Wir haben ganz zu Beginn unserer Beziehung genau das vereinbart: jeder entwickelt sich für sich selbst, wir unterstützen uns gegenseitig. Die Beziehung jedoch, insbesondere den sexuellen Teil, entwickeln wir gemeinsam. So wachsen wir stetig, ohne uns voneinander zu entfernen, und der Sex hat sich mittlerweile so sehr erfüllend und zutiefst befriedigend entwickelt, dass wir das Ergebnis kaum mit Worten beschreiben können.
Das freut mich sehr für euch. Letztendlich geht es darum, dass ein Paar mit der Ausgestaltung ihrer Beziehung miteinander glücklich und zufrieden ist.
Bei uns war das anders. Wir haben zu Beginn nichts miteinander vereinbart. Wir haben uns aus Liebe und dem bewussten Erkennen des anderen im Wesen jeweils für ihn entschieden. Die Nähe und der tiefe Zustand der Vertrautheit beruht bei uns auf geistige und seelische gegenseitige Verbundenheit zueinander. Die Sexualität spielt bei uns eine untergeordnete Rolle. Wir dürfen Sex miteinander haben oder auch nicht. Wir dürfen Sex mit anderen haben oder auch nicht. Das ändert nichts an unserer Liebe, Nähe und Intimität, weshalb sich die Beziehung zueinander nicht ändert. Selbst die emotionale Einlassung auf andere Personen ändert nichts.
Die Basis unserer Beziehung zueinander beruht nicht auf Sexualität. Sie beruht auf Liebe, Loyalität, Aufrichtigkeit und einem respektvollen und achtsamen gegenseitigen Umgang.
So wachsen und entwickeln wir uns auch stetig weiter und das jeder für sich. In Freiheit, Liebe, Selbstbestimmung und Unabhängigkeit. Selbst wenn wir eines Tages die Beziehung zueinander, also die gemeinsam gelebte und erlebte Zeit nicht mehr aufrecht erhalten können, bleibt sowohl die Liebe als auch die Verbundenheit zueinander bestehen, als Lebensliebe und Lebensverbundenheit sozusagen, weil sich das nicht auf unsere Beziehungsform bezieht, sondern auf uns selbst als Wesen in unseren Persönlichkeitsmerkmalen und das gegenseitig.
Entweder wir sind beziehungsfähig und lösen jeweils unsere eigenen Konflikte in unserer gereiften Persönlichkeit und Mündigkeit, oder es kommt eines Tages dazu, dass wir getrennte Wege gehen. Was wir aber niemals tun, ist, dem anderen zu sagen was er zu unterlassen hat, wie er sich zu verhalten hat, wie und was er zu fühlen und zu denken hat.
Bisher lebe ich das mit zwei Frauen gleichzeitig und das weit über einem Jahrzehnt. Sowohl ich selber als auch die Frauen sind glücklich und zufrieden und das in Liebe und Freiheit. Ohne das es jemals Verhandlungen, Knebelverträge, Handelsabkommen, Verbindlichkeit oder Exklusivität gab. Was es gab, war ein langer und schwieriger bewusster persönlicher Entwicklungsprozess bei allen Beteiligten um dahin zu kommen, wo wir heute stehen. Und natürlich das Glück uns im Leben begegnet zu sein.
Jeder von uns darf der sein, der er in Wirklichkeit ist und das in aller Transparenz.
Was ist damit sagen will, ist, dass es unterschiedliche Dispositionen gibt menschlich in einer Beziehung zueinander zu stehen und dabei auch glücklich und zufrieden sein.
Jetzt bin ich knapp 10 Jahre hier bei Joy. In der gesamten Zeit sind mir hier im Forum über Beiträge lediglich drei Frauen in ihrem Wesen positiv aufgefallen, mit denen ich mir eine persönliche Begegnung vorstellen kann. Eine nähere Einlassung zu ihnen jedoch nicht, weil es inhaltlich für mich nicht passt. Liebe und Beziehung lässt sich für mich nicht konstruieren oder verhandeln.
Mir selber ist völlig wurscht ob eine Frau monogam, polyamor, bisexuell oder sonstwas ist.