Ich habe eigentlich keine Anforderungen, was die Beziehungsgestaltung betrifft, also Handlungen , Praktiken, Regeln, etc. Hier richte ich mich gerne nach Dom. Einzige Ausnahme: Ich erwarte Aftercare. Jemand, der sich nur an mir abarbeiten will, passt nicht zu mir.
Ich habe aber Anforderungen an den Menschen hinter dem Dom, um mich überhaupt auf ihn einlassen zu können. Hier zitiere ich mich selbst aus einem anderen Thread:
Für mich persönlich wäre erstmal wichtig, dass er sich in der Realität befindet, und nicht in Büchern und Filmen. Dass er weiß, was ER will, was IHM gut tut, dass er Vorstellungen von dem hat, wie sein BDSM aussehen soll und welchen Platz ich darin einnehmen kann. Auch ein Anfänger oder jemand, der noch überhaupt keine Erfahrung hat, sollte für mich ungefähr wissen, was er sich wünscht und wohin seine Reise erstmal gehen soll. Das müssen keine Mammutziele sein, aber ich will wissen, ob wir in etwa dieselbe Vorstellung von dem haben, was wir miteinander machen wollen.
Ich erwarte von einem potenziellen Dom nicht, dass er ein makelloser Märchenprinz ist, sondern ein Mensch. Und dementsprechend lerne ich ihn erstmal als Mensch kennen, weil ich persönlich nicht nach Doms "suche", ich veranstalte keine Castings. Entweder dieser Mensch kickt mich in diesem ganz speziellen, sexuellen Bereich, oder nicht. Ich merke das bereits bei der ersten Begegnung, da muss BDSM überhaupt noch nicht im Raum stehen, gar kein Gesprächsthema sein. Aber ich spüre, ob ich jemandem dienstbar sein will oder nicht.
Mir ist wichtig, dass man sich aufeinander einlassen kann. Keiner von beiden sollte einzig und ausschließlich egoistisch sein Kopfkino abspulen und im anderen nicht viel mehr sehen als einen Dienstleister. Natürlich wollen wir unsere Bedürfnisse befriedigen, aber wir haben es mit Menschen und ihren eigenen Bedürfnissen zu tun, nicht mit willenlosen Robotern. Das Auseinandersetzen mit dem jeweils anderen ist mir wichtig. Ich mache das aktiv und gerne und erwarte dasselbe von meinem Gegenüber. Ich versuche, über meine Schatten zu springen, mitzumachen, etwas Gemeinsames aufzubauen. Dazu braucht es auch unbedingt Ehrlichkeit und die Fähigkeit, vernünftig zu kommunizieren.
Ein in meinen Augen guter Dom ist fähig, mein Bedürfnis nach Unterwerfung und Dienstbarkeit anzuerkennen, anzunehmen und es zu pflegen, nicht es zu missbrauchen. Ich habe wenige, wirklich unumstößliche Erwartungen, aber nicht ausgenutzt zu werden und einen schützenden Raum für meine Unterwürfigkeit zu bekommen, wo ich diesem Bedürfnis nachgehen kann, das erwarte ich ohne Wenn und Aber. Im gleichen Maße erhält ja auch Dom von mir den Raum für seine Bedürfnisse, ich erkenne sie an, halte sie hoch, pflege sie, versuche, ihm das zu geben, womit er sich ausleben kann, verurteile ihn nicht für seine Bedürfnisse und Ideen, sondern nehme ihn ernst.
Ich persönlich brauche jemanden, der auch außerhalb festgelegter Sessions souverän und selbstbewusst ist, da ich meine Devotion nicht per Knopfdruck ausschalten kann. Das Machtgefälle muss für mich immer präsent sein. Er schafft es, mich in diesem Zustand gefangenzuhalten, sodass immer ein wenig Glut im Ofen glimmt und die Hitze nie erlöscht. Es muss kein Pausenclown sein und mich nicht ständig unterhalten, aber ich brauche diese "Alltagsdominanz", weil ich sie sexy und unwiderstehlich finde und ich meinen Dom gerne anschmachte.
Zusammenfassend sind meine Anforderungen an einen dominanten Menschen, dass ich mich bei ihm sicher und wohl fühlen kann, dass ich einfach das Gefühl bekomme, ich kann diesem Menschen trauen, er sieht mich als Mensch und nicht nur als Spielzeug, sodass ich mich sehr eifrig um ihn und seine Bedürfnisse bemühe, weil es ihn glücklich macht und das wiederum macht mich glücklich.