Junger Anfänger: Wie finde ich Anschluss in der Szene?

Also ich bin in meiner Anfangszeit nie zu einem Stammtisch gegangen und auch jetzt, nach so vielen Jahren war ich erst auf zweien. Und es hat mir persönlich nichts gebracht, dort zu sein. Es war ganz nett, die Leute waren freundlich und lustig, aber für mich persönlich war es einfach nur ein netter Plausch ohne Informationsgewinn. Ich muss aber dazu sagen, dass ich teilweise einfach anders ticke als andere und es daran gelegen haben könnte.
Was mich weiter gebracht hat, war, im Forum zu lesen, mir meine eigene Meinung zu den geäußerten Ansichten und Ideen zu bilden und mir hat es auch geholfen, erotische Romane zum Thema zu lesen, denn da konnte ich abgleichen, was ich gut fand und selber auch wollte und was mir zu weit ging, zu extrem war und so weiter. Das hat mir geholfen, meine Position zu definieren und das ist wichtig für die Suche nach einem Partner. Denn je genauer man sagen kann, was man sucht, desto eher findet man jemanden, der dazu passt. Das heißt natürlich nicht, dass man schon von Anfang an wissen muss, was man will und was nicht, sondern nur ganz grob erstmal. Zum Beispiel will ich Schmerzen oder keine und wenn ja, welche vielleicht, will ich Befehle befolgen oder nicht und was würde ich nie befolgen, solche Sachen. Und diese Dinge kann man ganz alleine ohne Stammtisch für sich selbst herausfinden, mit Informationen aus dem Internet, aus Büchern und Filmen und von Bekannten und Freunden.
Was mir persönlich auch geholfen hat, war, dass ich zufällig über Freunde meines Freundes in eine WhatsApp-Gruppe zum Thema Bdsm aufgenommen wurde. Das ist eine kleine Gruppe von ganz unterschiedlichen Leuten, die alle Interesse an verschiedenen Aspekten von Bdsm haben. Die konnte und kann ich immer fragen, wenn ich etwas wissen will und erzählen, wenn ich was zum Thema von der Seele haben möchte. Natürlich sind dort Leute, die teilweise ganz andere Meinungen haben als ich, aber auch das hilft dabei, meine eigene Einstellung besser zu reflektieren, zu verstehen und einzuordnen. Ähnliche Unterstützung können dir auch die Gruppen hier im Joy geben, denke ich.

Andererseits können es je nach Partner andere Dinge sein, die einen triggern und dazu reizen, etwas mit dieser Person zu machen, was mit einer anderen gar nicht möglich wäre. Die Dynamik zwischen den Personen lässt sich nicht anlesen, die kann man nur erleben. Wenn man dagegen jemanden sucht mit einem fertigen Anforderungskatalog in der Hand, endet man als Wunschzettelsub, mit dem/die niemand etwas anfangen kann als Partner, weil es nur um ihn/sie geht.


Meiner Meinung nach ist es genau umgekehrt: Man sollte offen sein für sein Gegenüber und mit dieser Person zusammen behutsam austesten, was geht und was nicht.

Wohl eher nicht
Je besser ich weiß was ich nicht! suche umso größer die Chance offen für neues zu bleiben.

Ich gebe zu, ich konnte nicht so gut ausdrücken, was ich meinte. Es geht nicht darum, sich hinzustellen und zu sagen "so, ich möchte das und das und zwar so und so und am besten jetzt gleich und sofort." Dann ist man tatsächlich ein Wunschzettel-Sub und damit für die meisten dominanten Menschen uninteressant. Vor allem, wenn man sich auf bestimmte Dinge so dermaßen einschließt, dass man nicht mehr offen für die Wünsche, Vorschläge und Bedürfnisse der dominanten Person offen ist, dann läuft man irgendwie in die falsche Richtung.
Deshalb habe ich ja Beispiele gegeben, wie ich das meinte. Es ist eben schon wichtig für sich selbst zu wissen in welche Richtung man gehen möchte und in welche lieber nicht. Natürlich muss man es dann dem Top überlassen, wohin genau und auf welchen Wegen er/sie einen dann in dieser Richtung führt. Aber es hilft ja nichts, sich an die Straße zu stellen und den Daumen raus zu halten, weil man von Dresden nach Berlin möchte und dann bei einem Fahrer einzusteigen, der nach Köln fährt. Das meinte ich, man sollte sich überlegen in welche Richtung (maso, Sklave, etc.) man so ungefähr möchte. Das hat ja nix mit Wunschzettel zu tun.

Oder, um es mal anders zu sagen: man muss sich ja irgendwie aus der Masse an Subs herausstellen, um eine Chance zu haben, beachtet zu werden. Das kann man eben unter anderem damit, dass man sagen kann, was man zu bieten hat. Zum Beispiel: "ich bin maso und devot, würde gerne mal eine Peitsche spüren und freue mich auf neue Erfahrungen" im Profil ist doch besser als als "ich weiß nicht, was mir gefällt oder gefallen könnte, aber ich möchte mal bdsm ausprobieren" im Profil zu haben. Und auch besser als mit der Einstellung zu agieren, dass es einem egal ist, was man erlebt, Hauptsache neue Erfahrungen, egal ob einem schon beim Gedanken, sich unterordnen zu müssen die Haare zu Berge stehen oder so, man schreibt trotzdem jede dominante Person an.

Ich hoffe, jetzt konnte ich es ein bisschen verständlicher machen.

Seh ich nicht so:
wenn jemand klare Vorstellungen hat davon was er/sie sucht, z.B. eine bestimmte Beziehungsform oder eine spezielle Neigung besitzt die er/sie mit einem Partner ausleben möchte, dann ist derjenige nicht offen für etwas das ihn/sie einfach nicht interessiert.

Natürlich soll man offen für neues bleiben. Da stimme ich dir zu. Aber man muss eben auch nicht alles ausprobieren und muss auch nicht jeden Kontakt mitnehmen, wenn man sich vorher schon Gedanken gemacht hat, was einen wahrscheinlich eher dahin bringt, wo man hin will und was nicht. Es erspart Umwege und unter Umständen negative Erlebnisse, wenn man schon im Vorfeld seine grobe Richtung ein wenig eingegrenzt hat. Und das muss ja nicht heißen, dass man dann sein Leben lang in die selbe Richtung weiterlaufen muss. Man kann sich immer noch später umorientieren und in eine andere Richtung gehen.

Klare Vorstellung
aus meiner Nähe
große Brüste
Blond
Beamtin
keine Kinder
nicht größer als 170 cm
nicht mehr als 70 kg
Hobbys Fußball u Rock Festivals
devot u maso
Führerschein
Bildhübsch
raucher kompatibel
Humorvoll
Brille
Kostümträgerin

Reduziert das Angebot in den 0,01 Promille Bereich

aber ich habs ja schon immer gewusst für mich gibt es nicht die passende Frau

Es liegt halt immer an den anderen das es nicht passt

Okay, man kanns jetzt auch übertreiben mit so einer Liste

Aber schau mal in meine "mag ich nicht"-Liste, ich kann davon nicht abweichen, ich will keinen Switcher, keinen alleinerziehenden Vater, keinen gebundenen Mann und er sollte nicht wesentlich jünger und nicht wesentlich älter sein.
Da mach ich keine Kompromisse, es muss halt passen, und wenn nicht: dann eben nicht.

Das ist doch das was ich gesagt habe

Wenn man weiß was man nicht will, reicht das vollkommen

Nö, du schriebst:
Das schon was anderes

egal.

Also ich finde, ich habe nun wirklich versucht, klarzustellen, wie ich das mit der klaren Vorstellung meinte. Wie du nun daraus entnehmen willst, dass man eine solch eingeengte Liste an Auswahlkriterien erstellen soll und sich akribisch daran halten, kann ich mir nicht erklären. Aber ist okay, vielleicht habe ich immer noch nicht genug dargelegt, was ich meine. Dazu habe ich aber gerade auch keine Lust mehr und ich weiß auch nicht, was ich noch zur Verdeutlichung schreiben könnte.

Wir haben dich schon richtig verstanden.
Nur - an deine Tür wird niemand klopfen.
Du musst Menschen schon eine Gelegenheit geben dich kennen zu lernen.
Und eine dominante Dame lernst du da kennen wenn du dich dorthin begibst wo diese sich rumtreiben und auch als solche gewillt sind sich zu outen.
Hat ja keine ein Schild auf der Stirn kleben so im Alltag.

Gruppen welcher Art auch immer bestehen aus Einzelpersonen. Diese kennen wiederum andere Einzelpersonen. Da könnte dann schon mit etwas Glück eine passende Person für dich dabei sein. Um herauszufinden, ob sich eine solche Person in dieser oder jener Gruppe befindet und um gegebenenfalls diese Person aber auf dich aufmerksam zu machen, wirst du wohl nicht darum herum kommen, in diesen Gruppen irgendwie aktiv zu werden. Sonst weiß ja keiner, dass du da bist und jemanden suchst.

Die hier gegebenen Antworten passen auf deine Frage sehr gut, vertrau einfach mal erfahrenen Ratgebern. Es wird nicht plötzlich eine einzelne Femdom vor dir stehen. Und dich im virtuellen abzuarbeiten, in der Hoffnung, gerade du fällst unter dutzenden oder hunderten Anschreibern wird dich vermutlich Jahre kosten.

Ein Stammtisch oder auch eine anfängergeeignete Veranstaltung sind eine gute Möglichkeit Menschen zum Austausch kennenzulernen. Der Austausch wird dich immer weiter bringen. Er kann dir helfen, dich nicht in irreale, virtuelle Kopfkino Fantasien reinzusteigern, mit denen du dir vermutlich keine Vorteil verschaffst, deine real gewünschte Begegnung für dich zu gewinnen. Lies dir entsprechende Threads dazu durch!

Und nicht zuletzt hat man im realen immer noch Möglichkeiten, angenehm aufzufallen mit Optik, Sprache, Ausstrahlung etc. Dir sollte klar sein, dass dich der Umgang mit anderen BDSMlern weiter bringen kann. Die Suche im einsamen Kämmerlein, weil man Kontakte mit Gruppen ja gar nicht sucht, wird dich vermutlich nicht direkt zu deinem gewünschten Kontakt führen. Andere kennenzulernen, Kontakte knüpfen, sich sehen lassen erhöht aber sehr die Chancen, auf dem indirekten Weg zum Ziel zu kommen.

Du kannst natürlich auch direkt ins kalte Wasser springen und zu einer Playparty gehen und hoffen, dass du dort sofort positiv einer dominanten Person auffällst. Aber da du schon gesagt hast, dass du dich vielleicht nicht auf einen Stammtisch traust, wirst du dich diesen Schritt wahrscheinlich auch nicht trauen.
Ob es in deinem Fall sinnvoll wäre, diesen Schritt zu machen, kann ich nicht beurteilen, denn ich kenne dich nicht und kenne auch nicht die Chancen, die du dort hättest, sofort jemanden zu finden.

Was ich allerdings aus dem Forum hier weiß: devote Männer haben es online extrem schwer, jemanden für sich zu finden, vor allem wenn sie nicht verstehen oder nicht darauf achten, was dominante, weibliche Personen suchen und sich dementsprechend nicht darauf einlassen können.

Du wirst nicht irgendwo eine dominante Frau stehen sehen die nur auf dich gewartet hat - noch hast du ein Schild um deinen Hals hängen wo steht wer du bist und was du suchst.
Kommunikation (in einer BDSM-Gruppe z.B.) ist schon der erste Schritt um jemanden kennenzulernen, aber nicht zu erwarten, dass es gleich funkt, sondern dies der Weg dahin sein kann.

Ich kann nur für mich sprechen, ich bin mit 19 auf meinen ersten Stammtisch (ein "normaler Erwachsenenstammtisch", kein SMJG-Stammtisch) gegangen und gehe dort auch immer noch regelmäßig hin. Dort habe ich wirklich sehr liebe Menschen kennengelernt und Freundschaften geknüpft, man hat sich meiner Person und meiner "verqueren Sexualität" angenommen und ich habe viel gelernt. Ich bin diesen Menschen einfach nur unendlich dankbar.

Für mich war genau dieser erste Stammtisch genau richtig. Ich habe zwar auch noch weitere ausprobiert und bleibe in dieser Beziehung auch weiterhin offen für Neues, aber habe mein Zuhause auf dem ersten gefunden. Ältere Menschen sind nicht pauschal spießiger als junge, es gibt genau so auch junge Spießer. Für mich hat Engstirnigkeit nichts mit dem Alter zu tun. Viele Menschen werden mit steigendem Alter auch lockerer und umgänglicher, trauen sich mehr, offen zu sich selbst zu stehen.

Die SMJG entspricht gefühlt nicht ganz so meiner Mentalität. (Wirklich nicht böse gemeint! Ich möchte die SMJG wirklich nicht verunglimpfen o. Ä.) Meiner Erfahrung nach junge Menschen, meist Studenten, welche sich ausprobieren und was erleben wollen. Dagegen wirke ich mit meinen Vorstellungen gefühlt wie ein konservatives Fossil. Aufgrund meiner eigenen persönlichen Erfahrung stört mich daher, dass jungen Menschen pauschal zur SMJG geraten wird. Inwiefern man mit anderen Menschen harmoniert, ist für mich eine Frage der Chemie, auch der Welt- und Lebenseinstellung. Das Alter empfinde ich da persönlich als nicht ausschlaggebend.

Weiter angemerkt, kann man auch sehr viel von den Erfahrungen der Älteren bzw. der langjährigen BDSMler lernen und für sich selbst mitnehmen. Dieser Reife- und Erfahrungsschatz fehlt den Jüngeren tendenziell wohl eher. Sicher, über Sexualität bzw. BDSM austauschen kann man sich trotzdem und das ist auch schön, aber es fehlt halt ein bisschen der Mentor.

Liebe Grüße und viel Freude auf Deinem Weg durchs BDSM

Letztlich unterhältst du dich doch eh so gut wie nie mit einer Gruppe, sondern immer mit einer Einzelperson. Bestenfalls einer, die dir sympathisch ist.

Überleg mal, wie du sonst so redest. In der Schule hast du doch auch hauptsächlich immer mit einer Person dich unterhalten, oder? Weiß jetzt nicht, was du beruflich machst, aber in der Ausbildung ist es doch auch dasselbe, da ist doch auch meist keine Gruppe, sondern sind es Einzelpersonen, mit denen du dich immer wieder unterhältst? In deinem Freundeskreis, wie hast du den denn gefunden? Doch auch eher einzeln, oder?

Gehe dorthin, wo jene sind, die du suchst, und wenn du dich dort wohl fühlst, gehe immer wieder hin.
Dann ergeben sich Kontakte -mit Einzelpersonen!- ganz von selbst.

Als ich beispielsweise zum Tüdeltreff hier in Hamburg ging, kannte ich niemanden. Keinen einzigen! Aber bei einem Anfängerworkshop lernte ich jene, mit denen ich übte, recht schnell kennen, und tatsächlich kannte ich zwei Personen (kein Paar, sie waren eben auch neu, so wie ich) kennen. Daraus wurden dann im Lauf der Zeit zwei dicke Freundschaften. Mit ihr von den beiden hatte ich dann eine ganze Weile lang eine "Freundschaft plus", wobei sich das + auf BDSM bezog. Wir probierten uns einfach aus. Alleine, also zu zweit.

Das habe ich nicht exklusiv, sondern du erfährst hunderte solcher Geschichten, wenn du irgendwo bist und dich mit ihnen unterhältst. Frage sie einfach mal, wie sie sich kennen gelernt haben! Du wirst merken, die Geschichten ähneln sich.

Ich versuche mich mal diplomatisch, auch wenn es schwer fällt:
Lieber Sepp,“ besser widerlich als wieder nicht“ empfinde ich als einen verdammt frauenverachtenden Spruch, völlig egal wie du ihn vielleicht gemeint hast.
Das und das Fehlen eines Bildes könnten eventuell auch Punkte sein, weshalb du vielleicht auch online nicht so gefragt bist.
Wenn dir der Gang zu Stammtischen schwer fällt, kann ich das gut nachvollziehen.
Von Angesicht zu Angesicht Menschen kennen zu lernen, und sie vielleicht davon zu überzeugen, dass du doch ein ganz netter Typ bist, erscheint mir aber zielführender als das Warten auf die eierlegende Wollmilchsau.

Wenn ich Sprt treiben will gehe ich in einen entsprechenden Verein
Wenn ich eine Fremdsprache lernen will, gehe ich zur VHS

Oh je da sind ja noch andere Menschen

Ja sind
Aber wenn ich Grundsätzlich Angst vor Menschen habe ist die SAuche nicht das Problem bzw das Finden, sondern! Ich bin dann das Problem.

@**********ensch
und weil es gerade so schön dazu passt...
Wenn ich Menschen zum Kaffee-Trinken suche schreibe ich auf Facebook, nicht auf Joyclub

Hmhmhn. Also ich, die ich in der Szene überwiegend als Femdom unterwegs bin, habe gar kein Problem damit, auf irgendeinem Event mit einem unerfahrenen Neuling ganz locker zu palavern, auch wenns ein bisschen nervt, dass irgendwie jeder Einsteiger erstmal zu glauben scheint, dass Domsen sofort jeden ans Andreaskreuz schnallen und blutig peitschen, ohne auch nur guten Tag zu sagen. 🙄

Das genaue Gegenteil ist der Fall, aber um das zu bemerken, muss Hänschen klein halt in die große Welt hinein.

Man kann sicher das Getränk modifizieren, aber wenn man von den Erfahrungen anderer Personen (zB den alten Säcken weiter oben) profitieren und überhaupt ein paar Leute mit ähnlichen Vorlieben kennenlernen will, was ist das dann?