„Das ist nicht ganz richtig....... Wenn das Geliebte weg ist, dann möchte man manchmal schon sterben. Sollte das Geliebte einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein, sogar töten um für sich Gerechtigkeit wieder her zu stellen.
Für mich hat nichts davon auch nur irgendetwas mit Liebe zu tun. Wer nicht ohne einen bestimmten anderen Menschen leben kann, der ist abhängig und liebt sich selbst und sein eigenes Leben nicht genug. Er wertschätzt sich selbst nicht.
Das andere - einen Verbrecher töten, der den geliebten Menschen getötet hat - das ist Rache, keine Gerechtigkeit. Emotional nachvollziehbar, rational aber verwerflich und unmoralisch. Es würde ihm zudem auch selbst schaden.
Von einem Menschen, der so etwas in Erwägung zieht, will ich nicht geliebt werden, weil er das Leben selbst nicht liebt, vor allem nicht sein eigenes, und weil es ihm an Vernunft fehlt.
Und das ist Liebe am Ende für mich: Die Wertschätzung des Lebens und die Wertschätzung der Werte, die mit diesem Leben einhergehen. Einen Menschen, den ich liebe, den liebe ich aufgrund der Werte, die er vertritt und die das Spiegelbild meiner eigenen sind. Diese Werte sind Dinge, die das Leben für mich lebenswert und wertvoll machen und zu einem
glücklichen Leben - nicht nur zu einem
Überleben - führen.
Liebe ist die größte Wertschätzung, die ich jemandem entgegenbringen kann, das ultimative Kompliment an sein Leben, seinen Charakter, seine in sich vereinten Werte. Die alleinige Existenz eines solchen Menschen bringt mir ein Höchstmaß an Freude in mein eigenes Leben.