mal ein bisschen ausgeholt
.. diesmal aber nicht, um kräftiger zuzuschlagen
ja, das habe ich mir inzwischen insgeheim auch schon gedacht, weg mit den Schablonen und einfach den Partner fragen, worauf er steht und nicht steht.
Also mich könntest du
a) ruhig auch mal kräftig beißen.
Denn ich würde jederzeit unterscheiden, ob das aus "Abgehobensein", aus "Schweben", sprich aus von mir erzeugter Lust geschieht (und dann wäre es ok), oder ob mich da jemand prüfen, reizen, ärgern will. (Auch für letzteres gibt es aber verscheidene Antworten, gehört nur hier nicht her)
b) Wenn Du (oder wer anders) versuchte, mich zu beißen (oder schlagen), um mich zu reizen, würde das meistens schon durch Blicke im Keim erstickt, bei meiner Liebsten gibt es da so etwas, wie eine "natürliche Beißhemmung" und das weiß sie. Also lass ich sie das selbst spüren und sie hört irgendwann auf ...
Herr-lich zu sehen.
c) Eine Regel, deren Kern wohl Gerechtigkeit ist, besagt: Wer austeilt muss auch einstecken können.
Ich betreibe auch Kampfsport, und wenn bei uns dann mal irgendwas weh tut, dann wissen wir ganz genau, der andere und ich, dass diese Empfindungen dazu gehören, auch wenn unsere Zielsetzung in nichts aggressiv ist..
Als ich meinen Sport begann, und ich war fasziniert von dieser Sekunde an, stand jemand plötzlich vor mir, ich hörte blitzartig einen Schrei und ein Schlag traf mich auf die Bauchdecke, auch wenn es nur eine Übungsberührung, nichts Verletzendes war.
Ich habe jenen (leicht überlebbaren, aber mehr als einen Tag lang fühlbaren) Schmerz von damals nie vergesen, ich lernte seither an und mit Schmerzen, mit Schmerz gedanklich (und manchmal praktisch) umzugehen, er gehört als begleitend dazu, auch wenn wir ihn in der direkten Übung zu 99,9 Prozent aller Fälle vermeiden.
Im Gegenteil übrigens ist es bei uns so, wenn ich einen Kollegen verletzte, bin in jedem Fall ich dran. Denn ich bin der Verantwortliche.
Zur grundsätzlichen Frage Dom/Sad und Schmerz:
Ich kenne einige Schmerzen aus einigen Jahren Leben und meide nicht grundsätzlich alle.
Körperliche Schmerzen sind meinem Erleben nach manchmal ein Ventil, man kann sich, manchmal muss sich (zum Beispiel bei schweren Operationen) ihnen einfach nur noch hingegeben, wie an das Leben, wenn es endet.
Schmerz kann einem die Luft, alle anderen Sinne, die Aufmerksamkeit nehmen. All das finde ich nicht schlecht, eher eine Eigenschaft des Schmerzes. Ich werde immer erst mal versuchen, gegen Schmerz(en), vor allem kleine, anzukämpfen. Eine Erkältung ist kein Grund für Wehklagen ... Letztlich ist das Leben und damit der daraus resultiernede Schmerzen aber fast immer stärker als ich Einzelner. Ist es soweit, tu ich gut daran, das einzusehen und auch mal aufzugeben, mich dem Schmerz eine Weile lang zu ergeben. Meist ist er ja dazu da, mich zu schützen.
Unser Körper hat ja auch diese Wahnsinseigenschaft, siehe Verkehrsunfälle, Traumata etc, bei absolutem Schmerz das Bewusstsein partiell oder ganz auszuschalten. Faszinierend.
Lustschmerzen in der andereren, der passiven Rolle, habe ich in meinem Leben früher auch kennen gelernt (auch eine Weile lang gemocht, nur nicht die Tatsache, dass ich nicht gefragt wurde, und die Entscheidung darüber nicht hatte), sehr viel dadurch gelernt. Gerade gebissen wurde ich dabei z.B. oft und sehr heftig.
Ich würde heute nicht ohne Scheu derart (wie ich glaube ganz gut) Schmerzen austeilen können und wollen, wenn ich nicht den Eindruck hätte, diese Schmerzen alle und im Einzelnen sehr genau zu kennen.
Ganz schlimme Schmerzen und abzulehnende in jedem Fall finde ich hingegen psychische, bewusst verletzen-wollende. Die haben übrigens für mich bei allem, was mit sexueller Lust zu tun hat, nichts zu suchen.
Und schließlich ist es wohl so, auch der Umgang mit dem Schmerz will gelernt sein.
Der größte Schmerz wird es wohl eh sein, vom Leben zu lassen, eine Liebe zu verlieren, das Leben sehenden Auges hinzugeben.
Je mehr ich mich jedoch gedanklich damit zuvor beschäftigt habe, je mehr ich mich vorbereitet habe und den unweigerlich kommenden Schmerz zulasse (auch hier wie bei Operationen: Je mehr ich vorher zum kommenden Schmerz gesagt habe: Ja, ich will diesen Schmerz, weil es sein muss), um so mehr kann ich wohl damit umgehen.
le mec
PS
Aber die BDSM-Welt gaukelt ja einem Newbie manchmal so gewisse Regeln vor... wenn man sich übers Netz informiert
Gut bemerkt - be your own.
Spielt Euer eigenes Spiel, macht und lebt Eure ganz eigenen Regeln ...