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Wer kann sich noch für Theater begeistern?

*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Themenersteller 
Wer kann sich noch für Theater begeistern?
Ich habe gerade drei intensive Theaterabende erleben können (zwei Operetten und einen Theaterthekenabend bei einem sehr reichhaltigen Buffet. Ich war seit dem 12. Lebensjahr Mitglied der Jugendbühne, so dass ich im Lauf der Jahrzehnte ein reichhaltiges Repertoire genießen konnte, natürlich manches auch mehrfach in verschiedenen Inszenierungen. Theater müssen hoch subventioniert werden, um den Besuch erschwinglich zu halten. Hier in der Stadt gibt es jetzt Studententickets gegen einen geringen Aufschlag auf die Semestergebühr. Trotzdem gehören die meisten Mitzuschauer der Generation Ü 50 an, was ich jammerschade finde, denn die drei Abende dieser Woche boten beste Unterhaltung.

Hier im joyclub gibt es immerhin die Gruppe Oper. Aber eben eine sehr überschaubare Gruppe.

Wie hältst Du es mit Theaterbesuchen? Was könnte man deiner Meinung nach tun, um mehr Menschen zu begeistern?
**********ack02 Frau
3.461 Beiträge
*hand*
ICH kann mich u.a. für Theater und Musical begeistern.
Hamburg bietet zum Glück einige gute Musicals und so habe ich z.B. dreimal Phantom der Oper gesehen. Absolut faszinierend und jedes Mal habe ich wieder Neues wahrgenommen. *spitze*

Ich kenne ja auch noch die Zeit ohne Internet. *zwinker*
Mit dem Internet und den dazu gehörigen vielfältigen Möglichkeiten, hat sich einiges verlagert.
Ich denke das spielt dabei eine ganz entscheidende Rolle.
Viele sitzen häufig am Computer und surfen durchs Internet, schauen sich Filme online an und erhalten auch sonst eine Flut an Reizen.
Ohne Internet ist man sicherlich öfter rausgegangen um was zu erleben und auch Leute kennenzulernen.
Heute kann man von seiner Couch aus viel erleben und mit Leuten online kommunizieren. Es mag sein, dass das Interesse an Theater somit ein bisschen in den Rückhalt gegangen ist.
*******n_HH Frau
5.825 Beiträge
Wie sehr muss sich die Bühne dem Publikum anbiedern, um es zu erreichen? Natürlich geht es oft um das Überleben und das sei nicht unter den Teppich gekehrt.
Aber diese Frage stelle ich mir manches Mal. Denn der Grundstein für kulturelles Interesse wird meist woanders gelegt und hängt nicht zwangsläufig an der Art der Präsentation. Innovation gibt es oft auch auf der kleinen Dorfbühne und wenn nicht...dann muss man evtl. Mal in die nächst größere Stadt fahren, welche dies bedient. Finanziell ist das mitunter ja aber auch nicht immer möglich. Da bleibt einem manchmal nur das Internet oder aber die DVD aus der Bücherei. Dies ersetzt natürlich nicht ein live- Erleben ... aber manchmal ist es die einzigen Möglichkeit.
In HH kann ich diesbezüglich nicht klagen. Die Bühnen sind vielfältig. Ich bin keine Musicalfreundin, aber für Theater und Tanz ist so einiges, in verschiedensten Facetten, zu finden.
**********ack02 Frau
3.461 Beiträge
Das stimmt es kommt natürlich darauf an was einem von zu Hause aus auch mitgegeben wird.

Wenn man kulturelles Interesse wie Theater, Museum oder ähnliches schon von Kind auf an kennt, dann hat man da ja schon eine “Beziehung“ zu. Wer es von der Familie her so nicht erlebt dessen Interesse diesbezüglich muss auf eine andere Art und Weise geweckt werden.

Der finanzielle Aspekt spielt dabei durchaus auch eine Rolle! *my2cents*
Es gibt ja auch kleine Theaterstücke, wo man für wenig Geld hinein kommt.

Natürlich bieten Großstädte auch andere Möglichkeiten, als wenn jemand eher ländlich wohnt. Ich als Hamburgerin habe z.B. keine weiten Wege für irgendwelche Theaterbesuche oder ähnlichem.
Wenn jemand erstmal ein paar Stunden Anreise muss um zum Theater hinzukommen ist das natürlich alles etwas aufwendiger, teurer etc.
********Herz Frau
37.437 Beiträge
Ich gehe gerne ins Theater und habe das auch schon in frühester Jugend vermittelt bekommen, auch wenn es hier in der Gegend doch eher Ausnahmen waren, weil mit *fahr* verbunden.

Mit Opa in Gießen in der Kindervorstellung, mit den Konfirmanden in Kassel (hieß das Stück Amphytrion? *gruebel*), mit den Eltern zu den Festspielen in Bad Hersfeld, das sind so die Eckdaten, an die ich mich erinnere.

Als ich mit 20 in die damalige Bundeshauptstadt zog, war ein Theater-Abonnement eine der ersten Anschaffungen, zusammen mit einer Nachbarin und Kollegin. Das war in Bonn natürlich großartig, 2 größere und mehrere kleinere Bühnen boten viel.

Danach war wieder "Land" angesagt, also Reisen. Gießen, Erfurt, Musical in Hamburg, Festspiele Heppenheim, immer wieder Bad Hersfeld - und dann hier in meiner Heimatstadt über 14 Jahre ein Abo über Gastspiele in der Stadthalle. Das wurde leider mit der letzten Saison eingestellt, jetzt sind wieder Reisen angesagt. Über Bad Hersfeld bekomme ich Newsletter, nach Heppenheim fahren manchmal die Landfrauen, in Fulda gibt es ein Theater - und im Herbst geht es wie immer nach Bad Wörishofen zum "Festival der Nationen" (klassische Musik).
********ette Mann
2.414 Beiträge
Ich besuche regelmäßig das Theater in Trier und bin der Meinung, dass das Publikum dort noch recht gut durchmischt ist. Die klassischen Spielstätten haben meiner Meinung nach auch nicht unbedingt ein Problem damit Inhalte anzubieten, die einem jugendlichen Publikum gefallen - da gibt es genug. Vielmehr tun sie sich schwer damit, dieses Publikum adäquat zu erreichen.

Die Jugend wird kaum von sich aus das Theater aufsuchen, da muss man sie schon frühzeitig an die Hand nehmen und es ihnen schmackhaft machen. Vielleicht in Form einer Familienkarte? Ich freue mich immer, wenn ich sehe, dass jemand seinen Enkel/seine Enkelin mit dabei hat. Auch hätte ich mehr Theaterbesuche mit der Schulklasse - vielleicht im Rahmen des Kunstunterrichts - schön gefunden (ich glaube, das war 1 mal in 13 Jahren). In Düsseldorf gibt es das Marionetten Theater - einfach wunderschön für Kinder und Erwachsene.

Am Ende wird vieles mal wieder an der Finanzierbarkeit scheitern, denn für Kunst und Kultur ist kein Geld mehr vorhanden. Dann muss man sich aber auch nicht wundern, wenn in den nächsten Generationen das Publikum für die Oper und Philharmonie ebenfalls ausbleibt.
*********ellte Frau
8.596 Beiträge
Seit 25 Jahren habe ich immer mal wieder Theater Abos sogar auch früher für meine Kinder, um ihnen das Theater Vergnügen nahezubringen. Manchen war das lästig und öde, allerdings waren sie nach einem Theater Abend immer schwer begeistert egal was lief, es hat sie dann doch mitgenommen. Damals fand ich das wichtig den Kindern das zu bieten zumal das in der Schule auch behandelt wurde und sie dann stolz waren mitreden zu können.
Im Moment habe ich so eine Phase da interessiert mich das weniger allerdings wird die wiederkommen das weiß ich. *g*
Ich hatte schon in meiner Kindheit Bezug zum Theater - es waren die Märchenvorstellungen des örtlichen Stadttheaters oder die sehr bekannte Marionettenbühne.
Den Grundstein dafür hat mein Vater gelegt, bei dem Theater auch in seiner beruflichen Arbeit ein Thema war.
Später hatte ich dann als Schülerin ein Theater- und ein Konzertabo, auf eigenen Wunsch, da mich einfach die Welt des Theaters fasziniert hatte. Ich stand auch selber auf der (Schul-) Bühne, als "Schauspielerin" oder als Mitglied des Schulorchesters.
Als Studentin war ich im Stehrang zu finden oder als Statistin auf der Bühne.

Da die Preise in München für die Oper inzwischen exorbitant hoch sind und an ein Abo auch schwer zu kommen ist, bin ich da nur noch selten. Früher hatte ich, als ich in einer Behörde arbeitete noch das Glück, an "Steuerkarten" zu kommen, heute leider nicht mehr.
Aber es gibt genügend kleine Schauspielbühnen, auch fremdsprachige, zu deren Aufführungen ich gern gehe.
Profilbild
**********itekt Mann
940 Beiträge
Ich mag Theater
Es erzeugt ein unbeschreibliches Gefühl. Es berührt viel mehr als Blockbuster-Fakefilm im ultramodernen 3D-Kino.

Theater ist Theater - echt und live!

Die Schauspieler haben nicht die Möglichkeit, eine Szene zu wiederholen. Es wird chronologisch gespielt und das für die Zuschauer direkt im Saal.

Theater ist persönlicher!
Ich fand Theater immer spannend.
Aber seit der aufführung von Romeo und Julia auf Rollschuhen bin ich raus aus der Nummer
Da lasse ich mich lieber vor dem Fernseher verarschen das kostet weniger.

Musical ja.
Da kann ich mich schon auf YT darauf vorbereiten ob ich Ohrenstöpsel brauche oder nicht.
Theater, immer gern
liebendgern die kleinen Bühnen
ich denke, Theater, wie Bibliotheken, werden schon mit der Muttermilch eingepflanzt *zwinker*
die Liebe und Freude daran vorgelebt
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Themenersteller 
Eines der schon
immer diskutierten Themen ist das der gewagten Inszenierungen, vor allem dann, wenn die Begründung dafür an den Haaren herbeigezogen ist, Modernseinwollen um jeden Preis angesagt ist. Musste es zum Beispiel in meiner letzten Fledermaus sein, dass der Knast nach Stasi aussah? Aber genau solche Dinge regen auch zu Diskussionen an den Pausentischen an- mit Fremden.

Man kann, wenn man selbst begeistert ist, und auf fruchtbaren Boden trifft, Theaterlust säen. Eine meiner wesentlich jüngeren Partnerinnen schwor, als wir uns kennenlernten auf harten Rock. Wir besuchten verschiedene Opernhäuser und als sie dann den Mann zum Heiraten gefunden hatte, war sie noch begeisterter als ich, und kann das nun an Mann und Kinder weitergeben.

Manche nehmen als Vorwand, man müsse sich zu sehr in Schale werfen. Das ist längst vorbei, dass das Mitpublikum sich über legere Kleidung mokiert. Gerade in der Hamburgischen Staatsoper habe ich sehr viel angenehm Legeres zu sehen bekommen. Wir schauen uns in den Spielplänen der Opern um und finden allein im Bereich Ostsee bis Hamburg immer sehr interessante Inszenierungen.
Rock und Oper muss sich nicht ausschließen, beides ist für mich sehr emotionale Musik.
So war ich schon auf einem AC/ DC - Konzert und gehe auch bei Gelegenheit gern in kleine Rockkonzerte (erst gestern wieder) wie auch in die Oper.
Zitat von *****lnd:

Manche nehmen als Vorwand, man müsse sich zu sehr in Schale werfen. Das ist längst vorbei, dass das Mitpublikum sich über legere Kleidung mokiert. Gerade in der Hamburgischen Staatsoper habe ich sehr viel angenehm Legeres zu sehen bekommen. Wir schauen uns in den Spielplänen der Opern um und finden allein im Bereich Ostsee bis Hamburg immer sehr interessante Inszenierungen.

Ich finde es schade, dass der Alltagslook Einzug gehalten hat.
Was war das früher noch schön in langen Abendkleidern und Anzug/Smoking.
Heute läuft es, wenn es gut läuft, auf ansehnliche Sonntagskleidung hinaus...mehr aber auch nicht.
Theater/Musical war für mich immer etwas Besonderes und das wurde auch zelebriert mit langer Vorfreude, chicen Klamotten und dem Gläschen Sekt im Foyer. Für uns waren das Alltagsfluchten.
Vor genau 25 Jahren haben wir das Phantom der Oper in HH gesehen. Damals noch in "Staatsrobe". Heute ist das Bild ein anderes: Jeans, Pulli, Sneaker.

Zum Thema selbst: Theaterstücke weniger, Musicals ja...gerne auch in Verbindung mit Sight-Seeing an einem verlängerten Wochenende. Oper und Operette gehen bei mir gar nicht....einzige Ausnahme: die Zauberflöte *wow*
**********atten Paar
28 Beiträge
♤♤♤ WIR LIEBEN ♤♤♤
die schönen Künste

Theater

Konzert

Oper

Museum

trotz begrenzter Zeit

Doch halt

nicht jeder kann sich das so leisten

... Gute Plätze in der Oper
... kosten durchaus mal 120 Geld
... pro. sexy Person

... Ist es aber nicht ganz verständlich

... das es weniger werden ???

... Kunst Musik ...

wo wird das noch breit beigebracht??

woher sollte ein Kind dann die Gier danach entwickeln???

M
Würde gern öfter
Theater sehr gerne, die größeren professionellen Bühnen sind finanziell selten zu realisieren.
Allerdings mag ich die überkandidelten hypermodernen Inszenierungen nicht. Provokation, nur damit man ins "Gerede" kommt, Aufmerksamkeit heischend selbst wenn es negative ist.

Doch ich besuche regelmäßig die örtlichen Laienspielgruppen von denen es einige gibt und die zum Teil sehr gute Aufführungen bieten.
Kabarett, Musical und Varieté gönne ich mir auch hin- und wieder.

Solche ein Abend ist für mich etwas Besonderes da nicht alltäglich und ich genieße es sehr. Wenn man dann noch angenehme Begleitung hat, die ebensoviel Freude daran hat, wird das ganze noch gesteigert. *g*
*****nne Frau
3.406 Beiträge
JOY-Angels 
Ich gehe ab und an mal ins Theater, das letzte Mal war ich im Herbst zur Pämiere vom "Weißen Rössel". Das war sehr gut gespielt und amüsant.

Vor ein paar Jahren war ich an Silvester in Wien in der Staatsoper. Dort wurde Gräfin Mariza aufgeführt. Es gab viele Buhrufe und nach der Pause waren die Hälfte der Plätze leer. Grund dafür war wohl, dass das Stück auf moderne Art aufgeführt wurde.

Am liebsten sehe ich mir Operetten, Tanzstücke (Aqua zum Beispiel war sehr schön) oder Musicals an. In Hamburg war ich ebenfalls schon oft.

Ich finde es auch schön, wenn Mann/Frau sich extra fürs Theater bisschen chick anzieht.
******wen Frau
15.838 Beiträge
Zitat von *****lnd:
Eines der schon immer diskutierten Themen ist das der gewagten Inszenierungen, vor allem dann, wenn die Begründung dafür an den Haaren herbeigezogen ist, Modernseinwollen um jeden Preis angesagt ist.

Danke, dass du das ansprichst! Aus genau diesem Grund gehe ich nicht (mehr) in Theater und Oper. Ich liebe aufwändig gestaltete, historische Requisiten, Kostüme, Bühnen. Es irritiert mich, wenn die Optik allzu sehr auf modern getrimmt und Handlungsstränge in die Gegenwart verlegt werden. Das entstellt - in meinen Augen - den Sinn vieler Stücke und nimmt ihnen ihren ureigenen Charme. Ich möchte den Machern nicht iunterstellen, dass sie sich keine Mühe gäben. Aber es ist nicht vergleichbar, anno 2019 ein paar Stühle und drei verschiebbare Stahlwände auf einer Bühne zu platzieren, im Gegensatz zur originären Aufführungszeit der Stücke, als jede Bühne ein Gesamtkunstwerk aus Hebeln, Kränen, verschiebbaren Bühnenteilen und allerlei Kleinkram war. Auch die Kostüme lassen für meinen Geschmack heute sehr zu wünschen übrig. Auf Gemälden und Kupferstichen lässt sich erahnen, mit welchem Prunk die Darsteller einst die Bühnen belebten, während es heute zu genügen scheint, sich Jeans und Rockerjacke überzuwerfen. Das hat für mich nicht mehr viel mit Kunst zu tun.

Das Einzige, was mich reizen würde, sind Musicals. Oft sind Kostüme und Makeup vom Komponisten lizensiert und vorgeschrieben, sodass wenig Raum für Variation entsteht. Das wäre schon eher nach meinem Geschmack, zu wissen, dass sich etwas über lange Zeit aus eigener Kraft erhalten kann, ohne sich krampfhaft der jeweils vorherrschenden Modeströmung anpassen zu müssen.
******376 Frau
1.394 Beiträge
also wir gehen ab und an in die Oper, seltener ins Theater, ab und an ins Ballett/Tanztheater und richtig richtig richtig häufig ins Kindertheater.
Liegt am Alter der Kinder - wir wollen nicht öfter die Oma bemühen als Babysitter als nötig ...
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Themenersteller 
Es gibt hervorragende Beispiele
moderner Inszenierungen ebenso wie die Dramaturgie des Grauens. Aber das lässt sich sehr oft über die Kritiken und Trailer im Internet erahnen. Zu den tollen Inszenierungen im neuzeitlichen Gewand gehört für mich die des Liebestranks von Rolando Villazon im Baden-Badener Festspielhaus.

Es gibt Opernhäuser, die sich weitgehend der Tradition verpflichtet fühlen. Die getreueste Zauberflöte erlebte ich in der Semper-Oper in Dresden. Auch die Fledermaus war dort originalgetreu.

Im Osten der Republik galt schon immer das Prinzip, dass Theater dem Volk zugänglich sein muss. Damit verbot sich von vornherein die Smoking-Affigkeit, die an manchen Spielstätten über die Preise konserviert wird, Ich zahle hier in der Regel zwischen 20 und 40 Euro pro Platz, der wundervolle Theaterthekenabend vorgestern, etwas absolut Empfehlenswertes, kostete 20 Euro für die Darbietungen der Künstler und 25 Euro für das üppige Büffet.
********Herz Frau
37.437 Beiträge
Als ich in Bonn wohnte und ins Theater ging, hatte das "große Haus" in Bonn, die heutige Oper, einen relativ modernen Intendanten. An Namen erinnere ich mich nicht - ich war jung, die Stücke kamen interessant rüber, für mich war es ok.

Vom neuen Wohnort aus war Gießen das nächste Theater. Es war im Januar 2000. Ich war zuvor etliche Wochen im Krankenhaus gewesen, knapp vor meinem Geburtstag herausgekommen, hatte nichts geplant und an meinem Geburtstag lief im Theater "Romeo und Julia" - das wollte ich schon immer sehen! Gesagt, getan, wir hatten 2 Karten, sogar richtig gute - und dann nahm das Drama seinen Lauf.

Die ersten Szenen noch in klassischen Kostümen, wurden die immer moderner. Bis vor der Pause war man bereits bei Jeans und TShirt angelangt - und unmittelbar vor der Pause entledigten sich Romeo und Julia auch dieser Kleidungsstücke und schlüpften so, wie Gott sie erschaffen hatte, ins bereitstehende Bett.

Das war für mich sinnentstellend. Die Schlangen an der Garderobe zogen sich in der Pause quer durchs Foyer. Nach der Pause war das Theater halb leer. Wir haben ausgehalten - Genuss ist etwas anderes. *oh*
Na, so etwas kann in konservativen Gegenden auch leicht für einen Skandal gesorgt haben.
Vielleicht war das auch gewollte Provokation?

Ich mag moderne Inszenierungen schon ganz gern, jedenfalls lieber als schwülstiges Getue in antiquierten Kostümen.
Manche Botschaft, die diese Theaterstücke vermitteln, hat heute noch Gültigkeit und warum soll sie da nicht in einem zeitgenössischen Rahmen transportiert werden?

Auch die Zauberflöte war zeitgemäß zu ihrer Zeit. Sie sollte die freimaurerischen Ideale verkünden, nicht nur ein Zaubermärchen sein.

Moderne Theaterstücke, die ja auch noch heute geschrieben oder komponiert werden, sollen auf jeden Fall in entsprechender Kostümierung aufgeführt werden.
Es wäre doch absurd, Igor Strawinsky´s "The Rake´s Progress" in opulenten Barockkostümen aufführen zu lassen z.B.
********Herz Frau
37.437 Beiträge
*****717:
Na, so etwas kann in konservativen Gegenden auch leicht für einen Skandal gesorgt haben.
Vielleicht war das auch gewollte Provokation?
Es war mir egal, was die damit wollten.
Meines Wissens geht es bei Romeo und Julia darum, dass die zwei ihre Liebe eben nicht leben können. Somit war es sinnentstellend.

Wäre es jetzt um ein glückliches Liebespaar gegangen, wäre mir die Bettszene auf der Bühne auch recht gewesen. *zwinker*
Ja, da muß ich doch mal ganz dumm fragen, was war an der Szene nicht ok?
Nur weil der Text von Shakespeare jetzt nichts von einer Liebesszene im Bett sagte? Welche Bearbeitung von S. war es?
Denn S. hat sehr deftige Texte geschrieben - man nehme nur den "Sommernachtstraum" her.
Aber vor 30 oder 40 Jahren war halt vieles noch ein Skandal worüber sich heute niemand mehr aufregt.
Ist doch völlig wumpe.
Wenn ich lese die Zauberflöte kommt ins Dorf erwarte ich DIE Zauberflöte und keinen 25 cm bestückten der 2 Std durch Betten springt auch wenn das grad "modern" ist.
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