Verlangen/Erwarten
In meinen Augen ist die Ausgestaltung der Beziehung Absprachesache. Das heißt, die Partner handeln ihre Beziehung selbst aus, sie setzen selbst die Prioritäten und die Grenzen. Diese Gebilde sind natürlich flexibel und müssen immer wieder neu ausgehandelt werden. Die Personen verändern sich und so verändert sich auch die Beziehung.
Wir wollen unsere Beziehung mit einem weiteren Partner erweitern und intensivieren. Das Thema Exklusivität ist für uns ganz ein ganz wichtiges Thema, auch in den Gesprächen mit potenziellen Partnern. Natürlich ist es nun auch unter gesundheitlichen Aspekten relevant.
"Können wir Exklusivität von dem Partner erwarten, wenn wir untereinander Sexualität leben?" In meinen Augen, rechtfertigt das eine nicht das andere. Was für mich wichtig ist, ist, dass für alle klar ist, was gelebt wird und sich an Absprachen gehalten wird.
Das Thema Treue ist, meiner Meinung nach, mit Absprachen eng verknüpft. In unserer Beziehung sind Vertrauensbrüche das, was unsere Treue zu einander bricht. Unsere Sexualität ist nicht auf uns beide beschränkt, jedoch ist uns extrem wichtig, dass keine Heimlichkeiten gelebt werden. Wenn wir einander etwas verheimlichen (müssen), ist das Vertrauen, das wir für uns als zentral gesetzt haben, gestört und unsere Beziehung gerät dadurch in Gefahr.
Ein Beispiel: Wenn ich mich mit Freunden treffe und mit einem Freund intim werde, mein Partner und ich aber im Vorfeld darüber gesprochen haben und was da ok ist und was nicht, ist es kein Fremdgehen.
Wenn ich das allerdings tue ohne, dass ich ihm davon erzähle oder es vorher abgesprochen ist, ist es Fremdgehen.
Exklusivität und Treue sind für uns also keine Synonyme. Verlangen und Erwarten können wir aber das, was wir mit einander abgesprochen haben. Manchmal stimmen die erlebten Gefühle nicht mit dem rational verhandeltem überein; dann ist es wichtig das aufzuarbeiten und gemeinsam zu reflektieren. Vielleicht müssen die Grenzen und/oder Prioritäten wieder verschoben werden.
Persephone
von Im_Hades