. Bei mir hat es alle Probleme gelöst.

hinterher ist man/frau immer klüger

niemand kann dem TE den erfolg seiner bemühungen garantieren
und wenn sie nicht auf fruchtbaren boden fallen
wird es eher auf eine trennung hinauslaufen

Eine funktionierende Lebenspartnerschaft muß nicht eine sexuelle Ebene haben. Vertrauen ist wichtig, gemeinsames ist wichtig.
Ich für mich hab mit außerehelichen aktivitäten eine kleine Regel für mich selbst, wenn ich mit einer anderen Frau etwas schönes erlebe, bringe ich davon ein Teil mit heim zu meiner Frau.
Wenn ich einer anderen Frau etwas schönes Schenke, eine Massage, Blumen was auch immer, meine Frau bekommt auch diese Aufmerksamkeit.

So wird eine Liebschaft eine bereicherung für uns Beide ^^

PS.: Ich stelle regelmäßige Liebschaften auch immer meiner Frau vor, denn ich bin der Meinung, das es leichter ist Angst vor der Unbekannten zu haben, die mit dem Mann rummacht, als wenn man Sie kennt.

Viel Erfolg bei Eurem Weg,
versucht es nicht um jeden Preis
aber ein bischen kämpfen und arbeiten gehört zu einer Lebensbeziehung dazu.

Tust du deiner Frau aber auch etwas Gutes und schenkst du ihr auch etwas Schönes, ohne dass es diesen Gleichbehandlungs-Charakter hat bzw. ohne dass dich erst eine andere Frau dazu inspiriert?

Und bist du dir sicher, dass sie nicht eifersüchtig ist wenn du ihr zum Beispiel eine Frau vorstellst die der absolute Hammer ist?

Sind so Fragen die mich beim Lesen grad beschäftigt haben.