Kein Mensch kann sagen, welche Art von Beziehung auf Dauer hält und glücklich macht - ganz gleich welche Beziehungsform, es gibt für alle Beispiele fürs Scheitern.
Ich denke allerdings dass bei einer solchen Abgabe der Selbstständigkeit eine Regelung her muss die demjenigen, der seine Eigenständigkeit in die Hände eines anderen legt, eine vernünftige Absicherung für den Fall bietet, dass es eben nicht funktioniert. Warum auch immer ist dabei gar nicht mal von Belang.
Auch wenn das für den Start einer Beziehung nicht romantisch erscheinen mag, ich denke, für ein solches Szenario ist ein Vertrag mit entsprechenden Verpflichtungen angemessen. Ein bloßes Vertrauen auf den Goodwill des Partners, der ja auch ganz ohne böse Absicht durch Krankheit oder Tod verändert werden kann, erscheint mir da nicht ausreichend.
Rentenbeiträge können, wenn sie nicht in erheblicher Höhe geleistet werden, heutzutage nicht mehr ernsthaft als ausreichende Absicherung betrachtet werden - sie helfen allenfalls dabei, die Pflichtjahre zu erreichen die überhaupt für eine Bezugsberechtigung sorgen.
Aus meiner Sicht würde ein solcher Vertrag mindestens vorsehen müssen dass regelmäßig ein vereinbarter Betrag auf ein Sperrkonto eingezahlt wird der bei einer Trennung dem Partner zur Verfügung gestellt wird (und damit unabhängig von einer möglicherweise völlig anderen finanziellen Situation ist) sowie eine zusätzliche Absicherung beispielsweise durch eine Lebensversicherung zu ihren Gunsten. Die Einhaltung dieser Bedingungen sollte extern durch eine Art Treuhänder überwacht werden.
Das alles deckt ja nur die Unsicherheit, die durch finanzielle Einbußen entsteht - damit bleibt, für den Fall dass es nicht funktioniert, noch genügend auf ihrer Seite auf das sie verzichtet. Möglichkeiten der eigenständigen Entwicklung, der Aufbau eines unabhängigen Freundeskreises ...
Wer ernsthaft daran interessiert ist, die Verantwortung für einen anderen Menschen zu übernehmen sollte so etwas bereits aus eigener Sorge um das Wohl dieses Menschen tun - wer nicht, wäre aus meiner Sicht mit einem Haustier besser beraten, das kann man zur Not ins Tierheim geben wenn es denn doch schief läuft ...
Wenn wirklich eine Bereitschaft da ist,
beiderseits die möglichen Konsequenzen für einen solchen Lebensplan zu übernehmen sehe ich nicht, warum man davon abraten sollte, falls beide sich das so wünschen.